Wüstensohn in Fesseln

Ein erotischer Abenteuerroman von Seiner Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris

Kapitel 9

Nachdem Sulibeth sich an ihm befriedigt hatte, war sie ebenfalls gegangen. Unverändert auf die Bank geschnallt, sah er an sich hinab, wo seine widersprüchlichen Geschlechtsmerkmale freigelegt zurückgelassen worden waren. Bestimmt war es eine ganz bewusste neue Demütigung durch seine Herrin. Kein Winden vermochte Hose oder Hemdchen auch nur ansatzweise zu richten. Zu recht fühlte er sich benutzt und abgelegt.
Dennoch faszinierte und erregte ihn das soeben Erlebte noch immer. Der lustvolle Blick seiner Herrin stand ihm weiterhin vor Augen, wie auch ihr leicht herber Schweißduft ihn noch umgab. Nun war Sulibeth also auch Herrin seiner Gedanken und sogar Gefühle geworden. Durfte er dies aber zulassen?
Soweit er verstanden hatte, würde seine Veränderung nicht auf Dauer sein. Nach einer Flucht würde er sich schon nicht allzu lange verstecken müssen. Doch sein Gedankenspiel erwies sich als blanke Träumerei, bestand doch nicht die geringste Aussicht, sich von den Fesseln zu befreien. Einstweilen blieb ihm nur die unbestimmte Hoffnung, das Warten auf irgendeine Wendung, welche er sich selbst gar nicht recht vorzustellen vermochte.
Als die Frauen zurückkamen, nahmen sie ihm den Schleier, sowie die Fesseln an Hals, Bauch und Händen ab und zwangen ihn, sich obenrum gänzlich zu entblößen. Streng wurden ihm die Handgelenke und Ellenbogen auf dem Rücken zusammengebunden, was seine Brüste noch hervortreten ließ. Dann befreite man auch seine Beine von der Bank und verband sie wieder mit einer Gehfessel.
Nachdem seine Herrin die Führungsleine angebracht hatte, strich sie ihm noch einmal über die Brüste und reizte vor allem die Warzen, bis sie sich neuerlich aufstellten. Obgleich sich Abu zum Versinken schämte, spürte er doch die Erregung, welche ihn rasch ganz ergriff, während Zauberin und Sklavinnen lächelnd zuschauten. Unvermittelt griff Sulibeth ihm zwischen die Beine, den dortigen Zustand zu prüfen. "Ihr hattet recht, Meisterin der Verwandlungen", meinte die Achmad'Sunni, "es gefällt ihr. Das kommt mir unerwartet, wird mir aber sehr nützlich sein."
So verabschiedete sie sich zufrieden, und die Magierin versprach, bald von sich hören zu lassen.
Als seine Herrin ihn nun zur Türe führte, erkannte er, sie würde ihn barbrüstig der Stadt zeigen! Entsetzt hielt er gegen und jammerte und flehte in den Knebel.
Sie drehte sich zu ihm um und sah die Feuchtigkeit in seinen Augen. Zuerst versuchte sie, ihn wie ein störrisches Tier weiterzuzerren, da ließ er sich auf die Knie fallen und wimmerte und bettelte mit seinen Blicken.
Verwundert über sich selbst ließ Sulibeth die Leine wieder locker zwischen ihnen hängen. Ernstlich verletzen wollte sie ihn nicht - nicht mehr. So etwas wie Mitleid tastete nach ihrem Herz. "Dummes Ding", sprach sie nun sanft und strich ihm über die Wange, "dein einfältiges Sträuben wird dir nur Wunden einbringen."
Eine Träne rollte ihm den Nasenflügel entlang. Aller Verzweiflung zum Trotz rührte ihn auch die Berührung.
"Fast will ich meinen, du wärst schon immer ein Mädchen gewesen. Gern will ich glauben, dass du nichts mit dem Überfall auf meine Familie zu tun hattest. Aber deine Sippe muss büßen, und dafür müssen dich alle sehen können." Bei den letzten Worten fuhren ihre Finger erneut über eine seiner blanken Brüste.
"Auf nun, Sklavin! Verschlimmere dein Leiden nicht unnötig!" Damit zog sie wieder unerbittlich an der Leine.
Abu fügte sich in sein Schicksal und kam wieder auf die Füße. Doch als sie ihn auf die Straße zerrte, brachen ihm vollends die Tränen hervor. Trotzdem entgingen ihm die Menschen in den Gassen nicht, wie sie ihn aus großen Augen angafften und teils dafür stehenblieben oder in ihrer Abgelenktheit über ihre eigenen Füße stolperten. Bislang mochte er in seinen Frauengewändern und als Gefangener einer Achmad'Sunni aufgefallen sein; spätestens heute Abend aber würde er als stadtbekannter Gesprächsstoff dienen - und bald vielleicht als eine bizarre Legende auf Jahre hinaus.
Trotz der Ferne zu ihrem Stammsitz würde der Vater bald davon erfahren. Warum konnte dies Abu nicht mit Hoffnung erfüllen?
Gern hätte er sich vor den Blicken zusammengekrümmt und sich in einer dunklen Ecke verkrochen. Doch seine strengen Fesseln ließen dies nicht zu, sondern präsentierten seine mit jeder Bewegung leicht mitschwenkenden Brüste, während die Herrin ihn über den Marktplatz zerrte.

In der Herberge angekommen, befreite Sulibeth seine Hände und Arme, damit er wieder das Hemdchen überziehen konnte. Dann legte sie ihm erneut das Kettengeschirr an. "So, Sklavin! Es wird Zeit, dass du etwas für all das Essen und die Gewänder tust, die du so großzügig von mir erhältst! Zunächst einmal gehen wir einkaufen." Dabei band sie ihm noch einen Tuchbeutel um. Dann zog sie Abu an der Leine abermals hinaus vor das neugierige Pubikum.
Offenbar hatte sich sein neuer Zustand schon herumgesprochen, denn einige schienen nur seinetwegen unterwegs, wie sie so auf seine Brüste starrten und sich trotz der mäßigen Verhüllung ihrer Echtheit zu überzeugen suchten.
Als Sulibeth mit ihrem Sklaven an einem Obststand die Waren betrachtete, nutzte ein besonders dreister und grober Tagelöhner die Gelegenheit und griff Abu von hinten mit beiden Händen fest auf die Brüste. Über den leichten Schmerz durch die derbe Berührung hinaus war dies für Abu auch höchst erschreckend. In den Knebel kreischend, versuchte er, sich von dem Manne zu befreien. Jener aber packte nun noch fester zu, umschlang Abu an den Hüften und hob ihn gar etwas empor.
"Widerspenstige Missgeburt! Dir zeig ich's!" Damit warf er sein Opfer zu Boden und holte zu einem Schlag auf den nun wehrlos Kauernden aus.
Da hatte er unvermutet die Spitze eines Kunchomers an der Kehle, geführt von Sulibeth saba Terkef. "Gehst du häufiger so mit fremdem Eigentum um, nichtswürdiger Sohn einer Natter? Mach dich fort, solange du noch in einem Stück bist!"
Steif und langsam zog sich der Kerl zurück, bis er weit genug war, umzudrehen und davonzulaufen.
Für die umstehende Menge gab es keinen Anlass, einzugreifen. Manche wussten nicht einmal, ob sie das Geschehene komisch finden sollten. Eine Kriegerin verteidigte ihre Habe - sie war also voll im Recht, wenngleich eine Frau und mit höchst sonderbarem Besitz.
"Steh auf, Sklavin!" Sulibeth machte keine Anstalten, Abu dabei zu helfen, wenn man nicht gerade das auffordernde Zupfen an der Leine dafür halten wollte. Dennoch war er ihr dankbar, eingeschritten zu sein. Scheinbar ungerührt setzte sie ihre Einkünfte fort.
Langsam gewöhnte er sich an die gaffenden Leute. Noch weniger kümmerte ihn der schwerer werdende Beutel. Seine Gedanken waren bei der Frage, ob seine Herrin ihn wirklich nur als Eigentum verteidigt hatte.

Zuhause dann begann seine Ausbildung zur Dienerin erst richtig. In Ketten hatte er zu servieren und ihre Wäsche zu waschen. Da es im Zimmer nicht recht etwas zu putzen gab, verlieh sie ihn gar an den Wirt, den Schankraum auszufegen.
Bei allem beobachtete und korrigierte sie seine Ausführung sehr genau. Auch zu nähen begann sie, ihm beizubringen, damit er ihre Kleidung ausbessern könne. Dabei erwies sie sich als streng, aber auch sehr geduldig. Die zwecks Arbeit vergrößerte Bewegungsfreiheit Abus erforderte in ihren Augen allerdings auch wieder gesteigerte Beachtung der Verhaltensregeln: Demütige Haltung, gesenkter Blick, häufiges Knien. Da sie ihm den Knebel noch nicht abnehmen wollte, musste er lernen, sich auch mit einfachen Gebärden verständlich zu machen. Im wesentlichen bedeutete dies allerdings nicht viel mehr als zu nicken und leicht zu knicksen, um Befehle der Herrin zu bestätigen.
Trotz aller Schmach, welche ihm die neuen niederen oder nach dem Verständnis der Wüstenstämme gar weiblichen Aufgaben bereiteten, fühlte er doch, wie gut ihm die noch so kleinste Bewegung tat.
Am Nachmittag beim Nähen verspürte Abu ein Ziehen in den Brüsten, dass er erschrocken die Nadel fallenließ. Ursache war jedoch lediglich die nachlassende Zauberwirkung.
Sulibeth hatte sein Aufzucken bemerkt und musterte ihn eingehend. Dann fuhr sie mit den Fingern unter sein Hemdchen und betastete seine wieder männliche Brust. Einen Kommentar wollte sie nicht abgeben und brütete nur ernst darüber in sich hinein.
Zur Nacht fesselte die Herrin ihn wieder gründlich mit Seilen, um keine Ketten im Bett und einen völlig wehrlosen Sklaven bei sich zu haben. Ganz vergaß er dabei, dass er nach dem Verschwinden seiner Brüste ja eigentlich einen Fluchtversuch hatte wagen wollen.

Fortsetzung
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