Flaute mit Überraschung

Autoren: Birte Bakker, Lisa Tyroller, Oliver H. Herde und andere

Spielleitung

1. Boron 28 nach Hal
Träge dringt das erste Licht der Praiosscheibe durch den dünnen Morgennebel, der sich in den letzten Nachtstunden gebildet hat, als der Westwind immer mehr an Kraft verlor.
Nur wenige Minuten nach Sonnenaufgang tritt der Kapitän der NORDSTERN aus seiner Achterkajüte und sieht prüfend in die Runde. Sein Blick streift über die Segel, die schlaff herunterhängen, über den wachenden Matrosen auf dem Vordeck, den ersten Offizier am Steuer und schließlich in die Runde. Linkerhand, an Backbord, ist in etwas mehr als einer Meile Entfernung eine flache, zum Teil bewaldete Küste zu sehen, während auf den anderen Seiten nur die glatte Oberfläche des Meeres auszumachen ist.
Nach diesem obligatorischen Kontrollblick steigt der Kapitän auf das Brückendeck empor, grüßt Lowanger und schaut dann über die achterne Reling in das Meer hinunter, wo keine Spur eines Kielwassers zu sehen ist.
"Flaute?"
"Sieht so aus. Schlimmer noch, ich habe den Eindruck, als würden wir von der Strömung ganz langsam rückwärts getrieben."
"Hmm..." Der Kapitän peilt kurz zum Land hinüber, dann entscheidet er: "Beobachtung fortsetzen, ich entscheide dann!"
Eine halbe Stunde später ist das Ergebnis klar: Die Strömung treibt die NORDSTERN nicht nur rückwärts, sondern auch langsam in Richtung der Küste, bei der es sich um die etwa auf halben Weg zwischen Lhasor und Chorhop befindliche Landspitze handelt. Da der Kapitän weiß, dass das Wasser zwischen dieser Landspitze und der vorgelagerten Insel, die sich momentan außer Sichtweite auf Steuerbord befindet, nicht sehr tief ist, ist für ihn klar, daß die NORDSTERN auf keinen Fall noch weiter an das Land herantreiben darf.
"Anker werfen!"
Unter Leitung der Bootsfrau wird der schwere Anker ausgebracht, der bereits nach fünfzehn Schritt den Grund erreicht.

Zwei Stunden später sind auch die letzten Reste des Nebels verschwunden und ein wunderschöner warmer Tag hat begonnen. Die NORDSTERN liegt weiter vor Anker und die beiden großen Segel hängen schlaff an den Masten und werfen einen angenehmen Schatten auf Teile des Decks.
Da es nicht abzusehen ist, dass der Wind rasch wieder auffrischt, lässt der Kapitän den Ausguck bemannen und auf der Backbordseite eine Strickleiter über die Reling ausbringen.
Badezeit!

OHH

Eigentlich herrscht ein Wetter, wie es Yashkir kaum lieber sein könnte, ist ihm Wind doch - wurde dies bereits einmal zaghaft angedeutet? - in aller Regel überaus unangenehm. Allerdings ist der verschwundene Seegang doch ein wenig ungewohnt und kitzelt sozusagen sein intuitives Misstrauen. Für ein Segelschiff bedeutet eine Flaute nun einmal Unbeweglichkeit.
Nachdem er sich des Morgens wie üblich schwer für eine Gewandung entscheiden konnte, steht er nun barfuß in dem luftigen Unterrock und einem ärmellosen Hemdchen an der Backbordreeling und blickt unschlüssig auf das Grüppchen umherschwimmender Matrosen nieder. Bestimmt ist das Wasser nicht so warm wie die Luft! Yashkirs Schwimmkünste sind allzu leidlich, als dass er sich in fremdes Gewässer begeben möchte.
Aufmerksam wandert sein Blick über die fernab der Schwimmer spiegelglatte Wasseroberfläche. Noch sind keine Haie, Kraken oder dergleichen zu sehen, aber wer kann schon sagen, wie lange dies so bleibt! Mit feindlichen Segelschiffen ist natürlich nicht zu rechnen, aber was ist mit chorhopschen Biremen? Al'Anfanischen Galeeren? Thorwalschen Langbooten? Und - sein Augenmerk schwenkt zur entfernten Küste - was ist mit mohischen Ruderbooten?

LT

Die Schwarzhaarige steckt die Hände in die Hosentaschen und spaziert pfeifend zur Reling hinüber, noch unsicher, an wen sie sich wenden soll. Also steuert sie der Einfachheit halber die Mitte zwischen Yashkir und Nirka an, gespannt darauf, was denn wohl außerhalb der Nordstern zu sehen sein mag.
Als sie angekommen ist, lehnt auch sie sich gemütlich auf das Holz und erspäht die planschenden Seemänner. "Ho!" Sie schnalzt mit der Zunge. "Was für ein erfreulicher Anblick nach dem Aufstehen!"

OHH

Der Ruf lässt Yashkir zu der jungen Frau aufblicken. Nein, natürlich war nicht er gemeint, sondern die halb bis ganz nackten Badenden unten im Wasser. Nun ja, jeder nach seinem Geschmack.
Sein Blick bleibt an den Augenbrauen hängen, die ihm irgendwie seltsam erscheinen.

LT

Die junge Almadani spürt, wie ihre Nackenhaare sich aufstellen und im selben Moment bemerkt sie im Augenwinkel eine Bewegung. Sie wendet den Kopf und ihre schwarzen Augen betrachten den blonden Herrn, der ein kleines Stück entfernt an der Reling steht und in ihre Richtung sieht.
Ein feines Lächeln legt sich um ihre Lippen und sie dreht den ganzen Körper in Richtung des Mannes, so dass sie nur noch einen Arm auf die Reling stützt. Ihr schwarzes Haar ist zu einem langen Zopf geflochten, der ihr über den Rücken fällt, und sie ist barhäuptig. Ihr Florett und ihren Dolch hingegen trägt sie bei sich. Solange sie noch nicht genau weiß, welcher Gesinnung die Herrschaften hier an Bord sind, ist es besser, sicherzugehen.
Ihre olivfarbene Haut schimmert im warmen Sonnenlicht und sie legt den Kopf leicht schräg. "Findet Ihr nicht auch, wenn ich so unverblümt fragen darf, dass es ein gar herrlicher Morgen ist, Senyor...?"

OHH

Angesichts des Lächelns bringt auch Yashkir so etwas zustande, wenngleich noch verhalten und etwas unschlüssig. Erst die Frage lässt den Ausdruck deutlicher erscheinen, derweil der Blick sein gegenüber oberflächlich abtastet.
"Oh, ja, ähm..." Die Überlegung, ob man die Dame gleich mit der eigenen Windabneigung belästigen soll, wird verdrängt von der Erkenntnis über den Klang des letzten Wortes. Selbst, wenn er sich diesbezüglich täuschen sollte, kann eine Vorstellung nie verkehrt sein. "Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris", erklärt er runterratternd mit dem Ansatz einer Verbeugung, wobei sein Arm mit dem Stabe ein wenig beiseiteschwingt, eine offenere Haltung anzunehmen.

LT

Es kostet die junge Frau nicht die geringste Mühe, sich den Namen zu merken und ebenso mühelos verbirgt sie ein Schmunzeln, als sie den ungewöhnlichen, wenn nicht gar nie gehörten Titel vernimmt. Allein, das erhaltene Maß an Erziehung sowie die Tatsache, dass auch einer Almadani nicht zwangsläufig jeder auf Dere gebräuchliche Titel geläufig sein muss, hält sie davon ab, nachzuhaken, welchen Standes man denn sein muss, um sich Magnibilität schimpfen zu können.
Stattdessen erhebt sich die Schwarzhaarige aus ihrer lässigen Haltung und neigt formvollendet - wenngleich nicht zu tief - und in anmutigem Winkel das Haupt.
"Ich bin über die Maßen entzückt, Euch auf dieser Reise kennenzulernen, Magister el Yiyimris. Imyara Misteria Contador ist der Name, den zu führen mir gestattet ist." Ihre Stimme ist weich und warm, der Tonfall so klangvoll, als nutze Imyara ihre Stimmbänder wie ein fein gestimmtes Instrument.
"Ob man sich Praios' segensreichen Strahlen beugen und diesen kühnen Schwimmern zugesellen sollte, was meint Ihr?" Die feingliedrige Rechte weist über Bord, die Linke streicht eine Strähne aus der schimmernden Stirne.
Längst hat sie den Magus von oben bis unten gemustert und sich einen ersten Eindruck zurechtgelegt. Nicht unsympathisch, ganz und gar nicht. Ein wenig schüchtern vielleicht.

OHH

Allzu überrascht ist Yashkir, dass sich die Dame gleich seinen Namen - zumindest einen Teil davon - zu merken vermag. Um so mehr, da der ihrige nicht leichter als der eigene ist.
Entsprechend irritiert blickt er aufs Wasser hinab. "Ähm, ja, nun, ich weiß nicht recht... Vermutlich ist es recht kühl..."

LT

Imyara lässt ein warmes, fröhliches Lachen hören. Schüchtern oder wasserscheu?
"Ja, das ist wohl anzunehmen. Aber welcher Reiz bestünde darin, an einem Tag wie diesem das kühle Nass aufzusuchen, wäre es nicht wirklich kühl und erfrischend?"
Sie dreht sich nun wieder mit dem ganzen Körper dem Wasser zu, und selbst in dieser simplen Bewegung liegt ein bemerkenswertes Maß an Geschmeidigkeit. Der Blick der schwarzen Augen wandert über den Küstenstreifen.
"Da ich die ersten Stunden meiner Seereise verschlafen habe, wüsste ich nicht zu sagen, wie weit wir gekommen sind. Welche Stadt mag wohl die nächste sein, von hier aus?"

OHH

"Ich friere nicht gern", erklärt Yashkir eher kleinlaut und beiläufig, wobei er sich unwillkürlich über den freien Oberarm streift.
Um so dankbarer geht er auf die andere Frage ein: "Nun, wir liegen mitten zwischen Mengbilla und Chorhop, würde ich sagen. Vielleicht näher an letzterer, doch weiß ich nicht, wieviel Fahrt wir in den letzten Nachtstunden gemacht haben." Sein Blick wandert dabei die Küste entlang, welche von Strand, einzelnen Klippen und hahinter einem grünen Band aus Urwald besteht.

LT

"So weit schon?" staunt Imyara und versucht, dafür einen Anhaltspunkt an der Küste zu finden. "Ich muss gestehen, die Seefahrt ist ein Gebiet, dessen Einzelheiten mir nicht geläufig sind, weshalb ich kaum eine rechte Vorstellung davon habe, welche Strecke ein Schiff wie dieses in welcher Zeit zurücklegen kann. Nun gut, dass man nicht besonders rasch voran kommt, wenn Flaute herrscht, das ist sogar mir bekannt." Sie lächelt. Praios meint es heute gut mit ihnen, das muss man sagen.
"Was das Frieren angeht... was hieltet Ihr davon, wenn ich einen Vorstoß machte und Euch dann mitteilte, was Ihr von Efferds kühlen Gründen zu erwarten habt?" In ihrer Stimme liegt keinerlei Spott, es handelt sich in der Tat nur um einen freundlich gemeinten Vorschlag und keineswegs um den Versuch, ihr Gegenüber ob seiner durchaus verständlichen Abneigung bloßzustellen.
Sie zwinkert dem Magus schelmisch zu. Es ist eine Sache, halbnackte Seemänner zu betrachten, eine ganz andere hingegen, gilt dieses Attribut für eine Schwertgesellin, die bei der Verteilung von Rahjas Gaben durchaus nicht leer ausgegangen ist - was, so würde dieselbe im Brustton der Überzeugung behaupten, überhaupt für einen bemerkenswert großen Teil ihres Volkes gilt.
Noch ehe die Almadani eine Erwiderung des Herrn Magus erhält, wird ihre Aufmerksamkeit von einem Geräusch auf sich gezogen, das sie hier eigentlich nicht erwartet hätte.
Sie wendet den Kopf und ihr Blick fällt auf die verblüffend edel aussehende Katze. Imyara lächelt, aber sie widersteht der Versuchung, hinüberzugehen und das Tier zu liebkosen. Erstens wäre es äußerst unhöflich Seiner Magnibilität gegenüber, und zweitens hat die Katze - oder der Kater - ja bereits einen Ansprechpartner gefunden. So wendet sie den Blick wieder dem Magier zu und wartet, immer noch lächelnd, seine Antwort ab.

OHH

Auch Yashkir würde sich nicht als im Detail mit Seemannsfragen vertraut bezeichnen, aber man hat ja eine gewisse Erfahrung, wie lange es bisher immer zwischen Mengbilla und Chorhop brauchte.
Doch der Vorschlag der Almadanerin beendet dieses Thema für seine Gedankengänge. "Vielen lieben Dank für diese gute Absicht! Ich fürchte lediglich, ich würde es gegebenenfalls dennoch selbst ausprobieren müssen, da die Empfindlichkeiten ja bei jedem Menschen verschieden sind", erklärt er mit einem sich entschuldigenden Lächeln.
Die Katze, die ihn ja nun gar nichts angeht, versteht er dabei anscheinend recht gelungen zu ignorieren.

LT

Imyara nickt. "Ja, da muss ich Euch in aller Form Recht geben. Dennoch, bedenkt man, dass Ihr allgemein der Kälte eher abgeneigt seid, ich hingegen kühles Wasser als äußerst erfrischend empfinde, so wäre es zumindest ein recht eindeutiger Hinweis, wäre es selbst mir zu frisch. In diesem Punkt wenigstens wollen wir Klarheit schaffen." Ihre schwarzen Augen blitzen unternehmungslustig.
"Allein, so kann ich nicht schwimmen gehen." Sie sieht an sich herab. "Es wäre weder meiner Kleidung noch meinen Waffen zuträglich."
Ihr Blick wandert durch ihre langen dichten Wimpern nach oben und sie schaut Yashkir von unten her mit leicht schräg gelegtem Kopf an. "Dürfte ich Euch wohl um einen hehren Gefallen ersuchen und mit der drögen Aufgabe betrauen, darauf achtzugeben - oder hattet Ihr vor, Euren Standort in näherer Zukunft zu verlagern?"

OHH

So ganz angenehm ist Yashkir diese Verantwortung nicht, möchte er auch gern seine Hilfsbereitschaft zeigen, und mag auch die Vorstellung einer gespielten Dienerschaft ihren Reiz haben. "Hrm, nun, gern... Wenngleich ich nicht erwarte, dass auf dem Schiff so einfach etwas wegkommt, das nicht gerade von hohem Wert und zugleich klein ist." Er schmunzelt angesichts des Gedankenbildes, einer der Matrosen könne später in ihren Sachen über das Deck marschieren.
"Und solltet Ihr mich zu einem Bade überzeugen können, wird es mit dem Aufpassen ein Problem werden. Aber macht nur!" schließt er mit einer auffordernden Handbewegung. "Ich stehe dienstbereit."

LT

Imyara lächelt, aber das Lächeln ist ein eher vorsichtiges. Der Magus hat sehr höflich und freundlich geantwortet und ihr seine Zustimmung gegeben, und doch vermeint sie aus seinen Worten oder vielleicht eher seinem Tonfall oder gar aus etwas ganz anderem, noch weniger Greifbaren ein Zögern vernommen zu haben - allein, Zustimmung ist Zustimmung und sie wird gewiss nicht so respektlos sein, seine Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft in Frage zu stellen, indem sie ihre bereits bejahte Bitte zurückzieht. Außerdem ist sein Schmunzeln absolut reizend und schafft es, sie zu beruhigen und die Befürchtung, ihn überfallen zu haben, zu mildern.
So lässt sie ihr Lächeln breiter werden und verneigt sich abermals formvollendet vor Magister el Yiyimris. "Ich danke Euch, Magnibilität!" Schwungvoll richtet sie sich wieder auf, woraufhin ihr schwarzer Zopf einen Bogen beschreibt und auf ihren Rücken klatscht.
"Selbstverständlich steht es Euch frei, Euch jederzeit selbst von der Pflicht, in die ich Euch so unverfroren genommen habe, zu entbinden, sollte es Euch gelüsten, diesen Euren Aufenthaltsort zu verlassen, sei es, um es mir gleichzutun und die Fluten aufzusuchen, sei es aus einem anderen Grund, den zu erfragen ich mir nicht anmaßen würde." Weite Gesten, Handbewegungen in verschiedene Richtungen, die Yashkir einschlagen könnte, begleiten diese Worte.
"Gewiss habt Ihr Recht damit, dass meine Sorge um meinen Besitz übertrieben ist - allein, man hängt nun einmal an Kleidung, die man lange getragen, und Waffen, die man lange geführt... Dennoch, es läge mir fern, die Redlichkeit auch nur einer einzigen Person hier an Bord anzuzweifeln!" Sie grinst nun beinahe, und ihre jettschwarzen Augen funkeln schelmisch.
Da sie mit dem Rücken zu der Matrosin steht, hat sie noch nicht bemerkt, welch edle Gesellschaft im Begriff ist, sich ihnen beiden zu nähern. Stattdessen beginnt sie, ihren Waffengurt zu lösen.

OHH

So eine schnippisch geschwollene Unterhaltung ist bisweilen sehr nach Yashkirs Geschmack - zumindest vermutet er anhand des erfrischenden Lächelns, dass Im... - er wird unbedingt noch einmal unauffällig ihren Rufnamen zu erfahren suchen müssen, ist er doch gewohnt, selbst andere mit seinem Namensmonstrum zu verwirren, wohingegen sein eigenes Namensgedächtnis immer etwas Anlauf benötigt.
Wo war er gleich mit seinen Gedanken? Unwillkürlich neigt er sein Haupt als Antwort auf Imyaras Verbeugung.
Auch der Inhalt ihrer Worte erleichtert sein Gemüt, doch kennt er sich allzu wohl! Er wird dennoch ein schlechtes Gewissen haben, falls ihn etwas vom Platze führen sollte.
Die Augen auf einer nahenden Bewegung am Boden, die Gedanken jedoch um eine geistreiche Erwiderung ringend, tröpfeln ihm eher ungelenke, weil leicht misszuverstehende Wortfetzen heraus: "Nun, ähm... Sicherlich ist es weniger eine Frage der Redlichkeit, sondern der des Wohin mit der Beute..."
Inzwischen hat sich sein Blick am Gurt der Dame verfangen.

LT

Imyara quittiert die Worte des Magus mit einem wohlklingenden, tiefen Lachen.
"Wohl wahr", erwidert sie mit leicht gedämpfter Stimme, den Kopf gesenkt, immer noch an ihrem Gurt herumnestelnd. "Würde auf einem Schiff einem der Passagiere etwas verlustig gehen, so wäre es vermutlich kein Kunststück, es in naher Zukunft wieder ans Tageslicht zu schaffen."
Nun hat sie Gurt und Bewaffnung gelöst und lässt alles vorsichtig zu Boden gleiten, damit Florett und Dolch, vielmehr die Scheiden, keinen Schaden nehmen.
"Ich muss gestehen", sagt sie, indem sie sich wieder zu voller Größe aufrichtet, "es entspringt reiner Bequemlichkeit, dass ich mein Hab und Gut nicht einfach unter Deck nahe meiner Schlafstatt deponiere und stattdessen Euch damit belästige..."
Nun dreht sie sich mit ihrer Front von Magister el Yiyimris weg zur Reling hin und zieht ihre Weste aus. Dabei fällt ihr Blick nun endlich auf das feline Geschöpf, das sich ihnen ja ganz offensichtlich nähert.
"Sieh einer an!" strahlt sie, während sie das Kleidungsstück zu ihren Waffen fallen lässt. "Willkommen in unserer redseligen Runde, Senyora!" Aus irgendeinem Grund nimmt die Almadani an, es müsse sich um eine Katze handeln - aber dem Tier dürfte es ohnehin höchst gleichgültig sein, wie es angesprochen wird.
"Leider muss ich dieselbe auch schon wieder verlassen, doch vielleicht ergibt sich später Gelegenheit zu einem Plausch!" Sie grinst breit und beginnt, den oberen Teil ihres Hemdes aufzuknöpfen, ehe sie es sich über den Kopf zieht. Darunter ist sie keineswegs nackt, sondern sie trägt ein einigermaßen grobes Unterhemd aus ehemals weißem Material.

JK

'Reisende soll man nicht aufhalten', erwidert Aylana leise maunzend, doch obgleich sie sich um Gleichgültigkeit bemüht, bedauert sie, dass ausgerechnet die Frau geht, da sie zumindest auf dem ersten Blick mit ihr mehr anfangen kann als mit dem Stabträger; abgesehen davon ist die Almadanerin wohl auch eine der wenigen potentiellen Besitzerinnen - zumindest aus der Sicht der Matrosen... oder das, was Aylana für die Sicht der Matrosen hält.
Und dann... Einem seltsamen Impuls folgend, senkt sie den Kopf und reibt ihn - als wäre es selbstverständlich - am linken Stiefel der Frau. 'Was mache ich da?', hallt es zutiefst erschrocken in ihren Gedanken wider.

OHH

Bequemlicherdings könnte man vielerlei erwidern, doch genau betrachtet ist wohl bereits alles gesagt. Das muss man nicht mit anderen Worten wiederkäuen.
Statt dessen beobachtet Yashkir, was die Dame alles am Leibe trägt, ohne vom Schlag getroffen niederzusinken. Gut, so lange man sich nicht sonderlich bewegt und weitgehend im Schatten bleibt, ist es sicher auszuhalten. Und die Menschen sind eben verschieden.
Die Beschäftigung mit der Katze lässt auch Yashkir aufmerksam werden. "Immer wieder erstaunlich, wie verschmust diese Tiere sind!" bemerkt er in Unkenntnis der tatsächlichen biologischen Funktion dieser Tätigkeit.

LT

Nichts von der Verstörung der Katze wissend - oder überhaupt ahnend, dass diese Katze Verstörung empfinden kann, die über den Schrecken nach der Flucht vor einem Hund hinausgeht - beugt Imyara sich mit einem Leuchten in den Augen hinab und krault das Tier liebevoll zwischen den spitzen Ohren, während das Hemd seinen Weg zu den anderen abgelegten Sachen findet.
"Ja, wirklich - obgleich ich auch schon ganz andere Exemplare erlebt habe. Wusstet Ihr, dass eine Katze, die sich an einem reibt, einen markiert? Man gehört dann sozusagen zu ihrem... Rudel oder wie man bei Katzen sagt."
Sie mag Katzen. Sie mag sie wirklich. Wenngleich sie ihnen nicht traut. "Zu wem magst du gehören, hm? Bist du davongelaufen oder hat dich jemand mitgebracht?" Keine Antwort erwartend, richtet sie sich wieder auf und öffnet nun den schwarzledernen Gürtel.

JK

'Das würde ich euch gerne erzählen, doch du würdest mich nicht verstehen', erwidert Aylana maunzend und kämpft mühsam gegen das Schnurren an, das sich irgendwo in den Tiefen ihres Brustkorbs bildet.
Eigentlich ist die junge Aranierin immer ein sehr sinnlicher Mensch gewesen. Sie hat es geliebt, mit den Fingern über Oberflächen zu streicheln, über rauhe, glatte, warme und kühle, konnte beim Anblick eines Rosenstrauchs nie widerstehen, sanft über die taubenässten Blütenblätter zu fahren, genoss kaum etwas so sehr, wie das Gefühl von Seide auf der nackten Haut. Und so ist es kein Wunder, dass Aylana zu jenen gehörte, die andere - seien es Männer, seien es Frauen - gerne berührte und auch gerne und ohne jede Scheu von ihnen berührt wurde.
Doch hier ist es anders. Nicht, dass es ihr unangenehm wäre, dass eine fremde Frau ihre Ohren berührt, zärtlich durch ihr kurzes Fell wühlt und ihre Kopfhaut massiert... es ist ihr unangenehm, dabei selbst keine Frau zu sein, sondern ein Tier. 'Ein Tier, dass sich an anderen reibt, um sie zu markieren.'
Erst als sie den Gedanken beendet und auch die kraulende Hand sich schon wieder entfernt hat, fällt ihr auf, dass sie schnurrt.

OHH

Yashkir hebt die Brauen. "Ich wusste gar nicht, dass Katzen Gruppen bilden! Aber anscheinend möchte sie Euch noch etwas mehr 'markieren'..." fügt er schmunzelnd an.

LT

Imyaras Lächeln verblasst auch weiterhin nicht, denn es gefällt ihr, dass die Rote ihre Liebkosungen mit Schnurren quittiert. "Wir sehen uns nachher wieder, schönes Geschöpf - so wie hoffentlich auch wir, Magister!"
Sie nickt ihm zu, während sie die Bänder aufknüpft, die ihre Hose über den Knien verschnüren. Der Gürtel hängt geöffnet herab, doch gerät die Hose dadurch nicht ins Rutschen - was ja auch albern aussähe. Denn ehe sie das Beinkleid ausziehen kann, müssen natürlich noch die Stiefel ihre momentane Funktion als Fußbekleidung aufgeben, und so zieht und zerrt die junge Frau höchst unelegant erst am rechten, dann am linken, bis sie barfuß dasteht und sich endlich auch des letzten schwimmunpassenden Kleidungsstücks entledigen kann. Über die Unnennbaren wollen wir nicht viele Worte verlieren, doch sei gesagt, dass 'aufreizend' nicht gerade der Ausdruck ist, mit dem man Imyaras Unterwäsche bedenken würde.
"Nun denn! Ich bitte, mich zu entschuldigen!" Sie verneigt sich noch einmal vor ihrem Gesprächspartner und der Katze, ehe sie sich auf den Weg zur Strickleiter macht.
Sie hat einen schlanken, sehnigen Körper, dem es offenbar an Bewegung nicht mangelt, und trotz der wenig vorteilhaften - wenngleich knappen - Kleidung bietet sie einen hübschen Anblick.

JK

Beunruhigt sieht Aylana der Frau hinterher. Sicher, sie hat es während der letzten Tage gelernt, mit diesem fremden Körper umzugehen, als wäre es ihr eigener, doch bislang war ihr dies nur vorteilhaft erschienen. Doch jetzt macht sie sich Sorgen. Schon oft hat sie von Magiern und anderen Zauberkundigen gehört und gelesen, die sich in ein Tier verwandelten und mit dem Körper so sehr verschmolzen, dass sie den Rückweg vergaßen, bis sie schließlich tatsächlich nur noch ein Tier waren... Sie hat sogar selbst bereits derartige Geschichten erfunden.
Aber der Gedanke, dass sie sich selbst verlieren, dass diese Geschichte ein unglückliches Ende haben könnte, ist ihr noch nie in dieser Deutlichkeit gekommen. 'Und was wird sein, wenn ich in Brabak niemanden finde, der mir helfen kann? Werde ich tatsächlich bis Al'Anfa durchhalten? Wird es dort jemanden geben, der mich rettet?'
Der Durst, den sie in der Wonne des Gekraultwerdens einen Augenblick lang vergaß, ist nun schlimmer denn je. Ihre Zunge, ihre rauhe Zunge, scheint am Gaumen zu kleben.
Wie von Hunden gehetzt - in der Tat ein unangenehmer Gedanke - fängt sie an, loszulaufen. Den Magier hinter sich lassend, flitzt die rotschwarze Kugel in Richtung des hinteren Niedergangs.

OHH

Man könnte diese Hoffnung auf ein Wiedersehen auch als eine Mahnung an Yashkir interpretieren, bis zur Rückkehr der Dame am Platze zu verweilen. Immerhin, es gibt kaum Gründe, ihn zu verlassen. Bei dieser Überlegung fällt sein Blick zufällig auf die auf der Vordertrutz befindliche Beonora.
Doch das weitere Entkleiden Imyaras kann er zumal ob der Nähe um so weniger ignorieren. Es sieht kompliziert aus, doch lediglich ein paar unentschlossene kaum sichtbare Zuckungen können verraten, wie Yashkir über ein nützliches Zurhandgehen nachdenkt. So lange, bis die Frau sich selbst beholfen hat.
"Sicher", erwidert er sowohl auf ihre letzte Bemerkung wie auf die vorige, derweil sein Blick an ihrem Körper haftet. Schon immer haben ihn gerade die etwas jungenhaften Frauen fasziniert.
Als aber die Katze davonjagt, fährt er etwas erschrocken zusammen und schaut dieser nach.

LT

Aus dem Augenwinkel sieht Imyara noch, wie die Katze plötzlich davonschießt, worüber sie sich zwar wundert, was sie aber nicht zu einer Abweichung von ihrem Kurs Richtung Strickleiter abbringt. Als sie diese erreicht hat, beginnt sie, behende daran hinabzuklettern. Sicher, man könnte auch die Leiter ignorieren und Eindruck schinden, indem man einfach einen Köpfer von der Reling aus macht, aber erstens wäre das vielleicht etwas zuviel des Guten, zweitens schwimmt die Almadani zwar ordentlich, aber nicht über die Maßen gut, und drittens weiß sie ja nicht, wie tief das Wasser hier ist und wo eventuelle Felsen dicht unter der Oberfläche lauern.

OHH

Dass auch andere neben Yashkir auf das Katzenspektakel aufmerksam geworden sind, kommt ihm so selbstverständlich vor, dass er kaum weiter darauf achtet. Vielmehr stellt er lediglich fest, wie wenig Hilfe dem Tier zuteil wird. Sicherlich wüsste er gar nicht, ob er sich selbst als einen tierfreund bezeichnen würde. Sie sind halt anders, dadurch aber nicht unbedingt gleich besser oder schlechter. Meist geht er ihnen lieber aus dem Wege wie jedem andersdenkenden Menschen auch, ist seine Konfliktbereitschaft doch allgemein gering.
Aber bei Rastullahs Bart, dies kann er nicht mitansehen! Forsch setzt er sich in Bewegung auf die Katze zu.

JK

'Verdammt, hört mich denn keiner?' Mit einer Mischung aus Panik und Wut schaben die Krallen der Katze über das Holz. Wäre sie noch ein Mensch, würde sie sich Gedanken über ihre Fingernägel machen, doch wäre sie ein Mensch, würde sie auch nicht an einer lächerlichen Holzluke scheitern. Natürlich könnte sie versuchen, mit ihren Pfoten unter den Rahmen zu fassen und ihn anzuheben, aber zum einen wäre dies vermutlich sehr unkatzenhaft und zum anderen sieht das Ding verdammt groß und schwer aus.
Als sie bemerkt, dass sich einer der Beobachter endlich aus seiner Position löst und auf sie zukommt, hebt sie den Kopf und sieht ihn mit ihren großen, bernsteinfarbenen Augen fragend an.

OHH

"Das kann man ja nicht mitansehen!" wiederholt Yashkir seinen Gedanken bei der Katze ankommend zu ihr gewandt, als müsse er sein Auftauchen erklären. Bei einer Dame in Not wäre sein Tonfall kaum anders: Freundlich, zuvorkommend, höflich, mit dem Hauch einer gewissen Selbstverständlichkeit und einer winzigen neckenden Note.
"Aber stell da unten nichts an, das auf mich zurückfällt!" raunt er dem vermeintlichen Tier zu, als er sich niederbeugt und die Luke anzuheben beginnt. Auch für ihn nicht ganz leicht, soll sie doch nicht bei jedem Windstoß von selbst aufklappen.

JK

Für den Bruchteil eines Atemzugs wirkt es fast so, als würde die getigerte Katze ihren Helfer schelmisch angrinsen. Ein Katzenkenner würde das Hochziehen der Lefzen vermutlich als 'flehmen' identifizieren, das hauptsächlich dazu dient, Gerüche besser aufzunehmen.
Dann senkt die Katze wieder den Kopf, zögert kurz und schlüpft rasch durch den sich vergrößernden Spalt. Doch damit ist es nicht getan, denn hatte sich Aylana vorgestellt, einfach die Stufen hinabzusausen, wird sie nun eines besseren belehrt. Wie soll sie nur heil diese verdammt steilen Dinger hinabkommen? Wenn sie es von Vorne versucht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich überschlägt und der Rest des Weges sehr schmerzhaft wird. Sie könnte es natürlich rückwärts versuchen, aber wäre das nicht sehr auffällig?
Obwohl der Durst ihr rät, es einfach zu riskieren, bleibt sie unschlüssig und ängstlich auf der obersten Stufe stehen.

OHH

Ja, so hat Yashkir sich das gedacht: Dass die Katze schon die kleinste Öffnung zum Hidurchsausen gebrauchen würde. Doch halt! Sie ist stehengeblieben?
Verwundert öffnet er die Luke nun ganz, zumal er das Tier nicht einklemmen möchte. Dabei schaut er ans Ende der Treppe in Erwartung irgendeiner Person, die auf die Katze bedrohlich wirken könnte.

JK

Aylana duckt ihren Körper und streckt eine der vorderen Pfoten in die Tiefe. Einen Moment lang fürchtet sie, damit im Nichts zu baumeln, doch zum Glück gehören Aranierkatzen zu den größeren Arten, so dass sie es schafft, das Holz zu erreichen. Sie zieht die zweite Vorderpfote nach und schließlich erst das eine und dann das andere Hinterbein. Endlich steht sie einigermaßen sicher auf der Stufe. Eine Stufe geschafft, doch etliche liegen noch vor ihr.

JR

Aus der Beobachtung, dass Yashkir sich der klagenden Katze zuwendet und ihr nach unten geht, folgt für den Kapitaen zwar nicht, dass der Fahrgast etwas mit dem Tier zu tun hat, doch es durchkreuzt immerhin seinen Plan, die Angelegenheit hier und jetzt auf den Deck zu klären. Andererseits ist es gut möglich, dass der Mann die Katze vielleicht doch schon genauer kennt, so dass der Kapitän die wenigen Schritte geht, bis er neben ihm steht.
"Efferd zum Gruße!"

OHH

Tatsächlich, unten sind Stimmen zu hören. Aber entfernen sie sich nicht? Dies scheint Yashkir kein hinreichender Grund für eine derart vorsichtige Katze. Andererseits, was weiß er schon von Katzen! Die sind nach seiner Beobachtung fast so unterschiedlich wie Menschen.
Derart in Gedanken, wird er des Kapitäns erst bei dessen Worten gewahr. Erschrocken zuckt er zusammen und lässt beinahe die schwere Luke fallen. "WAS! Oh, verzeiht, zum Gruße, ja."
Die Bemühung, sich zu fassen, wird ein wenig von einem leicht vorwurfsvollen Blick begleitet, welcher sich mit einer gewissen Unsicherheit abwechselt, da der Kapitän einen arg förmlichen Eindruck bei Yashkir erweckt. Sich am Stabe aufrichtend, hält Yashkir die Klappe noch fest, um sich sowohl Öffnen wie Schließen vorzubehalten.

JR

"Efferd zum Gruße", wiederholt der Kapitän den Gruß für die hinzukommende Beonora, ehe er sich dann wieder Yashkir zuwendet.
"Verzeiht, aber wisst Ihr, wem diese Katze gehört? Sie sieht nicht so aus, als wäre es eine streunende Hafenkatze und von den Fahrgästen hat zumindest mir niemand mitgeteilt, dass er solch ein Tier mit an Bord schafft."

OHH

Erst ein winziges Augenblickchen, bevor der Kapitän auch die herangekommene Beonora mit seiner Floskel bedenkt, nimmt auch Yashkir sie im Augenwinkel wahr. Lächelnd nickt er ihr zu, verbleibt jedoch im Gespräch.
"Nun, leider weiß ich auch nichts darüber. Möglicherweise ist sie in Mengbilla einem Bürger fortgelaufen oder einem Reisenden eines anderen Schiffes." Diese Möglichkeit betrübt Yashkir sichtlich ein wenig, da er sich in die Lage des mutmaßlichen Vorbesitzers hineinversetzt und auch die Lebensqualität der Katze durch dieses Unglück nicht gerade gestiegen sein dürfte. Andererseits besteht kaum eine Aussicht, das Geschehene rückgängig zu machen.

BB

Beonora grüßt stumm zurück, zumal sie die beiden Herren in ihrem gerade begonnenen Gespräch auch nicht unterbrechen möchte.
Innerlich freut sie sich, dass sie außerdem wohl im richtigen Augenblick hinzugetreten ist; so kann sie gewissermaßen von Anfang an mitverfolgen, wem den die Katze nun gehören könnte, und somit ihrer notorischen Neugierde nachgeben. Vorausgesetzt, der Kapitän kann das auf die Schnelle herausfinden. '...und vorausgesetzt, die Katze ist nicht gleich verschwunden', stellt Beonora mit einem kurzen Blick auf die sich abwärts bewegende Katze fest.

JR

Jergan antwortet mit einem Nicken auf Yashkirs Worte, um dann kurz Beonora anzusehen, ob sie etwas hinzuzufuegen hat. Er wartet jedoch nicht ab, ob dies geschieht, sondern sagt, an beide gewandt: "Das ist dann wohl die einzige Möglichkeit, wenn sich nicht doch noch der Besitzer findet. Falls Ihr von einem der anderen Fahrgäste etwas in dieser Richtung hört, könnt Ihr es mich wissen lassen?"

JK

'Es ist wirklich lächerlich', seufzt Aylana in Gedanken, nachdem sie es geschafft hat, zwei weitere Stufen vorsichtig hinter sich zu bringen. Die Gespräche, die sich über ihrem Kopf um ihre Person ranken, bekommt sie dabei kaum mit.
Entschlossen kauert sie sich zusammen und stößt sich ab, saust in die Tiefe, spürt etwas unter den Pfoten, stößt sich wieder ab, fliegt durch die Luft, fällt in die Tiefe, bis sie sich irgendwann wieder abstößt und merkt, dass sie unten angelangt ist.

OHH

Wenngleich Yashkir verborgen bleibt, weswegen der Kapitän solches Interesse an einer unbekannten Katze aufbringt, ist es ihm doch eine Selbstverständlichkeit, einer solchen Bitte nachzugeben. "Sicher, das will ich gern tun."
Ob auch noch beruhigende Worte anzubringen wären? Gewiss richtet das Tierchen bei den Ratten des Schiffes weit mehr Schaden an als beispielsweise in der Kombüse. Aber das wird dem erfahrenen Seemann selbst klar sein.
Daher dreht sich Yashkir einstweilen schweigen und mit einem unsicheren Gesichtsausdruck mit einem halben kleinen Schrittchen rückwärts etwas mehr zu Beonora hin und schaut sie fast fragend an.

JR

"Habt Dank", bedankt sich der Kapitän, um sich dann ebenfalls abzuwenden und ein paar Schritte der Höflichkeit zwischen sich und die beiden Fahrgäste zu bringen. Seine Gedanken verweilen indes bei der auffälligen Katze.

BB

"Aber natürlich!" murmelt Beonora auf die Bitte des Kapitäns hin, während sie der Katze hinterherschaut, wie diese im Bauch des Schiffes verschwindet.
Als Beona das Tier nicht mehr sehen kann, wendet sie sich von der Luke ab und ist fast schon ein bißchen enttäuscht, dass der Herr Efferdstreu nicht größere Anstrengungen unternimmt, den Besitzer des Tieres ausfindig zu machen. Irgendwie ist er ihren Erwartungen nicht ganz gerecht geworden, findet sie.
Aber was soll`s. Kurz sieht sie Yashkir an und lächelt ihm etwas verzeihend zu, als sie auch schon mit noch einem gemurmelten "Entschuldige mich bitte kurz" in des Magiers Richtung zum Kapitän aufgeschlossen ist und diesen mit nun deutlicherem Tonfall aus seinen Gedanken reißt. "Entschuldigt bitte, Kapitän. Aber ich hab ein kurzes Anliegen."

OHH

So schnell kann es gehen! Eben noch umschwärmt von einer Frau, einem Kapitän und einer Katze, dass er sich auf keinen von ihnen recht konzentrieren konnte, steht Yashkir nun wieder allein. Allerdings lassen Beonoras Worte durchblicken, sie käme gleich zurück. Wenn es nicht nur eine blanke Höflichkeitsfloskel war, wovon Yashkir in diesem Falle recht sicher ausgehen möchte, so liegt ihr etwas an einem neuerlichen Gespräch.
Er wird hier warten - jedoch nicht mit der Luke in der Hand! Einen Moment lang schaut er zu deren beiden Seiten, dann entschließt er sich, sie zurückzuklappen, auf dass sie offen steht. Dann kann die Katze auch wieder heraus, und es kommt mal etwas frische Luft nach unten, was ihm sehr befürwortenswert erscheint. Zumal bei diesem Wetter.
Mit einer Hand am Stabe ist das nicht gar so einfach, zumal wenn Yashkir nicht auf den Rocksaum treten will. Gewiss ist er das Kleidungsstück schon lange gewöhnt, nicht aber die Last in seiner Hand. So sehr er sich um ein lautloses Niederlassen bemüht, muss Yashkir sich zuletzt doch um seine Finger sorgen und schließlich loslassen. So kommt er nicht ganz ohne einen dumpfen Aufprall aus.

BB

Beonora druckst etwas herum, während sie innerlich abwägt, was sie denn am besten sagen könnte ohne zuviel preiszugeben. "Also es geht darum, dass ich gerne wissen würde, wie lange wir von hier bis Chorhop noch genau brauchen... Also, sobald der Wind natürlich auffrischt! Ich habe nämlich in Mengbillar festgestellt, dass..." Sie stockt. "...dass ich dringlichen Neuigkeiten nachgehen muss. Wisst Ihr... mich zermürbt einfach dieses Warten."

OHH

Mit halbem Ohr bekommt Yashkir Fetzen des in nicht allzu großer Ferne stattfindenden Gespräches mit. Beonora wird ungeduldig? Eigentlich geht es ihn ja nichts an, aber irgendwie tut ihm das auch leid. Denn es bedeutet, dass dringliche Dinge sie über kurz oder lang forttreiben werden. Das aufwendige Kleid bei der Feier im Handelspalast mag schon ein erster Bote dafür gewesen sein.
Was hilft es! Und noch einmal: Was geht es ihn an?
Sein Blick hat sich derweil an der weitgehend entblößten Bootsfrau verfangen. Erstaunlich, wie weit die liebfelder Errungenschaft der Unterwäsche in den letzten Jahren um sich gegriffen hat! Wobei es da natürlich fließende Übergänge zwischen Vinsalter Spitze und einfach unter anderer Kleidung getragener Kleidung gibt. Ersteres ist da vorne jedenfalls nicht zu bewunden. Aber das muss es ja auch nicht sein. Für ein feinsinniges Lächeln genügt der Anblick allemal.
Als die Bootsfrau jenseits der Reling verschwunden ist und als kurzfristiger ersatz lediglich ein Platschgeräusch zurückkommt, sinkt Yashkirs Blick unwillkürlich etwas ab. Dort liegt nämlich noch ein weiterer Kleiderhaufen - einer, auf welchen zu achten er gelobte, wenngleich man ihn von dieser Zusage alsbald wieder freigesprochen hat.
Unwillkürlich tut er einen Schritt darauf zu, doch andererseits möchte er Beonora nicht zu sehr den Rücken kehren, da ihre Bemerkung eben doch ein Anliegen oder schlichte Lust zur Unterhaltung verriet. Vorausgesetzt, hier ist bei ihm nicht wieder einmal der Wunsch der Vater des Gedanken.

BB

"Ähm... also... Nein... Ihr stört nicht! Ich... äh... ich war sowieso grad fertig." Und damit macht sie auch schon ein paar Schritte vom Kapitän weg, hin zu Yashkir, aber nicht ohne noch mal neugierig in die Richtung der Frau zu sehen.
Bei Yashkir angekommen, reißt sie sich fast schon gewaltsam von dem Anblick der Hellen weg und schaut gleich darauf in des Magiers Augen - und hat auf einmal alles vergessen, wie sie das Gespräch anfangen wollte. Abermals, immernoch mit dem Bild der Albino-Frau vorm inneren Auge, verfällt sie ins Stocken und schaut belämmert rüber. "Ääähhhhh..."

OHH

Es ist nun wirklich nicht schwer, Yashkir in Irritation zu stürzen. Zudem hat er schon des öfteren an sich festgestellt, wie sehr er sich bei Begegnungen bisweilen in Bewegungen und Sprechweise dem Gegenüber anpasst.
Allerdings weiß diesmal die zugleich auftretende Neugier um die Ursache von Beonoras Geisteszustand die eigene Verwirrung alsbald zu verdrängen. Fast wie über eine nichtvorhandene Sehhilfe hinweg blickt er die Reisegefährtin prüfend an, dann dorthin, wo sie soeben hergekommen ist.
Tatsächlich bietet dort eine Dame kein häufiges Erscheinungsbild, doch für Details steht Yashkir allzu weit entfernt.
Und er möchte sich ja auch nicht auf jene, sondern Beonora konzentrieren! Beinahe väterlich lächelnd wendet er den Blick wieder zu ihr und fragt, die Langgezogenheit ihrer Ansprache imitierend: "Mjaaaa...?"

BB

Einen geschlagenen Atemzug starrt Beonora Yashkir einfach nur an und ihr Hirn ist wie leergefegt. Sie empfindet diesen Zustand als sehr unagenehm, nicht nur weil man wie ein Depp aussieht, sondern viel mehr weil sich jegliche Erinnerung dem Bewusstsein entzieht und man wie eine leere Hülle einfach nur existiert. Die einzige Empfindung die sie im Moment noch registriert ist eine Art beklemmende Angst, die sich daraus begründet, dieser Zustand könnte länger so bleiben.
Verbissen versucht Beonora diesen leichten Anflug von Angst niederzu ringen, indem sie einfach mit Yashkir über irgend etwas redet, aber sie weiß partout nicht worüber sie reden wollte. Ernüchtert gibt sie den innerlichen Kampf auf und gesteht sich ihre gedankliche Abwesenheit ein.
Sie holt tief Luft, lässt sie nach einer kurzen Atempause wieder entweichen, senkt ergeben die Schultern etwas ab und sagt ganz schlicht: "Ich weiß nicht mehr..."
Beona senkt den Blick und fasst sich etwas verstört an die Stirn. So einfach will sie doch nicht aufgeben und versucht die ganze Sache nochmal zu rekonstruieren.

OHH

Nur zu gut versteht Yashkir, wie wichtig Beonora im Moment etwas Geduld seinerseits sein muss; kennt er das Gefühl der zeitweisen Gedankenleere doch aus eigenen erfahrungen in aller Ausführlichkeit. Nur die sich hineinmischende Furcht ahnt er nicht, denn bei ihm ist die Verwirrung in solchen Augenblicken viel zu groß dafür, als dass mehr als eine gewisse Verunsicherung und Schamgefühl seiner habhaft würden.
Freundlich lächelnd und wortlos beobachtet er Beonoras Mimik bis zu ihrer Offenbarung, welche sein Antlitz einen etwas bedauernden Ausdruck annehmen lässt. "Dann mag es nicht gar so wichtig gewesen sein", folgert er nicht zuletzt in der Absicht, sie etwas zu beruhigen.

BB

'Mal nachdenken...' Beonora sieht in Richtung Vordeck, von dem sie vorhin gekommen ist und beginnt mit ihren Überlegungen. 'Also ich stand da an der Reling und hab die Sonne genossen. Und was hab ich gedacht? Ach ja.' Sie blickt unvermittelt zu Yashkir hinüber und beginnt zu Lächeln.
Kurz wirkt sie etwas verlegen, als sie dann doch Yashkir noch eine Antwort geben kann: "Doch, doch... es war schon etwas Wichtigeres." Ihr Lächeln wird irgendwie etwas weicher und verlegener. "Ich muss mich nämlich bei dir bedanken - weißt du - und das ist doch immerhin wichtig! Oder findest du nicht?"

OHH

Beonoras Gebärden lassen Yashkir bereits erahnen, welche Technik der Selbsterinnerung sie versucht. Bei ihm hilft manchmal nur noch, sich an den Ort seines Gedankens zurückzubegeben, um ihn wiederzufinden, als wäre er dort in der Luft hängengeblieben.
Aber offenkundig ist es eben auch so gegangen. Geschmeichelt lächelt er. "Sicher, ein Dank mag dem Adressaten Anreiz sein, sich in gleicher Weise wieder zu verhalten..."
Die Brauen heben sich noch etwas mehr. "Aber wofür bekomme ich ihn eigentlich genau?"

BB

Beonoras Wangen röten sich ein wenig mehr, nachdem Yashkir ihr die Frage nach dem Grund gestellt hat, aber es hat nicht den Anschein, sie sei großartig verlegen oder dergleichen. Ganz im Gegenteil hat sie doch eigentlich auf diese Frage regelrecht gewartet und findet Gefallen am Spiel ihrer eigenen und eventuell auch seiner Verlegenheit zu löcken. Denn wenn sie eines in den vergangenen Tagen über den Magier aus dem Süden herausgefunden hat, dann dass man ihn recht schnell in Verlegenheit bringen, beziehungsweise ihn verwirren kann.
Genau darauf hat Beonora es im Moment abgesehen. Wenn sie auch nicht in den Genuss einer Liebesnacht gekommen ist, so will sie sich zumindest in guter Erinnerung lassen. Und da sie sich in der letzten Nacht über einiges klar geworden ist, will sie ihren Entschlüßen Taten folgen lassen.
So tritt sie noch einen Schritt näher an den Magier heran, um ihm in die Augen zu sehen. Dass ihre Finger der rechten Hand dabei wie zufällig an seinem Hemd in Brusthöhe auf einmal irgendwas finden, woran sie herumzupfen können, geschieht nicht gerade unbeabsichtet.
Fast schon verwegen könnte man den Tonfall nennen, in dem Beonora Yashkir antwortet. "Weißt du... ich muss dir danken dafür, dass du mich von einer großen Bürde befreit hast."
Geheimnisvoll macht sie eine kurze Pause, in der sich ihr Blick auf seine Brust und ihre Finger richtet, um dann weiterzusprechen: "Ich habe sehr lange etwas mit mir herumgetragen und in mir verschlossen... aber durch die Zeit mit dir ist mir klar geworden, dass man nicht Neues erlangen kann, wenn man Altes nicht loslässt."
'Und dass loslassen nicht unbedingt aufgeben heißt.' Sie lächelt ihn wieder an und sieht in seine Augen. Ihr Gesicht ist dem seinen näher gekommen und sanft haucht sie ihm entgegen: "Einfach dafür möchte ich dir danken", und schließt anschließend seine Lippen mit einem Kuss.

OHH

Schon bei der ersten Berührung wandelt sich Yashkirs ob ihrer anscheinenden Verlegenheit fast mitleidiges Lächeln in einen höchst überrumpelten Ausdruck. Seine Brustwarzen verhärten sich - natürlich gewiss nicht so sehr wie bei einer erregten Frau, doch spürbar und durch den enganliegenden dünnen Seidenstoff auf geringe Entfernung auch durchaus sichtbar.
Schon die erste Bemerkung allerdings lässt ihm kaum Gelegenheit, sich auf die völlig neue, wenn auch sicherlich erträumte Situation einzustellen. Statt dessen rätselt er, von was für eine Bürde die Rede ist. Die weiteren Worte geben keinen rechten Aufschluss. Ob sie sich verliebt haben könnte, oder... worüber haben sie eigentlich bislang gesprochen...?
Die Überlegungen finden in dem Kuss ein jähes Ende. Völlig überrumpelt, ist er zunächst zu keiner Reaktion fähig.
Doch dann gemahnt er sich, dass möglicherweise eine erwünscht ist und er seine Ängste überwinden muss. Vorsichtig legt er die freie Hand um ihre Hüfte und erwägt eine irgendwie geartete Bewegung der Lippen.

BB

Licht, Wärme, Geräusche, Zeit - das alles scheint im Moment unendlich weit weg zu sein. Das wenige, was sie wahrnimmt - hier die sachte Bewegung ihrer und seiner Lippen, dort die Berührung seiner Hand - verursacht Beonora ein flaues Gefühl in der Magengegend, welches sich dann explosionsartig kribbelnd ausbreitet.
Ihr Herz beginnt wie wild zu pochen und sie hat das Gefühl, wenn sie Yashkir weiter küsst, müsste es zerspringen. Aber weswegen eigentlich? Ist es die Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten? Oder die Befürchtung vor flatterhaftem Interesse? Etwas Leidenschaft? Beonora ist ratlos.
Schließlich, nachdem sie sich noch einige Augenblicke in den erwiederten Kuss vergessen hat, beschließt sie, dass es wohl Letzteres sein muss, was von ihr Besitz ergriffen hat und sie nun völlig ausfüllt. Fast energisch packt sie nun mit beiden Händen sein Gesicht und presst seinen Mund noch etwas stärker auf den ihren, so dass ihre Zunge die seine findet.
Dann, nur einen weiteren Atemzug später, löst sie sich von seinem Gesicht, um ihn zwei, drei Lidschläge lang anzusehen. In ihrem Blick brennt Leidenschaft und Sehnsucht nach etwas, was sie schon lange vermisst hatte. Dennoch scheint sie jetzt zu zögern und leise fragt sie: "Oh Yashkir! ... Was machen wir nur?"

OHH

Selbst die gelungendste Fesselung könnte Yashkir nicht wehrloser machen als Beonoras Zunge in seinem Munde. Diese Erfahrung ist so neu für ihn, dass er sich vor lauter Überraschung nicht einmal an einen Knebel erinnert fühlt, wie es in seinen vielen Tagträumen oft der Fall war.
Genau genommen spürt er lediglich, wie sehr ihm die Situation gefällt, ohne sich recht über die Gründe klar zu sein. Es soll nicht so bald aufhören!
Doch es hört bald auf. Bestimmt hat er wieder irgendwas falsch gemacht. Vielleicht hat Beonora gemerkt, dass er sich in der kurzen Zeit noch nicht ganz hat fallenlassen können.
Ihre Frage jedoch lässt ihn wiederum stutzen. Die naheliegende und dennoch unsichere Antwort 'Küssen?' liegt ihm auf der Zunge, aber er fühlt, Beonora meint es anders.
Da er die für ihn glücklichste Möglichkeit noch gar nicht recht glauben kann, entkommt ihm, wofür er sich im Nachhinein schon wieder selbst beißen könnte: "W-was meinst du?"

BB

Yashkirs Gegenfrage verunsichert Beonora etwas und der Ausdruck in ihren Augen wirkt auf einmal ein wenig traurig. Sie lässt ihre Hände von seinen Wangen sinken, nur aber um sie auf seiner Brust abzulegen, ohne dabei auch nur einen Milimeter von ihm zu weichen. Schließlich ist sie ihm in diesem Augenblick näher, als je zuvor. Und unter gar keinen Umständen möchte sie das so schnell wieder aufgeben.
War eben noch leidenschaftliches Verlangen in ihr, so hat sich mittlerweile ein regelrechtes Gefühlschaos in Beonora entwickelt, denn langsam aber unaufhaltsam setzt sich ihr vernunftbegabter Verstand wieder in Gang. Sie ist zugleich verwirrt und traurig und glücklich und aufgeregt und was noch alles. Aber immer klarer drängt sich der Gedanke in den Vordergrund, dass ihre Reise bald enden wird, und was dann? Sie will gar nicht versuchen, diesen Faden weiterzudenken, aus Angst, ihr könnte das Ende nicht gefallen.
Zögernd versucht sie, sich zu erklären: "So wie ich es sage: Was machen wir nur? Es wird nicht mehr lange dauern, dann..." Ihr steckt auf einmal ein Kloß im Hals und sie bringt die Worte 'habe ich mein Reiseziel erreicht' einfach nicht über Lippen.
Doch als hätte sie es ausgesprochen, fängt sie einfach an, an anderer Stelle weiterzureden, was aber auch nicht viel klarer ausgedrückt ist und nicht unbedingt zur allgemeinen Aufklärung dienlich ist: "Weißt du... Kann ich denn von dir verlangen...? Sollte man es wagen? Oder ist es einfach noch zu früh? Was ist der richtige Weg? Benehmen wir uns etwa wie Kinder?"

OHH

Längst hat Yashkir alles um sich herum vergessen, dass selbst das auf einem Schiff ja nicht unübliche Herumkrakehlen der Matrosen lediglich als Störfaktor leichthin beiseitegedrängt wird. Statt dessen blickt er Beonora direkt an und gleicht ähnelt zeitverzögert seine Mimik der ihren an.
Noch bevor sie etwas sagt, wird ihm klar, er muss schon wieder etwas falsch gemacht haben. Verlangen? Hat sie eine Bitte an ihn? Diese Formulierung könnte ihn leicht davon ablenken, soeben geküsst worden zu sein.
Schon bricht er in Schweiß aus, da er auf keinen Fall die Situation weiter zerstören möchte. Wohlmöglich kann jedes verquere Wort alles zwischen ihnen zunichtemachen.
Unbeholfen räuspert er sich. "Ich kann nur raten, was in dir vorgeht... Aber es scheint mir weder kindisch noch kindlich. Und das allein wäre... Ähm, ich will lieber nicht vom Thema abkommen! Lass und offen sprechen!" Nach kurzem Schlucken setzt er noch halblaut hinzu: "Ich mag dich."

BB

Herrschte eben noch verunsichertes Gefühlschaos in Beonora, so haben Yashkirs letzte Worte ihre innersten Ängste besänftigt. Auf einmal sind all ihr Bedenken und Mutmaßungen wie fortgeblasen und auch sie erwiedert seinen direkten Blick. Gefasst und gelöst kann sie ihm jetzt sanft entgegenlächeln und ihre Augen sagen auch ohne Worte, dass sie es genauso meint wie er eben sagte. Zur Sicherheit spricht sie es aber trotzdem noch einmal aus, da sie spürt, dass diese neuen Bande zwischen ihnen noch zart und zerbrechlich sind.
"Ja... ich mag dich auch. Sogar sehr!" Sie redet leise aber für ihn verständlich und mit fester Stimme. Durch Yashkirs Eingeständnis findet sie nun auch den Mut, ihm dass zu sagen, wovor sie sich eben gefürchtet hatte und ist bereit jede Antwort hinzunehmen.
"Aber ich werde im nächsten Hafen das Schiff verlassen, denn meine Geschäfte gebieten es mir. Und ich weiß nicht was dann werden soll."
'Die Entscheidung liegt ganz bei dir', denkt sie sich, um ihn nicht mit irgendwelchen Worten zu beeinflussen. Wenn er meint, dass er weiterfahren will, so muss sie das hinnehmen, aber sie will ihm auf gar keinen Fall einen Anlass geben vielleicht mal sagen zu können, er hätte sich ja gar nicht anders entscheiden können.

OHH

Diese Eröffnung trifft Yashkir unerwartet hart, da er noch vor jeglicher Überlegung sofort das Gefühl bekommt, zu einer schnellen Entscheidung über etwas aufgefordert zu sein. Und schnelle Entscheidungen sind ihm ein natürlicher Feind.
Angestrengt versucht er, seine Gedanken zu sortieren. "Schon in Chorhop also?" Hat sie ihn eben nicht geradezu aufgefordert, mit ihr zu gehen? Wie kann sie so früh wissen, ob sie gemeinsame Interessen haben? War das Gespräch in Drôl nicht arg kurz dafür? In Mengbilla waren sie ja nicht mal allein! Andererseits hat er nicht viel zu verlieren.
"Eigentlich wollte ich bis nach Brabak runter, aber so wichtig ist das nicht." 'Geschäfte', kommt es ihm in den Sinn. Nie würde er solchen einen Vorrang geben vor Persönlichem! Dennoch will er Beonora deswegen nicht vorverurteilen. Das wäre einfältig.
"Nun ja, wenn es dir so wichtig ist..." Ein wenig hat er das Haupt zurückgeneigt, um Beonora besser anblicken zu können. "Würdest du mich denn überhaupt dabeihaben wollen?"

BB

Irgendwie hat Beonora so ein Gefühl, als wenn sie ihn doch auf irgendeine Weise beeinflusst hätte. Dabei hat sie doch noch nicht mal eine deratige Forderung gestellt. Oder doch? Andererseits ist sie geschmeichelt, dass er darüber, sie zu begleiten, nachdenkt.
Kurz zögert sie, aber nicht weil sie unsicher wäre, dass es ihr nach kurzer Zeit leid täte, ihn mitgenommen zu haben, sondern viel eher ist sie versucht, zu überschwenglich zu reagieren und gleich Ja zu rufen. Aber sie will überlegt wirken und so ist besagtes Zögern eher rethorischer Natur.
Beonora fällt etwas ein, was sie als guten Kompromiss ansieht und unterbreitet Yashkir einen Vorschlag. "Ja! Ich glaube, ich würde dich sehr gerne eine Weile bei mir haben wollen. Aber ich kann es auch verstehen, wenn dein Weg dich nach Brabak führt. Vielleicht können wir ja einen Mittelweg finden...
Was hälst du davon, wenn wir unsere Wege in Chorhop erstmal trennen? Ich gehe meinem Auftrag nach und du folgst deinem Weg nach Brabak. Und wenn ich alles in Chorhop erledigt habe, reise ich dir nach Brabak nach und du zeigst mir diese schöne Stadt?" Die letzten beiden Wörter enthalten eine deutliche Spur Ironie und werden durch ein schiefes Lächeln untermalt.

OHH

Was mag Beonora mit einer Weile meinen? Ist sie nur vorsichtig wie Yashkir selbst? Oder geht es ihr lediglich um kurzweiligen Spaß? Spielt das zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt eine Rolle? Noch kennen sie einander allzu schlecht.
Der Unterton ihrer letzten Worte lenkt Yashkir jedoch ziemlich vom Thema fort. Schon wieder tut sich ihm dadurch ein neues Rätsel auf. Hat sie etwas gegen Brabak? Meint sie das Angebot, nachzukommen, überhaupt ernst? Falls ja, was würde sie wohl am ehesten für eine Besichtigung interessieren?
Seine Brauen haben sich leicht zusammengezogen, die Stirn ist etwas gefurcht und die schmal gewordenen Augen blicken ein wenig ins Leere. Zögerlich langgezogen erwidert Yashkir: "Nun, ich weiß ja nicht, wie lange das in Chorhop dauert... Aber ich habe es andererseits auch in Brabak nicht eilig..." Was, wenn ihr 'Geschäft' eine ganz andere anschließende Reiserichtung erfordern sollte?

BB

Da Beonora des Gedankenlesens schwerlich mächitg ist, ahnt sie nichts von Yashkirs Überlegungen bezüglich Brabaks. Hätte er sie direkt gefragt, hätte sie wohl kurz gelacht, da sie die Stadt überhaupt nicht kennt und es auch nicht abwertend gemeint war. Aber da er nicht nachgefragt hat, macht sie sich in dieser Richtung auch überhaupt keine Gedanken mehr.
Was sie vielmehr wieder etwas verunsichert, ist sein Gesichtsausdruck. Dennoch versucht sie, irritiert aber aufmerksam sein Gesicht musternd, ihm einen zeitlichen Rahmen deutlich zu machen. "Die Sache in Chorhop wird nicht länger als zehn Tage dauern. Und dann kann ich anschließend gleich nach Brabak weiterreisen."
Sie beobachtet nochmal kurz seine Mimik bevor sie noch hinzufügt: "Ich kann dir einen Boten schicken, wenn ich abreise. Dann weißt du genauer wann ich ankomme." 'Oder will er im Endeffekt doch nicht, dass ich ihm folge?'

OHH

Beschwichtigt lächelt Yashkir wieder. Nur zu gut weiß er, wie man manchmal aneinander vorbeireden kann. Solange man jedoch dem anderen noch zuhören möchte und bereit ist, nicht nur böseste Absicht in Betracht zu ziehen, sollte ein Missverständnis nie von langer Lebensdauer sein.
Sie scheint es tatsächlich ernst zu meinen, weswegen er sich getraut, seine folgenden Gedanken halblaut vorzutragen, wie sie ihm in den Sinn kommen: "Ja, vielleicht störte ich ja ohnehin nur bei den Geschäften in Chorhop. Ich kann gern warten - wenn Brabak dir wirklich recht ist." Dessen will er sich doch lieber mit dieser Ergänzung vergewissern!

BB

Auch Beonoras Zufriedenheit ist jetzt wieder in ihrem Gesicht zu lesen und bekräftigend meint sie zu Yashkir: "Ja, aber natürlich!"
Einen Augenblick schaut sie ihn nur an und hängt ihren Gedanken nach. Und da sie nicht genau weiß, was sie jetzt machen soll, legt sie ihren Kopf einfach auf seine Brust und horcht auf seinen Herzschlag. 'Oh gütige Rahja, lass diesen Moment der Vertrautheit bitte nicht Enden.' Mit einen sehr leisen Seufzer schließt sie kurz die Augen.

OHH

Naturgemäß klopft Yashkirs Herz nun schneller und auch etwas unregelmäßiger. Ein solches Anschmiegen hatte er trotz allem Vorausgegangenen doch nicht erwartet. Zudem rasen wieder seine Gedanken. Zum einen schwelt noch immer die Furcht, sich falsch zu verhalten. Noch mehr aber brechen wirre Überlegungen über ihn herein, so unbedeutend oder gar unsinnig sie im Augenblick auch sein mögen. Zum Beispiel, dass wohlmöglich jeden Moment aus einer Falte ihres Gewandes diese blöde Schlange hervorkriechen könnte.
Doch Beonoras innige Berührung ist stärker alls all dies und hilft ihm, sich etwas zu entspannen und ruhiger zu werden. Noch immer hält er sie und hat das Gefühl, er müsse etwas tun oder sagen. Zugleich gemahnt er sich, das sei jetzt vermutlich gar nicht gefragt. So bewegt er schließlich nur den linken Daumen und streicht ganz sacht über die Stelle auf Beonoras Rücken, an welcher er sich befindet.

BB

Nur mit einem verzaubertem Lächeln im Gesicht genießt Beonora die wärmende Sonne und die sachte Bewegung auf ihrem Rücken.
'Ob er, wenn wir alleine wären, auch so schüchtern wäre?' fragt sie sich. Aber seine Zurückhaltung stört sie ganz und gar nicht. Eher im Gegenteil, macht es sie noch neugieriger auf ihn und die Lust, ihn - innerlich wie äusserlich - zu erkunden, wächst noch mehr.
Phantasiebilder tauchen vor Beonoras innerem Auge auf. Manche ganz harmloser Natur und manche nicht so jugendfreie. Aber immer beinhalten sie Yashkir und Beonora.

OHH

Sie flieht nicht. Irgendwas muss Yashkir wohl richtig machen. Viel lieber würde er jetzt irgendwo mit ihr sitzen, wäre das doch viel bequemer und entspannender! Aber wenn ihr das gerade so gefällt, dann soll es ruhig auch noch andauern. Er ist sowieso noch viel zu verwirrt. Wie mag es weitergehen? Welche Interessen werden sie verbinden? Ob sie es mag, wenn er ein ruhiges Brummen von sich gibt? Aber ohne ein vorheriges Räuspern würde er dies ohnehin gerade ganz sicher nicht zustandebringen.
Am besten, er sucht erst einmal nach einer passenden Frage, die nicht gar zu plump klingt.
Leider will Yashkir nicht recht etwas einfallen. Jede Frage, jeder Spruch käme ihm momentan störend vor. Und setzt er sich nicht wieder einmal völlig sinnlos unter Druck? Die Eindrücke sind einfach noch zu neu; er sollte sich selbst mehr Zeit geben.
Wie neu mag dies alles für Beonora sein? Was ging wohl in Mengbilla und zuvor Drol in ihr vor?
Yashkirs Blick schweift wie suchend über das Deck. Dies eigentlich schon seit einigen Minuten, wenn die Augen nicht gerade pausierten, um anderen Wahrnehmungen mehr Raum zu verschaffen. Nun jedoch wird ihm bewusst, wie wenig allein sie eigentlich gerade sind. Wirklich ändern könnte man dies wohl nur in den muffigen Kabinen unten. Oder weit besser am fernen Strand. Das wäre angenehm!
Eine Kompromisslösung sollte aber auch genügen. "Wollen", beginnt er zögerlich und ruhig, um Beonora nicht zu irritieren oder gar allzu hart aus ihren Gedanken zu reißen, "wir uns auf die Achtertrutz setzen...?" Die liegt immerhin ein wenig abseits und bietet Luft wie Schatten.

BB

Der salzige Meeresduft, der Geruch seiner Haut - Beonora ist noch ganz verzaubert von diesen überwältigenden Gefühlen, so dass sie es bisher noch nicht für nötig gehalten hat, sich auf die unmittelbar nähere Umgebung zu konzentrieren.
Gekonnt hat sie alles Störende - derbe Späße, Gekicher und neugieriges Starren seitens der Zuschauer - bis jetzt ausblenden können, aber trotz Yashkirs Vorsicht, sie nicht zu stören, fällt sie trotzdem recht abrupt in die reale Welt zurück, und schlagartig stürzen sämtliche Geräusche auf sie ein. Es ist, als hätte man einen Vorhang aufgezogen, hinter dem die Nebengeräusche abgedämpft hervor drangen, welche nun die innere Ruhe zerreißen.
Etwas erschrocken zuckt sie kurz zusammen, um dann die Augen langsam zu öffnen, einmal tief durchzuatmen und dann in die von Yashkir gemeinte Richtung zu sehen. Etwas traurig nickt sie und wartet, dass er seine Umarmung löst.

OHH

Warum macht er nur alles falsch!? Jedenfalls wird Yashkir schnell klar, dass er Beonora die Stimmung verdorben hat. Dabei ist es im Sitzen doch viel bequemer und leichter zu entspannen!
"Verzeih..." Sacht löst er sich ein wenig, bleibt mit der Linken aber in Beonoras Nähe, derweil die Rechte etwas umständlich den in die Ellenbeuge gerutschten Stab zu fassen bekommt.

BB

Beonora würde Yashkirs Zweifel sofort besänftigen, wüsste sie um seine Gewissensbisse. So jedoch schaut sie ihn nur etwas verwundert an, weil sie keinen wirklichen Grund sieht, dass er sich entschuldigen müsste. Weswegen? Erst will sie ihn gar nicht deswegen ansprechen, aber nachdem dann doch eine klitzekleine Pause entsteht, in der sie darauf wartet, dass er seinen Stab zurecht rückt, entschließt sie sich, dennoch zu fragen.
"Was soll ich verzeihen?" Ihr Ton ist sanft, aber unüberhörbar das Interesse an seinen Gedanken.
Sie tut schon einen ersten zaghaften Schritt in die Richtung, in die sie müssen.

OHH

"Nun, ich dachte..." Für einen Moment wird Yashkir durch ein kraftvolles Lachen aus dem Konzept gebracht. Nur kurz sucht er nach der Quelle. Nein, es galt wohl nicht ihm und Beonora - scheint es.
"Ähm, äh..." Noch etwas unkonzentriert wendet er sich wieder ihr zu. Auch die Hand nähert sich erneut der ihren oder der Hüfte, ohne den Kontakt jedoch selbst wiederherzustellen.
"Du wirktest gestört durch meine Worte. Aber im Sitzen ist es sicherlich entspannender und... und so." Gern würde er sich mit ihr unterhalten, damit sie sich erst mal näher kennenlernen. Aber was, wenn er damit den Zauber von eben zerstört? Wenn sie ihn als jemanden erkennt, den sie gar nicht so viel um sich haben möchte?

BB

Auch Beonora wird kurz in ihrer Aufmerksamkeit auf ihr Gegenüber durch ein schallendes Lachen gestört und sucht nach dem Ursprung des Geräusches. Dem Verursacher widmet sie nur kurz eine hochgezogene Augenbraue. Eine Geste, die ihrem Gesicht eine Spur Überheblichkeit verleiht. Aber als sie sich Yashkir wieder zuwendet ist dieser Ausdruck auch schnell verschwunden.
Sie versucht, mit ihrer Rede seine Befürchtungen zu besänftigen. "Nein, ich war nicht gestört durch deine Worte. Ich fand es nur schade, diesen schönen Augenblick aufgeben zu müssen." Sie lächelt etwas verlegen.
"Aber du hast recht! Im Sitzen lässt es sich besser reden und diese Hitze viel leichter ertragen. Also lass uns gehen." Daraufhin beginnt sie, die kurze Distanz hinter sich zu bringen.

OHH

Aha! Also hat er sie doch gestört! Aber immerhin nimmt sie es ihm anscheinend nicht übel. Warum sollte es nicht gelingen, einen ähnlichen Augenblick wiederzubekommen, wenn man nur erst sitzt?
Hitze? Eigentlich findet Yashklir es recht angenehm, solange er nur im Freien ist.
Nach diesen kurzen Gedankenexkursionen nimmt er die dargebotene Hand herunter und tappst dieser jungen Frau nach, die er noch längst nicht recht durchschaut, die aber weiter zunehmende Anziehungskraft auf ihn ausübt.

BB

An besagtem Platz angekommen, wartet Beonora kurz, dass Yashkir zu ihr aufgeschlossen ist, und setzt sich dann erst hin.
Kurz wandern ihre Augen über das nun komplett vor ihr liegende Oberdeck und bleiben einen kleinen Augenblick an dem Kapitän und dem Fahrgast hängen, mit dem er redet.
Nach kurzen Überlegungen steigt in ihr die Traurigkeit von eben wieder empor, bei dem Gedanken, das Schiff - und damit vorerst auch Yashkir - bald verlassen zu müssen. Sie seufzt einmal leise auf bei der Vorstellung und fragt dann unvermittelt: "Ist dir sowas schonmal passiert?"

OHH

Zu Beonoras Linken lässt Yashkir sich nieder. Unschlüssig folgt sein Blick dem ihren, ohne aus dem Gesehenen schlauer zu werden. Da drängt sich doch der Eindruck auf, ihre Frage bezöge sich nicht auf jenen Reisenden, sondern auf sie selbst und Yashkir.
Aber was genau meint sie? So direkt danach zu fragen, könnte auf mancherlei Weise missverstanden werden. Geht es um ihrer beider Gefühle? Yashkir könnte seine eigenen nicht einmal so genau umreißen, wie es ihm lieb wäre, wie soll er da die ihrigen einschätzen! Zum Gedankenlesen muss man sich wesentlich besser kennen.
Sacht legt Yashkir den Arm um Beonoras Schultern. Dies hatte er sowieso schon eben im Stehen geplant. Nun mag es zudem sein Nachforschen erleichtern. "Dass sich jemand so nett an mich kuschelt?" fragt er sanft lächelnd zurück und fügt vorsichtshalber gleich die Antwort hinzu: "Sehr selten."

BB

Die eben noch emporsteigende Trauer macht schlagartig einem angenehmen, warmen Gefühl platz, als der Magier Beonora den Arm umlegt. Ohne eine Spur von Gegenwehr, lässt sie es geschehen, dass er sie an sich zieht, und kuschelt sich sogar noch etwas bequemer in seinem Arm hinein. Ihr Gesicht zeigt deutlicher als vorher, wie sehr es ihr behagt, so berührt zu werden. Manch einer würde es wohl glückselige Zufriedenheit nennen.
Belustigt schaut sie kurz zu ihm und geht lächelnd auf seine Interpretation ihrer Frage ein. "Das passiert mir eigentlich auch äußerst selten. Und es ist auch schon ziemlich lange her, als jemand das das letzte Mal getan hat. Aber ich meinte eigentlich, ob du schon mal von jemand anderem so in seinen Bann gezogen wurdest, so..." Beonora zögert einen Augenblick, bevor sie flüsternd und mehr zu sich selbst endet: "...so wie ich von dir."

OHH

Es beruhigt Yashkir sehr, auf dem rechten Wege zu sein, wie er an Beonoras Reaktionen erkennen kann.
Um so schwieriger bleibt die Frage auch nach deren genauerer Erläuterung. Vielleicht wird Beonora die Erwiderung unromantisch finden. Doch da sie offen gefragt hat, verdient sie eine ehrliche Antwort. Und wenn sie die Richtige, die Passende ist, wird sie es zu schätzen wissen.
Ganz ruhig, mit leicht brummender Stimme sucht er langsam seine Worte: "Ja, nun... So genau kann ich das Ausmaß bei dir ja nicht beurteilen. Noch nicht. Vom Aussehen anderer oder von ihren Bewegungen kann man sich sicherlich bisweilen recht schnell in Bann ziehen lassen. Für Beständigkeit dieses Eindrucks brauche ich... eine gute Kenntnis der Person und ihrer Taten. Das hatte ich erst ein, zwei Male.
Darf ich fragen, was dich an mir so gefangennimmt?" Weniger die Aussicht auf Schmeichelei als die Lösung des ihn beschäftigenden Rätsels ist die Motivation dieser Frage. Doch beides wird ihm helfen, diese Situation zu bestehen. Sinnierend beginnt er wieder, mit dem Daumen seiner aufliegenden Hand zu streicheln.

BB

Beonora überlegt, was sie Yashkir jetzt genau sagen soll. Sie hatte damit gerechnet, dass er danach fragt - vor allem nach ihren letzten halblaut geäußerten Worten - dennoch hat sie auch etwas gehofft, dass sie vielleicht um eine Erklärung herumkommt. Aber nun ist es geschehen, und sie sucht nach den richtigen Worten, die ihre Gefühle am besten beschreiben.
"Hmmm... Das ist schwer zu sagen", fängt sie zögerlich an. "Vielleicht ist es deine Art dich zu kleiden, vielleicht auch nicht... Vielleicht hat mich dein merkwürdig anmutender Titel beeindruckt", sagt sie mit einem spöttischen Unterton und einem breiten Lächeln.
"Weißt du, ich habe irgendwie bei dir das Gefühl, jemand Seelenverwandtes getroffen zu haben. Ich weiß, dass es vielleicht etwas voreilig ist, da wir uns kaum kennen, aber bis jetzt konnte ich mich immer auf mein Gefühl verlassen. Und es macht ja jemanden dann gerade interessant, herauszufinden ob sich die Vorahnungen bestätigen."

OHH

Schon die ersten Vielleichts kommen Yashkir wie eine Vielzahl vor. Für ihn genug jedenfalls, sich darüber stundenlang Gedanken zu machen. Wie gern würde er nachhaken! Doch brächte dies Erkenntnis, wenn sie sich selbst nicht recht im Klaren ist? Oder gar eher Verdruss bei ihr?
Ihm bleibt nichts übrig, als ihr wie sich selbst Zeit zu geben. Allein, dazu gehören zwei.

BB

Nachdem der Kapitän den Fahrgästen angeboten hat, die Küste und das nähere Festland zu erkunden, wird Beonora wieder etwas unruhig und ihr wird klar, dass sie wohl so schnell nicht nach Chorhop kommen wird. Kurz entschlossen spricht sie mit Kapitän Jergan und bittet ihn, sie hier abzusetzen, um sich dann allein nach Chorhop durchzuschlagen.
Als Jergan sein Einverständnis gibt, spricht sie noch mit Yashkir und erzählt ihm ihre Beweggründe. Dass er natürlich nicht sehr angetan ist, war ihr klar, aber sie verspricht ihm, dass sie ihn in Chorhop erwarten wird und sie sich dort auf jeden Fall treffen werden.
Nach dem Übersetzen verabschiedet sie sich herzlichst von Yashkir, umarmt und küsst ihn noch einmal, bevor sie dann im Untergehölz verschwindet.

OHH

Als sie ihm von ihrem Auftrag andeutet, kann er sich kaum auf die Aufnahme der Details konzentrieren. Statt dessen kreisen seine Gedanken bereits um das Wiedersehen und die Zeit dazwischen.
Entsprechend still ist er beim sich verlaufenden Gespräch und später beim Abschied am Ufer. Mühsam versucht er, sie seine Nachdenklichkeit und Bedrückung nicht zu sehr spüren zu lassen. Und als sie im Dickicht des Urwalds verschwindet, fühlt er sich endlos leer.

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Übersicht Yashkir

Redaktion und Lektorat: OHH