Sparsam Fertignudeln kochen

Wer glaubt, mit dem Kauf von Billignudeln sei schon alles zur Schonung der Geldbörse getan, möge in folgender Kochanweisung eines Besseren belehrt werden und einige Anregungen finden. Wer meint, an simplen Fertignudeln könne man seine ganz idividuelle Kochkunst nicht beweisen, auch.

Zutaten: Fertigpackung 'Spaghetti mit Tomatensoße' von Aldi, Edeka, Reichelt, Penny usw. für 65 Cents (Stand Januar 12)
in kleinen Mengen Salz, Öl oder Margarine (der unverschämten Butterpreise wegen), gegebenenfalls Stücke von Wurst oder Speck und Zwiebel

Zubehör: Topf* für 1,5-2 Liter & Deckel*, kleiner Topf & Deckel, Abtropfsieb*, Messbecher*, großer Teller, Messer, Gabel, Esslöffel, Eieruhr
(Mit * Markiertes muss bei gescheitem Umgang nicht abgewaschen werden.)
Die Verwendung einer Schürze ist zu empfehlen.

Unnötige optionale Vorbereitung: Kochanweisung auf der Packung lesen; je nach Gemüt herzlich lachen oder den Kopf schütteln

HauptkochvorgangZwischenzeitliches
Für 250g Nudeln genügen 1,2 bis 1,3 Liter Wasser vollauf. (Diese geminderte Wassermenge spart nicht nur Kühles Nass, sondern senkt die Kochzeit um mehrere Minuten, spart also auch Zeit und wertvolle Energie.) Folglich wird der Messbecher zwei Mal mit gut 600ml Wasser gefüllt und jeweils in den großen Topf entleert, sowie anschließend zum Trocknen beiseitegestellt.
Den bedeckelten Topf erhitzen. (Bei Gasherden empfiehlt sich eine Flamme knapp kleiner als der Topfboden.)
Nebenbei mit den zwischenzeitlichen Vorbereitungen beginnen (siehe rechts).

Sobald das Wasser kocht, die Energiezufuhr drosseln und die Nudeln hineinfallen lassen. Bei halbierten Spaghetti am besten die Hälfte auf der geschlossenen Seite festhalten und erst loslassen, wenn die andere Hälfte im Topf ist.
Eine Prise Salz hinzugeben; mit dem Esslöffel umrühren; Deckel auf den Topf; gegebenenfalls weiter die Energiezufuhr drosseln.
Eieruhr je nach Wunsch auf 8-11 Minuten stellen. Bei Elektroherden etwas weniger, um die Nachwärme zu nutzen.
Mit den zwischenzeitlichen Tätigkeiten fortfahren, doch nach jeder die Nudeln umrühren, um sowohl ein Überkochen als auch ein Anpappen der Nudeln am Topfboden zu verhindern.

Bei Klingeln der Uhr Energie abdrehen. Nudeln im Topf belassen. (Dank fortgesetzten Bades konnte die Kochdauer geringfügig verringert werden.)

Soßenzubereitung fortsetzen und beenden (siehe rechts).

Mit dem Hauptkochvorgang auf der linken Seite beginnen.

Umverpackung auf die Arbeitsfläche entleeren und ins Altpaier entsorgen.

Nudelpackung ungeöffnet zur Hälfte über die Kante der Arbeitsfläche vorsichtig und langsam knicken, bis alle Spaghetti in der Mitte durchbrochen sind, ohne dass die Packung beschädigt wird. Dieser Vorgang erleichtert jegliche spätere Handhabung der Nudeln.
Nudelpackung am einen Ende mit der Schere öffnen.

Abtropfsieb im Waschbecken platzieren.

Bei Bedarf Wurst oder Speck auf dem Teller in kleine Stückchen schneiden. Kleine Mengen wie eine einzelne Wurstscheibe genügen, der Soße eine individuelle Note zu verleihen. Beim nächsten Mal ruhig eine andere Wurst ausprobieren - das sorgt für Abwechslung. Nicht verwendete Wurst oder Speck sogleich zurück in den Kühlschrank. Auch mit einem Stück Zwiebel kann das Mahl aufgefrischt werden.

Etwa 20g Margarine oder einen Esslöffel Öl in den kleinen Topf geben.

Kocht das Wasser schon? Dann links fortfahren.

Alu-Beutel mit dem Tomatenmark aufschneiden und ebenfalls in den kleinen Topf entleeren. Gründlich entleerte Packungen ergeben mehr Soße und weniger stinkenden Müll, der Ungeziefer anzieht.

Gegebenenfalls kochendes Wasser umrühren; ebenso nach jedem der folgenden Schritte.

Alu-Beutel bis zum Rand mit Wasser füllen; dieses in den kleinen Topf geben. (Der Vorgang reinigt auch kostenlos nochmal unseren Müll, darum benutzen wir nicht den Messbecher. Sonstiges Auswaschen von Packungen ist übrigens umweltschädlich! Gründliches Aufbrauchen ist grundsätzlich immer vorzuziehen.) Nach gründlichem Abtopfen kann der Beutel entsorgt werden.

Vorbereitete Stückchen der Wurst oder des Specks hinzugeben.

Wenn der Erfahrung nach vom geriebenen Käse etwas übrig bleibt, kann man die entsprechende Menge schon jetzt in den Topf geben. In der Soße aufgelöst ist er weniger intensiv im Geschmack. Natürlich kann man Käsereste auch für andere Gerichte aufheben.

Die Würzmischung hinzugeben.

Auf das Klingeln der Eieruhr warten, sofern dies noch nicht erfolgt ist.

Sind beide Spalten abgearbeitet, nun den kleinen Topf kurz zum Aufkochen bringen und den Inhalt gut mit dem Esslöffel verrühren, bis sich die Margarine aufgelöst und alle Bestandteile der Soße vermischt haben.

Anschließend Nudeln ins Sieb abgießen. (Da das Wasser schon ein wenig abgekühlt ist, wird auch der Abfluss weniger beansprucht.) Etwas Kaltwasser in den Topf füllen und darin schwenken, dann über die Nudeln im Sieb ausgießen. (Dies reinigt den Topf hinreichend. Ferner werden die Nudeln dabei abgeschreckt, dass sie nicht aneinanderkleben. Zudem sind sie so etwas schneller mundgerecht abgekühlt.)
Topf und Deckel zum Trocknen beiseitestellen.

Löffel und Gabel können sowohl beim Auftun als auch beim Essen verwendet werden.

Verbleiben Reste, die Nudeln einfach zu der Soße in den kleinen Topf geben und nach längerem Abkühlen in den Kühlschrank stellen. Alleinstehende haben so noch eine zweite Mahlzeit für den nächsten Tag.

Sieb kurz unter starkem Kaltwasserstrahl abspühlen, dann zum Trocknen beiseitestellen.

Übersicht zu diesen Seiten Auch hier gilt wie bei allem im Leben: Übung macht den Meister.
Viel Spaß und guten Appetit!


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