Yashkir

Yashkir ist das einzige Kind der Jahrmarktszauberin Yashmia aus Fasar, welche eigentlich Alrizah Plötzbogen hieß. Jene kaufte einst in Selem den aus dem Norden stammenden Sklaven Helmert Jannersen und zog mit ihm nach Al'Anfa. Beide einte bald ein enges Band der Liebe, aus dem Yashkir erwuchs. Doch der Vater erkrankte und starb früh an einem Fieber, und da die Mutter viel auf Reisen war, wurde Yashkir in jungen Jahren von der ältlichen Sklavin Lusine verhätschelt.
Die trockene und phantasielose Wissensvermittlung behinderte den eigentlich hochintelligenten Jungen schon auf der Schule und auch später, als er sich vor allem auf Wunsch seiner Mutter für wenige Jahre an der magischen Fakultät zu Al'Anfa versuchte, ohne einen Abschluss zu erlangen. Als schüchternes, verträumtes Einzelkind hat er sich gegenüber anderen nie recht durchzusetzen gelernt.
Kaum dass er zum ersten Male die Heimatstadt verließ, geriet er in die Hände von Brabaker Korsaren, mit denen er schließlich eine Weile im Süden umherfuhr und nach einem Schatz suchte.
Eines lernte er bei alledem sehr wohl: Mögen die meisten Menschen auch an Titulaturen und den schönen Schein glauben, so sind die wichtigen Dinge des Lebens andere wie die Ehrlichkeit gegen sich selbst. Aus einem Kompromiss heraus erdachte er sich die Bezeichnung "Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris", mit welcher er sich gemeinhin jenen vorstellt, deren Klugheit oder Ehrenhaftigkeit ihm noch nicht erwiesen wurde. Dank dieses Phantasietitels kann ihm auch niemand Hochstapelei vorwerfen.
Eigentlich steht Yashkir recht gerne im Mittelpunkt, doch sorgt seine Zaghaftigkeit dafür, dass ihm Auftritte als Jahrmarktszauberer oft schon im Voraus recht lästig werden. Wenn diese Schwelle überwunden ist, ruft sein Erfolg im Zaubern, Singen und Tanzen wahre Glücksgefühle in ihm wach. Vielleicht würde sich sein Unterbewusstsein besser daran erinnern, wenn er danach nicht immer so viel Zeit verstreichen ließe.
Aufgrund seiner Herkunft, eigener Erfahrungen und Erkenntnisse, sowie seiner Veranlagung findet Yashkir nichts Ungewöhnliches oder gar Verwerfliches an der Sklaverei. Ganz offensichtlich spricht sie nicht prinzipiell gegen die Liebe zwischen Herr und Sklave. Sollte ein Herr seinen Sklaven nicht viel eher als besten Freund bezeichnen können, denn seinen Hund? Zudem ist die Sklaverei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Entsprechend fehlt dem mit allem sorgsamen Yashkir jegliches Verständnis, wenn jemand mit seinem Eigentum liderlich umgeht.
Weitere Aufgeschlossenheit gegenüber der Sklaverei verdankt Yashkir seinen Neigungen zu Fessel- und Unterwerfungsspielen, zu welchen ihn sehr romantische Vorstellungen erfüllen. Letztendlich obliegt es seiner Ansicht nach dem Intellekt jedes Sklaven, mehr oder weniger einfach zu gehen, wenn es ihm bei seinem Herrn nicht passt. Nach Yashkirs Auffassung gibt es folglich zwei Arten von dauerhaften Sklaven: Die einen wollen es nicht anders, die anderen könnten gar nichts anderes.
Yashkir hat lange unter der Heimlichkeit seiner Vorlieben gelitten, den Fesselspielen und dem Tragen von Frauengewändern. Allerdings hat seine Zurückhaltung in diesen Punkten deutlich verloren, als er bemerkte, dass 'seine' Piratinnen dafür ungeahntes Verständnis aufbrachten.
Insgesamt ist er aber noch immer recht unsicher und vorsichtig, bisweilen gar in etwas zickiger Weise empfindlich. Wirkliche Furcht hat Yashkir allerdings nur vor dem Tod, Schmerzen und selbstverständlich der Beschmutzung oder gar Beschädigung seiner geliebten Gewänder.
Yashkirs größter und schönster Traum ist, eines Tages eine kluge Frau zu finden, welche ihn liebt und seine Neigungen teilt. Eine Frau, mit der er althergebrachte Geschlechterrollen aufheben und auch phantasievoll umkehren kann. Eine wahre Gefährtin im Leben und eine liebevolle Herrin im Spiel.
Yashkir ist vollkommen unpolitisch. Er möchte im Grunde nur seinen Frieden haben. Für heimliche Hintergedanken ist er der falsche Mensch. Er ist so offen und ehrlich und kindlich naiv, dass man ihm das schon kaum noch glauben mag. Um zu lügen, bedarf es ihm sowohl höchster Not als auch der geistigen Vorbereitung.
Mag Yashkir auch eine sehr glückliche Hand haben, sein Geld beisammenzuhalten, so findet er an Arbeit im herkömmlichen Sinne wenig Gefallen und ist entsprechend wenig engagiert und erfolgreich darin. Lieber konzentriert er sich auf die kreativen Dinge, die ihn jeweils beschäftigen.
Aufgrund seiner für einen Mann hohen Reinlichkeit und des gesunden Ordnungssinns mag man vermuten, dass an ihm ein guter Hausmann verlorengegangen ist. Zudem liebt er Kinder von Herzen und leidet mit zunehmendem Alter immer mehr darunter, selbst keine zu haben.

Yashkirs war Gast im Wirtshaus

Ich bin da; warum guckt denn keiner?
Mahlzeit mit Hindernissen
Eine schweigsame Tischnachbarin
Immer geht es auf und ab
Wunderliches
Kartentrickmassenverwirrspiel
Verwirrspiel zu zweit
Aktenzeichen XY
Auf und Ab II
Nächtlicher Rundgang
Neuer Tisch, neues Glück?
Zu Bett
Was Morgenstund wirklich im Munde hat
Schlussbetrachtungen
Yashkirs Märchen von der Prinzessin Gutemine
Prinzessin Gutemine und der Korkball
Prinzessin Gutemine im Wald
Prinzessin Gutemine im Paddelboot
Knapp zwei Jahre später auf einer Schiffsreise
Widerwärtig wechselwütiges Windwetter
Tropfnass
Peidokles (Gedicht)
Ein verhinderter Märchenonkel
Eine etwas andere Hafenbesichtigung
Geiselnahmedurcheinander
Im Handelspalast
Flaute mit Überraschung
Flaute an Land
Eine kleine Feier
Ein Wiedersehen
Stürmische Unterhaltungen
Ein Felsen im Meer
Etwas mehr vom Felsen im Meer
Besuch in Lhasor
Geschichtliches
Schlussendlich Brabak
Nach der Kür die Pflicht
Yashkirs Abhandlung Über die Sklaverei

Manuskript des erotischen Abenteuerromans
Wüstensohn in Fesseln 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11


Charaktere