Etwas mehr vom Felsen im Meer
Autoren: Jan Richling, Julia Richling, Michael Kirchner, Oliver H. Herde, Wiebke Timm und andere
SL
9. Boron 28 Hal, gegen Mittag
Mit ruhiger Hand führt Nirka das Steuer des kleinen Beibootes, während zwei der Matrosen es mit gekonnten Ruderschlägen vorantreiben. Das kleine Gefährt ist so beladen, dass nicht viel Platz bleibt, denn neben den Menschen und ihrer Ausrüstung sind noch zwei leere Fässer und einige Körbe für mögliche Lebensmittelfunde an Bord.
Die Steilküste ragt mit jedem Ruderschlag höher auf und offenbart mehr Details. Am Fuß der Steilküste befinden sich meist nur steile, scharfe Klippen ohne Strand, die das Anlegen fast unmöglich oder zumindest sehr gefährlich machen würden.
Noch immer ist der Himmel komplett zugezogen. Der Nebel wurde von der sanften Brise an dieser Stelle weitgehend zerstreut, allerdings verhindern mehrere Nebelbänke die Fernsicht deutlich. Selbst das hinter dem Boot zurückbleibende Schiff ist manchmal von einem leichten Nebelschleier überzogen.
An einer Stelle öffnet sich die Steilküste zwischen zwei Flanken zu einer schmalen, etwas mehr als fünf Schritt messenden Durchfahrt. Dahinter liegt eine kreisrunde Bucht von vielleicht zehn Schritt Durchmesser, über der sich ringsherum die steilen Felswände der Steilküste erheben. Ursache für diese Bucht ist ein Bach, der sich in einer tiefen Schlucht in die Küste eingegraben hat und in dieser Bucht in einem Wasserfall ins Meer fällt. Am Fuß des Wasserfalls, der im Moment nur wenig Wasser führt und eher ein Rinnsal ist, hat sich im flachen Wasser ein Kiesstrand gebildet.
Die Matrosen verlassen das Boot zuerst, ohne es dabei loszulassen. Die Bootsfrau und die Fahrgäste folgen ein wenig später mit ihrer Ausrüstung. Während letztere sich bereits an Land umsehen, sorgt die Bootsfrau zusammen mit den Matrosen dafür, dass das Boot ein gutes Stück weiter an Land gezerrt und gesichert wird.
Rund um das flache Wasser der Bucht zieht sich ein etwa zwei Schritt breiter Kiesstrand, dahinter erheben sich die Felsen. An den meisten Stellen sind sie nicht zu erklimmen, allerdings gibt es zwei mögliche Wege hinaus. Zum einen scheint es möglich zu sein, neben der letzten Stufe des Wasserfalls, der früher vielleicht die gesamte Klippe hinabgestürzt ist, jetzt aber nur noch noch fünf Schritt fällt, heraufzuklettern und so Zugang zur Schlucht zu finden. Zum anderen öffnet sich an einer Stelle direkt über dem Strand eine dunkle Höhle, deren Eingang hoch genug ist, um aufrecht hineinzugehen.
MK
Delus macht ein, zwei Schritte - so viele wie der schmale Kiesstreifen erlaubt - und lässt sich dann auf Knie und Hände fallen. Wie in einem halben Liegestütz drückt er die Stirn gegen einen etwas größeren Stein und verharrt so kurz.
Als er wieder aufsteht uns seinen Mantel abklopft, ist in seinem Blick ein wenig peinliche Berührtheit zu erkennen, aber seine ganze Haltung zeigt doch eine tiefe Entspannung. "Entschuldigung, vielleicht ein wenig zu melodramatisch, aber ich wollte meiner Freude, wieder an Land zu sein, Ausdruck geben", sagt er in die Runde.
OHH
Schon vom Boot aus hat Yashkir Klippen und insbesondere den Wasserfall eingehend betrachten können. Nun, da er es verlassen hat, konzentriert er sich lieber auf den Untergrund. Wie üblich müssen sich seine Beine erst daran gewöhnen, dass der Boden eben nicht schwankt. Dass er dafür jedoch ein wenig nachgibt und unter den Schuhen beiseitekieselt, macht die Sache nicht wirklich angenehmer.
Zuerst glaubt Yashkir daher, der Geweihte sei gestürzt und man müsse ihm aufhelfen. Doch als sich dies als Irrtum erweist, schmunzelt er nur nachsichtig. Jedem das Seine.
Wieder auf den Boden konzentriert, stakst er auf die Höhle zu.
SL
Von der Stelle aus, an der das Boot gelandet ist, ist von der Höhle nicht mehr als eine dunkle Mündung zu sehen. Aus geringerer Entfernung offenbart sich, dass jene Mündung Teil einer sich nach oben im Fels fortsetzenden Spalte ist, die unten zunehmend auseinanderzuklaffen scheint. Dementsprechend ist die Mündung auch nicht rund, sondern eher in der Form eines sehr hohen und sehr schmalen Trapezes: An der höchsten Stelle mag sie deutlich über drei Schritt messen, während die Breite nahe dem Boden nur wenig mehr als sechs Spann beträgt.
Die Mündung selbst liegt gut einen Schritt höher als der Strand, allerdings liegt ausreichend Geröll davor, um sie bequem erreichen zu können. Mehr noch, man könnte fast meinen, dass dieses Geröll dort absichtlich genau so hingelegt wurde, dass es eine Art Treppe formt.
JaR
"Wollen wir die Höhle erkunden?" fragt Uyna in der Naehe der anderen, ohne dabei jemanden bestimmtes anzusehen.
WS
"Warum nicht? Sie schreit direkt nach Falle; das macht sie interessant", erwidert Esmeralda mit einem unbekümmerten Tonfall.
Angesichts des erwartetenden Abenteuers hat sich die Händlertochter auch schlichter gekleidet - festes Schuhwerk, welches auch auf rutschigem Boden guten Halt bietet, Hose und Bluse in braun-grünen Farben. Selbst die Schminke aus ihrem Gesicht ist verschwunden und das Haar zusammengebunden. Als Bewaffnung trägt sie auffällig einen längeren Dolch von gutem Handwerk an ihrer Seite, aber bei weitem unauffälliger sind die beiden Metallfächer, die griffbereit auf einen möglichen Einsatz warten.
JaR
Die Viertelelfe grinst bei den Worten, die doch sehr nach der alten Shai klingen. "Also... worauf warten wir noch?" Sie zwinkert Shai zu und setzt dazu an, Yashkir zu folgen.
WS
"Auf gar nichts mehr! Los gehts!" antwortet die Händlertochter mit einem schelmischen Grinsen. Und schon macht sie sich auf den Weg.
OHH
Den Stimmen hinter sich immerhin beiläufige Beachtung schenkend, wirkt Yashkir doch eher voll auf den großen Spalt vor sich konzentriert. Anscheinend gab es hier mal Bewohner mit primitiven Gestaltungsmöglichkeiten, denn richtige Stufen sind das ja nicht, welche er nun vorsichtig betritt. Hoffentlich geben sie nicht nach und kippen um!
SL
Die Stufen vor der Höhle sind fest, trittsicher und kippen nicht. Auch wenn ein Vinsalter Maurer sich über die unregelmäßig liegenden Steine die Haare raufen würde, zumindest erleichtern sie die ersten Schritte hinauf.
Am Eingang stehend kann man erkennen, dass sich hier tatsächlich eine tiefere Höhle öffnet, die zumindest zehn Schritte ins Dunkel führt. Zwar ist durch den hohen Eingang das Licht in der Höhle besser als erwartet, dennoch benötigen die Augen des Eintretenden einige Zeit, bis sie sich an das Halbdunkel gewöhnen können.
Zunächst sind aber die ersten beiden Schritt des Eingangs zu erkennen. Hier verläuft der Felsboden eben zwischen den Wänden links und rechts. Allerdings liegt auf dem Boden ein großes, flaches Stück Holz, etwa zwei Schritt lang und einen breit. Es ist jetzt alt und etwas moderig, aber man kann noch erkennen, das es früher solide gearbeitet war, vielleicht eine Schiffsplanke oder eine Tür.
MK
Delus ist ganz froh, nicht noch weiter auf seine Begeisterung angesprochen zu werden. So rückt er einfach seine Umhängetasche mit den hoffentlich nicht notwendigen Arzneien zurecht und schickt sich an, den anderen zu folgen.
Dabei muss er feststellen, dass er jetzt wohl erstmal in die zweite Reihe verbannt ist, der Eingang der Höhle ist gerade breit genug um zwei Leute nebeneinander einzulassen, wenn man nichts dagegen hat mit den Schultern am Fels zu reiben. Aber solange es keine Pflanzen zu klassifizieren gibt, können andere gerne zuerst ihre Nase vorstrecken, solange sie davon berichten.
"Und? Was gibt es da vorne zu sehen?"
OHH
Unschlüssig schaut Yashkir auf das hölzerne Objekt zu seinen Füßen. "Offenbar ist hier jemand mit der Tür ins Haus gefallen", erklärt er, wobei er sich nur geringfügig nach hinten umwendet. "Vielleicht besser nicht drauftreten..."
Wortwitz wie Empfehlung werden nicht erklärt; die Nachfolgenden werden verstehen, sobald sie der Verhältnisse angesichtig werden. Natürlich könnte man neugierig nachsehen, ob etwas unter der Türe liegt wie zum Beispiel eine von Yashkir als wahrscheinlich vermutete Vertiefung. Immerhin könnte die Tür dort niedergelegt sein, um einen Absturz zu verhindern. Ob sie allerdings noch trägt, kann von Yashklir aus gern jemand anderes ausprobieren.
Kurzum, er selbst versucht, an der linken Seite vorüberzugehen. "Hat jemand Licht?"
JaR
Yashkirs Frage nach Licht, die sie im Herankommen vernommen hat, kann Uyna nicht positiv beantworten. "Vielleicht gibt es im Boot eine Fackel?" mutmaßt sie darum nur, wobei sie laut genug spricht, dass sie von jedem der Höhlenforscher zu hören ist.
MK
"Oh, ja, da waren welche, oder zumindest Kienspäne, unter der Bank auf der ich gesessen habe."
Delus dreht sich halb um und schaut auf die folgenden Personen. Die scheinen aber keine Anstalten zu machen, gleich beim Boot nachzuschauen. Wenn er aber weggehen würde, müsste er sich an den folgenden Frauen vorbei zwängen und er müsste auch seinen Platz als Zweiter bei der Erkundung aufgeben. Außerdem sieht die Höhle nicht so dunkel aus, dass man wirklich Licht brauchen würde.
"Vielleicht schauen wir aber erstmal soweit hinein, wie man ohne Licht sehen kann." Mit diesen Wort folgt Delus Yashkir und auch er lässt die Tür rechts liegen.
SL
Der Weg neben der Holzplanke ist schmal und man muss sich etwas ducken, um unter der schräg überhängenden Wand vorbeizukommen. Aber dies ist nur für etwa einen Schritt und für die Passagiere kein Hindernis. Kurz dahinter weitet sich die Höhle auf in einen hohen Raum, der grob einer dreiseitigen Pyramide gleicht. Der höchste Punkt der Decke ist wohl sechs Schritt über dem Boden, der zur gegenüberliegen Wand ansteigt. Direkt vor der Wand flacht die Steigung ab, so dass sich ein etwa zwei Schritt breiter Sockel ergibt.
Boden und Wände sind jedoch nicht glatt oder gar glatt gearbeitet, sondern so, wie Ingerimm sie geschaffen hat. Lediglich am Boden erkennt man ungewöhnlich aussehende Bereiche, in denen sich Kies und Sand gesammelt hat oder von jemandem angesammelt wurde, um einen annähernd flachen, begehbaren Boden zu schaffen.
Hiermit endet aber auch schon alle Ordnung. Überall auf dem Boden befinden sich Dinge: Haufen und Ringe von Steinen, einzelne Stöcke und Haufen von Stöckchen, dazu besonders in den Ecken weitere Haufen von im Dunkeln unidentifizierbarem Material, vielleicht Blätter, Gras oder auch Stoff.
Der gesamte Eindruck wird überlagert von den verschiedenen Gerüchen, die andeuten, dass in der linken Ecke etwas feucht vor sich hinrottet und in der rechten Ecke irgend etwas nicht ganz Stubenreines sich erleichtert hat.
OHH
Vorsichtig tut Yashkir einige Schritte in den Höhlenraum. Auch hier scheinen Menschen - oder zumindest irgendwelche mehr oder weniger denkenden Lebewesen - sich eingerichtet zu haben. Angesichts der Türe ja nicht mehr überraschend. Ob sie wohl durch Schiffbruch auf dieses Eiland kamen?
Stehenbleibend mustert Yashkir die zur Decke werdenden Wände und fragt sich, wo das Licht herkommt. Da steigen ihm die unangenehmen Gerüche in die Nase. "Möglicherweise lebt hier noch jemand", raunt er den Nachfolgenden entgegen.
MK
Langsam gewöhnen sich die Augen des Geweihten an das Dämmerlicht, das spärlich vom sehr hohen Eingang hereinfällt. Seine Nase hat solche Probleme nicht, und somit kommentiert er diese Vermutung zuerst. "Ich denke nicht. Es wirkt alles recht durcheinander. Und der Geruch kommt von einem Tier, das sich wohl nicht hierher getraut hätte, wenn die Höhle noch bewohnt wäre."
Mit der sich verbreiternden Höhle ist genug Platz und Delus drückt sich links an Yashkir vorbei.
"Aber jemand hat hier wohl längere Zeit gelebt. Dort zu Euren Füßen war wohl die Feuerstelle. Und da hinten in der Ecke scheinen die Reste eines Schlaflagers zu sein. Wo er - oder sie - wohl hergekommen ist? Oder wann sie wieder weggegangen ist?"
Delus bückt sich etwas uns hebt einen der Stöcke auf.
WS
"Wir haben hier einen ganz ausgezeichneten Geruch entdeckt", fügt Esmeralda, die inzwischen auch die Höhle betreten hat, hinzu. Dabei rümpft sie ihr zierliches Näslein.
"Und habt Ihr etwas gefunden?" spricht sie von hinten Delus an, der sich gerade bückt. Dabei blickt sie sich einmal umsichtig um.
OHH
Yashkir runzelt die Stirn. "Wenn wir nicht gerade die Knochen finden..." Kein erbaulicher Gedanke, aber anderes scheint an diesem Ort auch kaum möglich. Nach einem beiläufigen Blick auf das Fundstück des Geweihten schaut Yashkir noch einmal nach habversteckten Ausgängen. Dies allerdings ohne sonderliche Gründlichkeit und auch nur sich in kleinem Bogen um Delus herumbewegend. Für einen Moment erwägt er, die mutmaßliche Schlafstätte genauer in Augenschein zu nehmen, doch verwirft er die Idee. Er vermag sich nicht recht vorzustellen, dort könne etwas von Interesse verborgen liegen.
JaR
Die Tatsache, dass der Höhleneingang nicht besonders breit ist, hat die Viertelelfe ein wenig vom Kern des Geschehens abgedrängt. "Knochen können auch eine Geschichte erzählen", antwortet sie nach vorne, um dann zu ergänzen: "Wer auch immer hier gelebt hat, dürfte die Feuerstelle öfter benutzt haben, sonst sähe die Decke anders aus."
MK
Delus dreht sich zu Esmeralda um und hält ihr den Stock entgegen. Der ist etwa einen Schritt lang, Daumendick und an einem Ende spitz und angeschwärzt. "Nichts Besonderes, nur einen Stock. Allerdings ist er am Ende angekokelt. Vielleicht, um etwas ins Feuer zu halten?"
Delus tastet die schwarze Stelle mit den Fingern ab. "Hm. Recht spitz."
SL
Tatsächlich scheint es aus der Höhle keine weiteren unmittelbar sichtbaren Ausgänge zu geben. Als einzige Stelle, an dem noch ein Ausgang verborgen sein könnte, böte sich die linke, hintere Ecke an, die dunkelste Stelle der Höhle.
Bei der genaueren Betrachtung der rechten Wand fallen den Passagieren einige regelmäßige Kratzer oder Zeichen auf. Um sie genauer sehen zu können müsste allerdings zumindest der Eingang frei sein, so dass mehr Licht hinein fällt.
Bei der Untersuchung des Bodens fallen den Passagieren Gegenstände auf, die auf Bearbeitung oder zumindest geschickte Auswahl hindeuten: drei flache Steine, die sowas wie Tisch und Stuhl mit Lehne bilden, eine zerrupfte Matte aus geflochtenem Stroh, eine Sammlung von flachen und scharfkantigen Steinen, ein Reisigbündel...
OHH
Trotz Uynas Anmerkung ist Yashkir wenig erpicht auf Knochenfunde - nicht nur, weil es den Tod des Bewohners verkünden würde. Vielmehr fragt sich Yashkir, wie genau er das alles eigentlich wissen möchte.
Den Kritzeleien vermag seine Neugier aber dann doch nicht zu widerstehen. Mit zusammengekniffenen Augen nähert er sich. "Hier steht was - glaube ich. Nun könnten wir doch etwas mehr Licht vertragen." Oder ist es nur eine Strichliste, eine Tageszählung?
JaR
"Ich hätte hier zwei Fackeln", sagt die Bootsfrau am Eingang laut, um auf sich aufmerksam zu machen.
WS
Als wären das die Worte gewesen, auf die Esmeralda gewartet hat, dreht sie sich bltzschnell herum und meint mit bestimmenden Worten: "Ich will eine haben!"
Das Dienstpersonal denkt hier ja wirklich mit, das beruhigt die Händlertochter. Und wenn die Herren im Dreck wühlen wollen - sollen sie - sie wird das Licht sein, welches in der Dunkelheit leuchtet. So tritt sie zur Bootsfrau hin.
OHH
Da das Gekritzel einfach doch zu sehr im Dunkel liegt - zumindest wohl mag es kein Kalender sein, sonst könnte man die regelmäßige Grüppchenbildung erahnen - richtet sich Yashkir einstweilen auf und schaut zum Höhleneingang, um die Lichtlieferung abzuwarten.
SL
Die Höhle erscheint im Licht der Fackeln deutlicher, wenn auch nicht attraktiver. Überall liegt Müll herum. Sicherlich waren dies mal die wertvollsten Besitztümer eines Schiffbrüchigen, aber das war vor vielen Jahren und jetzt ist davon kaum noch etwas geblieben.
OHH
Unter der hinzugewonnenen Beleuchtung scheinen sich die Kritzeleien doch noch zu den eben noch vergeblich gesuchten Gruppen zu sammeln. Ein paarmal blinzelt Yashkir ungläubig. Wie überaus eigenartig!
Kurz schließt er die Lider, um seinen Gesundheitszustand zu überprüfen. Kein Schwindelgefühl, keine nennenswerten Flecken vor den Augen - ein gewisses Flimmern ist durch die Lichtveränderung hinreichend erklärt. Ob er vielleicht zu wenig gegessen hat?
Ergebnislos öffnet Yashkir die Augen wieder und blickt erneut auf die diversen Striche, um sie etwas eingehender zu betrachten und zu zählen.
SL
Man kann zwei Veränderungen in der Zählung erkennen. Am Anfang stehen Gruppen von vier senkrechten schwarzen Strichen, die von einem fünften gekreuzt werden. Dies sind zusammen vierundvierzig Striche.
Dann beginnt eine zweite Zeile, jetzt sind die Striche in Gruppen zu je sieben ohne Querstrich gesetzt, jeweils der vierte hat einen kleinen Haken darauf. Nach vier Gruppen folgen zwei einzelne Striche, dann beginnt eine dritte Zeile mit fünf einzelnen Strichen, bevor es mit Siebener-gruppen weitergeht. Dieses Muster wird für in der vierten und fünften Zeile fortgeführt.
In der Mitte der zweiten Zeile beginnt die zweite Veränderung der Aufzeichnungsmethode. Statt schwarzer Striche finden sich jetzt gelbliche, die in den Fels hineingeritzt sind, sicherlich eine gute Idee, denn die schwarzen Striche sind zum Teil schon sehr verwittert.
Die sechste Zeile besteht aus nur fünf Strichen. Danach folgen noch acht vollständige Zeilen und eine aus zwölf Strichen, die unvermittelt abbrechen. Besonders gegen Ende der Aufzeichnung finden sich auch immer wieder zusätzliche Zeichen. Zunächst sind dies hin und wieder Punkte unter den Strichen, später Kreuze, Haken und ähnliches, ohne dass sich unmittelbar eine Regelmäßigkeit finden lassen könnte.
MK
Delus sieht sich im Licht der Fackel weiter in der Höhle um. Auf seinem Gesicht macht sich etwas Enttäuschung breit. "Es ist alles nur noch Müll. Und wer auch immer hier gelebt hat, vermutlich ein armer Schiffbrüchiger, ist schon vor Jahren nicht mehr hierher gekommen." Er lässt den im Feuer angespitzten Stock wieder auf den Boden fallen. Auch die Zeichen an der Wand reizen ihn nicht, nochmal genauer hinzusehen. Wenn es etwas zu finden gibt wird Yashkir es schon rausfinden.
"Entweder hat er alles Interessante mitgenommen. Oder er hat nie etwas von seinem Schiff mit an Land retten können, außer seinem Leben. Hier ist wirklich nichts mehr zu finden."
Der Geweihte macht ein paar Schritt zum Ausgang, wie um zu gehen. Dann bleibt er nochmal stehen und wirft einen nachdenklich Blick auf die improvisierte Tür. "Ich hoffe mal, er konnte sich retten. Man fragt sich, warum er sich gerade hier in dieser Höhle versteckt hat. Warum ist er nicht einfach weitergezogen? Was denkt ihr?"
JaR
"Könnt Ihr etwas lesen?" gibt Uyna fragend ihrer Neugierde nach, während sie den Rückzug des Geweihten nutzt, um ihrerseits ein wenig weiter in die Höhle zu gelangen.
OHH
Möglicherweise liegt es an der Schwäche der Striche, dass Yashkir ihre Regelmäßigkeit zuvor nicht erkennen konnte. Wie auch immer.
Schon will er sich zu den anderen drehen, als ihn Uynas Frage ereilt und er dafür seinen Blick wieder auf die Zeichen zurücklenkt. "Hier hat wohl jemand den Kalender neu erfunden - beziehungsweise, verschiedenes ausprobiert, falls es nicht gar zwei Personen waren. Jedenfalls ist die Höhle offenbar mehrere Monate bewohnt worden. Vermutlich könnte man auch aus einigen zusätzlichen Zeichen noch irgendwelche Angaben ziehen, die aber bestimmt nur den Alltag ihres Verfassers beschreiben dürften."
Auch Yashkir drückt sich nun langsam wieder in Richtung des Einganges. "Es mag viele Gründe geben, Euer Gnaden. Verletzung, Fressfeinde..." Er zuckt die Achseln und schaut seinerseits noch einmal auf die Türe hinab.
WS
Esmeralda wendet ein: "Kann das nicht auch eine Schatzkarte sein, die uns zu viel Gold und Schmuck bringt? Zahlen und Sterne sind sehr beliebt... habe ich gehört!"
MK
Die Bemerkung zum Schatz lässt den Geweihten eher kalt. Er zuckt dazu lediglich mit den Schultern, so dass die Händlerstochter sein Desinteresse erkennen können sollte.
Noch einmal blickt er durch die Höhle und schließlich zu der 'Tür', die auf dem Boden liegt. Er geht einen letzten Schritt darauf zu und stößt mit dem Fuß dagegen. Das schwere, feuchte Holz ist an den Rändern verwittert, aber immer noch solide genug um einen Finger weit zu rutschen, bevor es sich wieder verkantet.
"Hm. Er scheint Angst gehabt zu haben, dass jemand oder etwas hier hinein kommt. Ich jedenfalls will lieber hinaus, so angenehm finde ich es hier drinnen nicht. Kommt Ihr auch?"
JaR
"Gleich", erwidert Uyna in Richtung des Geweihten, "ich möchte mir nur diesen... Kalender einmal ansehen."
Sie bewegt sich mit dem Licht einige Schritt weiter zu Yashkir, was die Striche an der Wand besser sichtbar macht als zuvor, ohne dabei neue Details zu offenbaren - außer einem einzigen, das Uyna auch sogleich ausspricht.
"Eine Schatzkarte ist das ganz sicher nicht", sagt sie, "höchstens eine Art Aufstellung, wie viele Gegenstände verschiedener Arten jeweils zu finden sind. Aber das nutzt ja ohne Karte nur wenig - oder würdest du das als Karte deuten... Esmeralda?" Sie stockt vor dem Namen etwas und wendet sich dann von den Zeichnungen ab und Shai zu.
OHH
Nachdenklich fasst sich Yashkir an die Kehle und reibt die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger. Könnten die oberen Striche tatsächlich eine Mengenangabe darstellen? Wie sollte das angehen? Regelmäßig in einen Schatz eingezahlt wird hier niemand haben. Vielleicht eher eine Verbrauchsliste? Das alles erscheint Yashkir wenig ergiebig und somit weiterer Überlegungen kaum lohnend.
"Ich komme gleich", erwidert auch er daher dem Geweihten. "Allerdings sollten wir vielleicht doch nur einmal ganz kurz schauen, ob nicht vielleicht doch etwas Interessanteres unter der Türe verborgen liegt als eine natürliche Untiefe. Packt jemand mit an?"
MK
"Aber gerne, wenn es Euch interessiert."
Die Stelle ist zwar nicht wirklich geeignet, um nebeneinander zu stehen, aber für einen Moment geht es. Delus stellt sich neben Yashkir und mit vereinten Kräften ist es kein Problem, die Holzplanke anzuheben. Ohne sich abzusprechen, kommen beide auf die Idee, die Planke einfach hochzuklappen, etwas wofür sie wohl auch mal gedacht war, zumindest hat sie genug Platz, um auf ihrer langen Kante senkrecht gegen zwei schmale Vorsprünge links und rechts neben dem Eingang zu lehnen. Unter der Planke war nichts als der feste Felsboden und einige kleine Tierchen, die jetzt in alle Richtungen davonhuschen.
Natürlich ist auch das keine perfekte Tür, schließlich kann man mit etwas Mühe auch über die nur einen Schritt hohe Barriere steigen und auch links und rechts daneben ist im trapezförmigen Höhleneingang genug Platz um kleinere Lebewesen bis zur Katzengröße einzulassen.
Delus wischt sich die Hände aneinander ab, denn eine unmittelbare Folge des Umgangs mit der modernden Planke sind jetzt schmutzig-grüne Hände. Schließlich deutet er auf ein Holzbrett neben sich. "Und das könnte er dazu verwendet haben, um die 'Tür' abzustützen."
OHH
Etwas angewidert rümpft Yashkir die Nase. Solange keines der Krabbeltierchen bei ihm Unterschlupf sucht, sollen sie ihn nicht weiter interessieren, aber die Spuren an den Fingern sind ihm recht unangenehm. Fast sofort hat er das Bedürfnis, sich hier und dort zu kratzen, doch hält er dem noch stand. Gut, dass es bis zum Wasser nicht weit ist!
Sein Bick geht zu dem Brett. "Wozu abstützen? Damit sie auf unliebsame Gäste fällt?"
MK
"Nein, eher damit sie nicht bei der kleinsten Belastung von außen wieder hinfällt. Ich meine statt eines Riegels." Zur Demonstration hebt Delus das Brett auf, stellt es im 45 Grad Winkel gegen die Planke. Dann zieht er kräftig an der Planke. Hier endet allerdings die Demonstration, das Brett ist so morsch, dass es in der Mitte bricht. "So ungefähr."
Um nicht weiter die Planke halten zu müssen, legt Delus sie auf den Boden. Seine Hände sind inzwischen über und über mit grünem Schleim bedeckt, wie sein kritischer Blick feststellt. "Ich denke, ich würde mir gerne die Hände waschen."
OHH
Wäre es nach Yashkir gegangen, hätte man die Türe gleich an die Höhlenwand angelehnt, statt sie halten zu müssen. Um so froher ist er, das ekle Monster nun endlich los zu sein. "Unbedingt!" stimmt er Delus zu und eilt sich, zum Strand zu kommen.
Unterwegs überlegt er dann aber doch noch: "Mir will nicht recht einleuchten, wozu diese Türe dort liegt - mit oder ohne Stützholz. Es sieht ja nicht so aus, als sei sie aus irgendeiner Verankerung herausgefallen."
MK
"Hm, ja, so ganz will mir es auch nicht einleuchten. Und was ich mir vorstellen kann, will ich mir lieber nicht vorstellen. Naja, vielleicht finden wir ja noch jemanden, der es erklären kann." Damit folgt Delus hinaus und geht die wenigen Schritte zur Bucht, kniet nieder und reibt unter Wasser die Hände ab.
OHH
So recht weiß Yashkir nicht, wie er die Andeutungen des Geweihten verstehen soll. Denn zu welcher unangenehmen Vorstellung könnte einen die Tür wohl verleiten? Sie diente wohl kaum zur Abdeckung einer Leiche.
Ergebnislos in seinen gedanklichen Forschungen, hockt Yashkir sich neben Delus ans Ufer. Diese Haltung mag etwas wackeliger sein, doch dafür werden die Kniescheiben ebenso geschont wie die Hosenbeine.
Oh, wie wohltuend kühles, klares Wasser doch sein kann! Um so mehr hier in der Nähe des ungesalzenen Wasserfallrinnsales. Saubere Pfoten sind doch was Feines!
MK
"Das war ja erstmal weniger ergiebig. Vielleicht sollten wir mal auf einen hohen Berg steigen um einen Überblick zu gewinnen."
Nachdem die Hände sauber sind, richtet er sich auf, schüttelt das Wasser ab und reibt sie an den Hosen trocken. Der Blick des Geweihten geht auf die Felswand. "Wie steht es um Eurer Talent im Klettern?"
OHH
Mit den Trocknungsversuchen folgt Yashkir Delus' Beispiel, doch vermag der feine Stoff nur wenig Saugkreft vorzuweisen.
Missmutig blickt Yashkir die Felsen empor, die Hände nun auch noch über die Brust reibend, derweil der Stab unter dem rechten Arm klemmt. "Es geht so. Ich würde eine Stelle mit unscharfen Bedingungen vorziehen. Meine Haut und Kleidung sind gleichermaßen empfindlich." Dass auch noch eine viel umfassendere Furcht vor Verletzungen und ein Unwohlsein Höhen gegenüber hinzukommen, erwähnt er erst einmal noch nicht. "Vielleicht gibt es irgendwo einen halbwegs bequemen Aufstieg..." Damit schlendert er einige Schritte seitwärts auf der Suche nach einer willkommenheißenden Treppe oder Leiter.
MK
"Nein, ich sehe da nichts." Delus geht auch einige Schritte, bis er sich fast bei den Frauen befindet. "Ich glaube, in der Rinne kommt man am besten hoch. Wer will zuerst?"
JuR
In der Annahme, dass die Frage nicht nur an seinen augenblicklichen Begleiter gerichtet ist, wandert Aylanas Blick zwischen den beiden Herren und der Herrin von Pinsel und Schwert hin und her, um dann auf letzterer zu ruhen, um sich anschließend bei ihr zu erkundigen: "Habt Ihr Erfahrung im Erklimmen steiler Wände? Ihr wäret zumindest kräftig genug, um die Nachfolgenden mit Hilfe des Seils zu sichern..."
WT
Neugierig sieht die Albino hinüber zu besagten Felsen. Sie fühlt sich auf einmal so richtig voller Tatendrang.
"Also... viel Erfahrung habe ich da nicht. Ich habe schon etwas Übung, aber eher Bäume als Felswände." Sie errötet, als ihr klar wird, was sie da gesagt hat. Eine von Bergthann würde doch nicht auf Bäume klettern wie Alrik vom Bauernhof!
"Wir können es aber gern versuchen." Abschätzend mustert sie die Felswand. Vorsprünge gibt es offenbar genug.
OHH
Offenkundig verspürt Yashkir keinen Drang, voranzueilen. Im Gegenteil, ihm behagt der Gedanke an eine Kletterei, bei welcher man vor allem Schrammen am Körper und Risse in der Kleidung erbeuten kann, wenig verheißungsvoll. Nun gut, wenn er schon mal hier ist, wird er auch weiter mitkommen - aber gewiss nicht als erster an dieser Stelle! Soll ruhig erst jemand anderes den Weg prüfen!
Entsprechend wortlos und nachdenklich stützt er sich auf den Stab und schaut weiterhin die Klippen hinauf.
MK
"Also bis in die hohen Eternen bin ich nie gekommen. Aber für ein wenig klettern haben die Hügel rund ums Dorf schon mal herhalten müssen. Da gab es Hohlwege, die auch nicht flacher waren als das dort." Interessiert schaut Delus auf den Hang.
"Andererseits, war das doch vor ein paar Jahren. In letzter Zeit bin ich hauptsächlich Tempelstufen hochgestiegen." Dabei klopft er sich vorsichtig auf seinen Bauchansatz. "Ich wüsste jetzt nicht mal wo ich mir das Seil festbinden sollte. Um den Bauch?"
JaR
Raschen Schrittes kommt die Bootsfrau bei den anderen an, deren Gespräch sie ob der nicht wirklich großen Entfernung fast vollständig mitbekommen hat.
"Hier haben wir das Seil", leitet sie überflüssigerweise ein, "damit müssten wir es sicher schaffen. Das Seil" - dabei wendet sie sich dem Geweihten zu - "sollte man im wesentlichen mit den Händen straff halten. So machen wir das zumindest bei gefährlichen Klettereien in der Takelage bei schwerer See. Ansonsten kann man es um Bauch oder Schulter binden, wobei ich die Schulter bevorzuge, aber wichtig ist eben, dass man es straff hält. Es dürfte sonst ziemlich wehtun, wenn man mehrere Schritt in ein Seil fällt, dass man sich um den Körper gebunden hat. Mit den Händen kann man das wenigstens etwas abfangen."
Sie zuckt mit den Schultern. "Ich habe aber keine Ahnung, ob das Klettern in den Wanten mit dem da vergleichbar ist."
OHH
Abfangen... 'und sich die Hände aufreißen', ergänzt Yashkir in Gedanken.
Vornehmlich Bäume und Tempelstufen also. Offenbar haben die anderen auch nicht unbedingt das Zeug zur Leitung einer Bergbesteigung. Aber die Nähe des Wassers mag zwar vor glitschigen Stellen warnen, doch müsste es sich andererseits mit wirklich scharfen Stellen in Grenzen halten. Nur Mut also, Yashkir! Als zweiter oder dritter können nicht so viele auf dich drauffallen, wohingegen du eventuell weicher fällst.
Aber man kann alles übertreiben, weswegen Yashkir noch schaut, wer es als erstes wagen möchte.
WT
"Hmmm... Aber wir müssen das Seil irgendwo oben befestigen, oder?" gibt Goya zu bedenken. "Gibt es einen Wurfanker?" Sie studiert das Seil in den Händen der Bootsfrau. "Sonst müsste der erste wohl ohne Sicherung hinaufklettern..."
Sie mustert erneut die Beschaffenheit der Felswand.
OHH
Auch Yashkir wirft einen - wenngleich ferneren - Blick auf das Seil. Auf gewisse Weise auch durchaus einen fachmännischen; allerdings versucht er sich vorzustellen, wie es sich wohl anfühlen mag. In Verbindung mit der kraftvollen Frau hat es eine ganz besondere Ausstrahlung auf ihn.
Mühevoll und mit einem Blinzeln holt er sich in die reale Welt zurück und richtet sich dabei um wenige Fingerbreit wieder auf. "Hrm, ähm... Macht doch eine Schlinge und werft das Seil empor!" Sogleich schaut auch er wieder die Felsen hinauf auf der Suche nach einer geeigneten Stelle.
MK
"Ach, was, das geht doch wohl auch so. Wartet, ich lege nur eben die Tasche ab." Delus lässt seinen Worten Taten folgen und legt die Tasche mit der Heilerausrüstung etwas höher am Strand ab. Ebenso folgt auch der Mantel, den er zu einem Bündel zusammenfaltet und neben die Tasche legt.
"Nirka, wenn Ihr mir das Seil um den Bauch oder Schultern bändet, was auch immer meine Bewegung weniger einschränkt..." Der Geweihte hebt die Arme und ermöglicht der Bootsfrau so, ihm das Seiln umzulegen. Gleichzeitig blickt er schon die Felswand hoch und schaut nach Fußhalten und Handgriffen.
JaR
Die Bootsfrau sieht den Geweihten zweifelnd an, während sie mit sich ringt, ob sie ihre Bedenken anbringen soll oder doch besser nicht - schließlich ist er ein Geweihter! Ihr Blick geht dabei auch kurz die Felsen empor - zumindest offenkundig ist nichts zu sehen, an dem eine Seilschlinge zuverlässigen und belastbaren Halt finden würde, wenn man sie einfach emporwirft.
"Wenn Ihr als erster ohne Seil klettert, müsst Ihr es Euch nicht unbedingt umbinden, Ihr könnt es auch oben über einen Felsen oder etwas anderes legen. Wenn es lang herunterhängt, stört es nur beim Klettern."
Ihre Finger machen unterdessen fast von alleine und nahezu ohne ihr Hinsehen einen passenden Seemannsknoten in das Ende des Seils, mit dessen Hilfe man eine solide Schlinge erhält. die sich bei Belastung von selbst straff zieht. Dann nimmt sie das Seil zusammen, so dass es ein Bündel ergibt, das man sich leicht über die Schulter hängen kann.
"Denkt Ihr nicht, Euer Gnaden, dass es besser wäre, wenn ich zuerst klettere?" spricht sie ihre Bedenken dann doch an.
JaR
Während der Diskussion darum, wer die Kletterei als erstes wagen möchte, nimmt Aylana eine eher entspannte Körperhaltung ein.
MK
"Besser? Für mich, damit ich nicht herunterfalle? Oder für unsere Chancen, auf die Felswand zu kommen?" Auf dem Gesicht des Geweihten macht sich ein kleines, fast heimlich zu nennendes Lächeln breit.
"Ich reiße mich nicht darum, als erster zu gehen, aber wir werden noch im Firun hier stehen, wenn niemand sich freiwillig meldet. Ich bin gerne bereit, es mit der Göttin zusammen zu wagen. Genauso gerne schaue ich von unten aus zu und werde - wieder mit der Hilfe der Göttin - gebrochene Glieder einrenken, sollte es nötig werden."
Damit streckt der Geweihte die flache Hand aus, eine Geste, die man zum einen als Aufforderung verstehen kann, dass Seil hineinzulegen, zum anderen aber auch als Angebot, den Erstaufstieg abzugeben.
JaR
Für Nirka ist die Geste des Geweihten vollkommen klar und eine Fortsetzung ihrer eigenen Gedanken. "Es ist besser, wenn derjenige, der als erster geht, nicht derjenige ist, der im Notfall helfen kann!"
Sie nimmt das Seil über die Schulter und geht ohne ein weiteres Wort die wenigen Schritte bis zum Bachbett des Wasserfalls. Dort bleibt sie stehen und mustert die Möglichkeiten, sich festzuhalten. Von etwas weiter weg war der Blick zwar übersichtlicher, aber hier ist zumindest vollkommen klar, wie sie anfangen muss - bei etwaigen Problemen weiter oben mag der Blick der anderen helfen.
So legt sie die rechte Hand um einen schmalen Vorsprung, den sie gerade erreichen kann, stellt den linken Fuß in eine Spalte in einer Höhe von etwa einem halben Schritt und zieht sich dann empor, während sie mit der linken Hand bereits ein Stück höher Halt sucht. Zumindest der Anfang wirkt damit recht elegant, auch wenn ein Kletterkundiger es sicher anders gemacht hätte und sich mehr auf Geschick denn auf Kraft verlassen würde.
WT
Goya ärgert sich, dass sie gezaudert hat. Ungeduldig wartet die Albino also, und stellt sich aber so in die Nähe des Aufstiegs, dass deutlich werden sollte, dass sie als nächstes hoch will.
MK
Delus nickt zu Nirkas Aussage, tritt zurück von der Felswand und schaut zu der Bootsfrau auf, wie sie in die Wand steigt.
OHH
Während Yashkirs körperliche Augen der Bootsfrau emporfolgen, sind seine geistigen noch mit einer berobten, betagten und etwas beleibten Göttin Peraine beschäftigt, welche ihrerseits die Wand hinaufkraxelt. Welch überaus bizarrer Gedanke!
JaR
Es dauert gar nicht sehr lange, bis die Bootsfrau die oberste Kante der etwa fünf Schritt in Höhe messenden Stufe des Wasserfalls erreicht und damit zumindest aus dem Sichtfeld derer verschwindet, die zu dicht an der Kante stehen.
Sie sieht sich oben nur sehr kurz um - das Flussbett geht in einem mäßig steilen Winkel in einer engen, vermutlich recht leicht begehbaren Klamm weiter nach oben, während sich auf beiden Seiten steile Felsen türmen. Direkt vor ihren Füßen, knapp vor der abfallenden Kante des Wasserfalls, gibt es ein ovales Wasserbecken von etwa drei Schritt Länge und knapp zwei Schritt Breite, in das der Bach auf der einen Seite als Rinnsal hineinfließt und auf der anderen Seite als der ebenfalls rinnsalförmige Wasserfall hinunter zum Strand stürzt.
Nirka nimmt das Seil von der Schulter und sieht sich nach einem geeigneten Felsen für die Befestigung um. Als sie einen runden Felsvorsprung sieht, der die zerfallenen Reste eines Seils trägt, zögert sie nicht lange und legt ihre Seilschlinge genau über diese Stelle und wirft das andere Ende hinunter.
"Der nächste kann kommen! Es sieht hier oben ganz danach aus, als wären wir nicht die ersten, die hier ein Seil festmachen!"
Auch wenn es kaum nötig ist, behält sie das Seil in der Hand, um ihm zusätzlich Stabilität zu geben und dafür zu sorgen, dass es an einer rundgeschliffenen Stelle über die Kante läuft.
MK
Bewundernd schaut Delus der Bootsfrau hinterher. Wenig achtet er auf ihre Technik, viel zu sehr ist er von ihrer Kraft und Geschicklichkeit eingenommen.
"Wunderbar!" ruft er hoch, dann dreht er sich zu den Wartenden um. "Wer will als nächstes?"
JuR
"Ich", meldet sich Aylana schlicht mit einem eher beiläufigen Heben der Hand. Einen Augenblick lang betrachtet sie das Seil, als sei sie unschlüssig, was damit zu tun wäre. Dann zuckt sie mit den Schultern, lässt das Seil Seil sein und fängt an, den Felsen ohne seine Sicherheit zu erklimmen.
WT
Aylanas Meldung kommt ihr ein wenig zuvor, und vordrängeln möchte die Albino dann doch nicht. So wartet sie ab, bis Aylana oben angekommen ist. Goya kaut ein wenig auf die Unterlippe herum, während sie überlegt, ob sie das Seil nutzen soll oder nicht.
So fasst sie schließlich ihr bisschen Mut und tritt an die Wand, und schiebt ihren Schwertgürtel nach hinten, so dass ihr das Ding nicht im Weg ist. Dann beginnt sie ebenfalls seillos zu klettern. Ihre Kletterei lässt die Eleganz von Aylana vollkommen vermissen.
Oben angekommen greift sie mit rotem Kopf und leicht zitternden Händen nach dem Seil, zieht sich nach oben, und hofft, man möge beides auf die Anstrengung zurückführen.
OHH
Noch etwas unschlüssig blickt Yashkir auf die Verbliebenen. Als letzter muss er nun auch nicht gerade hinaufsteigen. Im Gegensatz zu den vorausgegangenen Damen aber bindet er sich das Seil um den Brustkorb. Für eine richtige Trageschlaufe, in welche man sich notfalls hineinsetzen kann, ist es dann doch etwas kurz. 'Immer muss man sich selbst fesseln!' versucht er, seine Stimmung mit etwas Galgenhumor aufzubessern.
Dann beginnt er den Aufstieg, wobei er sich reichlich Zeit lässt. Mag der eine oder andere Beobachter auch bald gelangweilt sein, so erreicht Yashkir doch zur Belohnung seiner schonenden Kletterweise den Absatz wohlbehalten und kaum erschöpft. Das Bisschen Puste, welches es ihn gekostet hat, kann man wohl getrost auf die langen Zeiten der Untätigkeit an Bord zurückführen.
TK
Ohne die anderen Wartenden in den Blick zu nehmen, fragt a Kork mit einer leicht von Unlust geprägten Stimme: "Ist das Seil nun zur Verfügung oder möchte es ein anderer der Herrschaften zuerst den Affen gleichmachen?"
MK
Delus sieht sich unter den noch am Fuß des Wasserfalls verbliebenen um, bevor er antwortet. So ganz sicher ist er sich nicht, was die Anspielung auf die Affen bedeutet, aber diese etwas grundsätzliche Unsicherheit im Umgang mit dem schwarzen Mann ist der Geweihte bereits gewohnt. "Nun, ja, geht nur, wir können noch etwas warten, denke ich."
TK
Der Südländer ergreift das Seil gemächlich, als hätte er alle Zeit der Welt. Aber dann zieht er sich mit einem Ruck nach oben. Seine Füße finden auch sofort Halt, und so stützt er sich ab und greift am Seil nach. Es sieht fast spielerisch aus, dieses Nachholen am Seil und das Abstützen an der Wand, als sich immer wiederholende Perioden, die im ersten Augenschein nicht miteinander zu tun haben scheinen, denn sie wirken abgehackt. Fast bei jeden Ruck, will es erscheinen als stürze er ab. Auf diese befremdende Art hangelt sich a Kork nach oben, und was erstaunen lässt, ist nicht nur die lässige Weise, sondern auch die Geschwindigkeit mit der es es tut.
Als er oben ankommt, macht er einen letzten Schritt auf sichere Ebene, ohne Anzeichen nun eine gefährliche Passage hinter sich gebracht zu haben, sondern eher in einer routinierten Weise als überquere es nur die Schwellen von einem Raum zum anderen.
OHH
Auch Yashkir wundert sich, warum a Kork heraufklettert, wenn ihm dies so sinnlos und lächerlich vorkommt. Um so überraschender ist die Leichtigkeit, mit welcher dies erfolgt.
Da es aber langsam eng wird an der Kante, wendet sich Yashkir ab und schaut nach der weiteren Fortsetzung des Weges durch die Klamm.
WT
Goya tritt neben Yashkir und blickt das Bachbett entlang. Nichts weiter auffälliges ist hier zu sehen, und doch ist recht gewiss, dass hier jemand vor ihnen war, nämlich der, dem der verwitterte Seilrest gehörte. Mit einem auffordernden Blick in Richtung des Stabträgers macht sie sich auf, neben dem kleinen Bach herzugehen, gemächlich zunächst.
OHH
Mag Yashkir bisweilen auch faul und zimperlich sein, ist er doch ganz gewiss niemand, der die Aufforderungen einer jungen Dame so ohne weiteres zurückweist. Was hätte er hier auch zu verlieren! Der schwerste Teil, so scheint es ihm, ist soeben passiert. Zumindest steht dies zu hoffen.
So folgt er also ohne langes Zögern der kräftigen Frau.
SL
An das kleine Becken schließt sich eine enge Schlucht an, in der zu Zeiten heftiger Regenfälle vermutlich das Wasser hüfthoch dahinschießt. Jetzt ist aber nur ein dünnes Rinnsal verblieben, das sich zwischen grobem Kies und einigen losen Felsen dahinschlängelt, manchmal daran vorbei, manchmal darunter her. Die Wände links und rechts sind fast senkrecht, viele dutzend Schritt hoch und sicherlich unbezwingbar.
Der Weg in der Schlucht selbst ist dahingegen recht bequem, wenn auch steil und immer wieder von kleinen Stufen und Kletterpartien über größere Felsbrocken unterbrochen.
Zu sehen gibt es wenig; das Licht wird kurz hinter dem Wasserfall deutlich schlechter und erreicht den Boden der Schlucht nur noch aus einem dünnen Schlitz des Morgenhimmels weit über den Köpfen der Erkunder. Hin und wieder staut sich das Rinnsal an kleinen Vertiefungen im Bachlauf. Hier kann man die Bewegung von Krebsen und Wasserinsekten erahnen, wenn sie von den Schritten der sich Nähernden aufgeschreckt davonhuschen. Manchmal findet sich auch eine Wasserpflanze oder ein Büschel Quellmoos. Die Luft riecht frisch und feucht.
WT
Fasziniert beobachtet die Albino all die kleinen Tierchen, die am Boden herumwuseln. Offenbar werden sie nicht oft gestört, wenn sie sich hier so ausgebreitet haben, so ihre Annahme. Sie verrenkt sich den Kopf, um auch keine Kleinigkeit zu übersehen. "Schön, oder?" wendet sie sich im Weitergehen an Yashkir, ohne auf etwas bestimmtes zu deuten.
Leises Bedauern darüber, keine Zeit zu haben, dies hier und jetzt zu malen, wird schnell verdrängt von der Zufriedenheit, einfach hier entlangzuwandern und die Szenerie um sich herum wechseln zu lassen.
OHH
Eher mit gespaltenen Gefühlen beobachtet Yashkir die Tierchen. Ja, sie mögen interessant zu beobachten sein - unter anderen Bedingungen, und bitte ohne Berührungen!
"Hm, ja, schönschön..." Furchtbar begeistert wirkt Yashkir nicht, aber er würde es nicht sagen, wenn nicht ein Kern Wahrheit daran wäre. "Nur alles etwas karg und unkuschelig", kommentiert er die harten Felsen, während er Goya folgt. "Sonst wäre es vielleicht ganz angenehm."
WT
"Sieh nur, wie der Himmel durch den Spalt hier aussieht!" Begeistert zeigt Goya nach oben, während sie immer wieder unten vor ihren Füßen absichert, ob sie nicht auf eins der Tierchen tritt. Doch bis jetzt scheinen diese flink genug zu sein, um einem solchen Schicksal zu entgehen.
OHH
Auch Yashkir verspürt kein gesteigertes Interesse, auf den Krabbelwesen herumzuspazieren. Dabei ist es weniger die vordergründige Tierliebe als die Achtung vor dem Leben überhaupt, welche ihn seine Schritte vorsichtig wählen lässt - und ein wenig natürlich auch die Furcht vor verschmutzten Schuhen oder gar einem Sturz.
Zum Betrachten des Himmels hält er folglich gänzlich an. Tatsächlich ein beeindruckender Anblick, der ihm da ohne Hinweis wohl entgangen oder nur am Rande bewusst geworden wäre. "Ihr habt ein sehr aufmerksames Auge", lobt er die beneidenswerte Eigenschaft der künstlerischen Kriegerin. Wirklich eine interessante Kombination, wenn er es sich recht überlegt. Wäre da nicht noch die unklare Beziehung zu Beonora, würde er gewiss stärker die Nähe dieser Frau suchen.
Nun, zumindest muss man diese Nähe nicht völlig vernachlässigen, schon im Interesse der gemeinsamen Erkundung. Folglich setzt er sich wieder in Bewegung, ihr zu folgen.
WT
"Das muss ich in meinem Beruf auch..." murmelt die Albino, wobei sie nicht offenbart, welchen sie meint. Gleichzeitig prägt sie sich jedes Detail ein - die lebenden so wie die unbelebten Teile, um sie bei ihrer Rückkehr auf die Nordstern abrufen zu können. Oder auch den Weg zurück zu finden.
OHH
Natürlich weiß Yashkir um Goyas Profession als Kriegerin. Diese muss sie wohl meinen, wenn man die bildende Kunst als Freizeitbeschäftigung vermutet. Er hatte zuerst an jene gedacht, aber ein geübter, wacher Blick ist sicherlich für beides recht notwendig.
"Nicht nur dafür", versucht er etwas unschlüssig, die Plauderei fortzusetzen, während er mehr auf die vorausliegende Wegstrecke achtet als auf seine eigenen Füße. Dies lässt ihn etwas unbeholfen wirken.
WT
Die vielen kleinen Wesen um ihre Füße erinnern Goya daran, dass es durchaus im Bereich des Möglichen ist, auch größere Wesen hier anzutreffen. Reflexartig sieht sie sich nach hinten um, wo die Gruppe der anderen sich immer weiter entfernt. Wobei es ja eigentlich anders herum ist. Sie verlangsamt ihre Schritte, und sieht sich dann noch einmal um. Dort hinten scheint keiner Anstalten zu machen, ihnen zu folgen.
Natürlich möchte sie nicht wie ein Feigling darstehen, und so verkneift sie es sich, vorzuschlagen, auf die anderen zu warten. Notfalls hat sie ja noch ihr Schwert. Es nicht zu mögen würde sie in einer Notsituation ja nicht daran hindern, es zu benutzen. Die Albino hofft, dass sie nicht zu sehr aus der Übung ist.
Sie deutet nach hinten. "Was mag sie aufhalten?"
SL
Von oben, viele dutzend Schritt über den Köpfen der Wanderer in der Schlucht, erklingt das Schlagen einer kleiner Glocke. Gegen die leisen Geräusche des Baches wirkt das heitere, helle Bimmeln erschreckend laut.
OHH
Wie überaus viele lästernde Bemerkungen man auf diese Frage doch abgeben könnte! Vieles von Fußlahmheit bis Orientierungslosigkeit ließe sich in hübsche Worte fassen, doch Yashkirs Überlegungen werden durch einen unerwarteten Klang unterbrochen. "Ähm..."
Etwas ungläubig bleibt er nach ohnehin verlangsamter Schrittgeschwindigkeit nun gänzlich stehen, hebt den Blick empor und sucht nach der Quelle des Geräusches. "Hört Ihr das auch?" Man weiß ja nie.
WT
Die Albino hält an. "Ja. War ja laut genug", antwortet sie mit leicht gedämpfter Stimme.
Die Schlucht, in der sie sich befinden, mag hübsch sein, doch hat sie den Nachteil, dass jegliche von oben kommende Geräusche nicht einer bestimmten Richtung zuzuordnen sind. Der Versuch, durch genaues Hinhören die Richtung exakter als mehr von hinten oder mehr von vorne zu ermitteln, wäre also zum Scheitern verurteilt. Aber es ist laut. Also muss es nah sein, wenn man mal von gängigen Dimensionen einer Glocke ausgeht.
"Klingt wie eine... Glocke..." bemerkt sie überflüssigerweise. Sie legt den Kopf schief, um besser zu lauschen.
In einer kleinen Ecke in ihrem Kopf registriert Goya, dass ihre Position hier in der Schlucht auch taktisch nicht unbedingt vorteilhaft wäre, sollten die Insel bewohnt und ihre Insassen ihnen nicht freundlich gesinnt sein.
OHH
Auch Yashkir kommt ganz kurz der Gedanke an herabstürzende Felsen. Doch dann fragt er sich, ob der Klang einer Alarmglocke glich. Vielleicht hat auch nur ein Koch oder eine Köchin die Familie zum Essen gerufen. Jedenfalls schadet es wohl nicht, noch ein Momentchen hinaufzublicken und abzuwarten. Dann haben die Fußkranken eine Gelegenheit, etwas aufzuschließen.
SL
Zunächst ganz leise, aber dann lauter werdend, können die Wanderer ein Lied vernehmen. Die Sängerin kann höchstens eine junge Frau oder vielleicht ein Mädchen sein. Leider scheint sie sich bei dem Text nicht ganz so sicher zu sein oder ihn einfach zu improvisieren, denn immer wieder ersetzt sie Worte oder Verse durch ein erfrischend herzliches, melodisches Lachen oder - zumindest für andere Ohren - unsinnige Silbenkombinationen. In dem fröhlichen Lied geht es um einfache Dinge, leuchtende Blumen, die schöne Sonne, viel La-ha-la-ha-ha, aber man kann nicht alles verstehen, immer stehlen der Wind und das Echo der Schlucht ein paar Worte. Schließlich wird es leiser und verschwindet stromaufwärts.
WT
Die Albino starrt angestrengt flussaufwärts, als das Lied ertönt. Hat sie dort eine Bewegung wahrgenommen?
Unwillkürlich hat sich ihre rechte Hand auf ihren Schwertknauf gelegt, und mit einem verärgerten Stirnrunzeln zieht sie sie wieder weg. Gesang ist doch nun wirklich alles andere als bedrohlich. Eher ein Zeichen der Ungestörtheit, wenn jemand so laut singt, ohne den Text richtig zu kennen.
Dennoch kommt ihr die Situation seltsam vor und sie erwischt sich dabei, wie sie versucht, die Anzahl der Gruppenmitglieder zu zählen, die in einem Kampf hilfreich sein würden, während sie auf die anderen wartet. Yashkir traut sie fast alles zu, schließlich beherrscht er diese magischen Tricks, die er bei Aylanas Befreiung zum besten gegeben hat.
Goya hält beim Zählen einen Finger nach dem anderen hoch, blickt schließlich auf vier, und hebt noch den kleinen für sich selbst. Fünf ist gar nicht mal so schlecht. Aber gegen ein eventuell feindlich gesinntes Dorf trotzdem ein Witz.
OHH
Gerade will Yashkir sich nach der Uhrzeit erkundigen, die ja eine Erklärung für ein Läuten darstellen könnte, als der Gesang ertönt. Das klingt ja überaus sympathisch. Ganz offenkundig hat das fröhliche Wesen noch nichts vom Besuch bemerkt.
"Mh, wir sind wohl in der richtigen Richtung unterwegs." Einen Moment lang überlegt er unwillkürlich, wie man diese wirderholungshafte Formulierung hätte vermeiden können. Aber es schreibt ja niemand mit.
Unbekümmert setzt Yashkir langsam seinen Weg fort - gewissermaßen als Kompromiss zwischen dem Warten auf die anderen und dem Verhindern sich durch langes Stehen ermüdender Knie. Irgendwie fühlt er sich an seinen Besuch der Inseln im Nebel erinnert; eine Erkenntnis, die seine Augenbraune in die Höhe treibt.
WT
Goya muss über Yashkirs optimistische Einschätzung der Situation lachen. "Entweder das, oder geradewegs auf dem Weg in einen Kochtopf."
Nun muss sie sich entscheiden, zu Yashkir wieder aufzuschließen, oder weiter hier zu stehen, um die anderen aufschließen zu lassen, von denen die ersten mittlerweile nur noch ein paar Schritt entfernt sind. Sie entscheidet sich dafür, mit ein paar schnellen Schritten zu folgen. Schließlich soll man sie nicht für feige halten. Auch wenn das wahrscheinlich sowieso schon der Fall ist. Was soll man sonst von jemanden halten, der das Schwert für Zeichenstifte tauscht.
"Andererseits habe ich noch nie gehört, dass Echsenmenschen singen könnten. Aber es gibt ja noch andere Kanibalen", fügt sie in beruhigendem Tonfall hinzu.
SL
"UUUUuuhhuhhhurrruur." Aus der Ruhe der morgendlichen Stille ersteht unvermittelt ein lauter klagender Ruf. Es ist ein langgezogenes, kehliges Schreien, tief und hallend, aus der Kehle eines großen Tieres. Ganz sicher verkündet dieser Ruf nicht Glück und Zufriedenheit, nicht Gebietsanspruch oder Balz. Es scheint eine wache Intelligenz darin mitzuschwingen, und der Ruf teilt so mit, dass hier ein lebendiges Wesen leidet.
OHH
Menschenfressende Achaz wären Yashkir völlig neu, wenngleich böswillige Behauptungen über jegliche Spezies wohl niemals auszurotten sein werden. Weswegen die künstlerische Kriegerin es aber als angenehmer zu empfinden scheint, von Menschen statt Achaz gefressen zu werden, wäre noch zu hinterfragen.
Allerdings kommt das neueste Geräusch der Überlegung dazwischen. Zuerst bleibt Yashkir etwas erschrocken stehen. Dann aber rutscht ihm mal wieder eine seiner auch der Selbstberuhigung dienenden lockeren Bemerkungen heraus: "Klingt wie ein Elefant mit Zahnschmerzen."
In der Tat wollen die drei Laute Glocke, Gesang und Klagen nicht so recht zusammenpassen. Doch zumindest der mittlere spricht Yashkir gar zu sehr gegen eine Bedrohung, weswegen er langsam den Weg fortsetzt. Freilich kann ihn dies nicht davon abhalten, sich immer wieder aufmerksam umzuschauen.
"Oder ein Löwe, dem ein fröhliches junges Fräulein gerade eine Stachel aus der Pfote zieht."
WT
"Hmja, irgendein Tier..." mutmaßt die Albino etwas ratlos. Erneut suchen ihre Augen den Rand der Schlucht ab, in der sie sich befinden. "Vielleicht jagt gerade jemand und hat soeben seine nächste Mahlzeit erbeutet", schlägt sie vor.
OHH
"Auch möglich." Spekulationen führen bei aller Kurzweil nicht wirklich weiter. Daher machen sie Yashkir in diesem Falle mehr Freude, wenn sie nicht ernst gemeint sind. Es sei denn, man würde eine Wettbewerb daraus machen, wer die Situation am besten voraussagen kann.
Folglich geht Yashkir einfach langsam weiter und wartet ab, was sich dort hinten finden wird.
MK
Der Blick des Geweihten folgt dem der Albino zur oberen Kante der Schlucht. Aber diese ist noch viele Schritt über ihren Köpfen und mehr als ein dünner, heller Schlitz ist nicht zu erkennen.
SL
Am Rand einer tieferen Pfütze neben einem großen Felsen hat sich etwas Lehm gesammelt, in dem Kiesbett des Baches eine Seltenheit. Da der Weg über den Felsen durch den Lehm führt, fallen die Blicke der Entdecker ganz automatisch auf die Spuren, die sich dort gebildet haben. Deutlich kann man drei große und zwei kleine Fußabdrücke erkennen, einen großen und zwei kleine die bachabwärts und zwei große die hinauf führen. Die großen Abdrücke sind so groß wie die eines erwachsenen Mannes, allerdings merkwürdig verzerrt, die Zehen wirken wie verbunden. Die beiden kleinen stammen von einem Kind, sind eng nebeneinander und tief eingedrückt.
OHH
Wiederum bleibt Yashkir stehen, den Blick hinab auf die Spuren gerichtet. Ein Kind, wie schön! Dies bestätigt ihn nur in seiner Seelenruhe und steigert seine Vorfreude. Möglicherweise gibt es ja sogar eine kleine Familie von Schiffbrüchigen zu erretten. Aber ebensogut kann es sich um Insel-Mohas handeln. Jedenfalls tragen die Erwachsenen wohl Fußlappen oder ähnlich leichtes Schuhwerk.
"Hier entlang", geleitet er mit einer vagen Bewegung niemand bestimmtes voran, möglicherweise am ehesten sich selbst, auch wenn er kurz zu Goya und den anderen zurücklächelt.
WT
Erneut vergewissert sich Goya mit einem Blick, dass sie ihr Schwert dabei hat. Sie hält inne, und setzt einen Fuß in den Lehm, etwas abseits der anderen Spuren, und macht einen Schritt, um zu sehen, wie tief sie einsinkt.
Bevor sie sich das Ergebnis ansieht, schickt sie erneut einen wachsamen Rundblick zum Rand der Schlucht hinauf. Sie teilt Yashkirs Enthusiasmus keinesfalls. "Ja, wo sonst", murmelt sie leicht ironisch in Yashkirs Richtung, während sie sich den Lehmabdruck vornimmt. Sie will noch ein 'Aber sei vorsichtig' hinzufügen, aber es erscheint ihr unpassend. Schließlich ist Yashkir viel älter als sie und außerdem magisch begabt. Er wird schon wissen, was er tut.
OHH
Abermals bleibt Yashkir stehen, als ihm Goyas Verharren bei den Spuren gewahr wird. Den Kopf zurückdrehend erkundigt er sich: "Ist da etwas Besonderes, das mir entgangen ist?" Eigentlich würde er jetzt ja lieber endlich mal einen Blick auf das zu erwartende Kind werfen.
JuR
Als die Kriegerin neben den Spuren verharrt, gelingt es Aylana, nach vorne aufzuschließen. Neugierig blickt sie auf die Abdrücke im Lehm hinab und auch zu dem dem, den Goya hinterlassen hat. Dieser kommt an Tiefe nicht an die kleinen Abdrücke heran.
"Möglicherweise", murmelt sie leise, wenn auch nicht vollkommen unverständlich, vor sich hin, "hat sich ja die Witterung verändert und der Schlamm ist damals noch... schlammiger gewesen. Würde das bedeuten, dass die anderen, die eigenartigen Spuren frischer sind?"
OHH
Unschlüssig schaut Yashkir auf die Spuren. Die Tiefe war ihm eben nicht aufgefallen, in der Tat. Einen Kommentar zu einem besonders dicken Kind verkneift er sich. Und doch mag es gar nicht dumm sein, diesen Gedanken fortzusetzen.
"Vielleicht ist der Besitzer der Füße ja nicht so klein und schmal, wie man annehmen möchte", überlegt er deshalb. "Auch müssen die Spuren nicht zu der fröhlichen Stimme gehören."
MK
Auch der Geweihte ist nach wenigen Schritten an den Spuren angekommen und gesellt sich zu der Gruppe dort. "Also für mich sind das einfach Kinderfüße. Man muss doch nicht gleich immer an Monster denken. Vielleicht gibt es ein Dorf oder ähnliches in der Nähe."
JuR
"Was die kleinen Spuren angeht, stimme ich Euch gerne zu", kommentiert Aylana die Feststellung des Geweihten. "Aber was hat es mit diesen" - dabei beugt sie sich ein wenig vor und deutet auf die eigenartig verzerrt wirkenden Abdrücke - "auf sich? Wäre nur einer der Füße scheinbar missgestaltet, würden sich dafür noch Erklärungen finden lassen - aber beide?"
Mit hochgezogenen Augenbrauen richtet sie sich wieder auf und blickt den Geweihten beinahe schon herausfordernd an. "Es gibt in diesen Landen doch ein Sprichwort... wie war es noch gleich... Elend liebt Gesellschaft? Ein Monstrum kommt selten alleine? Etwas in dieser Art."
WT
"Ja..." murmelt Goya zurück, wobei unklar ist, ob sie Yashkir oder Aylana meint. "Aber die kleinen Spuren sind vollkommen parallel... so als wäre die Person hier plötzlich aus dem Himmel gefallen."
Als ihr klar wird, was sie gerade gesagt hat, richtet die Albino ihren Blick nach oben, und entdeckt einen etwa schritthohen Felsen direkt oberhalb der Fußspuren. Aufgeregt und erfreut deutet sie darauf. "Wieso nicht von da!?"
Ohne auf eine Reaktion zu warten, macht sie sich daran, den kleinen Felsen zu erklettern, wobei sie sich bemüht, so wenig neue Spuren wie möglich im Schlamm zu verursachen.
TK
Misstrauisch beäugt a Kork die Umgebung. Sollte Gefahr drohen, dann ginge sie wahrhaftig nicht von den Spuren aus, sondern von denen, die sie in den Schlamm gedrückt haben. "Sollten wir das Geheimnis dieser Spuren lüften wollen, dann sollten wir einer der Spuren folgen, wenn nicht sogar beiden. Ich glaube kaum, dass die Spuren selbst Antwort auf unsere Fragen geben können", bemerkt der Südländer spöttisch.
JaR
"Ich denke" - dabei versucht die Bootsfrau den spöttischen Tonfall ein wenig zu imitieren - "dass es reicht, wenn wir der Spur da, also einfach weiter der Schlucht folgen." Sie zeigt dabei auf den großen Abdruck, der in die Richtung führt, in der sie ohnehin unterwegs sind. "Die anderen beiden dürften dahin gehen, wo wir hergekommen sind - ich zumindest habe keinen Abzweig gesehen, den sie genommen haben könnten."
WS
Shai, in Esmeralda verborgen, beobachtet ganz ruhig die Spuren. Sie lauscht den Gesprächen der Anwesenden, beobachtet deren Gesten und gegenseitiges Verhalten. Alte Angewohnheit, aus der Art, wie eine Person auftritt, lässt sich meist viel schließen.
"Vielleicht wohnt hier einfach eine Rasse, die wir noch nicht kennen", meint sie halblaut. "Müssen ja keine Monster sein."
OHH
Angesichts des Stimmgewirrs und der zunehmenden Enge tritt Yashkir zwei Schritt beiseite - dies vorausschauend in Marschrichtung - und hält ssich auch mit Kommentaren etwas zurück. Aber das wilde Spekulieren kommt auch ihm sehr unpassend vor.
"Verzeihung, aber was spricht gegen Fußlappen oder weiches Schuhwerk? Und für die Tiefe ist ein Sprung eine sehr hinreichende Erklärung. Mir will sich noch nicht so recht etwas unzweifelhaft Ungewöhnliches zu erkennen geben. Sofern sich hier nicht jemand als Meister des Spurenlesens angesprochen fühlt, erfahren wir sicherlich mehr, wenn wir einfach die Füße dieser Spuren aufsuchen." Sein dritter Schritt von der Fundstelle fort deutet recht unmissverständlich an, dass er in der Gruppe keinen solchen Meister vermutet.
JaR
Die Viertelelfe macht ein paar Schritte nach vorne, da sie sich durch Yashkirs Worte durchaus angesprochen, fast schon herausgefordert fühlt.
Sie beugt sich kurz über die Spuren, dann zeigt sie auf die tief eingedrückten. "Sieht für mich nach einem Kind aus, das in der Tat dort hinabgesprungen ist, ehe es dann in die Richtung gelaufen ist, aus der wir gekommen sind. Das da" - sie deutet auf den einen großen Abdruck, der ebenfalls in diese Richtung zeigt - "und das da" - ihr Finger zeigt auf die beiden Abdrücke in der entgegengesetzten Richtung - "stammt vom gleichen Verursacher, wobei ich mir nicht sicher bin, was genau das war. Es sieht aber so aus" - sie beugt sich etwas tiefer - "als wäre er bei dem Gang in unsere Richtung tiefer eingesunken, als wenn er etwas getragen hätte." All diese Feststellungen sind recht leise, aber mit einer deutlichen Sicherheit ausgesprochen und an niemanden speziell gerichtet.
MK
Bewundernd blickt der Geweihte zur Viertelelfe. "Erstaunlich! Was Ihr alles aus ein paar Fußspuren im Schlamm lesen könnt. Ich bin immer mehr gespannt, was uns am Ende dieser Schlucht erwartet. Wenn überhaupt etwas, außer einer steilen Felswand hinter einer Sackgasse."
WS
Esmeralda schaut ratlos in die Menge. "Und was machen wir nun? Vielleicht geht alles schneller, wenn wir uns einfach bemerkbar machen? Wenn hier wer wohnt, wird ihm das Schiff wohl schon aufgefallen sein."
OHH
"Ganz recht", stimmt Yashkir der Händlerstochter zu. Die Schlussfolgerungen erscheinen ihm nicht allzu spektakulär. "Ich bin sicher, die Verursacher der Geräusche und der Spuren werden uns mehr über sich verraten können als jene."
Ein weiterer Schritt wird schleppend getan, als müsse der Hochgewachsene seine Begleiter nicht bloß gedanklich, sondern ganz körperlich mit sich ziehen.
JaR
"Sie werden auch uns schon bemerkt haben", sagt die Viertelelfe leise, ohne den Blick von den Spuren zu heben, "wir haben uns nicht alle so leise verhalten, wie es dafür nötig gewesen wäre. Wie auch immer, wir sollten in der Tat einfach weitergehen." Da sie erst am Ende des Satzes aufsieht, ist es unmöglich, zu sagen, auf wen sie den Tadel bezieht.
WS
"Dann lasst uns weiterziehen", stimmt Esmeralda zu und setzt auch an, weiterzugehen.
JaR
"Gehen wir weiter!" sagt die Bootsfrau, wobei ihr Tonfall fast jenem ähnelt, den sie benutzt, um die Matrosen des Schiffes herumzukommandieren. Einzig die Lautstärke ist deutlich geringer, will sie doch nicht diejenige sein, die als erstes von wem auch immer bemerkt wird.
MK
"Gut, lassen wir Worten Taten folgen." Der Geweihte klettert auf den kleinen Felsen und geht schon mal einige Schritte.
TK
"Auf zu Taten!" erklärt der Südländer zynisch den Tonfall des Geweihten nachahmend und fügt ironisch markig hinzu: "Sieg oder Untergang!"
JuR
Mit den Schultern zuckend schließt sich Aylana der Weiterbewegung an.
WT
Während die anderen - jeder einzeln, wie es scheint - beschließen, weiterzugehen, reckt sich die Albino auf dem kleinen Felsen und blickt angestrengt in die Richtung, in die sie gehen werden.
OHH
Selbstzufrieden dreht sich Yashkir um und geht langsam genug voraus, dass jeder ihn nach Belieben überholen könnte. Allerdings erwartet er nicht ernsthaft, dass diese Gelegenheit auch von jemandem wahrgenommen wird.
In seinem Kopf tummeln sich allerlei mehr oder weniger normale ebenso wie wunderliche Gestalten, darunter auch allerlei kindliche Gesichter. Manche leben hier glücklich, andere freuen sich über die rettenden Reisenden, doch wirkliche Feindseligkeit vermag sich Yashkir nicht recht vorzustellen.
JaR
Während sie weitergeht, achtet die Viertelelfe weiter auf Spuren, denn wo es einen Fußabdruck gibt, könnte es auch weitere geben. Der zum größten Teil felsige Boden des Pfades macht die Suche allerdings fast aussichtslos, denn auch wenn es dort vielleicht etwas gegeben hat, vielleicht einen herabgefallenen Gegenstand, so hat das Unwetter der letzten Tage dies sicher weggespült.
"Wenn wir wieder schlammigen Grund erreichen", sagt sie dann recht laut, zumindest gemessen an der Lautstaerke, die sie zuvor benutzt habt, "dann lasst mich erst nach Spuren schauen, ehe ihn jemand betritt!"
Eigentlich ist das absolut selbstverständlich, aber so, wie sich manche verhalten haben, ist es vielleicht besser, es noch einmal zu sagen.
SL
Die Schlucht macht einen kleinen Bogen, und direkt dahinter bietet sich ein erstaunlicher Anblick: Quer über die Schlucht ist ein offenes Steintor gebaut. Das Tor besteht aus drei großen behauenen Steinen, je einer ragt links und rechts an der Felswand gut vier Schritt auf. Als Türsturz ist ein dritter Stein aufgesetzt. Das Tor ist knapp drei Schritt breit. Dahinter scheint es unverändert in der Schlucht weiterzugehen.
JaR
Die Bootsfrau, die sich in Durchsetzung ihres 'Kommandos' dieses Mal weniger zurückgehalten und an die Spitze gesetzt hat, bleibt überrascht stehen, als sie das Steintor erblickt. "Das ist... unerwartet!" kommentiert sie.
WS
"Jetzt wird es richtig interessant!" bemerkt die Händlertochter Esmeralda. Ihre Augen wandern aufmerksam herum, um ja keine Einzelheit zu übersehen.
TK
Der Südländer schaut sich um und versucht, nicht allzu überrascht auszusehen. Er hat alles mögliche erwartet, aber nicht, dass man hier Zeichen einer mysteriösen Zivilisation stoßen könnte. Aber er hat sich schon nach kurzer Zeit wieder unter Kontrolle. In heiterem Tonfall bemerkt er: "Sieht aus wie eine Haustüre - mag jemand anläuten?"
OHH
Auch Yashkir betrachtet das Tor im Näherkommen - allerdings mehr wie der Passagier eines Schiffes, welches soeben den Koloss von Al'Anfa passiert. Sein letztliches neuerliches Stehenbleiben ist vielmehr Reaktion auf das Gebaren der anderen.
Möglicherweise hatte er sich noch allzu sehr darauf versteift, entweder Schiffbrüchige oder eine Rotte Mohas zu finden. Diese Steinklötze sehen allerdings eher aus, als hätte der Sturm die Nordstern wieder zu den Zyklopeninseln zurückgeblasen.
Unwillkürlich schaut er nach einer Glocke aus, obgleich ihm die Anregung unsinnig erscheint.
JaR
Shais Bemerkung lässt Uyna, deren Blick spurensuchend auf den Boden gerichtet ist, aufsehen. "Oh!" stößt sie hervor.
Erst einige Momente spaeter registriert sie die Bemerkung des Südländers und entgegnet knapp: "Wenn Ihr die Glocke findet..."
Danach kehrt ihre Aufmerksamkeit wieder zu Shai zurück. "Sieht mir eher nach einem... einer... Art Grenzmarkierung oder so aus, denn ein Torbogen ohne Tor, an dem man zudem vorbeiklettern kann, ist ja kein wirkliches Hindernis."
Die Bootsfrau bleibt einige Momente stehen, in denen es weder ihr noch einem der anderen gelingt, eine Glocke zu entdecken - einfach, weil es keine gibt.
"Wenn niemand eine Idee hat, was es mit diesem Tor auf sich hat", sagt sie dann, "bin ich dafür, dass wir einfach weitergehen. Das Ding steht sicher schon sehr lange hier, die Spur hingegen war nicht sehr alt und die Geräusche vorhin noch viel weniger." Sie lässt den Worten allerdings noch keine Tat folgen.
OHH
"So ist es", stimmt Yashkir ganz allgemein seinen beiden Vorrednerinnen bei. "Bedenken wir auch: Das Tor steht einladend offen!" Schalkhaft lächelnd vollführt er eine ebenso einladende Geste mit der freien Hand, folgt dieser dann allerdings höchstselbst in der Hoffnung und Annahme, nicht gleich von einem magischen Portal gebraten oder in eine Globule versetzt zu werden.
SL
Nicht weit hinter dem Steintor macht die Schlucht einen kurzen Bogen in Gegenrichtung. Dahinter verbreitert sie sich ein wenig und öffnet sich schließlich auf der rechten Seite in eine Seitenschlucht, in der ebenfalls ein Bach verläuft, so dass sich am Schnittpunkt der beiden Schluchten ein Kessel von acht Schritt Durchmesser bildet. Hier ist das Licht besser und in der feuchten Atmosphäre haben sich zahlreiche Farne und Hängepflanzen in kleine Vorsprünge des Kessels eingesät, so dass der Kessel von unten wie ein grüner Schacht wirkt.
In ihn hinein ist eine Treppe geschlagen und aus großen Steinen gebaut. Sie beginnt direkt rechts in der Schlucht, biegt dann nach rechts in den Kessel, vollzieht einen steilen Dreiviertelkreis nach links bis an die gegenüberliegende Seite des Kessels, wo sie dann in eine Brücke übergeht. Deren Bogen befindet sich direkt über den Köpfen der Reisenden. Dahinter entzieht der weitere Verlauf sich den Blicken vom Boden des Kessels, aber man kann erkennen, dass sie darüber noch weitergeht.
JaR
Als sonst niemand etwas sagt oder tut, folgt die Bootsfrau Yashkir, um nach gar nicht so vielen Schritten erneut stehenzubleiben, als sich ihr der Blick auf Kessel, Treppe und Brücke eröffnet. Sie sagt jedoch erst einmal nichts, sondern lässt den imposanten Anblick auf sich wirken.
OHH
Kein Blitz, kein Zucken - natürlich nicht. Statt dessen der Ausblick auf weitere Bebauung. Damit kann man dann wohl auch endgültig der Vorstellung von einem Moha-Stamm zum Abschied winken.
Unschlüssig, wo man nun weitergehen soll, bleibt auch Yashkir stehen. "Da die Geräusche von oben kamen, würde ich Treppe und Brücke vorschlagen..."
MK
Auch Delus tritt durch das Tor und folgt der Bootsfrau und dem Magus. "Bei der Göttin!" Das Gesicht des Geweihten zeigt Erstaunen angesichts der Pflanzenpracht im Kessel.
WT
Die Albino zuckt die Achseln und geht dann ohne weiteren Kommentar durch das Tor hindurch. Halb erwartet sie, dass etwas passiert. Drüben ist sie halb erleichtert und halb enttäuscht.
JaR
Die Bootsfrau nickt bei den Worten des Geweihten, auch wenn sie seinen Ausruf wie selbstverständlich auf den Anblick als solchen und nicht die imposante Pflanzenpracht bezieht.
"Dem schließe ich mich an", erwidert sie dann dem Magus, "zumal es fast so aussieht, als sei das der Weg, an den auch die Erbauer des Weges gedacht haben." Zwar könnte man auch in den beiden Schluchten an den Bächen entlang sicher weiterkommen, aber die Treppe bietet sich als eine weitaus bequemere und offensichtlichere Alternative an.
JuR
Mit leicht geöffnetem Mund und großen Augen folgt Aylana den anderen. Zu den Worten des Geweihten kann auch sie nur nicken. "Ich frage mich", murmelt sie leise, "wo das alles noch enden wird."
MK
Wie betäubt tritt der Geweihte auf die grüne Wand des Kessels zu und deutet auf verschiedene der hängenden Pflanzen. "Das ist ein Pfauenfuß. Und ein Kaiserkron." Immer noch steht sein Mund offen. "Und diese riesigen Hirschfarne. So weit südlich noch auf sie zu treffen!"
Taumelnd dreht er sich um die eigene Achse und blickt den Kessel empor, dem Weg folgend und alle Pflanzen mit den Augen einsaugend. "Es ist wie eine Schatzkammer."
OHH
Ob Delus wohl gleich mit Kräutersammeln beginnen wird? Yashkir jedenfalls hofft, dass sie noch 'so weit im Süden' sind, wie jener es vermutet. Auch wenn man es nicht eilig hat, will man ja doch irgendwann mal ankommen. Allerdings könnte es leicht sein, dass ihm Beonora dann schnell davonläuft. Irgendwie haben sie zuletzt kaum ein Wort miteinander gewechselt.
JuR
"Schatzkammer?", wiederholt sie mit anschmiegsamer Samtstimme. Das 'wie eine' übergeht sie als unwichtigen Teil des Satzes. "Glaubt Ihr, dass darunter seltene Heilpflanzen oder ähnlich kostbare Gewächse sein könnten?"
MK
Irritiert wendet sich Delus von der Schatzkammer ab und seinen Mitpassagieren zu. "Wieso? Seid Ihr krank?"
JaR
Die Viertelelfe drängt in Richtung Treppe. "Der Weg führt nur zu diesem unzugänglichen Abgang zum Strand hinunter", sagt sie zu niemanden direkt und auch nicht besonders laut, "und doch ist er recht aufwendig ausgebaut. Wie mag es dann erst am anderen Ende des Weges aussehen?"
Ihre daran anschließenden Schritte lassen keinen Zweifel daran, dass sie begierig darauf ist, genau das herauszufinden. Diese Schritte verraten aber auch, dass sie nach wie vor vorsichtig ist, denn sie setzt ihre Füße so, dass kein Geräusch entsteht, und ihre linke Hand liegt immer noch auf den Griffen der Wurfmesser, die sie an ihrem Gürtel trägt.
OHH
"Wer weiß schon, was dort unten früher einmal gewesen ist", gibt Yashkir zu bedenken, derweil er Uyna folgt. "Das alles kann ja schon recht alt sein." Entsprechend fest hält er seinen Stab, falls er ein drittes Standbein benötigen sollte. Gleich auf der Treppe wird man auch auf brüchige Stellen zu achten haben.
JuR
Die dunklen Augen der Aranierin blicken eine rasche Weile lang nachdenklich drein, dann schüttelt sie den Kopf. "Nein", erwidert sie, "Ich denke nicht, dass meine... Situation als Krankheit zu beschreiben wäre, und falls doch, zweifle ich dennoch daran, dass dagegen ein Kraut gewachsen sein könnte. Jedoch", sie kommt dann wieder auf das ursprüngliche Thema zurück, "dachte ich eher an jene an Bord, die während der letzten Tage an der Seekrankheit litten. Oder an die Krankheiten, die hier, in diesem unbekannten Gebiet auf uns lauern könnten."
MK
"Ja. Sicherlich wird die gnädige Göttin für jeden sorgen, der ihrer Hilfe bedarf; mit Heilung, Nahrung oder Kleidung."
Noch einmal blickt der Geweihte sich um und schaut mit anderen Augen auf die Pflanzen der Umgebung. "Umgekehrt, wenn ich mir die Kräuter hier ansehe, denke ich nicht, dass wir mit großen Sorgen in die unmittelbare Zukunft blicken müssen. Und leider sehe ich auch nichts, was besser wäre als die bitteren, betäubenden Pillen von Herrn Saverna, von denen er ja immer noch ein großes Glas hat."
JaR
Bereits nach wenigen Sätzen, die sie von dem Gespräch zwischen dem Geweihten und Aylana vernimmt, hört die Bootsfrau nur noch mit einem Ohr zu Hälfte zu, denn so sehr wichtig erscheint ihr all das angesichts der Umgebung und der besonderen Lage nicht. Viel spannender ist da schon die Frage, wie es tatsächlich weitergeht, doch gerade, als sie sich abwenden und denen folgen will, die schon weitergehen, vernimmt sie Aylanas Frage, die die Pflanzen plötzlich in ein völlig anderes Licht stellt.
"Das würde mich auch interessieren!" stößt sie hervor und ist nun wieder mit voller Aufmerksamkeit dabei.
OHH
Ein halbes Ohr wäre für Yashkirs einem Gespräch über Kräuterkunde gezollte Aufmerksamkeit wohl noch zu hoch bewertet. Eher passend sollte man ein Ohrläppchen dafür nennen. Wie gut man mit einem solchen hört, weiß nicht nur jeder Anatom zu beantworten.
Entsprechend überrumpelt dreht sich Yashkir zu den Stehengebliebenen zurück um, als die Bootsfrau so unvermittelt etwas im Pflanzengerede entdeckt zu haben scheint, das vielleicht von allgemeinerem Interesse sein mag.
JaR
Die Viertelelfe bleibt ebenfalls stehen, als ihr klar wird, dass Yashkir, der als einziger auf ihre Worte reagiert hat, seinerseits innehält. Offenbar hat irgendetwas aus dem anderen Gespräch, dem sie nicht gefolgt ist, seine Aufmerksamkeit erregt, während sie noch über seinen Satz mit dem Alter all dieser Dinge nachgedacht hat.
"Alt mag es sein", antwortet sie dann verspätet, "aber so richtig verwittert wirkt das hier alles auf mich nicht. Irgendwer kümmert sich wohl noch darum, sonst wäre das hier sicher noch viel mehr eingewachsen." Sie weist dabei auf die Pracht der Gewächse.
JuR
"Chara!" entweicht es Aylana wenig damenhaft in der Sprache ihrer Mütter. Der Blick ihrer schwarzen Augen übertrifft die rasende Finsternis des Sturmhimmels der letzten Tage bei weitem. Die Hände zu Fäusten geballt, stampft sie auf dem Boden auf, den Fluch lautstark wiederholend.
"Wir befinden uns aber nicht auf einem Berg", wendet sie sich dann dem Geweihten zu, das 'r' in ihrer Aufregung mehr denn gewöhnlich rollend. Gleichzeitig betont sie dabei jedes einzelne Wort überdeutlich, als halte sie tatsächlich Delus für denjenigen, der dieser Sprache nicht vollkommen mächtig sei. "Sondern nur wenige Schritt über... bahr... dem Meer!"
OHH
Kaum mit Augen und Ohren bei der Erörterung der Pflanzen, zieht Uyna Yashkirs Aufmerksamkeit wieder zurück. Ein weiteres Mal ist er verlockt, darauf hinzuweisen, dass von den Einwohnern am ehesten Antworten zu erwarten seien.
Die heftige Aktion - oder wohl eher Reaktion - der Aranierin lässt ihn aber noch einmal zu jener blicken. Offenbar geht es darum, dass auch die Pflanzen nicht ganz den Erwartungen entsprechen. Sicherlich wird er sich auf dem weiteren Weg ein paar unergiebige Gedanken machen, bis sie endlich auf jemanden treffen.
Mit dieser Gewissheit wendet er sich die Stufen empor.
MK
"Ich würde gerne wissen, was am Ende dieser Treppe ist. Dann können wir vielleicht auch besser beurteilen, wo genau wir sind." Damit macht sich Delus auf den Weg die Treppe hoch.
SL
Wo die zweite, kleine Schlucht in den Kessel stößt, ist in die Treppe ein Absatz eingebaut. Dort verläuft eine breite Rinne mit einem Trittstein in der Mitte, durch die der Bach der zweiten Schlucht verläuft. In der gegenüberliegenden Wand der Schlucht ist eine etwa einen Schritt hohe Nische geschlagen, in der eine Statue steht. Die Statue stellt eine barbusige Frau dar, die in der Hand eine Schriftrolle hält. Um ihren Hals ist eine Schlange gelegt. Auf den Kopf der Statue hat jemand einen geflochteten Kranz aus Herbstblumen gelegt.
JaR
Die Viertelelfe hört noch einige Sätze weiter zu, dann wendet sie sich wieder ab. "Lasst uns weitergehen", sagt sie nur, während sie dies bereits tut und Yashkir folgt, der zu diesem Entschluss schon eher gekommen ist.
OHH
Nur kurz bleibt Yashkir bei der Figur stehen, sie zu betrachten. Möglicherweise sind die Zwölfgötter hier nicht ganz unbekannt, aber die Attribute können auch Zufall sein und jemand anderem gehören. Noch viele andere Möglichkeiten fallen Yashkir ein, von einer Missdeutung durch Mohas angefangen.
So schlendert er weiter, immer mal einen Blick auf die Nachfolgenden oder auch die Zurückbleibenden werfend.
MK
Delus geht mit den anderen die Treppen hoch. Die Statue lässt ihn allerdings etwas verweilen. Sicherlich ist hier eine Göttin dargestellt, aber nicht die seine. Schlange und Schriftrolle sprechen für Hesinde, auch wenn dem Geweihten die Gesamtdarstellung etwas fremd erscheint.
"Zumindest scheinen die Bewohner zwölfgöttergläubig zu sein und nicht irgendwelche Wilden." Damit deutet er auf den frischen Blumenkranz.
SL
Die Brücke besteht aus zwölf einzelnen, großen Steinblöcken, die entsprechend behauen zu einem Bogen zusammengefügt sind und den Wanderer von einer Seite des Kessels parallel zur Schlucht auf die andere Seite wechseln lassen. Die Steine sind massiv und stabil zwischen die Wände des Kessels gefügt. Nichts deutet an, dass die Brücke auch nur ansatzweise unsicher sein könnte. In die Oberseite der Steine ist sogar ein einfaches Muster eingeschlagen, um einem Ausgleiten der Füße Halt entgegenzusetzen.
Andererseits ist die Brücke schmal, vielleicht wenig breiter als zwei Teile von Dreien eines Schrittes. Und sie hat kein Geländer, das vor einem Sturz immerhin zwanzig Schritt in die Tiefe des Kessels schützen würde. Vor und hinter der Brücke ist jeweils ein kürzerer Treppenabsatz, der einigen Menschen das Warten erlaubt. Hinter der Brücke gehen die Stufen des Weges nach links im Kessel weiter hoch.
JaR
Auch die Viertelelfe bleibt an der Statue kurz stehen und betrachtet sie, wobei ihr Blick länger an der eigentlichen Figur hängenbleibt und dann zu dem Blumenkranz wandert. "Wer auch immer das gebaut hat", sagt sie dann, ohne damit jemanden direkt anzusprechen, "und wie lange auch immer das zurückliegt, es gibt auf jeden Fall jemanden, der sich jetzt noch darum kümmert!"
OHH
Am Rande der Brücke bleibt Yashkir stehen. Auf ebenem Boden würde ein solcher Streifen allemal breit genug sein, doch mit dem Abgrund zu beiden Seiten bekommt er etwas Bedrohliches. Am liebsten würde Yashkir mit geschlossenen Augen hinübergehen, um sich den erschreckenden Anblick vorzuenthalten. Empfehlenswert erscheint dies allerdings nicht.
JaR
Noch kurz verharrt die Viertelelfe neben der Statue, ehe sie mit raschen Schritten weiter die Treppe emporsteigt, schließlich neben Yashkir stehenbleibt und wie dieser das schmale Band der Brücke betrachtet.
"Geländer scheinen dem Erbauer fremd zu sein", kommentiert sie, während sie einen Schritt näher tritt und in den sich bietenden Abgrund hinunterblickt. Zu erschrecken scheint sie das nicht, denn sie geht noch einige Schritte weiter auf die schmale Brücke, ehe sie sich wieder umdreht. "Hoffen wir, dass niemand Höhenangst hat."
Kaum sind die Worte ausgesprochen, da bedauert sie sie schon, schließlich mag es sein, dass Yashkir genau dieses Problem hat und vielleicht genau deswegen stehengeblieben ist.
OHH
Jener schaut nun zu ihr auf. "Hrm, es wird schon gehen." Allerdings setzt sich Yashkir deswegen noch nicht in Bewegung. Sein Zögern hatte vor allem die Absicht, jemandem den Vortritt zu überlassen. Dann muss er sich wenigstens nur noch um die Höhe sorgen - nicht um die unwahrscheinliche Möglichkeit einer einstürzenden Brücke.
"Möchtet Ihr vorangehen? Wollt Ihr Euch anseilen?" Nicht nur falls es doch kracht, sicherlich keine schlechte Idee.
MK
Der Geweihte eilt den anderen hinterher. "Ich denke es sollte ungefährlich sein. Schließlich sind die anderen auch hier vorbei gekommen."
JaR
"Anseilen? Warum?" Die Viertelelfe sieht Yashkir kurz verwundert an, dann nickt sie zu den Worten des Geweihten. "Gefährlich könnte es höchstens für diejenigen werden, die Höhenangst haben, aber die können von den anderen ja auch einfach geführt werden."
Auf die Idee, dass die Brücke einstürzen könnte, kommt Uyna dabei gar nicht - schließlich sieht sie stabil aus, und warum sollte sie das ausgerechnet unter ihrem nicht gerade hohen Gewicht tun? Folglich zögert sie nicht länger, sondern wendet sich ab und geht zügig über die Brücke, wobei sie lediglich etwa in der Mitte kurz stehenbleibt und hinunterspäht, ehe sie den Rest des Weges zurücklegt.
Auf der anderen Seite angekommen, bleibt sie auf dem Treppenabsatz stehen und dreht sich um. Sie will schon dazu ansetzen, den anderen zuzurufen, dass es absolut ungeführlich ist, als ihr wieder bewusst wird, dass sie selbst vor gar nicht so langer Zeit etwas gegen zu laute Geräusche gesagt hat, so dass sie sich letztlich auf ein aufforderndes Winken beschränkt.
WT
Die Albino stellt sich hinter dem Geweihten an, und wartet darauf, dass sich der Stau an der Brücke behebt.
OHH
"Es wird schon gehen", nuschelt Yashkir. Die Vorangehende wird ihn aber vermutlich gar nicht mehr hören.
Als sie drüben ist, atmet er einmal tief durch und setzt sich in Bewegung, den Blick stur auf das Gestein unter sich gerichtet, die jeweilige Mitte des Pfades anpeilend, welche stest das ungefähre Ziel seiner Füße darstellt.
Sich anzuseilen, wäre ihm nach den Worten der anderen doch etwas peinlich. Zudem würde es nur Zeit kosten, und die Tragfähigkeit steht ja nun außer Frage, da es nicht einmal ein Knirschen zu hören gab.
Deutlich langsamer und etwas steif wirkend, gelangt Yashkir auf die andere Seite.
MK
Delus kommt leicht und ohne Probleme auf die andere Seite.
SL
Von der Brücke zieht sich eine sehr lange, zwei Schritt breite Treppe steil weiter nach oben, etwa rechtwinklig zu der ursprünglichen Richtung der Schlucht. Die Treppe verläuft zunächst im Kessel, verlässt diesen aber mit der zweiten Schlucht und erstreckt sich bis zur Oberfläche. Die ersten zehn Schritt befindet sich links noch der Abgrund des Kessels und der Schlucht, die letzten zwanzig Schritt der Treppe sind jedoch links und rechts von Wänden begrenzt. Besonders auf diesem Ende der Treppe finden sich immer wieder Haufen von Erde auf der Treppe und die Vegetation nimmt mehr und mehr zu, so dass man sich zum Schluss durch einen abgedunkelten Hohlweg mit Pflanzen links und rechts drücken muss, um an das Licht des Morgens zu gelangen, das am Ende der Treppe diffus herunterscheint.
JaR
Als die nächsten über die Brücke kommen, macht die Viertelelfe einige Schritte die nächste Treppe empor, um den anderen auf diese Weise auf dem Treppenabsatz Platz zu machen. Sie bleibt wieder stehen und lässt den Blick kurz in die Runde und über die imposante Umgebung schweifen, ehe ihr Blick nach oben gerichtet für einige Augenblicke verharrt.
"Es sieht so aus", sagt sie in Richtung der Nachgekommenen, "als wären wir bald oben angekommen. Ich schlage vor, dass wir ab hier besonders leise sind, damit wir wen auch immer oben sehen können, bevor er uns bemerkt."
MK
"Meinetwegen." Der Geweihte hält seine Stimme absichtlich leise um seine Zustimmung mit der Idee Uynas auszurücken. Dann geht er langsam die Treppe hoch.
OHH
Obzwar noch immer darüber im Unklaren, warum man hier eine Gefahr von feindlicher Seite her erwarten sollte, hat Yashkir doch auchn icht ernstlich etwas dagegen einzuwenden. Er fühlt sich durchaus in der Lage, wortlos hinauf zu folgen, was er nun auch tut, wobei er ein wenig seinen Stab zu Hilfe nimmt.
WT
Die Worte der Bootsfrau kommentiert Goya nicht, doch scheint es ihr, dass es mitlerweile etwas spät ist, um leise zu sein. Mit Sicherheit sind sie längst bemerkt worden.
SL
Am oberen Ende der Treppe steht ein zweites Steintor, in der Form dem sehr ähnlich, das sich in der Schlucht selbst befindet. Hier sind jedoch die Pfeiler des Tores deutlich mächtiger, halbschrittbreit und freistehend, darüber liegt ein einzelner, etwas kleinerer Stein. Zusammen bilden sie ein offenes Tor, das wieder fast drei Schritt hoch ist.
Es ist zwar möglich, sich an dem Tor vorbei zu schieben, oder gar die Seitenwände der Treppe zu erklimmen, aber es ist deutlich, dass an diesem Steintor der Weg durch die Schlucht endet.
MK
Delus steigt leise die Treppe bis zum Ende, bleibt aber stehen, bevor sein Kopf über den oberen Rand der Treppe hinausragen würde, und wartet auf die anderen, schließlich will er ja nicht in aller Einfalt etwas verraten, was später andere gefährden könnte. Mal abgesehen davon, dass er all diese Vorsicht für überflüssig hält. Gut, der klagende Ruf war etwas unheimlich und die Spuren im Schlamm ungewöhnlich, aber das ist doch kein Grund sich Sorgen zu machen.
Schließlich sagt er leise: "So. Da wären wir. Und was jetzt? Will jemand vorgehen?"
WT
Goya folgt dem Geweihten die Treppe hinauf und bleibt dann hinter ihm stehen. Gerne würde sie sehen, was dahinter kommt. "Wie, da wären wir?" fragt sie eben so leise zurueck. "Seht Ihr etwas?"
Wo mögen die Menschen sein, die diese Tore gebaut haben? Irgendwann müssten sie ja auf sie treffen. Sie malt sich ein kleines malerisches Dorf aus, das von dem Tor aus in einem kleinen Tal zu sehen sein könnte. Ungeduldig wirft sie einen Blick nach hinten.
OHH
"Wir folgen dichtauf", versichert Yashkir dem Geweihten. Ihm ist es nicht wichtig, als erster anzukommen. Hauptsache, man kommt überhaupt einmal irgendwo an, um sich mit den Einwohnern aussprechen zu können.
MK
"Nein noch sehe ich nichts. Ich gehe mal vor. Vielleicht wollt Ihr einen Moment warten, bevor Ihr nachkommt." Mit diesen Worten und ohne noch weiter auf mögliche, warnende Hinweise seiner kriegerischeren Begleiter zu achten schiebt der Geweihte einige herabhängende Farnwedel zur Seite und geht die letzten Schritte der Treppe.
SL
Durch das Steintor tritt man aus dem Hohlweg der Treppe auf eine flache Hochebene. Die Hochebene liegt zwischen zwei hügligen Ausläufern, an deren Treffpunkt sich ein Gipfel etwa hundert Schritt über die Ebene erhebt. Vom Gipfel fällt die Ebene zunächst langsam zum Meer hin ab, bevor sie an der scharfen Kante der Felsklippe plötzlich abreißt. Von den beiden Ausläufern und dem Meer begrenzt ist die Ebene etwa dreieckig und an der längsten Stelle wohl etwas breiter als eine Meile.
Die Hochebene ist nur von Gras und flachen Sträuchern bewachsen, Bäume finden sich keine. In die Ebene hineingeschliffen kann man als dunkles Band die beiden Schluchten erkennen, die etwa in Richtung der beiden Ausläufer verlaufen. Zudem verläuft ein Weg vom Tor auf der Ebene zu einer Gruppe von Gebäuden am Rand der Ebene, an der Stelle, bei der die Ausläufer unterhalb des Gipfels zusammenfinden.
MK
Delus bleibt im Steintor selbst stehen und blickt sich um. Geradeaus geht der Weg weiter zu einer kleine Brücke. Mit dem Weg könnte man vermutlich am besten sowohl zu den Gebäuden gelangen, als auch auf den Gipfel, von wo aus man eine gute Übersicht hat. Menschen sind keine zu sehen, auch nicht bei den Gebäuden, die irgendwie merkwürdig wirken, dafür gibt es hier und dort über die Ebene verteilt einzelne Ziegen.
"Niemand zu sehen, und das in alle Richtungen", ruft der Geweihte zu seinen Begleitern zurück.
JaR
Die Viertelelfe beeilt sich, ihm zu folgen und notfalls mit der Waffe zur Seite zu stehen. Oben angekommen, geht der Blick ihrer Elfenaugen in alle Richtungen, wobei sie besonders lange in Richtung der Gebäude blickt. Letztlich kommt sie zum gleichen Schluss wie der Geweihte, bei dessen lautem Ruf sie nicht nur innerlich zusammenzuckt.
"Nicht so laut, Euer Gnaden! Auch wenn wir niemanden sehen, so gibt es doch genug Hinweise, dass hier jemand lebt!" Ihre Worte sind nach wie vor sehr leise.
MK
Ein gewisses Lächeln kann sich der Geweihte nicht verkneifen. Es ist schon erstaunlich, wie manche Menschen die Welt sehen. Immer bewaffnet, in jeder zufälligen Begegnung ein Kampf, hinter jeder Ecke ein Abenteuer.
Aber er ist auch gerne bereit mitzuspielen. So antwortet Delus mit deutlich hörbarem Flüstern: "Und wer denn? Ein Ziegenhirte? Der Mal einen Brocken Geweihtenfleisch in seiner Ziegenmilch kochen will?"
OHH
Ein breites Schmunzeln verteilt sich über Yashkirs Gesicht; da kann er dem Geweihten nur zustimmen.
Nachdem er ebenfalls emporgefolgt ist und einen ersten Blick umher geworfen hat, fragt er sich nochmal, weswegen das Schiff die Insel nicht erst umrundet hat. Falls ihm das erklärt wurde, hat er es wohl verdrängt.
"Tja, dann", beginnt er weder laut noch flüsternd, "wie wäre es, wenn wir jetzt einfach mal die Hütten dort aufsuchten?"
JaR
"Möglich wäre das", entgegnet die Viertelelfe dem Gewehiten ernst, "vergesst nicht den Schrei, den wir vorhin gehört haben. Das da vorne" - sie nickt in Richtung der ein wenig merkwürdig aussehenden Gebäude - "sieht zwar friedlich aus, aber das tun andere Dinge auch, die sich später als sehr bedrohlich erweisen." Sie wartet keine Antwort ab, sondern fährt fort. "Dennoch gibt es kaum einen anderen Weg, es genau herauszufinden, als genau das zu tun." Sie nickt dabei in Yashkirs Richtung, auf dessen Worte sie diesen Satz bezieht.
MK
"Von mir aus können wir gerne zu den Hütten gehen. Mir schaut es allerdings nach etwas größeren Gebäuden als nach einfachen Hütten aus." Delus wirft einen ausdauernden Blick auf die Gebäude, die mit der Sonne hinter der Felsklippen zum Meer im vollen Licht stehen. "Es ist mehr eine Burg oder so. Die Dächer fehlen. Ein Ruine vielleicht?"
Dann wendet er sich wieder zu den anderen. "Aber wenn wir dort niemanden finden, der uns sagen kann, wo wir sind, müssen wir auf den Berg steigen und sehen, ob wir was sehen können. Von daher ist die Richtung wohl die beste. Es sein denn, wir wollen erstmal einen Blick auf die Nordstern werfen. Oder ihr etwas signalisieren."
OHH
Erstaunlich, wie viele Überlegungen Uyna anstellen muss, um auf das gleiche Ergebnis wie Yashkir zu kommen. Allein wäre er sicherlich auch etwas vorsichtiger, aber so... Jedenfalls wäre eine Unterhaltung im Sitzen gemütlicher als im Stehen - denn vom Laufen kann ja kaum eine Rede sein. Vielleicht hätte er doch an Bord bleiben sollen.
Wieder schaut er zu den Gebäuden, die seinen Augen ständig ein neues Bild zu bescheren scheinen. Man steht wohl schlicht zu weit weg. Bringt ja nichts.
"Was und wie wollt Ihr denn mitteilen? Ich denke, wir haben noch nicht viel zu erzählen."
JaR
Nirkas Blick über die Weite der Ebene bleibt plötzlich an etwas hängen, das schon die ganze Zeit seit dem Verlassen der Schlucht groß und sichtbar am Himmel zu sehen ist, ihr aber erst jetzt wirklich bewusst wird: Die Praiosscheibe über dem Meer, ziemlich direkt über dem kleinen Fleck, der die NORDSTERN ausmacht... und damit an einer Stelle, an der sie schlichtweg nicht sein darf - zumindest nicht in Nirkas Vorstellung.
"Die Praiosscheibe!" stößt sie hervor, während sie die zwischen Yashkir und dem Geweihten gewechselten Worte hinsichtlich möglicher Nachrichten an das Schiff komplett nicht mitbekommt. "Aber..." Sie blickt in die Runde, dann zurück zum Ende der Treppe und schließlich wieder in die Runde. "Kann es sein, dass der Mittag schon lange vorbei ist?"
"Da stimme ich Euch wiederum zu", bestätigt die Viertelelfe Yashkirs Meinung hinsichtlich einer möglichen Nachricht, "das sollten wir vielleicht tun, nachdem wir uns die Gebäude angesehen haben und falls uns diese einen Aufschluss geben."
Die Worte der Bootsfrau lassen sie sich zu selbiger umdrehen und leicht den Kopf schütteln.
MK
Delus blickt zur Sonne hoch. So lange und aufregend war die Wanderung durch die Schlucht ja auch nicht, dass er sein Mittagsgebet vergessen würde. "Nein ganz sicher nicht. Ich würde sagen, es ist etwa die neunte Stunde, vielleicht ein wenig später. Warum fragt Ihr?"
WT
Die Albino folgt auf das Hochplateau, wo bereits kräftig diskutiert wird. Sie sieht sich unbehaglich um. Während sie mit halbem Ohr den Diskussionen um Hausgruppenbesuche und Praiosscheibenstand zuhört, mustert sie die Häuschen, so genau das aus der Entfernung möglich ist, um keine noch so kleine Bewegung zu verpassen. Falls dort unten Menschen sind, so haben sie ihrer Meinung sicher keine kriegerischen Absichten, denn einen schlechteren Ort hätten sie dann nicht wählen können, so weithin einsehbar.
OHH
Tatsächlich, die Wolken haben sich verzogen, wie schön! Seltsam, dass Yashkir dieser Umstand nicht früher aufgefallen ist. Sowas kann ihn weit mehr verwirren als ferne Geräusche. Um am Sonnenstand aber eine Zeit ablesen zu können, müsste man schon etwas genauer wissen, wo man eigentlich ist - oder sie eine Weile beobachten.
"Nun, sind wir nicht erst gegen Mittag in der kleinen Bucht angekommen?" widerspricht er etwas halbherzig, da ihm andere Dinge viel wichtiger sind.
Sein Augenmerk nämlich ist auf die Nordstern gerichtet. Da kommt er sich doch etwas genasführt vor. "Nun haben sie die Insel also doch umrundet. Das hätte man alles einfacher haben können!" Die freie Linke stemmt sich in die Hüfte.
JaR
"Die Sonne steht irgendwie falsch", beantwortet die Bootsfrau zuerst die Gegenfrage des Geweihten, ehe sie sich zu Yashkir umdreht.
"Nein, so wie es aussieht, liegt das Schiff noch genauso vor Anker, wie es das vorhin getan hat - bei dem geringen Wind wäre das sehr aufwendig und der Kapitän hätte in so einem Fall sicher Signal mit dem Nebelhorn gegeben. Zudem ist ungewiss, ob das hier wirklich eine Insel ist - ich gehe von Festland aus, solange ich nicht rings herum Wasser gesehen habe." Sie zeigt dabei in Richtung des Schiffes, dessen Umgebung das einzige Wasser ist, das momentan zu sehen ist, die übrigen Richtungen werden von den beiden hügligen Ausläufern dem Blick entzogen.
"Allerdings müsste es dann ein Festland sein, dessen Küste nach Osten zeigt, und genau das wundert mich - und spricht vielleicht tatsächlich für eine Insel."
MK
Der Geweihte runzelt merklich die Stirn bei der Schwierigkeit, sich die ganzen Verhältnisse von Ost und West, Küstenverläufen und Sonnenstand zu überlegen. "Und wo sind wir dann? Ich kenne mich nicht so gut im Süden aus, welche Inseln gibt es denn da?"
WT
Goya nickt bekräftigend und sieht die Bootsfrau auffordernd an. Das wüsste sie jetzt auch gerne. Zum wiederholten Male verflucht sie innerlich die Laune, die sie dazu brachte, die Passage auf diesem Schiff zu mieten, statt einfach zu reiten. Dann wüsste sie jetzt zumindest, dass sie sich immer noch auf dem gleichen Stück Land befände, von dem aus sie gestartet ist.
OHH
Falschstehende Sonne - welch ein Blödsinn! Als wäre ausgerechnet Praios als unstet und launisch einzustufen. Eher könnte man ihm eine langweilerische Beamtenseele vorwerfen. Yashkir verknautscht das Gesicht, kann sich aber ein belustigtes Schmunzeln ebensowenig verkneifen.
Ihre weiteren Ausführungen lassen ihn konzentriert zur Nordstern und der Küstenlinie blicken. Tatsächlich, das Ufer dort ist wohl nicht so zugänglich, wie er im ersten Moment glaubte. Vielleicht sollte er sich mal ein Fernrohr zulegen, um die Schlechtigkeit seiner Augen auszugleichen.
Als Nirka dann etwas umständlich zu dem Schluss kommt, es könne sich hier doch um eine Insel handeln, erwägt er für einen Moment, das herabhängende Turbantuchende als Schleier einzusetzen. Allerdings vermag ihn Goyas Frage schon wieder sehr nüchtern klingen zu lassen: "Es gibt viele Inseln, die auf keiner Karte verzeichnet sind."
JaR
An den Geweihten gewandt antwortet die Bootsfrau nach einem kurzen Nicken in Yashkirs Richtung: "Zum einen das, zum anderen ist der Bereich, der wohl in Frage kommt, ziemlich riesig, weil wir nicht genau wissen, wohin uns Efferds Wille getrieben hat, denn es ist im Sturm nahezu unmöglich, dazu genaue Beobachtungen zu machen."
Da die Tatsache des Südweiserausfalls nach wie vor nicht den Fahrgästen bekannt gemacht wurde und die Bootsfrau insbesondere dem Kapitän nicht in den Rücken fallen will, belässt sie es bei dieser vagen Äußerung zur Qualität möglicher Positionsbestimmungen.
"Abgesehen von Inseln, die auf keiner Karte eingezeichnet sind und selten betreten werden, gibt es ein ganzes Stück weiter nördlich natürlich die Zyklopeninseln, westlich von Chorhop existiert noch eine große Insel, die gar nicht so weit von unserem Kurs entfernt liegt, und natürlich noch einige kleine, die der Kapitän Euch auf der Karte zeigen könnte - ich bin nur die Bootsfrau, nicht die Navigatorin." Fast schon entschuldigend zuckt sie dabei mit den Schultern.
MK
"Ah, nunja, dann wird das wohl warten müssen."
Wieder geht der Blick des Geweihten zu den Gebäuden. "Gut, vielleicht finden wir ja bei den Gebäuden jemanden, der uns Auskunft erteilen kann. Ich denke der Kapitän wäre sehr erfreut, wenn wir nicht nur mit etwas Wasser an Bord zurückkehren würden, sondern auch mit einer genaueren Position."
JaR
Die Viertelelfe folgt den verschiedenen Ausführungen nur mit einem halben Ohr, während ihre Blicke um so aufmerksamer die Umgebung mustern.
Da die anderen nicht wirklich zu einem Schluss zu kommen scheinen, nickt sie schließlich bei den letzten Worten des Geweihten. "Dann lasst uns hingehen. Selbst wenn niemand da ist, so verraten die Gebäude vielleicht auch selbst etwas." Sie macht dabei Anstalten, den Worten auch gleich Taten folgen zu lassen.
JuR
Auch Aylana hat sich bei der Diskussion deutlich zurückgehalten. Erst als die schwarzhaarige Frau mit den exotischen Gesichtszügen die Fortführung der Erkundungen vorschlägt, nickt sie zustimmend, strafft ihre Gestalt und fängt an, loszugehen.
JaR
"Das steht außer Zweifel", erwidert die Bootsfrau dem Geweihten. "Genaugenommen gehört es sogar zu dem Auftrag, den er mir gegeben hat. Es gibt nicht nur Inseln, die nicht auf Karten zu finden sind, die Karten weisen auch so manchen Fehler auf, gerade, wenn es um Gegenden geht, in denen selten Schiffe unterwegs sind. Eine direkte Auskunft wäre also sehr hilfreich." Ihr Blick geht dabei ebenfalls zu den Gebäuden, doch sie wartet noch, um dem Geweihten nicht mitten im Gespräch zu entfliehen.
WT
Die Albino zuckt angesichts der ziemlich ergebnislosen weiteren Diskussion die Schultern und folgt Uyna. Missmutig zieht sie die Kaputze ihres Umhangs über den Kopf. Wenn sie dort unten Leute treffen, so sollten diese besser nicht sofort denken, sie hätten es mit irgendwelchen rosaäugigen Dämonen zu tun.
SL
Direkt vor dem Tor beginnt ein mit feinem Sand und Staub bedeckter schrittbreiter Weg. Hier können die Gräser und Büsche der Ebene offenbar keinen Halt finden. Der Weg zieht sich gradlinig zu einer kleinen Steinbrücke über die zweite Schlucht, und dann wieder sehr gradlinig zu der Gebäudegruppe.
Während die Gruppe dem Weg folgt, finden sich immer wieder Stellen, an denen unter dem Sand ein Pflaster von behauenen Steinen zu sehen ist. Über die Jahre ist wohl Sand und Erde über den Weg geweht worden, aber noch konnten die Pflanzen ihn lediglich etwas schmaler werden lassen, nicht ganz überwuchern.
Ein leises Glockenklingen in der Entfernung macht diejenigen, die ihre Ohren nicht nur auf die Gespräche gerichtet haben, auf eine kleine Gruppe von Ziegen aufmerksam, die auf der Hochebene nach Kräutern und anderen essbaren Pflanzen suchen.
Als die Gebäude näherrücken, zeigt sich immer deutlicher, dass es sich um eine Ruine oder eine Ansammlung von Ruinen handelt. Die Außengebäude sind eher klein, unscheinbare Scheunen oder Ställe, eingeschossige Wohnhäuser, halbverfallen und aneinandergelehnt. Im Zentrum liegt ein großer Prachtbau, errichtet aus großen, gehauen Steinen, auf einem mannshohen Sockel aus hünenhaften Steinen stehend. Auf den Sockel führt eine steile Treppe zu einem Portal in das Gebäude. Das Portal ist vier Schritt hoch, das Gebäude sicherlich doppelt so hoch und fünf mal so breit. Oder war es, als es noch neu war, jetzt ist das Dach eingefallen - man sieht die hinter dem Portal liegende Halle im hineinfallenden Licht - aber auch eine der Wände zeigt den Zahn der Zeit.
Als die Gruppe der Reisenden sich bis auf fünfzig Schritte dem Portal genähert hat, tritt eine Gestalt heraus, stützt sich auf einen kräftigen Stecken und blickt ihr entgegen. Es handelt sich um einen alten Mann. Er trägt nur ein einfaches, kurzärmliges Hemd und eine leichte Hose, unter denen seine kräftigen Muskeln zu erkennen sind. Das schulterlange, graue Haar hält er mit einem Stirntuch aus den grau-blauen, misstrauisch blickenden Augen.
Kurz nach dem Mann tritt ein Ziegenkitz aus dem Gebäude und bleibt neugierig neben ihm stehen.
JaR
Während es in Richtung der Gebäude weitergeht, ist die Bootsfrau eine der letzten, die sich in Bewegung setzt, so dass sie wiederum die Nachhut bildet und mit dem Geweihten einige weitere Worte über die Position und deren Bestimmung wechselt.
Ungeachtet dessen bleibt sie schlagartig stehen, als sich plötzlich ein
Bewohner der irgendwie überdimensioniert wirkenden Gebäude zeigt.
OHH
Die Truppe ist also endlich in Gang gekommen! Etwas gedankenverloren ist Yashkir nebenhergetrottet.
Das Erscheinen des Alten weckt auch ihn wieder, allerdings ist keinerlei Erschrecken an ihm festzustellen. Ganz im Gegenteil setzt er seinen Weg in unverändertem Schritt fort, nun mit dem Einwohner dieser Insel als konkretem Zielpunkt. Gelassen lächelt er. Das sind also die unheimlichen Bestien, von denen gewisse Leute nicht entdeckt werden wollten.
Im Näherkommen winkt er dem Alten einen freundlichen Gruß entgegen.
SL
Der Alte reagiert kaum auf den winkenden Gruß des Magiers, er wechselt lediglich die Seite, mit der er sich auf seinen Stab stützt, was man mit viel gutem Willen als eine Antwort verstehen kann. Man kann allerdings an seinem Blick erkennen, dass er den Gruß durchaus gesehen hat.
Das Zicklein läuft eine Stufe herab, fährt die Herannahenden mit einem meckernden Laut an, bekommt dann aber doch Angst vor dem eigenen Mut, springt die Stufe wieder hinauf und versteckt sich halb hinter dem Bein des Alten.
JuR
Aylanas bisheriger aufmerksamer Gesichtsausdruck wird von einem freundlichen Lächeln ersetzt, das bei dem Anblick des kleines Zickleins noch ein wenig breiter wird.
In der Hoffnung, auf diese Weise Aufschluss darüber zu erhalten, ob der Alte einer halbwegs zivilisierten Sprache mächtig ist, ruft sie ihm bereits in der Annäherung ein fröhliches "Die Götter zum Gruße" entgegen. Falls das hier eine Falle ist, sind sie ohnehin bereits längst hineingetappt.
SL
Der Alte richtet sich an seinem Stab ein wenig auf. Auf den Gruß Aylanas hin öffnet er den Mund und murmelt etwas, viel zu leise um auf die Entfernung von immer noch einigen dutzend Schritten gut verstanden zu werden, aber im Zusammenhang erschließt sich aufmerksamen Zuhörern vielleicht ein "Die Zwölfe zum Gruß."
JaR
"Die Zwölfe zum Gruße!" ruft Uyna zurück, ohne jedoch dichter an das Gebäude und den Fremden heranzugehen.
SL
Der Alte nickt, nimmt dann seinen Stab vom Boden und schreitet langsam die Treppe herunter, bis er das untere Ende erreicht hat. Hier bleibt er aber stehen, in derselben Haltung wie vorher, offenbar denkt er, dass er den Neuankömmlingen weit genug entgegengegangen ist.
Das Zicklein folgt ihm dabei, springt jeweils von Stufe zu Stufe und droht mehrmals zwischen seine Beine zugeraten.
OHH
Je nach persönlichem Humor könnte man die Gesamtsituation wohl als putzig amüsant bis zum Brüllen komisch ansehen: Da kommt ein ganzer Haufen nicht mal schlecht bewaffneter, kampferfahrener Reisender zu einem einsamen Einsiedler und traut sich nicht dichter als auf Rufweite an ihn heran, während der sich wiederum zu fein scheint, sie recht willkommen zu heißen. Und dann dieses ulkige, zickige kleine Zicklein, um das man fast Sorge haben muss!
Andererseits wird es Yashkir alsbald zu albern, sich mit allen anderen einen Wettkampf der Zurückhaltung zu liefern. Wenigstens gegrüßt wurde nunmehr wohl genügend, immerhin.
Stracks marschiert Yashkir dem alten Mann entgegen, hat er doch nicht vor, hier herumzubrüllen und bockiges Getier noch weiter zu verschrecken. Seine Haltung und Mimik verraten dabei Unbekümmertheit, Offenheit und Gelassenheit.
SL
Auf dem Gesicht des Alten zeigt sich ebenfalls ein unbekümmertes Schmunzeln, das nicht ganz zu seinem misstrauischen Blick passen will. Das Alter hat nichts an seiner Kraft und Größe geändert. In jedem Fall scheint der Alte sich vor den bewaffneten Fremden in keinster Weise zu fürchten.
OHH
Zweifellos würde es Yashkir auch sehr in Verwunderung versetzen, wenn er gegenwärtig durch irgend etwas Furcht erregte - außer vielleicht durch eine etwas übervorsichtige Rotte in seinem Rücken.
Am Fuße der Treppe angelangt hebt er zu nochmaligem Gruße den Stab. "Seid gegrüßt! Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris." Er deutet kurz eine Verbeugung an. "Wir haben uns ob des Sturmes etwas verfahren. Auf welcher Insel befinden wir uns?"
SL
Der Alte schaut verblüfft zu Yashkir hinüber und seine Augen weiten sich verblüfft. Offenbar ist die Anrede des Magiers nicht das, was er erwartet hatte. Er nickt bedächtig und mustert alle neu Ankommenden mit großer Geduld. Dann geht ein Lächeln über sein Gesicht und er spricht: "Clyklos."
In der Zwischenzeit hat sich das Zicklein dem Magier genähert und schnüffelt interessiert an dessen Schuhen.
MK
Delus ist zwar noch weiter hinten, kommt aber langsam heran und hat auch die Frage und die Antwort verstanden, aber er kann nichts damit anfangen. Daher wendet er sich an die Bootsfrau: "Wo?"
JaR
"Clyklos, sagte er." Erst, als es ausgesprochen ist, wird ihr klar, dass das wohl eher nicht die Frage war. "Ich kann Euch allerdings nicht sagen, wo das liegt - ich hab den Namen noch nie gehört. Immerhin hat er aber nicht widersprochen, als nach einer Insel gefragt wurde, also scheint unsere Vermutung diesbezüglich zu stimmen."
OHH
Yashkir runzelt nachdenklich die Stirne. "Hm, ich bin nicht sicher... Gehört sie noch zu den Zyklopeninseln!?" Der Ton verrät bereits, dass Yashkir es sich
kaum recht vorzustellen vermag, sie seinen so weit zurückgeworfen worden. Da er nicht recht schlüssig ist, ob der alte Ziegenhirt sich so gut auskennt, schaut Yashkir auch ein wenig seitlich zurück auf die anderen.
In diesem Moment spürt er etwas an seinen Füßen. Leicht zuckt er zusammen, aber dann entspannt er sich gleich wieder. Er ist so in Gedanken gewesen, dass er das Zicklein nicht recht beachtet hat. Was finden all die Hunde, Katzen und sonstigen Viecher nur immer an seinen Füßen!? Misstrauisch schaut er hinunter - nicht, dass er oder seine Schuhe noch gebissen werden!
SL
Wieder geht ein Lächeln über das Gesicht des Alten. Diesmal kann man zuschauen, wie es immer weiter wächst, bis es sich als tiefes, wohliges Lachen Bahn bricht. "Ha. Ha. Ha. Seitdem ich hier lebe, hat Clyklos sich nicht wegbewegt."
Das Zicklein hat den Magier offenbar für gut befunden und reibt den Kopf an seinem Bein.
OHH
Dies kann man schwerlich als direkte Antwort auf Yashkirs Frage ansehen. Stutzend verknautscht er das Gesicht, bis er das Missverständnis begreift. "Ähm, ich meinte nicht, ob es zeitlich noch dazugehört, sondern räumlich."
Noch immer etwas verunsichert, blickt er auf das Zicklein hinab. Solange es nur kuschelt und nicht beißt, will er es dulden. Wirklich schade, dass es immer nur Tiere sind, die sich ihm so anbiedern. Schade und seltsam.
SL
"Nai, sicherlich, sie gehört zu den Zyklopen. Peklos liegt gleich fünf Stunden dort." Die Hand des Alten deutet vage hinter sich.
Vom Zicklein kommt ein wohliges "Bääh", das wohl bedeuten kann 'Genau, der Alte hat recht' oder auch 'Gib mir was zu essen, oder ich esse deine Hose.'
OHH
Zu den Zyklopen? Oder zu den Zyklopeninseln? Möglicherweise hat sich der Alte ja nur versprochen, aber er könnte natürlich auch meinen, dass diese Inseln den Zyklopen als Eigentum gehören.
Während von hinten wenig hilfreiches Gemurmel, von den meisten Weggefährten aber ebenso wertfreies Schweigen kommt, versucht Yashkir sich eine Seekarte ins Gedächtnis zu rufen. Die Anschmiegsamkeit des Tierchens zu seinen Füßen dient ebensowenig Yashkirs Konzentration. Wie hießen nur all die kleineren Zyklopeninseln?
Es bringt wohl nichts, darüber nachzudenken, wird er es auf diese Weise doch nicht herausfinden. "Verzeiht, auch dieser Name will mir nicht sofort etwas sagen. Kennt Ihr denn auch Pailos und Hylailos?" Es mag ja sein, dass die Zyklopeninseln noch viel weiter entfernte Ausläufer haben. Im Grunde wäre dies zu hoffen, da man andernfalls einige Tage verloren hätte.
SL
"Nai, sicherlich, das sind die großen Zyklopeninseln. Dann gibt es auch noch Phenos, Phrygaios, Putras und noch ein paar andere Große und ganz viele Kleine."
Das Zicklein wiederholt sein "Bääh", aber es klingt jetzt drängender.
OHH
Das ist ja schon mal erhellend. Dann wird der Alte auch noch mehr erzählen können. Bestimmt liegt dieses Cyklos irgendwo weit südlich der eigentlichen Hauptgruppe der Inseln. Zunächst aber werden des Mannes Worte von einem zufriedenen Lächeln quittiert.
Dann fährt Yashkir mit seinen Erkundigungen fort: "Wunderbar, dann könnt Ihr uns sicherlich sagen, wo von Pailos aus wir gerade..." Abermals irritiert wird sein Blick nach unten gezerrt. "Euer Zicklein scheint Hunger zu haben..." Schon wird der Ton nicht nur fragend, sondern auch misstrauisch. Die Aufdringlichkeit des Tieres nimmt langsam doch etwas überhand. Gut erzogene Tierhalter rufen ihre Kleinen in solchen Fällen gewöhnlich zurück.
WT
Interessiert verfolgt Goya das Gespräch weiter von unter ihrer Kapuze heraus. Abgesehen von der Position interessiert es sie, ob genug Futter für das Zicklein vorhanden ist. Davon könnte schließlich abhängen, ob es eine Möglichkeit gäbe, Futter für Silberschweif einzukaufen.
SL
Der Alte stößt einen sehr lauten Pfiff zwischen den Lippen hervor. Der Ton ist so laut, hell und durchdringend, dass man nicht überrascht wäre, wenn noch die Ziegen am anderen Ende der Insel ihren Kopf heben. Das Zicklein jedenfalls tut es, sieht seinen Hirten an. Der blickt es finster an und macht einen leisen, pustenden Ton, worauf das Zicklein noch einmal "Bäh!" macht, dann aber Yashkir verlässt und zu den übrigen Neuankömmlingen hinüberspringt.
Der Alte wendet sich wieder zum Magier: "Mmmm, die knabbert gerne, mach euch keine Sorgen. Was wollt du wissen?"
OHH
Ein leichtes Zucken durchfährt Yashkir bei dem schrillen Geräusch, und seine Lider schließen sich ebenso unwillkürlich. Zudem glaubt er, den Ton etwas länger nachhallen zu hören, als jener wirklich gewesen ist. Die Bewegung des Zickleins gibt dem Gehör immerhin so viel Zeit, sich zu beruhigen und Yashkirs Aufmerksamkeit den nachfolgenden Worten des Alten wieder halbwegs zu öffnen.
Zuerst einmal muss Yashkir daraufhin seine Augenbrauen hüpfen lassen. Dass er vielleicht Sorgen um seine Hosen hätte haben sollen, wird ihm erst nun bei dieser Bemerkung bewusst. Aber die Bedrohung ist ja inzwischen entsprungen.
Deutlich verzögert nimmt er auch die anschließende Frage des Mannes wahr, die er aus seinem Gedächtnis hervorholt und noch einmal im Geiste anhört. Ja, was wollte er wissen? Schiff, Sturm, Insel... "Achja. Ich vermute, wir befinden uns weit südlich von Pailos, richtig? Für die Weiterreise wäre eine möglichst genaue Position sicherlich sehr hilfreich."
SL
"Ohla, ihr wollt schon weiter? Warum so viel Eile?" Dem Ausdruck des Mannes kann man deutlich seine Enttäuschung anmerken. Offensichtlich hat er nicht viel Besuch und dafür viel Zeit.
Das Zicklein nähert sich vorsichtig Goya.
OHH
Es könnte ja nicht schaden, wenn die Bootsfrau mal ein Ohr für die Positionsangaben offen hätte, statt mit dem Geweihten zu tuscheln. Wieso muss Yashkir als Passagier das eigentlich übernehmen?
Die Fragen und der Ton des Alten lenken seine Gedanken allerdings in eine ganz andere Richtung. Anscheinend wohnt er allein auf der Insel. Selbst, wenn nicht, ist es hier sicherlich oft einsam und langweilig. Etwas, das Yashkir nur allzu gut nachvollziehen vermag.
Ein Räuspern leitet die Entgegnung ein: "Hrm, nun ja... Es hängt nicht von mir ab. Ich bin nur zahlender Gast auf unserem Schiff. Vermutlich hat der eine oder die andere irgendwelche Zeitvorgaben, bis wann eine Ankunft in Brabak notwendig erscheint. Aber vermutlich kommt es nicht auf ein paar Stunden an.
Lebt Ihr allein hier? Ich meine, von Euren Ziegen einmal abgesehen?"
SL
Der Alte schaut etwas misstrauisch auf die Gruppe. "Ja, allein. Und die Ziegen. Und Lylia. Meine, mh, Großnichte. Wir haben selten Besuch. Keine Schiffe."
Die Ziege nähert sich Goya, diesmal ist es ein Zipfel des blauen Umhanges, der das Interesse des kleinen Tieres geweckt hat. Neugierig schnuppert es daran.
"Und ich bin ein schlechter Gastgeber. Ihr habt Durst?"
JuR
"Also, ich hätte Durst", meldet sich da Aylana, die dem bisherigen Gespräch interessiert - jedoch schweigend - gelauscht hat. Dabei ist es nicht nur der körperliche Durst, der sie zu dieser Meldung veranlasst, sondern auch der Durst nach weiterem Wissen. Die Hoffnung, dass das Angebot des Alten auch das Betreten des geheimnisvollen Gebäudes hinter ihm umfasst.
OHH
Stimmt, da war ja so ein Singen und Lachen; das wird diese Lylia gewesen sein. Dass der seltene Besuch anscheinend nicht auf Schiffen hergelangt, wird von Yashkir kaum bewusst aufgenommen und nicht hinterfragt.
Unwillkürlich ist Yashkir dem Blick des Alten auf das Zicklein weiter gefolgt, doch bei dessen Frage wendet er sich wieder ihm zu. Aufgrund der Satzstellung klingt sie fast eher wie eine Feststellung, doch die sich hebende Stimme am Ende ist ja eindeutig.
"Ähm, sicher", stimmt Yashkir der Aranierin zu. "Da sage auch ich nicht nein."
JaR
Bei der Einladung des Fremden tritt nun auch die Viertelelfe, die sich bisher eher im Hintergrund gehalten hat, einige Schritte vor, bis sie fast neben Yashkir steht. "Dem schließe ich mich an."
SL
"Gut. Wasser habe ich. Oder Ziegenmilch. Käse auch." Damit wendet der Alte sich um und steigt die Treppen hoch zu dem Eingang, aus dem er ursprünglich getreten war. Die einzelnen Stufen sind recht hoch und unbequem hinaufzusteigen, was ihn aber nicht stört. Etwa auf halben Weg wendet er sich halb um und deutet auf das Gebäude, während er weitergeht. "Kommt mit. In meine bescheidene Bleibe."
Das Zicklein will ihm jetzt nicht folgen, viel interessanter ist der Saum des Umhangs. Vorsichtig beginnt sie daran zu knabbern.
OHH
In Anbetracht der Stufenhöhe nimmt Yashkir dem Alten folgend eben nur eine statt der für ihn üblichen zwei auf einmal. Es wäre ohnehin unhpassend, jenen zu überholen.
"Oh, gerne Milch für mich!" erklärt er. "Wasser gab es genug dieser Tage."
SL
Am oberen Ende der Stufen schließt sich nach einem kurzen Absatz das Portal an. Der Alte tritt hindurch und in einen quadratischen Raum, der als Eingangshalle zur Haupthalle dient. Links und rechts sind zwei weitere, kleinere Portale. Insbesondere der rechte Raum dahinter sieht fast wohnlich eingerichtet aus, das Dach über der hohen Decke ist offenbar noch intakt soweit man sehen kann.
In der Mitte der Eingangshalle ist ein Brunnen, um den zahlreiche Becken angeordnet sind. Der Alte geht zu einem Seilhaufen und beginnt einen Schlauch in den Brunnen herabzulassen.
JuR
Bei Yashkirs Worten huscht ein verhaltenes Schmunzeln über Aylanas Gesicht. Tatsächlich läuft ihr jedoch bei dem Gedanken an frisches, nicht seit Tagen abgestandes Wasser ebensolches im Mund zusammen. Bis es soweit ist, sieht sie, die dem Mann relativ dicht gefolgt ist, sich neugierig in der Eingangshalle um, stets auf der Suche nach Malereien oder anderen Hinweisen auf die Erbauer oder früheren Bewohner dieser Anlage.
"Verzeiht, diese Tochter der Wissbegier hat noch eine Frage", meldet sie sich schließlich beiläufig während des Schweifenlassens ihrer Blicke. "Gibt es auf dieser Insel eigentlich größere Tiere?"
JaR
Die Viertelelfe folgt dem Fremden ebenfalls, während sie über Yashkirs Wunsch nachdenkt. "Für mich genügt Wasser", entscheidet sie dann, "es sei denn, Ihr habt auch Wein!"
SL
Der Alte ist gerade wieder dabei, den Schlauch hochzuholen, und die Frage Aylanas scheint ihn so sehr zu überraschen, dass er für einen Moment innehält. Dann zieht er weiter und geht nicht weiter auf die Frage ein.
"Wasser. Wie das hier. Wein nicht." Damit holt er den vollen Schlauch über die Brüstung des Brunnens und gießt ihn in eines der schmucklosen Becken. "Zum waschen. Gutes Wasser." Dann wirft er den Schlauch wieder in den Brunnen.
OHH
Im ersten Moment denkt Yashkir noch, er könne mit Wasser wenig anfangen, wenn ihm doch Milch in Aussicht gestellt worden ist. Doch die Erklärung des Alten lässt ihn nach kurzer Verzögerung aufhorchen. Man könnte sich zumindest mal etwas Salz von Gesicht und Händen wischen. Zudem mag die Einladung auch irgendeiner Sitte entsprechen, der man als bittstellender Gast ja nicht widersprechen muss, solange sie einem nicht schadet.
So tritt Yashkir heran und benetzt seine Finger mit dem frischgeschöpften Nass.JaR
Die Viertelelfe folgt Yashkir zum Becken, wo sie erst einmal wartend verharrt, um ihn in Ruhe fertigwerden zu lassen. "Gut", erwidert sie dem Alten unterdessen, "dann werde ich auch Wasser trinken."
Ihre Blicke schweifen indes durch den Raum und seine fremdartige Architektur, deren Groesse rein gefühlsmäßig zu dem zu passen scheint, was man mit Zyklopen assoziieren könnte.
SL
Während sich die ersten waschen, holt der Alte einen zweiten Schlauch mit Wasser hervor und schüttet den Inhalt in das nächste Becken. "Ihr waschet euch. Ich geh und hol Milch."
Er legt den Schlauch neben den Brunnen, macht sich auf den Weg zum linken Portal und verschwindet darin. Aus dem Portal dringt ein deutlicher Geruch von Milch in unterschiedlichen Zuständen der Lagerung.
OHH
Nachdenklich schaut Yashkir dem Alten nach. Dem Geruch nach scheint er gewaltige Mengen zu lagern. Wer soll das alles trinken?
Doch Yashkirs kalte Hände lassen ihn sich erst einmal nach einem Handtuch umsehen.
JaR
Nachdem Yashkir mit dem Waschen der Hände fertig ist, tritt Uyna an das Becken und wäscht sich langsam, fast genussvoll.
MK
"Vermutlich ist er eher Hirte als Besitzer", meint Delus im Hereinkommen zu der Bootsfrau. Er wendet sich zu den Becken und taucht seine Hände kurz unter, wischt sie sich dann am Mantel ab. An Yashkir gerichtet: "Ich glaube nicht, dass er Trockentücher hat. Er sah nicht nach so jemandem aus."
OHH
Kurz runzelt Yashkir die Stirn. "Ihr habt natürlich recht", erwidert er dem Geweihten und benutzt statt dessen den seitlich vom Turban herabhängenden Schleierteil, die Finger von der gröbsten Nässe zu befreien.
Etwas unschlüssig und ziellos schlendert Yashkir die Halle entlang, wobei er sich etwas dem Milch-Portal nähert. Vermutlich macht es wenig Sinn, sich eine Beschäftigung zu überlegen, bis der Gastgeber zurück ist. Das wird ja nicht lange dauern.
JuR
"Was die Frage aufwirft, wer wohl der Besitzer sein mag", meldet sich Aylana mit verhaltener Stimme, die nicht weiter als möglich tragen soll, zu Wort. "Oder bin ich hier die einzige, die die Geschichte von dem alten Mann, der alleine mit einem kleinen Mädchen auf einer Insel lebt, mehr als merkwürdig findet?"
Diese Merkwürdigkeit hindert sie allerdings nicht daran, der Empfehlung des Alten und dem Beispiel der anderen zu folgen und sich an einem der Becken zu waschen.
JaR
"Da seid Ihr nicht die einzige", erwidert die Viertelelfe auf Aylanas Äußerung, "zumal wir die Geräusche nicht vergessen dürfen, die wir vorhin gehört haben."
Sie macht keine Umstände, nach einem Tuch oder dergleichen für ihre Hände zu suchen, sondern wischt sie einfach an ihrer Kleidung halbwegs trocken, während sie sich weiter umschaut.
JuR
"Und die Spuren, die wir gesehen haben", ergänzt die schwarzhaarige Aranierin, Tonfall und Trockenmethode ihrer Vorrednerin imitierend, "Ziegenspuren waren das jedenfalls nicht."
OHH
"Vielleicht sind die Eltern ja gestorben", überlegt Yashkir halblaut. So recht will sich bei ihm noch keine misstrauische Stimmung einstellen. Gewiss wird sich manches erklären, wenn man das Kind nur zu Gesicht bekommt.
Allerdings erreichen die Frauen immerhin einige gruselige Phantasien bei ihm. "Oder vermuten die Damen, dass man sich durch die magische Handwaschung in irgendwelche milchgebenden Chimären verwandeln könnte?" Einerseits lächelt er belustigt, andererseits vermag er nicht, diese unwahrscheinliche Möglichkeit ganz auszuschließen und beiseitezuhängen.
MK
"Naja, wenn es so ist wie daheim, dann gehört Clyklos irgendeinem Adligen. Vermutlich wohnt er irgendwo auf der Hauptinsel. Der Hirte hat sicherlich nur mit einem lokalen Verwalter zu tun." Delus tritt während er spricht an den Durchgang zur Haupthalle und sieht hindurch.
SL
Aus dem linken Portal tritt der Alte. Er hat einen Tonkrug unter dem Arm, in der anderen hält er weiterhin seinen Stab. Er tritt an Yashkir heran und schaut zu den sich Waschenden. Durch nichts gibt er zu erkennen, dass er der Unterhaltung gelauscht hätte.
"Alle gewaschen? Wir gehen hinein? Aber habe nur wenig Sitze." Sein Augen streifen intensiv über alle Anwesenden und schauen sich im ganzen Raum um. Er spitzt seine Lippen und lässt dann einen durchdringenden, modulierten Pfiff erschallen.
JaR
"Das wohl kaum", entgegnet die Viertelelfe Yashkir, "aber Ihr müsst zugeben, dass dieser Ort durchaus eine Reihe von Geheimnissen birgt!"
Sie dreht sich um, als der Hausherr wieder durch die Tür kommt und folgt ihm kurz mit den Augen, bis er den Pfiff ertönen lässt, dem eine unmittelbare Reaktion ihrerseits folgt: Ihre linke Hand huscht blitzschnell wieder in die Nähe der Griffe der Wurfmesser.
Die Bootsfrau zögert nicht, der Einladung des Hausherrn zu folgen. Sie macht einige Schritt in seine Richtung, bleibt dann jedoch wieder stehen, da ihr noch nicht ganz klar ist, wohin es eigentlich gehen soll. Das Wasserbecken ignoriert sie.
SL
Kaum ist das Zicklein angekommen, geht der Alte durch den rechten Durchgang. Hier schließt sich ein Wohnraum an, etwa sechs Schritt im Quadrat. Der hintere Teil des Raumes ist durch einen Einbau abgetrennt zu dem ein mit einem Vorhang verschlossener Durchgang führt. Eine Leiter führt auf den Einbau hinauf. Erleuchtet wird alles durch ein hohes Fenster an der Seitenwand.
In der Mitte ein niedriger Tisch mit zwei Sitzmatten. An den Wänden stehen lange Regale, auf denen allerlei Dinge liegen: Becher, Krüge, Gläser, Säcke, Flaschen, Werkzeuge, Hölzer, Besteck, Schalen, Kistchen, Papierrollen, einfache Steine, behauene Steine, Reliefs, Juwelensteine, Münzen, Statuen, Waffen, Instrumente, Lebensmittel, und vieles mehr, was auf den ersten Blick nicht zu identifizieren ist.
Der Alte stellt den Milchkrug auf den Tisch, holt aus den Regalen eine armvoll Sitzmatten und breitet sie um den Tisch herum aus.
"Setzt Euch", läd er die Eintretenden ein, während er aus den Regalen Gläser und Becher heraussucht.
OHH
Kaum beginnt Yashkir zu erwägen, dem Geweihten zu folgen - der Hauptraum wirkt immerhin öffentlicher als der Wohnbereich - ist der Hausherr auch schon wieder zur Stelle. Welch aufdringliches Geräusch!
Derweil Yashkirs Rechte noch zum Ohr emporfährt und ob des beendeten Pfiffs auf halber Strecke umkehrt, erscheint auch bereits das Zicklein. Fast möchtze man annehmen, es habe sich die Stufen heraufteleportiert. Vermag er solches selbst keineswegs, ist es ihm doch kein Grund zur Unruhe.
Gemächlich folgt er der Einladung und schaut sich im Wohnraum um. Schnell wird seine Aufnahmefähigkeit von all den Gegenständen überfordert, und so schaut er wieder auf den Alten und lässt sich nach der Aufforderung auf der einen Sitzmatte nieder. Als hochgewachsener Mensch sitzt er nicht gern so niedrig, aber besser als stehen ist es allemal.
JaR
Die Bootsfrau zögert nicht, der Bitte Folge zu leisten und lässt sich auf einer der Sitzmatten nieder. Als das geschehen ist, sieht sie sich erst einmal um. Das diverse Durcheinander, das sich in den Regalen bewundern lässt, erlaubt durchaus den Schluss, dass dieser Mann und seine Ziege nicht vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten sind und wohl doch öfter Kontakt zu anderen haben.
SL
Während der Alte auf seine restlichen Gäste wartet, sucht er weiter Becher aus den Regalen heraus. Immer wieder schaut er dabei zwischen den Neuankömmlingen hin und her, als wolle er etwas sagen, aber offenbar fällt ihm nichts ein.
JaR
Die Viertelelfe entspannt sich nur langsam - und ebenso langsam folgt sie der Einladung in den Nachbarraum. Dort angekommen, ignoriert sie die bereitliegenden Sitzkissen und läuft statt dessen in einer weiten Kurve um diese und den Tisch herum, während ihre Augen weiterhin wachsam alles und jeden mustern.
OHH
Unschlüssig schaut Yashkir zu der halben Halbelfe auf und fragt sich, was sie so eine Unruhe verbreitet, wenn es ansonsten doch so ruhig ist. Aber möglicherweise hat sie es nur satt, herumnzusitzen. Das hatte man auf dem Schiff ja zur Genüge.
MK
Delus staunt noch etwas in die große Haupthalle hinein, dann folgt er den anderen. Als er den Wohnraum betritt, zögert der Geweihte erst kurz, um sich an das Licht zu gewöhnen oder aus einem anderen Grund, der nicht sofort offensichtlich ist, dann schreitet er zu dem niedrigen Tisch und setzt sich ohne jedes Zögern auf die Sitzmatten, als wäre es sein Täglich Brot, bei armen Ziegenhirten Milch auf dem Boden zu trinken.
JaR
Uyna bleibt stehen, als sie den Blick Yashkirs bemerkt, den sie erst einmal nicht so recht deuten kann. Nach einer kurzen Pause setzt sie ihre Wanderung schließlich fort, um sich dann neben Yashkir auf eines der Kissen gleiten zu lassen.
OHH
Für jemanden, der nach Unterhaltung regelrecht ausgedürstet sein müsste, wirkt der Alte auf Yashkir recht einsilbig. Jedenfalls hat man ja nun lange genug Löcher in die Luft geschaut.
So richtet sich der gebürtige Al'Anfaner etwas auf, um sich selbst auf eine Äußerung vorzubereiten. Die Frage nach dem Inhalt klärt sich freilich nicht ganz leicht. Mit den Positionsangaben wollte der Alte ja wohl noch etwas warten, um noch etwas länger Gesellschaft zu haben. Ganz in der Ferne hallt das 'Setzt Euch' einsam in Yashkirs Erinnerung nach. In der Tat, es ist still geworden seitdem. Möglicherweise hat der Hausherr ja schlicht keine Übung mehr in gepflegtem Gespräche.
"Tja, ähm... Und? Wie lebt es sich hier draußen in der Einsamkeit?"
SL
"Oh, ja. Manchmal ist es einsam etwas. Aber denke nicht viel darüber nach, habe ja die Ziegen. Und Lylia, aber die ist... wie sagt man... still?"
Während der Stille hat der Alte genug Becher zusammengesucht. Jetzt beginnt er sie mit Milch zu füllen. "Wer gewillte Wasser?"
JuR
"Ihr meint, sie ist stumm?" hakt Aylana, die sich mittlerweile ebenfalls auf eine der Sitzmatten gesetzt hat, mit samtweicher Stimme nach. Dabei hat sie noch immer die singende, lachende Mädchenstimme im Kopf. Natürlich ist sie bemüht, sich das in ihr wühlende Misstrauen nicht allzu deutlich anmerken zu lassen... doch wäre sie noch immer in Katzengestalt, würde ihre Schwanzspitze mit Sicherheit verdächtig zucken.
JaR
"Für mich bitte Wasser", beantwortet die Viertelelfe die Frage des Gastgebers, um dann bei Aylanas Worten zweifelnd das Gesicht zu verziehen.
OHH
"Wahrscheinlich nur schweigsam", versucht Yashkir den scheinbaren Widerspruch aufzulösen. Nebenbei hebt er die Hand zur Erinnerung auf das Wasser weisend. "In der Schlucht hörten wir ihre fröhliche Gesangsstimme - sofern nicht noch andere Leute hier wohnen." Dabei lächelt er fast etwas verträumt, da er sich das Kind heiter umherhüpfend vorstellt, bestimmt mit lustigen Zöpfen und einem niedlichen Kleidchen.
SL
Der Alte reicht Uyna einen Becher mit Wasser. "Nein, falsche Wort. Sie sprechen kann. Nur nicht will."
Der Alte reicht weiter die gewünschten Getränke. "Aber wir sprechen jetzt besser, was meine Person für euch tun kann."
JaR
Bei den Worten des Alten fühlt sich die Bootsfrau direkt angesprochen, schließlich ist dies genau ihr Stichwort. "Ihr habt uns bereits mit den Angaben geholfen, die Ihr vorhin gemacht habt. Vielleicht finden wir im Gespräch auch noch mehr darüber hinaus, wo sich dieser Ort im Verhältnis zu denen befindet, die wir kennen, auf dass unser Kapitän Hilfe bei der Navigation erhält. Und" - sie hält inne, um Luft zu holen - "es wäre gut, wenn wir Euch Proviant für unsere weitere Fahrt abkaufen könnten."
SL
"Proviant? Hm. Habe nicht viel. Nur was wir essen. Wir zwei. Vielleicht kann ich davon abgeben. Etwas Mehl. Etwas Karotte. Eypfel... Apfel. Viele Äpfel. Solche Dinge." Nachdenklich fährt sich der Alte über das Kinn, als würde er vor dem inneren Auge seine Speisekammer durchsuchen. "Ah, ja, und Ziegen natürlich. Käse. Schinken. Lecker."
Vom inneren Auge kehrt er wieder zu seinen Gästen zurück und schaut sie abschätzend an. "Ihr habt Silberlinge? Weil ich kann nicht geben ohne Geld."
OHH
Mit dem Mädchen hat er also recht gehabt, stellt Yashkir zufrieden fest. Verwunderlicher kommt ihm vor, dass die holperige Redeweise des Alten ihm erst hier im Hause auffällt. Sicherlich Zufall.
Wofür aber braucht man hier in der Einsamkeit Geld? Auch diese Frage tut Yashkir mit einem gedanklichen Abwinken beiseite. Das ist das Problem der Bootsfrau, die hier sicherlich des Kapitäns Verhandlungsvollmacht besitzt.
JaR
Nirkas Laune verbessert sich bei den Worten des Alten deutlich - genau das will sie hören! "Wir wollen Euch nichts wegnehmen", entgegnet sie rasch, "von daher ist es selbstverständlich, dass wir Euch bezahlen werden."
Sie weist vage in die Richtung, in der das Schiff liegen müsste. "Wenn wir hier in etwa abgesprochen haben, was Ihr zu welchem Preis verkaufen mögt, überbringe ich das dem Kapitän. Er mag dann entscheiden, wieviel Proviant er kaufen möchte und dann schließen wir den Handel ab. Was den Proviant selbst angeht... Äpfel, Ziegen, Käse, Schinken - all das können wir sehr gut gebrauchen! Offen ist einzig" - sie hält kurz inne,doch dies ist einfach zu wichtig - "die Frage, ob es eine bessere Landestelle auf dieser Insel gibt als die kleine Bucht am Ende des Wasserfalls, in der wir angelegt haben."
SL
"Schön. Machen wir." Der Alte lächelt fröhlich seine anderen Gäste an. Die scheinen eher gelangweilt von den Details der Proviantierung. Vermutlich ist der Hunger also nicht ganz so groß.
"Landestelle. Ja, bin aber kein Segler. Es gibt kleine Bucht. Hinter dem Berg da. Dahin kommt ein Boot." Der Arm des Alten deutet wage über seine Schulter, grob nordwestlich. "Aber muss man tragen alle Sachen, bergauf, bergab. Müssen wir sehen, was besser is."
JaR
"Das bekommen wir hin", entgegnet die Bootsfrau, "wir können mit unserem Beiboot an beliebiger Stelle anlanden und wir haben genug Matrosen, die alles tragen können."
Sie lehnt sich zurück und genießt, wie die Anspannung und die Ungewissheit der näheren Zukunft von ihr abfallen. Entspannt laechelt sie den Gastgeber an. "Aber lasst uns dies später genauer klären."
SL
"Gut. Niemand soll Hunger haben." Wie zur Bestätigung hebt er seinen Becher, grüßt zur Wand hin und nimmt einen Schluck. Zufrieden blickt er sich zwischen seinen Gästen um, die vermutlich ersten Gäste seit Jahren, die es in sein altes Gemäuer geschafft haben.
"Und jetzt? Wohin ihr? Ihr segelt..." Plötzlich hält er inne und schlägt mit der Fläche der freien Hand gegen seine Stirn. "Vergessen. Ich habe ja eine Karte."
OHH
Kurzzeitig sieht sich Yashkir schon als Packesel mit Apfelsäcken und tropfenden Ziegenhälften, aber Nirka klärt dies ja schnell mit der Vokabel 'Matrosen'.
Schade, dass man das Kind nicht zu Gesicht bekommt, denkt er. Das wäre sicherlich ein Farbtupfer, mag es hier auch so lauschig sein, wie es will. Fast schläfert die Idylle ein wenig ein. Nach dem Sturm ist es wohl kein Wunder, wenn nun alle Anspannung abfällt. Aber diese Sitzhaltung, welche er da schon wieder angenommen hat - oder besser: in welche er da zunehmend wie zähflüssig hineinfließt - schadet nicht nur der Optik, sondern auch den Knochen und Innereien. Entsprechend richtet er sich etwas auf und streckt die Wirbelsäule.
Die Eröffnung über die Karte lässt ihn für einen Moment verdutzt wieder zusammenklappen. Dann aber muss er lächeln. Ihm würde es in dieser Abgeschiedenheit sicher nicht anders ergehen. Einsamkeit macht eben auch ein wenig dumm. "Oh, ein Blick darauf wäre sicher hilfreich", meint er in höchst verhaltenem Applaus. Erstmal muss man sie ja sehen. Womöglich findet er sie nicht, oder sie ist derart ungenau oder gar falsch, dass sich damit nichts anfangen lässt.
JaR
"Eine Karte!?" Die Entspannung verfliegt ebenso schnell, wie sie gekommen ist und die Bootsfrau fährt bei den Worten des Alten und der Entgegnung Yashkirs hoch. "In der Tat, das würde vieles für uns klären!"
SL
"Ja. Karte." Mit einem frohen Grinsen blickt der Alte zwischen seinen Gästen hin und her. Man kann ihm ansehen, dass er einen guten Witz kennt, den die anderen noch nicht verstehen können. "Wir sitzen darauf."
Wieder muss er grinsen und versucht, es zu verbergen, indem er einen kräftigen Schluck nimmt.
Tatsächlich ist beim genaueren Hinsehen auf dem Boden ein großes Mosaik zu erkennen, das auf den meisten freien und erkennbaren Stellen einfach nur Meer darzustellen scheint, an manchen Stellen sind auch Meeresungeheuer oder Fischköpfe zu sehen. Hier und da blitzt aber eine Insel unter den Sitzmatten hervor. Delus etwa scheint auf Pailos zu sitzen.
JaR
Die Bootsfrau kommt nicht dazu, sich wieder zu entspannen, denn bei dieser Antwort springt sie auf, tritt einige Schritte zurück und versucht, die Karte als Ganzes und deren Details im Speziellen zu erfassen. Viel scheint nicht zu fehlen, dass sie Sitzmatten, Tisch oder sogar die Personen zur Seite schieben möchte, denn natürlich sind dies alles Dinge, die nichts auf einer Karte zu suchen haben und vor allem den Überblick sehr stören.
Als sie sich dabei ertappt, schon den halben Weg bis zur Viertelelfe zurückgelegt zu haben, um diese zur Seite zu schieben, beherrscht sie sich, hält inne und wendet sich wieder an den Alten. "Wo finde ich diese Insel hier auf der Karte?" Ihr Blick geht dabei fast unweigerlich zum Tisch, denn irgendwie erwartet sie, dass der Zeichner den eigenen Standort in die Mitte gesetzt hat.
MK
Delus beugt sich vor, um den Boden besser sehen zu können. "Oh, ja tatsächlich. Ein Mosaik. Und ein schönes und nützliches dazu!"
OHH
Erste Reaktion Yashkirs auf des Alten Bemerkung ist ein Hochziehen der Augenbrauen. Dann aber reagiert auch der hagere Blonde, wie es nur natürlich ist und schaut zu Boden. "Faszinabel", meint er mit dazu unpassend trocken erscheinendem Ton. Gewiss ein Kunstwerk, aber als solches auch genau? Zumindest einen Eindruck wird man wohl davon erhalten.
Also rappelt er sich schließlich behäbig wie ein Schwergewicht auf, einen besseren Betrachtungswinkel zu erlangen.
SL
"Tja, mal sehe. Da war nur ein Loch. Weil die Insel war ein Edelstein, den hat wer genommen." Der Alte geht einen Schritt um den Tisch herum. "Die Karte war richtigherum. Also muss Clyklos irgenwo da sein." Mit der Hand deutet er auf die Seite des Mosaiks, das am nächsten zu Tür liegt und wo sich Aylana etwa hingesetzt hat.
JaR
Die Bootsfrau eilt nach den Worten des Alten wieder um den Tisch herum, um den fraglichen Bereich besser sehen zu können. "Nach dem Essen sollten wir den Tisch und die Sitzkissen mal wegstellen", sagt sie dabei, "dann können wir uns ganz sicher sein, was die Lage zu den anderen Inseln angeht. Das können wir dann für den Kapitän abzeichnen, aber vielleicht will er später, wenn wir den Proviant holen, ja auch selbst noch herkommen und sich das anschauen." Man merkt Nirka dabei durchaus an, dass sie am liebsten gleich anfangen würde, die Möbel zu rücken.
Die Viertelelfe wirft der Bootsfrau einen Blick zu, der 'wage es ja nicht!' bedeuten könnte, doch sie entspannt sich wieder, als die andere sich der Frage zuwendet, wo auf dieser Karte sich die Insel befindet und wie man dies dem Kapitän zukommen lassen will.
Bleiben die noch nicht ganz aufgeklärten Rätsel der Bewohner dieser Insel. "Wo ist Lylia eigentlich?" fragt sie dann unvermittelt.
OHH
Eigentlich sieht Yashkir keinen Grund, mit dem Räumen des Bodens zu warten. Anderen aber scheint dies anders zu gehen, also sieht er von Drängelei ab und schlendert nur über der Karte umher, hin und wieder am Wasser nippend.
Uynas Frage hingegen erscheint ihm von recht diplomatischer Neugier erfüllt - zumindest von SEINER Neugier. Aufmerksam schaut er zu dem Alten hinüber, dessen Antwort heischend.
JuR
Aylana hebt gelassen eine Augenbraue, als der Alte in ihre Richtung deutet. Allerdings zeigt sie weder Anstalten, sich zu erheben oder den Blick zu senken. Schließlich scheint der Alte ja zu wissen, was sich dort befindet und hat es bereits benannt - und ihr selbst helfen weder Namen noch Bilder weiter. Mag sein, dass sich ihre Neugier steigern mag, wenn ihr Hunger erst einmal abgeklungen ist, doch solange das Angebot von Nahrung im Raum liegt, möchte sie den Alten weder mit Erwähnungen von Orten noch mit Fragen nach Kindern davon ablenken.
SL
Verblüfft blickt der Alte auf seine Gäste, dann zuckt er die Schultern.
Der Alte geht nochmal zu seinen Regalen und packt aus einer großen Kiste zwei in Tücher gewickelte Pakete aus. Dazu sucht er noch einen Teller und ein Messer. Die Pakete enthalten jeweils einen würzig riechenden Käse, den er in Stücke schneiden und auf dem Teller anrichtet und anbietet.
Dabei erzählt er von Lylia: "Ja, ist irgendwo. Ich hab Lylia gesagt, soll sie irgendwo spielen, damit ... wir nicht gestört. Ihr versteht. Kann sie rufen, vielleicht kommt. Aber bitte vorsicht. Sie ist sehr still. Hat keine Freunde hier. Kennt nur die Clyclos Insel. Dabei schönes Kind."
OHH
Auch Yashkir versteht das alles so, dass die Leute erst einmal essen und plaudern wollen. Das mit der Karte ist ja auch nicht so furchtbar eilig. Man wird vermutlich ohnehin frühestens morgen wieder weiterfahren.
Die Einsamkeit des Kindes berührt ihn am Herzen. Das ist traurig! "Wir wollten das Mädchen nicht verscheuchen. Es würde uns nicht stören, sicher nicht! Aber Ihr müsst es nicht unbedingt rufen, wenn es gerade irgendwo spielt."
Alle Worte erscheinen etwas schal. Gern würde er das Kind kennenlernen und ihm vielleicht etwas vom Alleinsein nehmen, indem er sich mit ihm beschäftigt. Aber dazu wird wohl kaum genug Zeit sein, schade.
JaR
Uyna nickt bekräftigend zu Yashkirs Worten, dann ergänzt sie: "Lasst sie spielen. Nachher oder morgen oder wann auch immer der Proviant auf das Schiff gebracht wird, haben wir sicher noch Gelegenheit, uns näher umzusehen und sie vielleicht kennenzulernen, wenn sie es denn möchte."
Ein fragender Blick geht dabei in Richtung der Bootsfrau, denn auch wenn die Viertelelfe keine Ahnung von der Seefahrt hat, so ist ihr durchaus bewusst, dass es eine Menge Arbeit sein wird, Proviant von hier bis auf das Schiff zu schaffen.
Die Bootsfrau verzieht das Gesicht, als die anderen das Thema auf das Kind lenken.
Sie bleibt noch kurz in Aylanas Nähe stehen und betrachtet die nur teilweise sichtbare Karte, dann geht sie langsam zu ihrem Platz zurück. "So ist es", bestätigt sie dabei die Worte der Viertelelfe, "die Matrosen werden eine Weile brauchen, um alles zu verladen. Vermutlich müssen wir mit dem Beiboot auch mehr als einmal fahren."
SL
"Ja. Schön. Sie wird sicher kommen, dann. Ist auch neugierig, das Madchen."
Der Alte setzt sich bequem auf sein Kissen und schaut entspannt zwischen seinen Gästen hin und her. "Und ihr. Was is passiert so in der Welt? Setzt euch, esst Käse und erzählt einem alten Mann etwas."
OHH
Befriedigt, was das Thema Kind angeht, lächelt Yashkir. Eines ohne Neugier wäre auch irgendwie schwer denkbar. Da müsste es schon krank sein oder zu lange auf einer langweiligen Schule.
Auf die Frage des Alten hin denkt Yashkir darüber nach, was für jenen wohl interessant sein könnte. Politik vermutlich eher nicht. Aber das wird ja herauszubekommen sein.
JaR
"Gerne", entgegnet die Viertelelfe, "da können wir Euch gemeinsam sicher eine Menge erzählen." Sie schaut in die Runde und beginnt dann ihrerseits, in Gedanken erst einmal vorzusortieren.
Vier Tage später in Lhasor...
Übersicht Yashkir
Redaktion und Lektorat: OHH