Karl I. von Franken

(auch genannt: Karl der Sachsenschlächter, Karl der Große [lat. Carolus Magnus])
Fränkischer Herrscher

* 2.4.747/8
9.10.768 König der Franken
4.12.771 Alleinherrscher
25.12.800 Kaiserkrönung
+ 28.1.814 Aachen

Nach dem Tode seines ungeliebten Bruders und Mitkönigs Karlmann nutzte Karl die Leistungen seiner Vorgänger, das Frankenreich weiter zu stärken und auszubauen. Hierzu zählen die Unterwerfungen Aquitaniens, der Langobarden, Baiowaren und Awaren.
Obgleich selbst des Schreibens unkundig, führte er eine straffe Bürokratie ein, was ihn zu einem wesentlichen Mitbegründer heutiger Verwaltungsherrschaft macht. Dabei stützte er sich besonders auf die Organisationsstrukturen der christlichen Kirche.
Der Zug gegen das maurische Spanien 778 blieb erfolglos. Zur Unterjochung der Sachsen benötigte Karl mehr als drei Jahrzehnte (772-804). Die Zwangstaufen, Verwüstungen, Deportationen, Hinmetzelungen und strengen Gesetze trugen ihm schnell den Beinamen Sachsenschlächter ein.
Zur Jahrhundertwende vertiefte er das schon unter seinem Großvater Pipin mit dem römischen Papsttum geschlossene Interessenbündnis. Als Gegenleistung für seine Unterstützung gegen die Langobarden ließ er sich vom Papste Leo III. zum Kaiser krönen. Damit konnte sich Karl als an das untergegangene weströmische Reich anknüpfender Kaiser durchsetzen, machte aber sich selbst und alle seine Nachfolger bis ins Hochmittelalter hinein auch zu einem gewissen Grade vom Papsttum abhängig.
Die Anerkennung als (niedrigerer) Kaiser durch Ostrom (=Byzanz) erfolgte erst 812 im Frieden von Aachen, erkauft durch die Rückgabe der Regionen Venetien, Dalmatien und Istrien.


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