Über die Sklaverei

Auszüge einer Abhandlung von Seiner Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris

Die Primärbedürfnisse der meisten Lebewesen sind Nahrungsaufnahme und Schlaf.
Die Sklaverei hingegen zählt neben der Sexualität zu den Sekundärbedürfnissen der Menschen, Achaz und Orken. Denn in diesen Spezies ist der Wunsch fest verankert, Besitz anzuhäufen und Macht über andere auszuüben, wie es uns von den Elfen her unbekannt ist. Freilich ist dieser Drang bei jedem Individuum unterschiedlich stark ausgeprägt wie der Appetit und kann sich in seiner Intensität durch Erfahrung und Stimmung ändern.
Kehrseite dieses Umstandes ist die nur scheinbar widersprüchliche Tatsache, dass auch jeder Vertreter der genannten Arten zugleich nach Geborgenheit dürstet und jemandem zu gehören trachtet. Im Extremfalle äußert sich dieser Wunsch, zu dienen, in der Anbetung einer Gottheit.
Diese beiden Kräfte liegen in jedem in ständigem Ringen. Es bedarf nicht ihrer Verdammung, wohl aber der Kenntnis, um sie zu akzeptieren und mit ihnen klug umzugehen.
Wie es also selbständige, unabhängige Leute gibt, so werden andere dies nie sein können oder wollen. Jene Sklavenseelen werden sich in vollendeter Freiheit nicht zurechtfinden, einfältige Entscheidungen treffen und unglücklich sein.
Das Bedürfnis, Verantwortung abzugeben, findet man aber auch an überraschender Stelle immer wieder. Selbst mächtige Herrscher und Handelsherren übergeben die Entscheidungsgewalt nicht selten an eine Gottheit, deren Priester oder gar einen Astrologen weiter.
Klüger und bewusster ist die nur zeitweise Abgabe der Macht innerhalb der spielerischen Zweisamkeit mit einer Frau, doch können auch diese ungeahnten Einfluss gewinnen. Hierbei gibt es verschiedene Ausprägungen je nach Art der sonstigen Beziehung. ...

Wie nun geht man klug mit Sklaven um?
Jedem Eigentümer steht es gut an, seine Habe pfleglich zu behandeln. Was man misshandelt, geht über kurz oder lang in die Brüche. Dies ist bei Sklaven nicht anders als bei einer Vase oder einem Haustier.
Andererseits muss der Herr genau wie gegenüber einem Hund klarstellen, wer hier wem gehört. Ein sicheres, bestimmtes Auftreten ist also vonnöten. Prügel als Strafe eignet sich in den allerseltensten Fällen. Zwar sind Sklaven eher als Tiere in der Lage, zu erahnen, weswegen man sie so behandelt, dennoch sind klare Befehle vorzuziehen. So gibt es auch keinen Arbeistausfall oder gar Wunden, die man später behandeln lassen muss. Ein stolzer oder frecher Sklave ist durch Erniedrigungen viel effektiver zurechtzuweisen als durch körperlichen Schaden.
Welcher Art die Herabsetzung ist, hängt nicht zuletzt von Charakter und Hintergrund des Sklaven ab. Grundsätzlich eignet sich neben entwürdigenden Tätigkeiten die Aufzwingung einer Rolle, wie zum Beispiel der eines Tieres oder des anderen Geschlechtes. Letzteres wirkt besonders, wenn jenes in der jeweiligen Gesellschaft als niedriger oder schwächer denn das wirkliche angesehen ist. ...

Eine darüber hinaus universell geeignete Erziehungsmaßnahme ist die Fesselung jeglicher Art. Bereits während der Anfangszeit, in welcher sich Herr und Sklave noch nicht gut kennen, wird es notwendig sein, Fluchtversuche schon im Ansatz zu unterbinden. Dies bekräftigt den Anspruch des Herrn und gibt dem Sklaven zugleich rechtliche und körperliche Sicherheit im Gegensatz zu Schlägen und Folter.
Zu unterscheiden ist zwischen verschiedenen Gruppen des Fesselzwecks, sowie nach verschiedensten Fesselmaterialien und -utensilien. Hier seien im Folgenden nur einige Beispiele genannt.
Als Arbeitsfesseln eignen sich meist Ketten, welche mittels Ledermanschetten die Gelenke und gegebenenfalls den Hals verbinden. So die Bewegungsfreiheit einschränkend, lassen sie doch genügend Spielraum für allerlei dienstbare Tätigkeiten. Kann der Sklave nicht beaufsichtigt werden, ist eine zusätzliche Sicherung unumgänglich. Dies kann ein verriegelter Raum sein, in welchem er seine Arbeit zu verrichten hat, häufig erweist sich eine Verkettung von Hals oder Fußgelenk mit der Wand oder dem Boden als die praktikablere Lösung.
Zur sicheren Aufbewahrung des Sklaven sind auch Seile oder vergleichbare Bänder aus Stoff oder Leder geeignet. Dies um so mehr, wenn zur Erziehung oder als Strafe auf größtmögliche Bewegungsunfähigkeit abgezielt wird. Seile und Bänder haben gegenüber Ketten den großen Vorteil, weit variabler und individueller eingesetzt werden zu können. ...
In den meisten Fällen wird man bei der Lagerung des Sklaven auch dessen Ruhehaltung anstreben. Effektive Knebelung ist eine hohe Kunst, denn der menschliche Kiefer ist in aller Regel so beweglich,...


Yashkir