Eine etwas andere Hafenbesichtigung

Autoren: Birte Bakker, Oliver H. Herde und andere

24. Travia 28 Hal, Vormittag

OHH

Wie gewiss die meisten Fahrtgäste befand sich auch Yashkir an Deck, die Anlandung in Drôl zu beobachten - natürlich immer darum bemüht, niemandem im Wege zu stehen.
Inzwischen hat sich unweit der Reling ein Plätzchen gefunden, wo er nicht ständig vor rennenden Matrosen und fliegenden, fallenden und schleifenden Tauen flüchten muss. Die Übersicht über das für seine nicht unbedingt hervorragenden Augen einsehbare Stück des Hafens genügt ihm bereits. Für weiteres wird er sich auf die Pier hianbbegeben müssen. Und noch hat nichts seine besondere Aufmerksamkeit geweckt.
Statt dessen mustert er die anderen Herumstehenden - insbesondere wie zumeist die Damen. Hier scheint heute mehr Rock und Kleid angesagt als bislang - besonders auffällig bei der Kapitänstochter. Unwillkürlich streicht er über den eigenen seidig glänzend schwarzen Rock, welcher von den Knien abwärts auf beiden Seiten geschlitzt ist und somit Blick auf die Pluderhose darunter gewährt.
Nein, jenes Fräulein war letztlich keine wirklich angenehme Gesprächsgefährtin! So wandert sein Blick weiter zu einer jungen Frau am Großmast.

BB

Beonora fällt plötzlich der Fremde auf, der sich ihrer Meinung nach ziemlich ungewöhnlich kleidet und sie stellt etwas erstaunt fest, dass er sie genau ansieht. Beonora ist verwundert, hat sie doch geglaubt, dass er sie in den letzten Tagen noch nicht mal zur Kenntnis genommen hat. Dennoch steigt auch leichte Hoffnung in ihr auf. Vielleicht kann sie sich ja ihm anschließen und bei dieser Gelegenheit fragen, aus welch fernen Landen er kommen mag. Zaghaft lächelnd erwiedert sie seinen Blickkontakt.
'Wie stelle ich es jetzt am besten an, zu ihm rüberzugehen und ihn anzusprechen, ob er auch vom Schiff will? Wenn ich jetzt einfach rübergehe und ihn Frage 'Willst du auch vom Schiff?' benehm ich mich ja wie ein junges Mädchen, dass sich dem nächstbesten an den Hals werfen will.' Beonora muss leicht kichern, als sie sich das bildlich vorstellt.
Aber nach kurzem zögern fasst sie sich ein Herz und verlässt ihren Posten am Großmast und legt die relativ kurze Distanz zur Reling zurück, direkt neben ihn.
Sie spricht ihn aber nicht gleich an, sondern tut so als müsste sie sich erstmal davon überzeugen, wie weit die Matrosen mit dem Anlegevorgang voran geschritten sind. Dann, nachdem sie einen vorgetäuscht prüfenden Blick über die Reling geworfen hat, schaut sie den Fremden an und fragt heiter: "Na, auch am Abwarten, endlich keinen schaukelnden Boden mehr unter sich zu spüren?"

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Unwillkürlich gleitet Yashkirs Blick ab, als die junge Frau ihn entdeckt hat. Es gibt ja auch viele sich bewegende Subjekte zu beobachten wie jene ulkige jungenhafte Göre, die sich offenbar erkältet hat, oder das Schiffsmädchen. Kaum etwas kann Yashkirs Aufmerksamkeit so anziehen wie Kinder, aber in diesem Falle ist es schlicht seine fürchterliche Selbstunsicherheit.
Als er jedoch feststellt, dass ihm nicht nur ein Lächeln gilt, sondern dies auch noch schüchtern zu sein scheint - dies dürfte ausschließen, dass sich die Dame aus irgendeinem Grunde über ihn lustig macht - vermag auch er, seine Mundwinel ein wenig emporzuheben und den Blick zu erwidern. Aber ist dort bei ihr nicht doch ein Anflug von Belustigung? Unschlüssig schaut er an sich herab und wischt mit dem Daumen einen winzigen hellen Fussel vom schwarz glänzenden Satinhemd.
Im nächsten Moment steht sie auch schon bei ihm. Ohne die weiße Bluse könnte man sie für eine Geweihte der Hesinde halten bei all dem Schlangenschmuck und dem blauen Gewand.
"Äh, äh... ja... Nun, es ist mal eine Abwechslung..."

BB

"Ja stimmt...! Die erste Zeit ist es noch aufregend, wenn man noch nie mit einem Schiff gefahren ist, aber nach kurzer Zeit wird es ganz schön eintönig. Da bietet so ein Hafen doch wirklich eine willkommene Ablenkung." Fröhlich schaut Beonora hinüber zum Festland und mustert die Lagerhäuser und anderen Gebäude, die sie von ihrem Platz aus erkennen kann.
In frohem Plauderton und um das Gespräch nicht nach den paar wenigen Worten wieder abreißen zu lassen, schwingt sie auf die üblichen Anfangsfloskeln um. "Ich bin Beonora, aber meine Freunde nennen mich Beona. Und mit wem habe ich die Ehre?"
Dass sie sich mit einem ihr nur vom Sehen her bekannten Fremden so vertraulich gibt, überrascht sie selber ein wenig. Aber im Moment ist ihre Stimmung einfach zu herrlich, um lange über irgendwelche etikettären Richtigkeiten nachzudenken und sie gibt ihrer natürlichen Direktheit einfach nach. Oder ist das gar nicht wirklich ihre Freude, die sie da verspürt, sondern schwappt die Begeisterung Sintis' über seinen Standortwechsel derart auf sie über?

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Still lächelnd folgt Yashkir für einen Moment dem Blick der Frau auf die Hafenanlagen. Dann erwidert er: "Angenehm, Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris." Eine angedeutete Verbeugung mit kurzem Schließen der Lider folgt.
Die Schlange weiterhin ob ihrer Bewegungslosigkeit nicht als solche wahrnehmend, vermag er nun selbst etwas anzusetzen. Immerhin stellt man sich ja nicht jemandem vor, wenn man kein gespräch mit ihm sucht. Dies läd zur Entrampfung ein. "Ihr seid also das erste Mal auf einer Seereise? Darf man denn den Anlass erfahren?"

BB

Nun doch etwas überlegend, sieht sie den ihr nun nicht mehr fremden Mann an. 'Yashkir al-Yeshinna also! Magnibilität - das hört sich viel versprechend an!!'
Nur einen kurzen Augenblick dauert der Anflug überlegender Ernsthaftigkeit, als wieder ein breiter, freundlicher Ausdruck sich bahnbricht. "Ja, in der Tat. Meine erste Seereise."
Sie macht eine kurze rethorische Pause bevor sie weiterredet. "Sonst pflege ich immer an Land zu reisen, aber die Umstände nötigen mich diesmal gewissermaßen." Ein kleines Augenzwinkern folgt den Worten, obwohl Beonora sich im klaren ist, dass Yashkir dies wohl überhaupt nicht zu deuten weiß.
"Ich muss einen alten Freund aufsuchen, der in Chorhop wohnt. Naja... und da es wichtig ist, seine Meinung in gewissen Dingen recht schnell zu hören, habe ich mich dafür entschieden, auf dem Seeweg vom Lieblichen Feld nach Chorhop zu reisen. An Land würde es zu lange dauern." Gedankeverloren blickt sie vor sich hin.

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Vermutlich möchte die junge Frau nicht mehr Worte über dieses Thema verlieren. Und Yashkir ist nicht derjenige, welcher bei solchen Belangen Fremder nachbohren würde.
"Sicher. Seereisen sind ja auch viel bequemer. Wenn es mir dabei auch meist ein wenig an Bewegung fehlt. Vielleicht sollten wir einfach jener Katze folgen, um zumindest meine eingerosteten Glieder in Gang zu bekommen." Dabei verweist er dezent auf den soeben die Planke hinunterstolzierenden Kater, welchen man von hier aus ob der Bordwand gleich nicht mehr sehen können wird.

BB

Etwas erstaunt sieht Beonora in die angedeutete Richtung und kann grade noch das Hinterteil mit dem erhobenen Schwanz sehen, bevor das Tier aus ihrem Sichtfeld verschwindet.
Froh über diesen passenden Übergang, schaut sie Yashkir an und fragt heiter: "Also dann - wollen wir...!?" Dann begibt sie sich auch schon auf den kurzen Weg zur Planke und diese hinunter. Zwischendurch sich mit einen kurzen Blick nach hinten versichernd, ob Yashkir ihr folgt.

OHH

"Ja, das", beginnt Yashkir, vermag aber erst nach kurzem Stutzen fortzusetzen, ebenso wie eilig zu folgen: "Äh... Das wollte ich damit andeuten..."
Einen zackigen Schritt hat die junge Dame da am Leibe! Aber es stört ihn keineswegs, sondern überrascht ihn nur ein klein wenig. Es macht ja so vieles einfacher, wenn eine Frau weiß, was sie will!
"Habt Ihr denn ein konkretes Ziel über die Bewegung hinaus?" erkundigt er sich, auf die Planke unter sich konzentriert.
Dass hinter ihm wohl noch mehr Leute die Planke hinunter folgen, entgeht Yashkir bis zu genau jenem Augenblick, als es kurz hinter ihm vom leicht schwankenden Boden her ein seltsames Geräusch gibt. Anstatt nun aber voranzudrängen, wird er langsamer und schaut zurück, wo ihm das putzige Schiffsmädchen und dahinter der Puppenspieler folgen. An der Planke ist so oberflächlich und auf die Schnelle allerdings nichts Ungewöhnliches zu entdecken.
Flüchtig lächelt er den Folgenden entschuldigend zu und geht weiter.

KD

Erschrocken fährt Elanor zusammen. Sie überlegt gar nicht erst, ob die Belastung realistischerweise ausreicht, um die recht massive Planke zum brechen zu bringen. Wie eine Katze, die versehentlich auf eine heiße Ofenplatte tritt, macht sie einen possierlichen Hüpfer nach vorne. Wäre sie allein auf der Planke gewesen, so hätte sie vermutlich dem einen Sprung einen weiteren folgen lassen und damit das rettende Ufer erreicht.
Nun aber stößt sie praktisch mit der Nase gegen die schwarze, seidig glänzende Hinterfront ihres Vorgängers. Instinktiv Halt suchend, greifen ihre kleinen Finger nach dem schwarzen Stoff.

MM

"Nanu?! Was ist denn?" sagt Lurio und geht rasch ein paar Schritte zurück zum Anfang der Planke. Misstrauisch blickt er auf das Holz und tappt ein paar Mal prüfend mit dem Fuß auf.

KD

Wie ein kleines Eichhörnchen an den Ast klammert sich Elanor an den schwarzen Rock des Unbekannten. Zwar klingt wie von ferne ein Ruf an ihr Ohr, und ein Teil von ihr registriert auch, dass dieser Ruf etwas mit ihr zu tun haben könnte, aber im Augenblick ist sie zu erschrocken, um darauf reagieren zu können, vorerst jedenfalls.

BB

Auch Beonora ist das komische Geräusch nicht entgangen, jedoch befand sie sich da schon mit beiden Beinen auf dem festen Boden des Hafenanlegers. Dennoch lenkt das Geräusch, was eindeutig von hinter ihr zu kommen schien, Beonoras Aufmerksamkeit auf die rückwärtige Szenerie.
Ihr erstes Augenmerk fällt auf das Schiffsmädchen und dann erblickt sie auch gleich Lurio am oberen Ende des hölzernen Laufsteges. Ob und wer das schwere Holz zum Knarzen gebracht hat, kann sie natürlich nicht sagen, aber auch sie wirft erst einen einschätzenden Blick auf die Planke um dann sich still darüber zu amüsieren, wie das junge Ding sich - gewissermaßen sehr tölpelhaft - an Yashkir ranwirft. Schmunzelnd beobachtet sie den kleinen Tumult der zwei.

OHH

Bei der ersten Berührung von hinten zuckt Yashkir überrascht zusammen. Der schwankende Boden und das Geräusch von eben haben seine Schreckhaftigkeit enorm gesteigert. Doch er kommt nicht dazu, darüber nachzudenken oder sich gar zu ärgern, wohl wieder mal anderen den Eindruck zu vermitteln, er ließe sich nicht gerne antasten. Denn schon zieht jemand an seinem Rock - möglicherweise, weil ein leichter Windstoß die luftige Langweste gerade beiseitegeschoben hat.
"Heh, heh!" Mit der freien Hand hält er den Rockbund fest. Dies scheint ihm nicht der geeignete Ort, ausgezogen zu werden.
Eilig, doch in der Bewegungsfreiheit leicht eingeschränkt, trippelt er voran und hinab von der Planke, wo sich die unüberblickbare Situation sicherlich eher in Ruhe aufläsen lässt.

KD

Als sich ihr Haltepunkt anschickt, die Planke zu verlassen, lösen sich Elanors kleine, verkrampfte Finger auch sofort. Gleichzeitig wird ihr auch das Ungebührliche ihres Verhaltens bewusst. Ungeschickt stolpert sie ihm nach, rot bis über beide Ohren.
"Verzeihung, tut mir leid, ich weiß auch nicht, wie..." Unbeholfen streichen ihre schmalen Hände über den leicht zerknitterten Stoff, ihr Ungeschick dadurch eher verschlimmernd denn verbessernd, als ließen sich dadurch die Wogen oder vielmehr die Falten glätten. In ihrer Hilflosigkeit kommt sie auch nicht dazu, sich umzushen, sei es, um den Rufer auszumachen, oder auch, um sich vom Zustand der Planke zu überzeugen.

MM

Lurio geht nun schnell aber nicht übertrieben hastig ebenfalls über die Planke auf den Pier.
"Da hast du mich aber mit deiner Hüpferei ein bischen erschreckt!" sagt er im Tonfall scherzenden Tadels zu Elanor.
Der Barde lässt seinen Blick einmal kurz interessiert über die Stände am Hafen schweifen und nickt dann Yashkir und der Dame neben ihm freundlich zu. "Einen guten Tag, die Herrschaften!"

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Nachdem der Zug nun aufgehört hat und alle mehr oder minder mit beiden Beinen auf festem Boden stehen, lässt Yashkir das Mädchen gewähren. Zum einen muss er sich den gesamten Vorgang erst einmal selbst rekonstruieren und erklären, zum anderen sind ihm die Berührungen nun wirklich nicht unangenehm.
Aber da die Kleine so erschrocken ist, hält er es für seine Pflicht, sie zu beruhigen. "Na, ist ja nichts weiter passiert", raunt er wohlwollend, und streicht vorsichtig über ihren Hinterkopf, wohingegen er für den Puppenspieler nur ein zerstreutes "Ähja, guten Tag" zu erübrigen vermag.

BB

Beonora macht noch etwas Platz für die von Bord gegangenen Personen. Amüsiert schaut sie noch kurz Yashkir und Elanor zu, erspart sich aber jeglichen Kommentar.
Als der Barde die Planke herunter kommt, blickt sie ihn nur zurückhaltend höflich an und auch als sie seinen Gruß kurz erwiedert, gibt sie sich neutral und distanziert. "Guten Tag!"

KD

Nun kommt zu allem Verdruss auch noch der nächste Passagier und macht ihr Vorwürfe. Anscheinend ist sie wohl wirklich aller Welt unangenehm aufgefallen! Nur gut, dass der Schwarzgewandete, dessen Namen sie bislang nicht mitbekommen hat, allem Anschein nach sehr gnädig gestimmt ist.
Elanors kleines Herz, das eben noch aufgeregt in ihrer Brust herumgebluchtert ist wie ein aufgescheuchtes Hühnchen, beruhigt sich bei den Worten des Passagiers und beginnt, langsam seinen normalen Rhythmus wiederzufinden.
Sie lässt die Hände etwas ratlos sinken. "Zu gütig, der Herr, ich weiß wirklich nicht warum, aber..." Elanor blickt sich hastig zur Planke um, die so stark und zuverlässig wie eh und je da liegt und sich im Rhythmus der Schiffsbewegungen sanft und unschuldig auf und abbewegt. Gerade läuft das große Mädchen über sie hinweg.
"...aber ich muss gestolpert sein. Tut mir leid", ergänzt das magere kleine Ding den angefangenen Satz, wobei sie Verzeihung heischend zu dem Manne aufblickt.

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"Das kann schon mal passieren", erwidert Yashkir nickend. Mitleidig lächelnd mustert er ihr erregtes Gesichtchen. Am liebsten würde er die Kleine tröstend und beruhigend in den Arm nehmen. Aber ob sie das wirklich beruhigen würde? Sie kennt ihn ja nicht mal!
"Du darfst mich Yashkir nennen, wenn du magst", entscheidet er aus dem Bauch heraus.

KD

"Oh... ja..." Elanors Augenlider flattern nervös. Warum sagt er das? Was will er von ihr? Will er wirklich einfach nur nett zu ihr sein? Ein solches Verhalten erwartet das Mädchen nicht von Erwachsenen. Auch wenn sie in den letzten Tagen schon einige Freundlichkeiten erfahren hat, so bleibt doch da Misstrauen.
'Wenn du magst', hat er gesagt. Mag sie? Sie weiß es nicht. Alles ist so neu für sie, und selbst, wenn sie glaubt, sich auf dem Schiff mittlerweile recht gut auszukennen, so ist doch der Umgang mit den Fahrgästen nicht einfach für sie. Es ist aber auch ein gar so anderes Publikum, als sie es in der Spelunke ihres Stiefvaters kennenlernte.
"Danke, Herr Yashkir", sagt sie vorsichtig, und hofft, damit seinen Erwartungen gerecht zu werden. "...oh, und ich werd' Ela genannt, und wenn ihr an Bord mal was brauchen tut, dann braucht ihr's mir nur sagen. Ich mach da alles, was so zu tun is'." Damit hat sie für ihre Verhältnisse nun schon wirklich viel geredet.

BB

Fast schon andächtig beobachtet Beonora Yashkir und das Schiffsmädchen. Dass der Fremde so nett zu Kindern ist, hätte sie nun nicht gedacht, erweckt er doch vom Kleidungsstil eher den Eindruck eines Schwarzmagiers, und von denen hat sie deutlich anderes gehört. Aber immer noch stillschweigend abwartend schaut sich Beonora die Streichelszene an.

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Wohlwollend und zunehmend vergnügt lächelt Yashkir auf das Mädchen hinunter. "Angenehm, Fräulein Ela, und vielen Dank! Ich werde mir das gerne merken." Er glaubt nicht wirklich, sie in Anspruch zu nehmen - zumindest sicherlich nicht mit lästigen Arbeiten, die ihr vielleicht vorschweben.
Nun aber scheint das kleine Gespräch bereits an einem Punkt angekommen, der ihn aufschauen und wieder mehr seine weitere Umgebung wahrnehmen lässt. Da ist die junge Herumtreiberin hinzugetreten, während die mit dem Schlangenschmuck - Beonora - sich offenbar mit dem Schiff befasst. Etwas unschlüssig schaut er in alle Richtungen.

KD

Mit dem Eindruck, sich in Anbetracht der Umstände doch ganz leidlich gut geschlagen zu haben, entspannt sich Elanor ein wenig.
Rasch wendet Elanor ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schiff zu und schaut dabei direkt in ein Gesicht, ein junges Gesicht, das frisch und fröhlich und ausgesprochen freundlich aussieht. Das Gesicht von Tanaquil. Die war es aber nicht, die gerufen hat. Da ist Elanor sich sicher. Trotzdem lächelt sie ein wenig verhalten zurück. Nur so ein bisschen. Eigentlich mehr mit den Augen, als dem Mund.

MM

Lurio bemerkt den reservierten Blick Beonoras und ihre etwas kühle Art durchaus. Seine Augen richten sich kurz auf ihren Schlangenschmuck.
Umso herzlicher ist Lurios Reaktion auf Beonoras Gruß: "Aber ich versäumte, mich vorzustellen - Verzeihung!" Er nimmt die Kappe ab und verbeugt sich schwungvoll. "Lurio Yaladan, aus Grangor. Sänger, Geschichtenerzähler und Puppenspieler. Zu Euren Diensten." Strahlend lächelt er die Dame an.

BB

Recht knapp antwortet Beonora auf seine Begrüßung: "Salvian, mein Name. Aus Bethana." Etwas hilfesuchend blickt sie Yashkir an.

OHH

Leider durchschaut Yashkir keineswegs, was zwischen Beonora und Lurio vorgeht, doch seine Intuition weist ihm immerhin auf eine Disharmonie hin. Und der Blick der Frau bestätigt dies wohl.
"Ja, ähm... wollen wir dann?" Die freie Hand wird einladend ausgestreckt, und auch das Lächeln konzentriert sich ganz auf Beonora. Lurio erntet lediglich einen flüchtigen Seitenblick.

BB

Noch einmal kurz den Puppenspieler ansehend, mit einem Blick der sagen will 'So, ich lass dich jetzt hier einfach stehen', konzentriert sich Beonora auf Yashkir und nickt ihm dankend zu.
Dann macht sie zwei Schritte von ihrem Platz weg, nur aber um gleich wieder stehenzubleiben und Yashkir zu fragen: "Habt ihr irgend einen Wunsch, wohin ihr möchtet?" Sie hofft inständigst, dass er solche Etablissements wie eine Hafenspelunke nicht unbedingt ansteuern wird.
Während sie auf seine Antwort wartet, nimmt sie die Auslagen eines Glasbläserstandes in Augenschein.

OHH

Ein seltsames Verhältnis haben diese beiden! Lurio bekommt nun doch etwas mehr Aufmerksamkeit, wenn auch nur für einen buchstäblichen Augenblick, bei welchem Yashkir die Brauen unschlüssig emporhebt. Dann wendet auch er sich zum Gehen.
"Ähm, nein, ich habe eigentlich kein Ziel. Ich wollte mir hauptsächlich die Beine vertreten. Ich war lange nicht hier - und als ich hier war, nicht lange."
Sein Blick folgt unwillkürlich dem ihren auf die Glasarbeiten.

MM

Lurio lässt seinen Blick noch einmal über Beonoras und Yashkirs Gesichter wandern. "Nun, ich wünsche Ihnen noch einen vergnüglichen Aufenthalt hier." Mit einem Nicken wendet er sich ab und geht.

OHH

Yashkirs Nicken und verabschiedendes Lächeln zu dem Puppenspieler ist eindeutig genug, um die fehlenden Worte, welche dem Hageren unwillkürlich immer wie Floskeln erscheinen, nicht vermissen zu lassen.
Aber dann konzentriert er sich wieder ungeteilt auf Beonora.

BB

"Ihr wart schon mal hier?" platzt es erstaunt aus Beonora raus, und schon sind die Auslagen des Standes vergessen. Überrascht mustert sie Yashkir mit weit geöffneten Augen, als wolle sie sagen, dass das doch gar nicht möglich sein kann.
Aber schon nach einem kurzen Augenblick fällt ihr selber auf, wie dämlich sie ausschauen muss und wie dumm sie sich zudem verhält. Verlegen begutachtet sie deswegen erst einmal ihre Schuhspitzen, bevor sie in deutlich gefassterem Ton fragt: "Ich meine... Ihr müsst ja schon weit gereist sein, wenn Ihr bereits diese Stadt schon einmal besucht habt. Was sagtet Ihr, wo habt Ihr studiert?"

OHH

Wenn Yashkir so auf ein Gespräch konzentriert ist, kommt er gewöhnlich gar nicht auf die Idee, das Treiben ringsum zu bemerken - auch wenn seine Augen bisweilen unruhig umherschweifen und er dabei etwas abgelenkt wirkt. Daher entgeht ihm auch die Ankunft der Aufmerksamkeit heischenden Passagierin, mit welcher er bislang noch keinen wirklichen Kontakt hatte.
Vielmehr verwundert er sich belustigt schmunzelnd darüber, weswegen Beonora so überrascht sein mag. Zu den weiten Reisen kann er nur nicken. Die sogleich in wildem Durcheinander auf ihn einstürmenden Erinnerungsfetzen verhindern eine wörtliche Antwort, zumal eine richtige Frage folgt.
"Ja, nun, habe ich denn schon etwas gesagt?" fragt er wiederum feixend. "Aber ich studierte in Al'Anfa und Brabak." Kaum ist dies heraus, hofft er auch schon, nicht wieder zu viel verraten zu haben. Hoffentlich ist dieses Fräulein nicht so voruteilsbeladen wie die meisten Leute. Manchmal ist es auch eine Last mit so viel offenherziger Ehrlichkeit in den Adern!

BB

Auch Beonora entgeht die Ankunft der nachfolgenden Menschen nicht. Jedoch kann man nur erkennen, dass sie diese mit einem hingewendeten Blick und ohne weitere Regung zur Kenntnis nimmt.
Gespannt darauf, was Yashkir ihr sagt und zu welcher Gilde er gehören mag, hört sie ihm einen Augenblick mit abgewandtem Kopf zu. Als er aber die Orte seiner Studienzeit preisgibt, muss Beonora zugeben, dass sie im ersten Moment ganz kurz die Luft anhält, um ihn dann eine Spur blasser als zuvor anzusehen. Jedoch hat sie sich soweit im Griff, um sich jedwene andere Reaktion zu verkneifen. Sie hat gelernt Toleranz zu üben und wenn sie kurz die Szene mit dem Schiffsmädchen vor ihrem Auge Revue passieren lässt, kann sie sich nicht vorstellen, dass dieser freundlich-faszienierende Mann den üblichen Nachsagungen Rechnung trägt.
Yashkir gegenüber kann sie nur ein gedehntes "Aha!" hervorbringen.
Noch am überlegen, was Beonora jetzt weiter sagen sollte, damit sie nicht in irgendeine Peinlichkeit stolpert und ihn wohlmöglich noch in seinem Stolz verletzt, kommt etwas Bewegung in ihr sogenanntes Schmuckstück. Sintis ist aufgeregt, warum kann er nicht sagen, aber diese Offenbarung des Gegenübers seiner Gefährtin findet er interessant. So kann er auch nicht seine gewohnte Starrheit beibehalten. Erst lockert er seine Haltung um Beonoras Hals und züngelt ein paarmal leise. Dann kann er sich gar nicht mehr beherrschen und hebt sogar den Kopf und nimmt - wenn man ihn kennt - freundlich zischelnd sein Gegenüber in Augenschein. Langsam und behutsam kommt er dem Magier etwas näher.

OHH

Da sieht man es wieder! Das Fräulein ist erschrocken. Allerdings wirkt Beonora nicht erbost, was Yashkir ein klein wenig beruhigt.
Bevor er aber überlegen kann, wie die Situation zu überspielen sei oder ob er sie nach ihren Gedanken fragen soll, zuckt er vor den Bewegungen um ihren Hals zusammen. "Huch! Ähm, Euer Schmuck... bewegt sich ja!"
Er lächelt entschuldigend, dass er sich so aufführt, ist sich andererseits aber auch nicht sicher, ob dies eine gewöhnliche Schlange sein kann. Und das wäre ja auch schon kurios genug!

BB

"Was?" entfährt es Beonora und fast schon erschrocken blickt sie an sich hinab. Als sie ihren Vertauten sieht, der sich langsam erhebt, reagiert sie überrascht und schlägt fast schon panikartig die Hände an ihren Hals übereinander und verdeckt Sintis damit, wobei sie ihn auch gleichzeitig wieder zurückdrückt.
Ein halb gemurmeltes "Verzeihung" kann man noch hören, und schon laufen ihre Wangen rötkich an. Verstohlen sieht sie sich um, ob noch jemand anderes die Bewegung mitbekommen hat.
Immer noch die Hände am unteren Halsende haltend, unter denen deutlich eine Regung auszumachen ist, und auch das zischeln aus derselben Richtung wird deutlich lauter, schaut sie Yashkir an und flüstert ihm zu: "Das ist eigentlich kein Schmuck. Die ist echt!"

SW

Die Cavalliera steuert mit wenigen, eleganten Schritten auf die beiden Objekte ihrer Neugierde zu.
"Einen wunderschönen und praiosgesegneten Morgen, die Dame, der Herr!" Eine leise Verbeugung begleitet jeweils die direkte Ansprache Beonoras und Yashkirs.
Dass die Dame in diesem Moment das Schmuckstück nach Kräften zu verbergen sucht und ganz allgemein um Heimlichkeit bemüht scheint, nimmt Diana mit einem amüsierten Lächeln zur Kenntnis, die geflüsterten Worte versteht sie dabei zu ihrem Bedauern nicht.

BB

Beonora steht angespannt da und versucht Sintis zu verstecken, der aber auf ihre Verbergung mit noch heftigeren Befreiungsversuchen reagiert. Deutlich verlegen steht sie da, mit angezogenen Schultern und Händen am Hals.
Das Nicken, welches sie der edlen Dame zurückgibt, sollte eigentlich von einem einfachen Guten Tag begeleitet sein, jedoch bringt sie nur ein merkwürdiges Räuspern, gefolgt von einem harten Schlucken hervor.
Langsam gewinnt Sintis Luft unter Beonoras Händen und mit ein bisschen weiterem Hinundherwackeln des Kopfes schafft er es auch, auf ihrer Haut entlang ein wenig den Hals herauf zu rutschen und manövriert seinen Kopf ans Tageslicht. Interessiert nimmt er wieder Witterung auf und muss zu seiner Freude feststellen, dass ein weiterer magiebegabter Mensch in nächster Nähe steht. Neugierig wendet er sich der Dame zu und züngelt sie leise an.

OHH

Echt!? Yashkir ist mit dem Oberkörper ein klein wenig zurückgewichen. Ein solcher Halsschmuck hält Beonora sicherlich auch allzu aufdringliche Verehrer vom Leibe. Bei Yashkir besünde in dieser Hinsicht ob seiner schüchternen Zurückhaltung ohnehin keine Gefahr.
Wie auch immer - die Hinzutretende Dame lässt ihm keine Zeit sich zu sammeln. Praios, soso. "Hrmja, ein sehr angenehmes Wetter", entgegnet er nach leichter Verzögerung.
Unschlüssig, ob jene noch mehr möchte oder nur grüßen wollte, wandert sein Blick zwischen ihr und Beonoras kleinem Freund hin und her. Was für ein ungewöhnliches Haustier! Allerdings könnte er natürlich auch mehr als dies sein.

SW

Nicht nur der extravagante Halsschmuck, der zu Dianas Erstaunen tatsächlich lebendig zu sein scheint und nicht wie vermutet eine Illusion - auch und gerade das Verhalten der beiden erheitert die Illusionistin nicht unerheblich.
"Nichts anderes wollte ich damit ausdrücken", stimmt sie dem Schwarzgewandeten mit einem tiefgründigem Lächeln zu.
Noch einen Schritt näher tritt sie heran, mustert den Kopf der Schlange mit fasziniertem Blick aus ihren braunen Augen. Die Cavalliera hat keine Scheu vor dem Tier, soviel scheint auf dem ersten Blick ersichtlich. "Eine bemerkenswerte Pretiosität, die Ihr da tragt. Ihr solltet nicht danach trachten, sie zu verbergen, sie conveniert euch sensationell." Das unschuldige Lächeln mag darüber hinwegtäuschen, dass diese Worte sehr bedacht auf ihre mehrfache Deutungsmöglichkeit gewählt sind.
Mit einem schnellen Blick zur Seite scheint sich die Edle Dame vergewissern zu wollen, dass der Cavalliere weiterhin neben ihr steht, doch im nächsten Augenblick ist das Augenmerk wieder auf die Dame vor ihr gerichtet.

BB

Nachdem Yashkir und die andere Dame keine Scheu vor Sintis zeigen, wird Beonora etwas entspannter. Dennoch gibt der ausgewälhte Ausdruck der feinen Dame ihr mehr als zu denken.
Etwas abschätzend zieht sie einer der Augenbrauen hoch und blickt Diana fest in die Augen. Wenn sie etwas verabscheut, dann ist das hochtrabendes gerede, wie es in mancher Akademie und am Hofe Gang und Gebe ist. Darum bedenkt sie Diana auch erstmal mit einem kurzen: "Wenn ihr meint!"
Etwas verunsichert sieht sie zu Yashkir rüber und hat auf einmal das drängende Gefühl, sich für ihren Gefährten entschuldigen zu müssen. Deswegen spricht sie leise in das kleine Rund: "Ihr müsst ihn entschuldigen, aber die letzten Tage hat er nur in der Staukiste in der Kabine zugebracht und ist deswegen hocherfreut endlich mal wieder in Gesellschaft zu kommen."
Dass sie über Sintis spricht, als würde sie über irgendeinen menschlichen Bekannten reden, fällt ihr gar nicht weiter auf. Sie macht sich vielmehr Sorgen darum, inwieweit die beiden eins und eins kombinieren können, wann die alles entscheidende Frage oder auch Bloßstellung kommen mag, und ob sie überhaupt kommt.

OHH

Mehrfache Deutungsmöglichkeiten des Fremdwortes fallen Yashkir nicht auf, da er es ob seiner nur rudimentären Bosparanokenntnisse überhaupt nur aus dem Zusammenhang heraus vage zu interpretieren vermag. Davon abgesehen wundert er sich über diese Schlangenbegeisterung der beiden Frauen, welche er selbst nicht recht teilen möchte.
"Hrmja, das stelle ich mir sehr dunkel vor. Und es bietet wenig Auslauf - oder Auswindung..." Yashkir bezweifelt, dass es Tiere mit einer Vorliebe für Fesselspiele gibt. Und dann noch tagelang! "Tätet Ihr Eurem kleinen Freund nicht einen Dienst, ihn an seinem Herkunftsort zu belassen?"

BB

Beonora wägt ab, inwieweit der Magier es verstehen würde, wenn sie ihm erzählte, dass Sintis wegen ihr seinen Herkunftsort verlassen hat und nicht dass sie ihn irgendwo aufgesammelt hat. Aber auf der anderen Seite mag es recht nützlich sein, wenn die beiden glauben, sie hätte ihn gefunden und dressiert.
Am Ende entschließt sie sich zu ihrer üblichen, manchmal recht wagen, Ausrede: "Ich bin Gelehrte, und dass ich Hesindes Wappentier trage, gehört für mich gewissermaßen dazu. Auch so manche Geweihte in einem Tempel trägt mitunter ein echtes Tier zu dem sie eine besondere Beziehung pflegt."
Die vertrauten Worte gehen ihr so selbstsicher über die Lippen, als wenn es der Wahrheit entspräche, dennoch sieht sich Beonora genötigt, ihr absurdes Verhalten von eben zu erklären. "Aber mir ist es immer peinlich, wenn er sich bewegt, da sehr abergläubische Zeitgenossen gerne etwas anderes darein interpretieren."
Fast unmerklich hält sie nach diesen Worten die Luft an und schaut von Diana zu Yashkir und wieder zurück. Diese Andeutung der Wahrheit benutzt sie heute das erste mal und sie weiß selber nicht, inwieweit sie sich verraten könnte durch irgendeine dumme Geste oder Mimik oder einfach nur dadurch, dass sie rot wird. Jedoch durch viel Konzentration und eigens vorgetäuschte Gelassenheit, verhindert sie zumindest letzteres.
Auch Sintis ist bei Beonoras Luftanhalten und Angespanntsein wieder in seiner Bewegung erstarrt.

OHH

Schon liegt Yashkir ein Einwand auf der Zunge, doch hatte er sich ja schon mehrfach vorgenommen, weniger dringliche Sachen häufiger zu übergehen. All das Reden bringt ja gewöhnlich doch nichts. Jeder muss selbst wissen, was er seinen Tieren antut. Und wenn die dann weglaufen, ist das ihr gutes Recht - genau wie bei den Sklaven.
"Warum abergläubisch?" erkundigt er sich verwundert die Brauen hebend auf ihren Nachsatz hin. "Hexen sind doch keine Märchengestalten!" Doch schon kommt ihm eine mögliche Erklärung in den Sinn: "Oder meint Ihr den Aberglauben, sie seien grundsätzlich etwas Böses?"

BB

"Ähmm.....ja! Genau das meine ich", ist Beonoras kurze Antwort auf Yashkirs Vermutung.

SW

Ein nachdenklicher Ausdruck legt sich auf das immer noch lächelnde Antlitz der schönen Zauberin. Ganz zu schweigen von den Unannehmlichkeiten, für eine solche gehalten zu werden, 'nur' wegen eines etwas exotischen tierischen Begleiters, wie ich vermute, nicht?
Doch verzeiht meine Unhöflichkeit." Mit einem gewinnenden Lächeln und einer leichten Verbeugung stellt sie sich vor: "Cavalliera Diana ya Gilindor. Und dies hier" - sie macht eine kleine Drehung zur Seite und einen halben Schritt nach hinten, so dass Falko nun für sie wieder direkt neben ihr steht, auch wenn sie damit ein wenig schräg zu Beonora und Yashkir steht - "ist seine Edelgeboren Cavalliere Falko da Gonzaga." Ihre Augen wandern zu diesem hinüber, um sich dann wieder auf das Paar vor ihr zu richten.
"Gehen wir Recht in der Annahme, dass auch sie beabsichtigen, in die Stadt zu spazieren?" Die Wahl des Wortes erscheint ein wenig seltsam, wo die Cavalliera ihr Reisegepäck bei sich trägt.

OHH

Was sonst sollte einen vom Schiff treiben? Gut, es gäbe zahhlos die verrücktesten Möglichkeiten. Dennoch erwidert Yashkir unwillkürlich: "Sicher."
Die unumgehbare Frage, weswegen die Dame wohl nach mehr als nur einem Begleiter Ausschau halten mag, lässt Yashkir fast vergessen, auf ihre Vorstellung zu antworten. Doch als ihm dies bewusst wird, holt er es eilig mit einem Nicken nach: "Ähmja. Beonora..." Hatte sie einen Nachnamen genannt? Nicht, dass er sich erinnern würde. "Und ich bin Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris."

MB

Aus seinen Beobachtungen gerissen schaut Falko etwas irritiert in die Runde. Er deutet ein Nicken in Richtung Yashkirs an, den er ja bereits kennen gelernt hat und wendet sich dann mit einer galanten, aber nicht zu tiefen Verbeugung Beorna zu: "Es ist mir eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen."
Dann kommt er aber zum eigentlichen Anliegen ihres Vonbordgehens zurück. "Euer Edelgeboren. Ich denke, wir sollten uns graditer in die Stadt begeben. Erlaubt mir, Euch etwas von Eurem Gepäck abzunehmen!"

BB

Bei Dianas Worten muss Beonora all ihre Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht verlegen zu Boden zu schauen oder sich nervös in der Gegend umzusehen. Stattdessen taxiert sie die Edle mit festem Blick. Ein kurzes angedeutetes Nicken, soll der Magae eigentlich Zustimmung ausdrücken, jedoch glaubt Beonora dass dieser Zustimmungsbeweis im allgemeinen Vorstellen untergeht.
Da Yashkir sie flüchtig erwähnt hat, murmelt sie nochmal ergänzend vor sich hin: "Salvian! Beonora Salvian!" Aber dabei belässt sie es auch.
Durch Dianas Frage wieder ins Bewusstsein gerufen, überlegt sie, wohin man denn überhaupt gehen könnte, und in Ermangelung irgendwelcher Einfälle fragt sie dann in die Runde: "Was könnte man denn empfehlen? Wohin lohnt es sich zu gehen?" Und spezifischer an Diana gerichtet mit einem Blick auf ihr Gepäck: "Ihr geht hier von Bord? Dann müsstet Ihr ja wissen, wohin man sich wenden könnte."

OHH

'Achja?' Hatte sie sich doch mitsamt dem Nachnamen vorgestellt? Yashkir vermag sich nicht zu erinnern, doch er ist sich zu unsicher, dies als eindeutigen Hinweis zu nehmen.
"Suchen wir denn eine Herberge?" gibt er seiner weiteren Verwunderung Ausdruck. Er selbst hat jedenfalls die Absicht, später wieder an Bord zu gehen. Andererseits wird die Dame ihr Gepäck ja wohl nicht zu einem Spaziergang herumschleppen - oder herumschleppen lassen - wollen.
Unbewusst stützt er sich mit beiden Händen auf den Stab wie ein gebrechlicher alter Mann.

SW

Ein leichtes Stirnrunzeln und ein skeptischer Blick sind die Antwort auf die Vorstellung des al'anfanischen Brabakers. Handelt es sich um eine gezielte, spottende Verballhornung einer Anrede, die einst dem mittelreichischen Kaiser gebührte oder schmückt sich der Mann des Eindrucks wegen mit einem nichtexistenten, aber wohlklingenden Titel? Was sie über die Herkunft des Magiers mitgehört hat, empfiehlt größte Vorsicht im Umgang mit ihm - wer weiß welches Gesicht sich unter unzähligen Masken verbirgt.
Aus ihren Gedanken reißt sie die Wortmeldung und das Angebot des Cavalliere. "Überaus freundlich, Euer Edelgeboren, habt Dank für Euer Angebot. Aber ich mag Euch nicht über Gebühr hinaus in die Pflicht nehmen." Das dankbare Lächeln wird vom sanften, aber sehr betimmten Klang der melodiösen Stimme begleitet.
Das leise Nicken der Dame wäre durch diese kurze Ablenkung dabei fast ihrer Aufmerksamkeit entgangen. Mit einem offenen Lächeln erwidert Diana den Blick Beonoras und für einen Moment scheint echte Herzlichkeit in ihren Augen zu strahlen, durch all die aufgesetzte Höflichkeit, das einstudierte Lächeln und die wohlgesetzten Gesten hindurch.
"Ich selbst bin ebenso fremd in dieser Stadt wie Ihr, doch Seine Edelgeboren" - eine leise Kopfbewegung weist auf Falko - "stammt aus Drôl. Ich folge da vertrauensvoll seinen Empfehlungen." Ein kaum wahrnehmbarer spöttischer Unterton mischt sich in ihre Stimme, doch als sie sich mit zauberhaftem Lächeln an diesen wendet, ist er wieder verschwunden. "Ihr wisst doch sicher ein Hotel zu empfehlen und eine angenehme Lokalität wie eine Weinstube zum parlieren? Und die eine oder andere Sehenswürdigkeit, die die südlichste Stadt des Horaskaiserlichen Reiches bieten kann?"
Eine rein rhetorische Frage, denn schon ist Dianas Blick wieder bei Beonora: "Ich wäre entzückt, wenn Ihr Euch uns anschließen wolltet, Domna... und Eure Magnibilität." Eine besondere Betonung legt die Cavalliera auf dieses Wort, als müsste sie sich jede Silbe erst einzeln ins Gedächtnis rufen.

OHH

Es begeistert Yashkir gar nicht, wie er mal wieder der Gelegenheit einer lauschigen Zweisamkeit verlustig geht. Wie soll man im Pulk jemanden näher kennenlernen! Schon die überflüssige Gesellschaft einer Schlange lässt Beonora in seinen Augen nicht gerade anziehender werden. Doch diese andere Frau ist ihm mit ihrem aufwendigen Getue irgendwie unangenehm. Wenigstens übertreibt sie es nicht gar zu sehr mit Schmuck und Schminke. Der Cavalliere aber hat ja bereits hinreichend bewiesen, wie lästig er werden kann.
Bei solchen Gedanken bessert sich natürlich auch die Haltung Yashkirs nicht. Mit dem Gefühl, ihm sei die Situation wie üblich entglitten, wird er abermals zum schweigenden Zuschauer mit sinkender Aufmerksamkeit.

MB

Mit gewichtiger Mine gedanklich kurz die möglichen Nennungen durchgehend, entgehen dem Cavalliere sowohl der ironische Unterton in Dianas Stimme als auch Yashkirs etwas entgeisterte Mine. Stattdessen wedelt er mit seiner gewohnt eleganten Bewegung der linken Hand durch die Luft, während er zu einer Empfehlung ansetzt. "Nun, Oberdrol ist natürlich die einzige Gegend, in der sich eine Person von Stand aufhalten sollte. Wir müssen also dieses Tor dort nehmen." Bei diesen Worte weist er auf das größere der beiden Tore in der Mauer um den Hafenbereich.
"Viele Droler würden Euch sicher das Hotel Am Palast empfehlen, doch, ganz im Vertrauen", er senkt verschwörerisch die Stimme, "das Herzogs Ruh ist um einiges besser und schon um des Stils willen bei weitem vorzuziehen. Zum Speisen recommendiere ich ganz uneingeschränkt das Logenhaus Geronsklinge Siebenstreich. Dort MUSS man einfach gegessen haben, wenn man schon einmal in Drol weilt! Wollen wir uns gleich auf den Weg machen?"
Mit einer einladenden Handbewegung weist er in die Richtung des Tores, während er alle drei Gesprächspartner nacheinander mit seinem einstudierten Lächeln anschaut.

BB

Zweifelnd hebt sich Beonoras Augenbraue. Was der Edelmann da von sich gibt, hört sich teuer an. Für ihren Geschmack schon etwas zu teuer. Da sie nie dem gehobenen Stand angehörte, zog es Beonora bis jetzt auch nie in solche nobel Etablissements. Ihr wäre der Sinn nach einer gemütlichen - aber billigen - Schenke mit etwas musikalischer Untermahlung oder einfach nur ein Bummel durch die Geschäftsstraßen Drôls, sofern es hier so etwas in der Art gibt.
Unentschlossen seufzt sie leise auf. Ihr Blick folgt der Weisung des Edlen, aber einen richtig begeisterten Eindruck macht sie nicht.
Auf die Gefahr hin, sich in dieser gehobenen Gesellschaft total lächerlich zu machen fragt sie: "Gibt es in dieser Stadt auch öffentliche kulturelle Einrichtungen, die man sich ansehen kann?" Was sie damit genau meint, erklärt sie nicht weiter.

SW

Die missmutige Reaktion des Magiers entgeht Diana ebenso wenig wie das Zögern Beonoras. Ersteres scheint einfach zu deuten zu sein, doch die Illusionistin ist vorsichtig. Yashkir irritiert sie. Sie vertraut auf ihr Feingespür und ihren Instinkt, Masken und Blendwerk, die die Menschen vor das wahre Ich halten, zu erkennen. Die Hinterlist in wohlgesetzten Worten, die dunklen Gedanken hinter gönnerhaftem Lächeln. Doch gerade bei diesem Zauberer, Dämonenbeschwörer oder Geisterrufer, der er ist, der ohne Zweifel mehr als nur einen Schleier vor seine Seele hält, versagt dieses Gespür. Alles was eindeutig bleibt, ist dass der Magier über die Störung der Zweisamkeit nicht erbaut ist. Und genau das ist der Grund, warum Diana sehr daran gelegen ist, sie weiter zu stören.
"Ich bin sicher, auch derlei wird sich vornehmlich in Oberdrôl finden", wirft die Cavalliera darum mit fröhlicher Stimme ein. "Ich würde ebenfalls einen Spaziergang durch die Straßen dieser geschichtsträchtigen und prachtvollen Stadt sehr begrüßen, noch dazu unter so kundiger Führung." Ein dankbares Lächeln gilt Falko.
"Ich denke, ein kurzer Besuch in des Herzogs Ruh, dass ich dort für mich ein Zimmer reserviere, sollte uns nicht aufhalten. Und wenn der Tag sich neigt, wird es sicher ein Leichtes für den Cavalliere di Gonzaga sein, uns einen gemütlichen und affordablen Ort zur Zerstreuung und zum ungezwungenen Plaudern zu finden."

OHH

Außer ein paar Lidschlägen und einem allgemein immer müder wirkenden Antlitz zeigt Yashkir keinerlei Regungen während der Vorschläge des Cavalliere. Innerlich fragt er sich, wer solch Lokalitäten denn bezahlen soll.
Als der Cavalliere geendet hat, neigt Yashkir den Kopf, auf Beonora zu schauen, dann zu der Dame und wieder zurück. Genügend Zeit, in ihm Hoffnung über den Erfolg von Ehrlichkeit zu wecken. Allerdings auch genügend Zeit, dass ihm beide zuvorkommen, und dies ist ob des in andere Richtung abschweifenden Themas um so nützlicher.
"Nun, mir soll ein Spaziergang sehr recht sein. Ich habe mich nämlich nicht auf einen Einkauf oder ein Essen vorbereitet..." Das trifft zwar eher auf seinen Seelenzustand denn die Verteilung seiner Barschaft zu; allerdings ist letztere wenn auch vollständig bei ihm, so doch nicht sonderlich umfangreich. Und sollen die Herrschaften doch denken, was sie wollen! Das Leben ist zu kurz, um sich mit den falschen Leuten zu umgeben.

BB

Zustimmend nickt Beonora Yashkir zu. Danach bleibt ihr Blick noch eine Weile an ihm hängen, und in Gedanken versunken mustert sie ihn eindringlich.

MB

"Aber natürlich gibt es auch unzählige kulturelle Sehenswürdigkeiten hier. Ganz Oberdrol ist sozusagen eine kulturelle Sehenswürdigkeit", erklärt Falko Beonora, begeistert von deren offensichtlichem Interesse an seiner Heimatstadt.
"Natürlich ist da der Efferdetempel an erster Stelle zu nennen, der, wenn Ihr mich fragt, den Belhankaner Tempel bei weitem in den Schatten stellt. Diese Schönheit und Grazie der Darstellungen... Aber das werdet Ihr ja selbst bewundern können. Dann ist da der Stadtpark zu nennen, mit seinen lieblich plätschernden Wasserspielen und dem wundervollen Grün, das sich gerade zu dieser Jahreszeit in seiner ganzen Pracht präsentiert. Auch der Palazzo di Balligur wird Euch interessieren, da bin ich sicher."
Zufrieden schaut er in die Runde; diese kurze Aufzählung sollte doch jedem Appettit auf mehr gemacht haben. "Aber zunächst werden wir eine kurze Visite im Herzogs Ruh ablegen! Wenn Ihr mir dann folgen wollt!"

OHH

Weswegen sie ihn wohl so anschaut? Ist es Interesse? Sucht sie Beistand, weil sie auch wenig Geld hat? Oder hat er vielleicht irgendwas im Gesicht?
Irritiert schaut Yashkir wieder auf den flanierenden Cavalliere. Tempel. Wenn er in Bethana war, gab es bislang immer hinreichend schönes Wetter, um nicht einmal bei Efferd vorsprechen zu müssen. So hat Yashkir den Tempel immer nur von außen gesehen. Im Augenwinkel.
"Hmja, wie Ihr meint", brummelt er lustlos. Dann aber fällt ihm doch noch etwas ein, das die Situation möglicherweise verbessern könnte: "Vorausgesetzt, die Dame Beonora..." Wie war der Nachname? Ziemlich sicher mit S, aber wie weiter? Ist ja sinnlos, jetzt so auf die Schnelle! "...ähm, hat nichts Dringlicheres vor."

BB

Abrupt wird Beonora wieder ihrer Gesellschaft gewahr und blinzelt etwas irritiert in die Runde. "Hmm - was?" kommt es spontan aus ihr heraus, als ihr aber auch schon wieder einfällt was der Magier gesagt hat. Schnell schiebt sie nach: "Nein - eigentlich hab ich gar nichts Dringliches vor."
Dann schenkt sie Yashkir noch mal einen kleinen Seitenblick und denkt bei sich, dass sie ihm vielleicht gesagt hätte, woran sie grade dachte, aber in anbetracht der Tatsache, dass zwei auf sie äußerst aufgesetzt wirkende Cavallieri in ihrer nächsten Nähe stehen, lässt sie es bleiben.

OHH

Schade, das Rettungsseil, mit dem sie beide hier hätten herauskommen können, wird nicht ergriffen. Aber möglicherweise ja mit Absicht. Vermutlich möchte Beonora tatsächlich etwas von der Stadt sehen. Für Yashkir trifft das allenfalls in Bezug auf etwas Bewegung und zufällige Entdeckungen zu. Seine Ausdauer, fasziniert auf irgendwelche Bauwerke zu starren, hält sich doch in arg bescheidenen Grenzen.
Andererseits besser, als weiter an Deck herumzulungern. "Wohlan", meint er daher. "Aber Ihr als Fremdenführer solltet vielleicht vorangehen, bevor jemand von uns in einen Kanal fällt oder dergleichen." Auch wenn dieser Scherz bei den anderen nicht gut ankommen sollte, bessert er doch allemal Yashkirs eigene Laune.

SW

"Mit dem allergrößten Vergnügen Dom Gonzaga", wendet sich die Theaterzauberin in die gewiesene Richtung. Nach kurzer Überlegung verwirft sie die Möglichkeit, direkt neben dem Cavalliere zu gehen und damit unweigerlich wieder den Arm angeboten zu bekommen. Die Demonstration ihrer Selbständigkeit ist ihr wichtiger und außerdem ist sie eher daran interessiert, sich direkt neben Beonora zu halten.
"Nun, Domna Salvian, aus welcher Region stammt Ihr, wenn ich so indiskret fragen darf, und was treibt Euch auf eine so weite und nicht ungefährliche Seereise?"

BB

Noch etwas unschlüssig steht Beonora an Ort und Stelle. Sie überlegt etwas zweifelnd, ob sie sich überhaupt mit zwei an die Heucheleien des Hofes gewohnten Edelleute eine Stadt ansehen möchte. Sie kann sich ganz gut vorstellen, wie die Magierin dem Edelmann immer wieder aufseufzend vor gespielter Verzückheit bei vielen Dingen zustimmend beipflichtet, es aber vielleicht gar nicht so meint. Beonora ist das zuwieder und es läuft ihr bei dieser Vorstellung eisig den Rücken herunter.
Sie hat den Eindruck, dass man mit dem Magier aus dem Süden wohl eher ein ehrlich gemeintes Gespräch führen kann und würde sich auch, wo sich ihr erster Schrecken gelegt hat, gerne über seine Studien und seine Ausbildung unterhalten. Die Fluchtversuche, die Yashkir ihr dargeboten hat, hat sie in der Tat nicht wahrgenommen, und so versucht sie nun, selber irgendwie aus der Angelegenheit herauszufinden.
Nochmals mustert sie Falko und Diana. Ist ihr der Herr Gonzaga eigentlich völlig egal, würde sie andererseits aber auch gerne mit der Magae sprechen. Sie verflucht sich selbst und ihre unstillbare Neugier nach Austausch magischen Wissens.
'Warum musst du immer alles mitnehmen wollen, Beona? Hier liegt es ganz eindeutig auf der Hand, dass ich diesen Pinkel mit am Haken habe, wenn ich mich mit ihr unterhalten will. Und der Schwarzmagier' - flüchtig schaut sie zu Yashkir - 'ist dann irgendwie über. Aber wenn ich mich mit ihm unterhalten will, sind die anderen beiden zuviel!'
Ihr fällt urplötzlich etwas ein, wie sie vielleicht die Situation lösen könnte, um mit Yashkir erst einmal allein zu sein. Deswegen antwortet sie auf Dianas Frage nicht direkt, sondern versucht erst einmal eine Ausflucht: "Verzeiht, verehrte Domna, aber in Anbetracht der Tatsachen das der Herr " - fieberhaft versucht sie, Yashkirs Namen zu rekonstruieren - "El Yiyimris und ich kein Gepäck bei uns führen, würde ich vorschlagen, dass wir zwei auf Euch und Euren Begleiter in einer Gaststube warten, und wenn Ihr Eure Sachen untergebracht habt, wir dann gemeinsam starten können." Beonora setzt ein zuckersüßes Lächeln auf, bevor sie dann der edlen Frau eine mehr als scheinheilige Antwort auf die an sie gerichtete Frage gibt. "Und dann erzähl' ich Euch alles, was Ihr wissen wollt!"

MB

Gerade als sich Falko auf Yashkirs Aufforderung hin in Bewegung setzten wollte, macht Beonora den gemeinsamen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Da eindeutig die Cavalliera angesprochen ist, würde es Falko nicht im Traum in den Sinn kommen, eine Antwort zu geben. Dennoch gelingt es ihm nur schlecht, seine Ungeduld zu verbergen. Er will endlich diesen Hafenbereich verlassen und die angenehmen Teile seiner Heimatstadt wiedersehen. Jede Sehne in seinem Körper ist gespannt und er ist in jedem Falle bereit, sofort in Richtung Oberdroler Tor davonzugehen.

OHH

Unschlüssig runzelt Yashkir die Stirne. Kann sich das junge Fräulein nicht entscheiden, oder was geht in Beonoras Hinterkopf vor? Aber falls sie gerade doch die anderen beiden loswerden möchte, so kommt dem Südländer diese Art und Weise gar nicht so ungeschickt vor. So oder so besteht wohl wieder ein wenig Hoffnung auf ein paar behagliche Minuten oder gar Stunden.
Sein Antlitz hellt sich auf, und als er die Edeldame anschaut, spricht ehrliche Neugier aus seinem Blick.

SW

Mit Stirnrunzeln und einen sehr eindringlichem Blick quittiert Diana die letzte Äußerung Beonoras. "Nun", beginnt sie leicht gedehnt, "ich denke nicht, dass das Reservieren eines Zimmers sonderlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber wenn es Euch zu sehr Umstände bereitet, liegt es mir fern, Euch Unannehmlichkeiten zu bereiten."
Ein zweifelnder Blick wandert für einen Moment zum Magier, dann sieht die Illusionistin der anderen Frau direkt in die Augen. Ihre Stimme wird leiser, so das andere außer Beonora schon sehr genau hinhören müssen, um ihre Worte zu verstehen. "Und selbstverständlich möchte ich Euch nicht bei einer interessanten Unterhaltung mit Seiner Magnibilität imkommodieren. Wo dieser doch sicherlich sehr viel über die arkanen Künste und Geheimnisse zu berichten weiß." Diana hofft dabei, dass das leisere Sprechen auch bewirkt, dass die Besorgnis, die sie ganz bewusst in ihre Stimme legt und die Betonung auf dem Wort 'Geheimnnis' ebenfalls nur von Domna Salvian wahrgenommen wird.
Wieder mit lauterer Stimme und halb an Falko gewandt fährt sie im Plauderton fort: "Ich wäre sehr erfreut, die Bekanntschaft mit Euch später noch intensivieren zu können." Wieder wandert der Blick für einen Lidschlag zum Al'Anfaner Magus. "Der Cavalliere wird mit Sicherheit ein Lokal mit gutem Rufe weisen können, in dem angesehenes Volk frequentiert und in dem wir uns später treffen können?"

OHH

Läuft es nun wieder auf die Auswahl hinaus, sich entweder als unhöflich darzustellen oder von diesen etwas aufdringlichen Leuten quälen zu lassen?
Von den geflüsterten Worten bekommt Yahkir zumal ob der Hintergrundgeräusche des Hafens lediglich die Ahnung mit, dass es dabei auch um ihn gehen könnte. Aber seine Ohren sind schon seit lange zu schlecht, um dies mehr als eine Ahnung werden zu lassen.
Um so erleichterter ist er, als sich die Situation doch noch aufzulösen scheint. Allerdings will er das Glück nicht preisen, bevor er es wirklich erlebt.

BB

Auf Dianas Besorgnis kann Beonora nur etwas überlegen Lächeln. Schließlich ist sie schon mit ganz anderen Situationen und vor allem Menschen zurechtgekommen. Da macht sie sich keine großen Sorgen, dass sie irgendwas von dem Herren El Yiyimris zu befürchten hätte. Zudem ist da noch Sintis, der sie schon oft vor manch einer Gefahr gewarnt hat, kann er doch mit seinen feinen Sinnen gefährliche Schwingungen viel eher wahrnehmen als sie.
Daher antwortet sie in vertraulich beruhigenden Ton ebenso leise, wobei sie sich etwas zu Diana hinüberbeugt: "Macht Euch da mal keine Sorgen. Ich weiß mit Männern umzugehen." Augenzwinkernd hängt sie noch dran: "Und mit etwaigen Geheimnissen ebenso."
Dann wartet sie darauf, dass der Edle seinen Vorschlag macht.

MB

Da Falko nicht unbedingt begeistert von der Aussicht war, den gesamten Tagen in Begleitung dieses aufrührerischen Märchenerfinders zu verbringen, bemüht er sich nicht, Enttäuschung zu heucheln, als er von der bevorstehenden Trennung Kenntnis erhält. Bis zum Abend mit Diana allein durch Drol wandeln zu können, wird sicher ein größeres Vergnügen werden, als es die Begleitung durch Yashkir und die Dame mit dem Schlangenschmuck in Aussicht gestellt hatte, ist es doch immer beschwerlich, eine ganze Gruppe von Personen mit ihren unterschiedlichen Fragen und Ansprüchen zufriedenzustellen.
Etwas konstaniert nimmt Falko hingegen wahr, dass seine Erklärung zu dem einzig wirklich empfehlenswerten Restaurant in Drol nicht an Dianas Ohr gedrungen zu sein scheint. Mit leicht pikierter Stimme sagt er deshalb noch einmal, wobei er den ersten Halbsatz seiner Aussage durchaus mit einem rhetorischen Kniff zu betonen versteht, ohne es als unmittelbaren Vorwurf erklingen zu lassen: "Wie ich bereits sagte, ist das beste Restaurant in der Stadt das Logenhaus Geronsklinge Siebenstreich. Ich würde dieses Etablissement empfehlen, bietet es doch eine erlesene Speisenauswahl - für unterschiedliche Geldbeutel, versteht sich", fügt er mit einem kleinen Seitenblick auf Yashkir hinzu.

OHH

Von einer Gasse dringt allerlei Aufruhr herüber. Jenen Ort sollte man in der Peripherie behalten, um ihn weiträumig zu umgehen!
Aus seinen Gedanken aufgeschreckt, schaut Yashkir wieder zu dem Cavalliere. "Oh, das klingt wirklich nach einer trefflichen Wahl!" bekräftigt er ganz ehrlich. Wie verbundener fühlte er sich dem ihm ansonsten so unähnlichen Manne, ahnte er um dessen Meinung über das Viergespann!
Dann, einen winzigen Moment des geistigen Sammelns später, ergreift Yashkir die Befürchtung, man könne hier noch stundenlang herumstehen, falls niemand den Anfang macht.
"Dann also bis später!" erklärt er freundlich zu Edeldame und Edelmann und blickt anschließend wie auffordernd auf Beonora. Fast ist er versucht, ihr den Ellenbogen anzubieten - aber eben nur fast. Für derlei ist er leider viel zu zurückhaltend.

BB

Mühsam unterdrückt Beonora einen triuphierenden Gesichtsausdruck. Wenn sie es clever anstellt, kann sie beide ob ihrer magischen Ausrichtung etwas ausfragen.
Nickend bestätigt sie Yashkirs Verabschiedung in Richtung der beiden Edlen. Zwar ist sie etwas verwundert, dass Yashkir anscheinend recht schnell von den beiden fortkommen will - so hat sie zumindest den Eindruck - fragt aber zur Zeit nicht weiter nach. Währe wohl auch äußerst unpassend.

OHH

Zufrieden nimmt Yashkir eine kleine aber eindeutige Bewegung Beonoras wahr und wendet sich gemeinsam mit ihr von dem anderen Paar ab. "Hmja, wohin wollen wir uns nun also wenden? Jene Gasse dort scheint mir in jedem Falle auszuscheiden." Der Wink dorthin ist so fahrig, dass er keinen Zweifel an der Indiskutabilität dieses Unruheherdes lässt.

BB

Beonora folgt Yashkirs Weisung mit den Augen. In der Tat scheint dort erstmal kein durchkommen zu sein, außer man will sich durch eine teils jubelnde, teils anfeuernde Menge drücken. Und als sie in dem Menschenhaufen auch kurz den Kopf eines ungeliebten Matrosen der Nordstern ausmachen kann, steht für sie definitiv fest, dass sie da auf keinen Fall langgehen möchte. Darum spart sie sich auch jegliches Nicken und blickt nach einen anderen Weg suchend voraus.
Zu Yashkir meint sie: "Kennt Ihr den Weg? Ich habe überhaupt keine Ahnung wo wir lang müssen, geschweige denn wo wir überhaupt hin müssen."
Vor sich hinlächelnd, fällt ihr jetzt erst auf, wie überstürzt sie sich von den beiden Edlen entfernt haben. Aber Beonora ist sich sicher, sie würde auch ohne Yashkir zu diesem Gasthaus finden, schließlich könnte sie sich ja durchfragen. Aber dennoch findet sie es amüsant, dass sie Yashkir einfach so als Führer in dieser für sie fremden Stadt akzeptiert hat, obwohl er doch auch aus einer ganz anderen Ecke Aventuriens stammt.

OHH

Yashkirs Antwort besteht im ersten Moment aus einem breiten Schmunzeln. "Das kommt letztlich darauf an, wo wir denn hinwollen", meint er bedeutungsvoll. Aber dann besinnt er sich doch auf ein paar erklärende Worte: "Es ist ja nicht zwingend gesagt, dass wir gleich die besagte Gaststube ansteuern müssen - auch wenn wir vielleicht nicht auf Anhieb hinfinden. Ich richte mich da ganz nach Euch."

BB

Fast ein wenig hinterhältig grinsend sieht Beonora zu Yashkir rüber. "Ja... das war auch mein Gedanke. Wir müssen ja nicht sofort zu dieser Gaststube, oder was immer das sein soll, gehen."
Nach einer kurzen Überlegungspause fügt sie hinzu: "Aber ich kenne mich in dieser Stadt gar nicht aus, geschweige denn, dass ich mich vorher je mit ihr beschäftigt habe. Reiseberichte lesen oder so... Deswegen wüsste ich spontan gar nicht, was es sich lohnt, hier zu unternehmen. Aber vielleicht könnte man ein schönes Fleckchen in einem Park finden, wo man sich niederlassen kann, oder man geht eben doch in eine Schenke."
Schulterzuckend gesteht sie: "Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich machen soll. Ich bin nur froh, endlich von diesem engen Schiff herunter zu sein. Normalerweise vertreibe ich mir meine Freizeit über dicken Büchern mit magischen Abhandlungen. Und Ihr?" Beonora ist gespannt, ob sie Yashkir zu ein paar Einzelheiten bewegen kann.

OHH

Während Beonora spricht, tut Yashkir ein paar ziellos schlendernde Schritte, um nicht völlig stehenzubleiben.
"Mmnunja", beginnt er zögerlich. "Sicher, ich lese auch ganz gern - allerdings hat Magietheorie immer so einen unschönen Arbeitscharakter, dass ich nicht lange am Stück dabei verweilen mag." So recht ist er selbst nicht zufrieden mit seinen Ausführungen. Doch führte er sie weiter, bestände Gefahr, wieder einmal allzu unzufrieden mit sich selbst zu klingen. Manche einfachen Dinge sind eben viel zu kompliziert, um sie in wenigen Sätzen treffend zu beschreiben. Zu vieles hängt damit zusammen.
"Aber die Idee mit dem schönen Fleckchen klingt sehr ansprechend. Wir können ja einfach ein wenig umherwandeln; vielleicht finden wir dabei etwas." Sein Blick ist bereits in die Ferne gerichtet, den langgestreckten Hafen entlang die Lücken zwischen den Häusern abtastend.

BB

"Und in welche Richtung bevorzugt Ihr, Euch weiterzubilden?" versucht Beonora das Thema nochmal anzuschneiden. Vielleicht muss man bei ihm ja nur hartnäckig am Ball bleiben, um etwas zu erfahren. Und so schnell aufgeben, wie Yashkir das Thema fast abgeschmettert hat, will sie nicht.
Ergänzend und aufmunternd, die Dinge näher zu beleuchten, plaudert sie weiter: "Ich für meinen Teil bin sehr interessiert am Themengebiet Elementare Invokationen. Aber leider konnte ich meine Studien darin bis jetzt wenig vertiefen. Vielleicht schaff' ich es ja am Ziel meiner Reise, mich endlich ein wenig mehr damit zu beschäftigen."
Ein kleines Augenzwinkern, was Beonora wohl selbst kaum deuten mag, wird in Yashkirs Richtung geschickt.

OHH

Es ist ein großer Zufall, dass Yashkir den Lidschlag überhaupt mitbekommt. Dies auch nur, weil er inzwischen nicht mehr Ausschau gehalten, sondern Beonora angesehen hat. Auch sein kurzzeitiges nachdenkliches Augenrollen, das ihn wie in einem großen Buch den bosparanischen Fachbegriff nachschlagen lässt, ist schon wieder vorüber.
Doch wie viel weniger kann ihm eine solche Bewegung sagen als jener, welche sie vollführt hat! Will sie etwas andeuten? Ihren Zielort? Sollte dieser inoffiziell sein? Oder soll es vertraulich wirken? Dann stellte sich die Frage, weswegen.
"Hrm, ähm... Wie? Achso, ja, das kommt sicher darauf an, wie weit Ihr noch mitfahrt. Ich selbst allerdings habe leider zu wenig Ausdauer und vielleicht auch mangelndes Talent, mich mit viel mehr als Illusionen zu befassen. Ich suche mehr... hm... das Leben - sicherlich unbeholfen." Die Mundwinkel zucken am Ende wie zu einem entschuldigenden Lächeln, doch wirkt Yashkir etwas geistesabwesend.

BB

'Studiert in Al`Anfa und Brabak und sucht das Leben?' Beonora ist am zweifeln, ob man das miteinander vereinbaren kann. Was sie von der Brabaker Akademie gehört hat, würde sie leichter Glauben lassen, dass man sich mit Chimaerologie beschäftigen würde, als mit Leben - was immer Yashkir damit meinen mag!
Aber vielleicht ist ihr erster Gedanke ja auch falsch und er beschäftigt sich nicht mit der Erhaltung von Leben, so wie sie im ersten Augenblick annahm, sondern vielleicht eher damit, das Leben an sich zu studieren und alles was damit zusammenhängt - Schmerz, Angst, alle möglichen Verhaltensweisen etcetera. Dies würde sie einem Absolventen dieser südlichen Schulen eher zutrauen, als den Bereich Heilung.
'Vielleicht trügt der Schein ja auch und er ist gar nicht so nett wie er sich gibt. Sondern versteckt sein wahres Ich hinter einer Maske wohleinstudierter Freundlichkeit und Schüchternheit. Ich glaube, hier muss ich etwas aufpassen! Sintis, behalte ihn gut im Auge!'
Auf diese Anweisung seiner Gefährtin richtet sich die dünne Schlange, die vorhin wieder zur Bewegungslosigkeit verharrte, ein klein wenig auf. Nicht mehr als eine kleine Veränderung der Lage des Kopfes, doch so hat er das Gegenüber direkt im Blick. Und auch wenn seine Augen eigentlich recht schlecht sind, so schiebt er ab und an ganz unbemerkt die Zungenspitze heraus, so dass er die Witterung nicht verliert und die sanften Schwingungen menschlicher Friedfertigkeit aufnehmen kann.
Um sich mehr Klarheit zu verschaffen, was Yashkir den nun genau meint, fragt Beonora interessiert und auch eine kleine Spur alamiert nach: "Was meint Ihr denn mit Leben erhalten und warum unbeholfen?"

OHH

Da Yashkir sich noch immer ein wenig an dem lebendigen Halsschmuck stört, entgeht ihm die kleine Regung nicht. Allerdings gibt sie auch lediglich zu einem kaum sichtbaren Zusammenziehen der Augenbrauen Anlass. Und dieses wird sogleich auf Beonoras Worte hin durch ein deutliches Emporziehen der Brauen hinfortgewischt, denn hier liegt wieder einmal ein Missverständnis in der Luft. Zum Glück ahnt Yashkir nicht, auf was für entfernten Holzwegen Beonora soeben wandelt, sonst müsste er sich ernstlich um allerlei sorgen.
"Wieso erhalten? Ich bin doch kein Medicus! Ich meinte vielmehr, dass ich nach einem erfüllten Leben suche. Leben, wohlgemerkt, nicht Bücher!"
Nebenbei steuert er auf eine der Gassen zu. Die grobe Richtung zu einer Grünfläche sollte eigentlich stimmen. Sein letzter Besuch hier ist allzu lange her, und letztendlich sind Städte ja doch alle irgendwie gleich. Dieser Umstand mag aber auch nützlich werden.

BB

"Oh!" ist Beonoras kurze, leicht erstaunt klingende, Antwort. Leichte röte beginnt sich in ihrem Gesicht abzuzeichnen, als sie peinlich zu Boden blickt. Unangenehm muss sie sich eingestehen, dass sie diese Bedeutung seiner Worte gar nicht in betracht gezogen hätte.
Um sich etwas aus der Peinlichkeit zu winden, versucht sie es in eine andere Richtung: "Ach, so meintet Ihr das! Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, aber was solls."
Als sie einer Grünfläche gewahr wird, deutet sie dahin und meint: "Wollen wir dort rüber gehen? Das sieht ja eigentlich ganz nett aus dort."
Als sie sich schon in die gedeutete Richtung bewegt, fragt sie aber dann doch nochmal nach: "Und was versteht Ihr unter 'selber Leben' oder, wenn man es anders ausdrücken will, unter den angenehmen Seiten des Daseins?"

OHH

Voller Überraschung hebt Yashkir die Brauen, dass sich schon hinter dem ersten Gebäude ein bewachsener kleiner Flecken zeigt. Falls er den schon einmal gesehen hat, dann nicht wirklich bewusst. Aber wie auch immer.
Er tapst Beonora gedankenverloren nach, dass es fast wie Schlafwandeln wirkt. "Hm, das ist nicht so einfach zu erklären - oder vielleicht zu einfach. Ich möchte eigentlich nur, was jeder möchte: Ein wenig Glück, Familie... Naja, vielleicht mag nicht jeder eine Familie haben..."

BB

Abrupt bleibt Beonora stehen und schaut Yashkir erstaunt an. Familie!? Das hätte sie nun wirklich nicht gedacht. Dieser Mann verwundert und fasziniert sie immer mehr. Und irgendwie findet sich Beonora wieder. Auch sie hat von Familie geträumt, vor noch gar nicht so langer Zeit. Sie war sich auch sicher, den Richtigen dafür gefunden zu haben, als er ihr so unvermittelt entrissen wurde.
Nachdenklich mustert sie Yashkirs Gesicht. Ein Gesicht, was ihr ganz und gar nicht vertraut ist, hat sie ihn doch erst vor kurzem überhaupt kennengelernt. Sie ertappt sich, wie sie versucht, Ähnlichkeiten zu finden und gedanklich scheltet sie sich eine Närrin.
Verlegen wendet sie dann die Augen zu Boden und immer noch am Flecken stehend sagt sie Kleinlaut: "Das verstehe ich. Auch ich versuchte, eine Familie zu finden. Eine Familie, die ich nie wirklich hatte."
Dann richtet sie ihr Gesicht gen Alveran, aber ihr Blick geht ins Endlose. Gedankenverloren verrät sie sich: "Viele meiner Schwestern wollen keine Familie. Aber ich denke da anders drüber." Ob Yashkir ihre Sichtweise interessiert, scheint sie im Moment gar nicht zu beachten.

OHH

"Nunja", meint Yashkir und lässt sich leicht schnaufend auf das Gras niedersinken, "wenn Ihr Schwestern habt..." In diesem Moment wird ihm klar, dass wohl nicht körperlich verwandte Personen gemeint sind. "Oh, achso!"
Er stützt sich mit den Armen ab, legt den Kopf etwas schräg und blinzelt etwas geblendet zu Beonora hinauf. "Tja, ich bin sicher auch in vielen Dingen ein Eigenbrötler. Möglicherweise tauge ich gar nicht so sehr zum Familienmenschen, wie ich es von mir vermute, doch steht die Probe noch aus. So ergehe ich mich in Träumereien."
Auf die nunmehr erkannte Hexenschaft Beonoras einzugehen, fällt Yashkir offensichtlich gar nicht ein. Er kannte nette Hexen, und er kannte solche, denen man lieber aus dem Wege geht. Bei der Frau vor oder auch über sich hat er einstweilen nur Anlass, dem Halsschmuck aus dem Wege zu gehen. Und selbst das mag sich bei Gewöhnung... uah, oder auch nicht! Wie auch immer.
Nebenbei bekommt Yashkir wieder einmal das Gefühl, irgend eine Frage nicht erwidert zu haben oder sonstwie zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen zu sein. Jedoch will ihm nicht einfallen, was das gewesen sein könnte.
"Vielleicht kann man eine Familie nicht suchen, sondern nur finden", mutmaßt er schließlich nachdenklich.

BB

Als Beonora klar wird, was sie da gesagt hat und sich quasi selbst ans Messer lieferte, beobachtet sie Yashkir ein wenig argwöhnisch, ob sie in seinem Verhalten irgendwelche Auffälligkeiten entdeckt, die sie schließen lassen, dass ihm ihre Ausrichtung missfällt. Langsam lässt sie sich zu ihm nieder und versucht dabei nicht allzu auffällig aufmerksam zu sein. Sie instruiert Sintis nochmal, Yashkirs Verhalten zu beobachten, während sie selbst ihren Blick über Häuser und vorbei gehende Leute schweifen lässt.
Sie hört Yashkir zwar zu, aber ein abseits stehender Beobachter würde dies nicht vermuten. Zudem dauert es auch eine Weile, bis sich Beonora gedanklich mit den Worten beschäftigt hat und darauf antwortet, da sie vorher sich noch kurz den Kopf zerbricht, wie der Magier wohl zu gildenlosen Magiebegabten stehen mag und warum sie so unachtsam war und sich verraten hat.
Sie stellt für sich fest, dass es wohl am Thema gelegen haben muss und dass Yashkir damit in ihr eine Seite angeschlgen hat, die ihr sehr wichtig ist. Ihre Hoffnungen und Träume liegen diesbezüglich allerdings im moment ziemlich in Scherben.
Mit einiger Verspätung reagiert sie dann endlich: "Das sehe ich anders. Jeder hat einen Platz irgendwo. Und jeder gehört zu irgend jemanden. Ich glaube nicht, dass der Mensch dazu gemacht wurde, um allein zu bleiben. Aber ich denke, dass man in dieser Hinsicht seines eigenes Glückes Schmied ist. Was bringen denn Träumereien, wenn man nicht selber aktiv wird? Meint ihr eine Frau kommt zu Euch und sagt Euch auf den Kopf zu, dass sie dazu bestimmt ist, Eure Frau zu sein? Nein! Das muss man herausfinden. Aber irgendwo gibt es jemanden, der nur für einen selbst bestimmt ist. Wie der Sprichwörtliche Topf zum Deckel."
Sie muss grinsen, bei dem Vergleich, findet sie ihn doch eigentlich total lächerlich. Aber sie stellt fest, dass er auch irgendwie etwas Wahres hat, so blöde die Worte auch gewählt sein mögen.
"Aber vielleicht ist meine Denkweise ja doch nicht so anders als Eure Ansicht", stellt sie bei nochmaligem Überdenken von Yashkirs Worten fest. "Alles eine Interpretationssache!"

OHH

Nach kurzem, nachdenklichen Schweigen, bei welchem Yashkir auf den Boden gestarrt hat, brummt er ein wenig düster: "Vielleicht bin ich ja ein sehr ungeschickter Schmied. Jedenfalls fällt es mir schwer, Frauen überhaupt nahe genug kennenzulernen, dass wir beide uns gegenseitig wirklich gut beurteilen können. Wenn ich mal endlich bemerke, wie sich eine möglicherweise für mich interessiert, sehe ich sie gewöhnlich gar nicht mehr wieder, um das nachzuprüfen. Die Welt ist mir wohl etwas zu groß und zu schnell.
Dennoch hoffe ich, Ihr behaltet mit Eurer Annahme recht - und dass ich dieses Gegenstück eines Tages auch finde und erkenne."

BB

Nach Yashkirs Worten folgt ein leichtes schmunzeln aus Beonoras Richtung. Sie kann sich gar nicht vorstellen, dass dieser Mann so schüchtern sein soll.
"Soll ich Euch was sagen?! Ich finde, so schüchtern seht Ihr gar nicht aus! Und Ihr könnt Euch doch auch ganz normal mit einer Frau unterhalten. Außerdem bin ich der Meinung, wenn eine Frau tatsächlich Interesse an einem männlichen Wesen hat, sie auch einiges dafür tun würde, in seiner Nähe bleiben zu können."
Wieder folgt ein fröhlicher Seitenblick. Beona amüsiert das Thema ein wenig, hat sie doch mit der Spezies 'ganz Schüchterne' ziemlich selten zu tun. Die meisten, mit denen sie zu tun hat, sind selten auf den Mund gefallen, was wohl aber daran liegt, dass in den häufigsten Gesprächen, die sie führt, es um den Austausch von Informationen geht und jeder sich so gut er kann zu verkaufen sucht oder diverse Sachen zu verbergen trachtet, die sie dann herausfinden muss.
"Habt Ihr einen festen Wohnsitz? Gibt es dort kein anständiges Mädel, das Euch gefällt?"

OHH

"Anständig?" Verwundert schaut Yashkir vom Rasen auf. "Nun, was immer Ihr darunter versteht, so habe ich ja durchaus ettliche Jahre im selben Haus in Al'Anfa gelebt, ohne dass mir dadurch eine über Freundschaft hinausgehende Damenbekanntschaft zuteil geworden wäre. Auch meine mehrjährigen Reisen auf demselben Schiff führten nur zu Freundschaften, die nun, da die Wege sich trennten, allzu schnell vergessen scheinen."
Während der Worte ist Yashkirs Blick wieder hinabgesunken. Ohnehin sieht er weniger vor sich, was sich gerade seinen Augen bietet, als die Gesichter der Vergangenheit.
Mit einem tiefen Durchatmen versucht er, seine Wehmut fortzuschieben. Dann greift er noch mit leise brummender Stimme die anderen Gedanken Beonoras auf: "Sicher, unterhalten kann ich mich tagelang... Aber wenn Ihr recht habt, läuft es wieder auf das hinaus, was ich schon befürchtete: Ich kann nichts tun als abwarten."

BB

"Na-na-na!" Beonoras leichter Tadel ist deutlich von fröhlichem Untertönen begleitet. Sie kann sich nicht vorstellen, dass es jemandem so schwer fallen sollte, Gefühle zu erkennen. 'Aber er ist eben nur ein Magier!' resümiert sie für sich dann doch und drückt damit sämtliche Ansichten, die sie selber über Akademiker hegt, aus.
Beonora hätte nicht minder Lust, sich auf eine hitzige Diskussion einzulassen, aber erstens wird sie hier wohl nicht den richtigen Charakterpartner für ein hitziges Gespräch vor sich haben und zweitens muss da jeder sein eigenes Ding machen.
"Man muss es auf sich zukommen lassen. Die Sache mit der Liebe ist keine einfache Sache." Einer Eingbung folgend, aber sich keine weiteren Gedanken über ihre Worte machend, schiebt sie noch hinterher: "Villeicht bietet sich Euch ja noch auf dem Schiff die Gelegenehit, jemand für mehr kennenzulernen."
Aufmunternd sieht sie ihn kurz an. Dann scheint das Thema für sie erledigt zu sein.
Nach einer kleinen Gesprächspause, in der sie interessiert eine Katze mustert, die sich in einen gegenüberliegenden Hauseingang am putzen ist, versucht sie das Gespräch weiterzuführen. "In Al'Anfa habt Ihr gelebt? Nur zu Eurer Studienzeit, oder noch länger drüber hinaus?"

OHH

Die Brauen emporziehend sinnt Yashkir über die Hintergedanken von Beonoras Anspielung nach. Aber vielleicht gibt es ja gar keine.
Wieviel greifbarer ist da ihre Frage! "Nein, nicht sehr viel länger. Ich buchte eine Passage nach Kunchom, weil ich mir einmal die tulamidischen Lande anschauen wollte. Ich hatte sicher allzu märchenhafte Vorstellungen. Und ich kam ja ohnehin nicht an."

BB

"Und warum kamt Ihr da nicht an?" fragt Beonora mit erstauntem Gesicht zu Yashkir gewandt nach.

OHH

"Nun" - Yashkir lächelt versonnen, als erzähle er von einer sehr netten Begebenheit - "wir wurden von Piraten aufgebracht und gefangengenommen..." Gesichter tauchen wiederum vor seinem geistigen Auge auf, die er gewiss nie vergessen können wird.

BB

Beonoras erstaunter Geischtsausdruck wandelt sich langsam in Entsetzen, als sie des Magiers Worte vernimmt. So kann man auch deutlich hören, wie sehr sie das schockiert: "Um Himmels Willen. Gefangengenommen? Wie ist den das passiert und wie seid Ihr denen dann entkommen?"
In Beonoras Hirn beginnen sich Gedanken zu spinnen, die den Schwarzmagier - der ja eigentlich eher als grau eingestuft werden müsste, soweit sie was von ihm weiß - als Piratenmitglied ansehen und ihr leise einflüßtern wollen, dass er nur mit der Nordstern fährt um die Fahrgäste dann kurz vorm Ziel den restlichen Piraten, die irgendwo auf der Fahrtroute lauern, auszuliefern. Wieviel einfacher ist doch eine Geiselnahme, hat man schon einen Spitzel unter ihnen. Aber noch sind die Einflüsterungen zu leise, als das Beonora sie wirklich beachtet.

OHH

"Och..." Fast muss Yashkir lachen. Zumindest ist ihm ein gewisses Vergnügen deutlich anzusehen. "Eigentlich bin ich gar nicht entkommen..."
Kurz streicht er nachdenklich den Rücken des Zeigefingers an der Oberlippe, dann beginnt er mit seiner Erklärung: "Ja, also, es verhielt sich so, dass ich beim jährlichen Konvoi nach Norden auf einer Potte saß. Diese hatte ein wenig den Anschluss verpasst, und diese Gelegenheit wurde ausgenutzt. Um dem Gemetzel zu entgehen, hatte ich mich in der Bilge versteckt - ich war noch sehr jung und unerfahren." Zweifellos bedarf es dieser Entschuldigung, da ihm heute bessere Strategien einfallen würden.
"Jedenfalls wurde die Potte aufgebracht und segelte nun mit der Piraten-Thalukke Richtung Maraskan..."
Hin und wieder versucht Yashkir, die Reaktion seiner Zuhörerin an deren Gesicht abzulesen, doch schwelgt er einfach schon zu sehr in dieser hübschen Erinnerung.

BB

Gespannt und auch etwas angespannt hört Beonora zu. Die Dinge, die sie da vernimmt, bestätigen ihre Hinrgespinste von eben zu sehr, als das sie gelassen zuhören könnte. 'Da lag ich wohl doch nicht so verkehrt mit meinem ersten Gedanken. Wahrscheinlich ist er doch mit Piraten im Bunde.'
Ein wenig versteinert wirkend lauscht Beonora weiter. Sie macht sich nebenbei Gedanken, ob sie dem Kapitän bescheidsagen muss, oder ob sie sich in dieser Stadt doch absetzen sollte, um einer etwaigen Geiselnahme zu entgehen.
Fast mechanisch fragt sie, ohne Yashkir anzusehen und recht Tonlos: "Ihr wart auf Maraskan?"

OHH

Natürlich ahnt Yashkir nichts von Beonoras Gedankengängen, welche bei aller Treffsicherheit doch zugleich meilenweit danebengehen. Bei ihm lief eben immer schon alles ein wenig... anders. Ihre Reaktion aber schiebt er auf eine Form von Mitgefühl. Oder möglicherweise hat sie ja selbst schlechte Erfahrungen gemacht.
"Äh, ja, später mal. In diesem Zusammenhang aber nur Jilaskan, und das auch erst etwas später. Ich denke, die Piraten waren einfach noch zu unerfahren, um einen gut ausgearbeiteten Plan zu haben.
Jedenfalls wurden die Schiffe unterwegs von einem mittelreichischen Kriegsschiff angehalten. Darin sah ich meine Chance und ließ auf dem Segel der Potte eine Flamenschrift entstehen, um auf unsere Lage aufmerksam zu machen." Mit den Händen vollführt er eine ausschweifende Bewegung, um in seiner Begeisterung die Größe seines unbeständigen Werkes zu veranschaulichen. "'Dieses Schiff wurde überfallen', schrieb ich."

BB

Nun muss Beonora doch ein wenig schmunzeln und erheitert kommentiert sie seine Tat: "Nicht unbedingt kreativ, aber effektiv. Und darauf kommt es ja an. Und dann wart Ihr da also gar nicht auf Maraskan angekommen! Aber was habt Ihr denn dann gemacht? Hatte Euch das andere Schiff nicht in Kunchom abgesetzt? Oder habt Ihr Eure Pläne dann ganz geändert?" Beonora kann sich gar nicht vorstellen, dass jemand nur aus purer Lust andere Städte oder gar Länder bereist, nur um sich deren Kultur mal anzusehen. Denn schließlich kostet so ein Unterfangen ja auch viel, und wenn man nicht irgendwo mal ein paar Silber dazuverdient, kommt man nicht sehr weit. Als sie so darüber nachdenkt, muss sie feststellen, dass sie auch ganz gerne den Zielort ihrer Reisen selber bestimmen würde und ein kleiner Stich des Neidischseins zwickt sie bei der Vorstellung, dass andere sowas anscheinend einfach realisieren können.

OHH

'Nicht kreativ'!? Nun gut, für den Inhalt des Hilferufes mag dies stimmen, zugegeben. Allerdings war Yashkir jung, unerfahren und wähnte sich vor allem in Lebensgefahr.
"Nein, nein! Ihr versteht mich völlig miss! Die Potte wurde ja schon vor Kunchom abgefangen! Und die Potte mitsamt der Thalukke noch vor Maraskan, genau", fügt er Beonora wie sich selbst beschwichtigend hinzu.
"Jedenfalls haben sich die Kaiserlichen durch die Schrift nicht stören lassen, da sie sich das schon gedacht hatten. Sie wollten lediglich einen Anteil der Beute für die ungehinderte Durchfahrt. Somit hatte ich lediglich erreicht, dass die Piraten nun die Potte genauestens nach mir durchsuchten...!" Seine Augen hat Yashkir inzwischen dramatisch weit geöffnet, und auch die ausladenden Bewegungen seiner Hände zeugen von der prekären Situation, in welcher er sich damals sah.

BB

Beonora beugt sich vorsichtshalber etwas von Yashkir weg, um nicht zufällig bei seinem Gefuchtel der Arme eine abzukriegen. Jemanden später erklären zu müssen, dass sie sich ein blaues Auge beim Zuhören eingefangen hat, wäre ihr doch sehr unangenehm.
"Also waren die Kaiserlichen auch irgendwie Piraten. Beziehungsweise ziemlich bestechliche Exemplare der kaiserlichen Flotte gewesen. Ist denn keiner von denen Euch zur Rettung bereit gewesen?" Beonora deutet ein leichtes Kopfschütteln an, als wäre sie sich nicht bewusst, wie es in der harten Welt ab und an zugeht.

OHH

Da Yashkir so übervorsichtig in seinen Bewegungen ist, würde er schwerlich jemanden damit treffen. Viel gefährdeter wären Gegenstände, auf welche er im Redefluss gewöhnlich nicht achtet. Doch hier stehen ja keine Möbelstücke herum.
Um so unsicherer ist er über den Grund, der Beonora sich zurücklehnen lässt. Natürlich kommt ihm auch die Wahrheit als Möglichkeit in den Sinn, doch erscheint es ihm genauso denkbar, unangenehm zu erscheinen. Vielleicht redet er schon wieder einmal zu viel?
"Ähm... äh... Kaiserliche. Ja, nun, auf hoher See ist zwischen Piraten und Militärs schwerlich zu trennen. Der Kaperkrieg zwischen den südlichen Städten und den Kolonialmächten des Nordens läuft jedenfalls mindestens solange ich denken kann." Für den Moment scheint Yashkir den Faden verloren zu haben.

BB

Nachdem sich Beonora davon überzeugt hat, dass ihr keine Gefahr droht, irgendwie aus versehen eine verpasst zu kriegen, nimmt sie wieder ihre Ausgangshaltung ein und kommt Yashkir damit etwas näher.
Nach einem kurzen Augenblick merkt auch Beonora, dass sie den Magier irgendwie aus dem Redefluss gebracht hat und sieht ihn Verzeihung erbittend an. "Hab ich Euch untebrochen? Das tut mir leid, es war nicht meine Absicht Eure Erzählung zu unterbrechen. Entschuldigt, ich denke manchmal zu laut." Verlegen ringt sie etwas die Hände im Schoß und beißt sich auf die Unterlippe.
Nach einer kurzen Schweigepause versucht sie, Yashkir zu ermutigen, weiterzuerzählen: "Was ist denn dann passiert? Haben Euch die Piraten gefunden? Oder konntet ihr doch irgendwie unbemerkt..." Sie stockt kurz, erinnert sich nochmal der bisherigen Geschichte und fährt dann fort: "Sofern man das dann überhaupt noch unbemerkt nennen kann - seid Ihr irgendwie entkommen?"

SR

Aus dem, was der Erfinder sagt, bevor er geht, wird der Magd nicht ganz klar, ob er ihr Messer später noch braucht oder nicht. Daher lässt sie es einfach mal liegen und verlässt mit einem letzten Blick auf Wina, die offenbar schon wieder eine neue Freundin gefunden hat, schmunzelnd den Tisch.

OHH

Yashkir winkt beruhigend ab. "Ich unterbreche mich bisweilen sogar selbst." Ob sie mit diesem Geständnis etwas anfangen kann? Putzig, wie verlegen sie ist - wenn auch ein wenig übertrieben.
"Allein, ich bin keineswegs entkommen. Drei Piratinnen entdeckten mich in meinem Versteck. Um sie zu erschrecken, umhüllte ich mich selbst mit einem goldenen Schimmer und erzeugte zwei Spiegelbilder von mir. Tatsächlich glaubten sie auch wie beabsichtigt, es handele sich um eine magische Rüstung, doch hielt sie beides nicht davon ab, sich auf mich zu stürzen. Heute würden mir bessere Illusionen einfallen, aber ich war eben noch sehr unerfahren.
Jedenfalls haben sie mich überwältigt und gefesselt." Wieder erscheint ein seltsam verträumter Ausdruck in Yashkirs vergangenheitsgerichtetem Blick.

BB

Erleichtert tritt ein leichtes Lächeln auf Beonoras Gesicht und nachdem Yashkir das mit den Piratinnin erzählt, schmunzelt sie sogar innerlich noch mehr und denkt sich ihren Teil: 'Vielleicht fand er das ja im nachhinein gar nicht so schlecht, von drei Weibsbildern gefunden worden zu sein. So versonnen wie der in sich rein lächelt. Auch wenn die drei nicht grade feine Damen waren, so waren sie doch immerhin Frauen und wenn er wirklich so Probleme hat, Frauen näher zu kommen ...'
Beonora hofft, dass der Magier seinen Faden wiedergefunden hat und hört ohne einen Kommentar von sich zu geben weiter zu.

OHH

Die Stille seines Publikums kann von Langeweile ebenso wie höchster Spannung zeugen. Dem Gesichtsausdruck liegt die Wahrheit sicherlich wieder irgendwo dazwischen. Doch will Yashkir der Dame eine Möglichkeit lassen, vor dem Abend seinen Erzählungen zu entfliehen. Letztendlich ist der erste Akt des Piratenepos damit ja auch fast beendet. Die kuriosen Details dieser Tage machen ihn zum einen verlegen, sind aber auch aus ganz anderen Gründen besser zu verschweigen. Allzu viele haben schon davon etwas mitbekommen!
"Tja, nun... Das Weitere lässt sich kurz zusammenfassen: Wir kamen nach einigem Hin und Her zu einem Handel. Sie brauchten sozusagen eine Information und ich eine Passage. Wir sind noch gemeinsam als Korsaren in den Dienst Mizirions von Brabak getreten, doch hat sich die Mannschaft schon einige Monate später aufgeteilt und aus den Augen verloren." Ehrliches Bedauern Yashkirs darüber kann kaum übersehen werden.

BB

Der Ausdruck, der sich auf des Magiers Gesicht legt, lässt Beonora eine Augenbraue heben, als wolle sie sagen: 'Ihr seid doch nicht etwa traurig, dass sich die Wege trennten.' Aber sie sagt nichts.
Die Sache mit der Piratenmitgliedschaft hat sich also irgendwie doch bestätigt, aber Beonora besitzt nicht das Gefühl, dass von ihm irgendeine Gefahr ausgeht. Nicht nach dem Gesichtsausdruck!
"Dann seid Ihr mit diesem Pack also schon eine ganze Menge rumgekommen!?" Sie stellt diese Feststellung bewusst provokant in den Raum, um zu sehen wie er reagiert, nur damit sie ganz sicher gehen kann inwiefern er diesem - in ihren Augen - Gesindel nachtrauert.
"Dann befinde ich mich ja in richtig weit gereister Gesellschaft", fügt sie schmunzelnd hinzu. Hinterher richtet sie ihren Blick auf eine Fassade eines Hauses und seufzt: "Sowas kann ich von mir leider nicht unbedingt behaupten! Zwar bin ich auch oft auf Reisen, aber leider nur in der näheren Umgebung meiner Heimat."

OHH

Yashkir nickt nur lächelnd. Ja, es war ein wirklich ein ausgesprochen nettes Pack!
Schon aber sieht er Veranlassung, tröstende Worte zu sprechen. Zumal man Beonoras Äußerung nur zu leicht relativieren kann: "Nun, wisst Ihr... Ich blieb ja zu dieser Zeit gewissermaßen auch in der Nähe meiner Heimat. Wir besegelten ja hauptsächlich das Südmeer. Mögen die Entfernungen auch recht groß gewesen sein, so hat man sie ja nicht zu Fuß oder Pferde zurückgelegt, sondern auf den Planken eines Schiffes, zu dessen Vorankommen ich wenig beitrug. Und der Ausblick änderte sich ja gewöhnlich auch nicht wesentlich.
Sicher, ich war später auch schon im Norden..."

BB

Beonora nimmt seine tröstenden Worte sanft lächelnd hin. Unterbrechen will sie ihn nicht und hört weiter zu, gespannt darauf, ob er noch mehr Geschichten von seinen Reisen erzählt.
Als sie ihn so ansieht beim Zuhören, drängt sich ihr die Frage auf, wie alt er wohl sein mag wenn er schon soweit gereist ist und versucht zu schätzen.

OHH

Anfang dreißig mag er sein. In jedem Fall wirkt er schon wieder ein wenig irritiert. Yashkir beginnt nämlich soeben zu ahnen, dass seine Begleiterin noch mehr darüber zu hören wünscht, obgleich die letzte Bemerkung doch nur so hineingestreut war. "Nun", erklärt er daher etwas unschlüssig, "eigentlich war meine Zeit auf See noch die Schönste in meinem Leben. Im Norden war es immer viel kälter und gefährlicher."

BB

Etwas ironisch lächelnd gibt Beonora zur Antwort: "Ja, das hat der Norden meistens an sich! Bis wohin wart Ihr denn gereist?"
Dass jemand über seine Reisen nicht sprechen möchte, kommt ihr gar nicht in den Sinn. Eher das Gegenteil denkt sie doch grade, wo er dieses anspricht, dass Yashkir das auch loswerden will. Und wer weiß, so manche Dinge hat sie auch schon so ganz nebenbei erfahren, indem sie die Leute einfach hat Reden lassen.

OHH

Leicht lehnt sich Yashkir abwechselnd zu den Seiten, um die Position zu wechseln. Für ihn als langen, dünnen Menschen ist das Sitzen auf dem Boden nicht lange gemütlich.
"Nun, bis zum ewigen Eise", erinnert er sich unwillig, und ihm wird bei dem Gedanken direkt ein wenig kühl. Dies liegt aber zugleich an der fehlenden Bewegung. "Wirklich eine idiotische Idee! Wir hätten lieber weiter den..." Oh nein! Davon wissen schon mehr als genug! "Ähm... lieber weiter im Süden bleiben sollen. Dann wären wir sicher noch zusammen. Und Brabak ist eigentlich kein übler Heimathafen."

BB

Die Pause in Yashkirs Worten lässt Beonora darauf schließen, dass er eigentlich ganz was anderes sagen wollte, und wie es nun mal ihre Art ist, fragt sie doch auch gleich nach: "Brabak also...!? Ich glaube, Ihr wolltet eigentlich was ganz anderes sagen, als über irgendeinen Heimathafen zu sprechen!" Die Augen leicht schelmisch zusammengekniffen aber scherzhaft lächelnd versucht sie, ihn von ihrer Integrität zu überzeugen.
"Also was wolltet Ihr eigentlich sagen? Bei mir sind heikle und peinliche Beichten gut aufgehoben." Beonora kann sehr gut Geheimnisse für sich behalten, wenn sie meint, dass es besser ist, darüber nicht zu reden. Vor allem, wenn sie sich den Kontakt mit jemand Wichtigem nicht verderben will. Sie ist gespannt, inwieweit er risikobereit ist und ihr vielleicht doch etwas erzählt.

OHH

Heikel könnte man mit einigem Wohlwollen die eben so vorsätzlich verschwiegene Angelegenheit sicher nennen. Vor allem heikel die Wirkung, geriete die Information in die falschen Hände. Doch peinlich ist etwas ganz anderes schon zuvor lediglich Angedeutetes. Allzu sehr lockt ihn dieses Wort und das scheinbar dahinter verborgene Thema an, als dass Yashir den Holzweg unter seinen geistigen Schritten bemerkt.
Überrascht über diese vermeintliche Rückkehr zu seiner Erzählung über die ihn gefangennehmenden Piratinnen, reckt er seinen Oberkörper in eine etwas senkrechtere und vor allem geradere Position. "Ähm, wollte ich...? Möglicherweise habt Ihr ja recht. Es fasziniert mich sehr. Wobei es mir Frauen gegenüber weniger peinlich ist. Die halten sich mit unpassenden Witzen eher zurück, selbst wenn sie das Interesse nicht teilen können..."
So sehr in seinen Irrtum verrannt, versäumt er völlig, die Angelegenheit beim Namen zu nennen.

BB

"Und was meint Ihr jetzt genau?" bohrt Beonora neugierig nach, ohne irgendwie Yashkir lächerlich machen zu wollen, hat sie doch immer noch die Hoffnung, etwas Interessantes zu erfahren.

OHH

Durch die Frage ahnt Yashkir, dass wieder einmal irgend etwas missverstanden wurde. Aber wo genau? Weiß sie gar nicht, wovon er geredet hat, oder will sie es nur klar von ihm hören? Für letztere Möglichkeit kann es wiederum zahlreiche Gründe geben - von schüchterner Vorsicht bis hin zu einem Spiel, von dem er auf Anhieb gar nicht recht sagen kann, ob es ihm gefiele.
"Nun, ich... Natürlich war ich seinerzeit über die Gefangennahme sehr beunruhigt. Aber ich muss gestehen, es hatte seinen erotischen Reiz, welcher im Nachhinein, in der Erinnerung, überwiegt..." Unsicher lächelt er und sucht zögerlichen Blickkontakt. Hoffentlich ist die Dame nicht zu entsetzt!

BB

Nachdem Beonora erstmal eine kurze Zeit Yashkir erstaunt angesehen hat und in ihrem Hirn sortiert, was er denn meint, fällt ihr wieder der Bericht von den Piratinen ein. Erkenntnis erhellt ihr Gesicht und dann lächelt sie den Magier an. Aber nicht irgendwie hämisch oder dergleichen, sondern ist ihre Freude eher darauf gerichtet, dass sie jetzt verstanden hat, was er genau meint.
Ein kurzes frohes "Ach so!" folgt, und nachdem sie ihre Arme um die aufgestellten Knie geschlungen und das Kinn auf denselben ablegt hat, sagt sie noch hinterher mit einem nun auch verträumt wirkenden Blick ins Leere: "Ja, ja... die liebe Rahja! Es scheint, dass man nirgends vor ihr sicher ist."

OHH

"Rahja? Ahsoja."
Etwas unbeholfen rückt Yashkir sich in eine andere Haltung zurecht. Mit einem Rock entfallen leider alle Stellungen, welche irgendwie einem Schneidersitz ähneln, so dass die Auswahl doch etwas beschränkt ist. Und auf dem Boden sitzen, ist wirklich kein sonderlicher Spaß für ihn. Mit den Händen auf dem Rücken, an einem Halsband, die Leine gehalten von einer netten Frau... Das könnte die Motivation heben.
Unwillkürlich bekommt die Gestalt des Traumbildes einige Ähnlichkeit mit Beonora, obgleich man doch eben noch bei den Piratinnen war.
"Hrm", ruft sich Yashkir mit einem kleinen Räuspern selbst zur Ordnung. "Tja, nun. Das ist wirklich kein leichtes Thema." Ein wenig deprimiert schaut er wieder auf den inzwischen detailliert bekannten Boden hinunter.

BB

Wüsste Beonora, welche Bilder da vor Yashkirs innerem Augen entstehen, würde sie entrüstet aufstehen und weggehen. Aber den Göttern sei Dank, kann sie keine Gedanken lesen und auch Sintis, der versucht, den Magier immer mal wieder durch unauffälliges Züngeln zu beobachten, nimmt nur kurz eine ganz seichte Woge der Zufriedenheit auf, die von dem Magier ausgeht und welche eigentlich auch gleich wieder verebbt.
Beonora fühlt sich sicher in Yashkirs Gegenwart, und ihre Laune steigt leicht an bei diesem Thema. Denn was gibt es denn schöneres, als über die Liebe zu reden? Deswegen versteht sie nicht, warum der Mann neben ihr es nicht leicht findet, darüber zu reden. Etwas irritiert forscht sie nach: "Warum ist es kein leichtes Thema - die Liebe? Sowas gehört doch zum Leben dazu!" Mit einem schelmischen Gesichtsausdruck fügt sie hinzu: "Und alles andere, was sich aus dem unwiederstehlichen Drang der Begierde ergibt!"
Ein kurzes kichern entring sich ihrer Kehle und vergnügt fragt sie nach: "Oder seid Ihr etwa prüde?"

OHH

Ganz kurz ziehen sich Yashkirs Brauen bei der letzten Frage zusammen. "Nein, sicher nicht! Aber bevor man verbal vorprescht, muss man ja erst einmal feststellen, ob es sich mit dem Gegenüber ebenso verhält. Auch ist nicht jedes Liebesspiel von allen gleich angesehen. So manches Mal stößt man auf Unverständnis und Ablehnung, wenn man neben allgemeinen Kuscheln noch andere Vorlieben hat."
Seine Pupillen sind nun in die Augenwinkel gewandert, um Beonora ohne eine deutliche Bewegung des Kopfes zu mustern. Nicht jeder ist so tolerant, wie er vermeint - manche sind es mehr, manche weniger.
Doch um die unvermeidlichen Themenwechsel eines Gespräches zumindest zu bremsen, muss man bisweilen einen Bogen zurück schlagen: "Allerdings meinte ich eigentlich vor allem die überhaupt problematische Suche nach einem Gefährten."

BB

'Andere Vorlieben?' Beonora zuckt nur kurz mit den Schultern, kann sie sich doch unter den Worten im Moment nichts besonderes vorstellen.
Sie lässt noch einen kurzen Augenblick die Worte auf sich wirken, bevor sie eine Antwort gibt: "Problematisch also..." nuschelt sie erst vor sich hin, bevor sie sich bewusst mit dem Oberkörper zu ihrem Gegenüber wendet - es wirkt ein wenig so, als wolle sie einen verbalen Angriff auf ihn starten - und behauptet: "Aber liegt es nicht eher daran, dass man selber dann nicht offen mit sich ist und auch seinem Gegenüber keine Chance lässt, die Person, die man ist, kennenzulernen? Beziehungsweise dass man dem anderen nicht an sich ran lässt?"
Interessiert, wie Yashkir auf diese kleine Provokation reagiert, nimmt sie ihn genau in Augenschein.

OHH

Nur kurz durchzuckt der unwillkürliche Impuls in Yashkir auf, zurückzuweichen. Doch er hält stand. Zu oft ist er geflohen und musste sich hinterher darüber ärgern, da er damit ganz ungewollte Signale abgegeben hatte.
Stirnrunzelnd, doch sehr ernsthaft und um Selbstehrlichkeit bemüht, bedenkt er die Frage. Er ist sich nicht recht sicher, ob Beonora nun allgemein von Beziehungen spricht oder speziellen, schwierigen Themen. Sicherlich ist es ein wenig von beidem. Also soll auch die Antwort entsprechend ausfallen, wenn ihm dies nur gelingt! "Hrm, ich weiß nicht... Früher war das bei mir sicherlich richtig. Aber inzwischen versuche ich doch, alles von mir offen preiszugeben. Ich habe eher das Gefühl, damit manche allzu sehr zu überfahren und zu verschrecken." Unwillkürlich streicht er dabei den Rock glatt.

Wie auf ein Stichwort stürmt ein Menschenmob aus einer Gasse hervor. Gut, es sind nicht furchtbar viele, doch ein genügend großes Grüppchen, um Beonora und Yashkir zu verschrecken und ihnen schon jetzt zumindest über die Gedanken zu fahren. Wild gestikulieren sie mit ihren vorwiegend klobigen Armen, während der vorderste wohl vor allem sich selbst in Sicherheit zu bringen sucht.
Zweifellos jemand, der andere nicht an sich heranlassen möchte!
Aber für die beiden Fahrtgäste der Nordstern wird es nun ebenfalls zum vordringlichen Anliegen, sich aus dem Staube zu machen, um nicht überrannt oder sonstwie in die Angelegenheit hereingezerrt zu werden.
Und als sie dieses Problem hinter sich gelassen haben, suchen sie noch ein Weilchen vergeblich nach dem Treffpunkt mit den Cavallieres, bevor sie zum Schiff zurückkehren.

Drei Tage später


Übersicht Yashkir

Redaktion und Lektorat: OHH 2005