Appianos von Alexandreia

Bürgerkriege 3,358-361

Ansprache Octavians zum Marsch auf Rom, Sommer 43 v.u.Z.

»Ihr wisst doch auch, weshalb Antonius jüngst eine Niederlage erlitt, und ihr habt erfahren, was die Pompeianer in Rom jenen angetan haben, die von Caesar gewisse Geschenke empfangen hatten. Was könnt ihr unter solchen Umständen für ein Vertrauen auf den festen Besitz von Ländereien und Geld, die ihr durch ihn erhalten habt, oder auf meine eigene Sicherheit setzen, wo im Senat die Verwandten der Caesarmörder so sehr das Sagen haben? Was mich nun angeht, so will ich das Schicksal hinnehmen, das mir bestimmt ist - ist es doch ehrenvoll, etwas im Dienste des Vaters erdulden zu müssen, für euch jedoch bin ich in Angst, für so viele wackere Männer, die sich mir und meinem Vater zuliebe in Gefahr begeben haben. Ihr wisst doch, dass ich frei von Ehrgeiz war von dem Augenblick an, da ihr mir die Prätur samt den entsprechenden Abzeichen anbotet, ich sie aber ausschlug. Ich sehe jetzt für uns beide nur noch einen einzigen sicheren Ausweg: Wenn ich mit eurer Hilfe das Consulat erlange. Denn dann werden alle Geschenke meines Vaters an euch Bestand haben, die euch noch geschuldeten Kolonien dazukommen und eure sämtlichen Belohnungen zur Auszahlung gelangen. Ich aber werde die Mörder Caesars ihrer verdienten Strafe zuführen und euch wohl von allen weiteren Kriegen verschonen.«


Quellenliste