Besuch in Lhasor

Autoren: Jan Richling, Michael Kirchner, Oliver H. Herde und andere

SL

13. Boron 28 nach Hal, gegen Mittag
"Ruder hart Steuerbord! Leinen auswerfen!"
Geschickt werden die Leinen geworfen, geschickt werden sie auf dem Kai gefangen und an den dafür gedachten Pollern festgemacht, so dass die NORDSTERN schließlich mit der Backbordseite an einem leicht schäbig aussehenden Frachtkai direkt hinter einer übel zugerichten Karavelle namens STOLZ VON GRANGOR festmacht, vor der ein weiteres Schiff liegt, das in keinem besseren Zustand zu sein scheint. Viel mehr Platz als für diese drei Schiffe bietet der Kai auch nicht, eigentlich ist er auch dafür schon zu klein, denn er endet bereits auf halben Weg zwischen der Stelle, an der die Planke der NORDSTERN üblicherweise ausgelegt wird und dem Heck der rivaer Karavelle.
"Planke auslegen!"
Das dafür vorgesehen Stück Reling ist rasch entfernt und ebenso rasch bildet die Planke eine Brücke zwischen dem Schiff und dem Boden von Lhasor, jener Stadt, in der neben einigen hundert Einwohnern und über eineinhalbtausend Sklaven auch eine ganze Reihe von Reisenden wartet, die hier gewissermassen gestrandet sind.

MK

Auch Delus hat es sich nicht nehmen lassen das herannahende Lhasor zu beobachten. Die Stelle an der Backbordseite der Reling, die er sich zur Beobachtung ausgesucht hatte, ist zufällig auch die direkt neben der Planke, so dass er das Anlegen aus nächster Nähe verfolgen kann.
Als die Planke das Festland berührt, murmelt er: "...und damit hat uns die Zivilisation wieder."

OHH

Dagegen ganz unzufällig, befindet sich auch Yashkir in der Nähe. Schon aus Langeweile beobachtet man selbstverständlich immer das An- und Ablegen und wartet auch darauf, sich die Füße auf dem Lande zu vertreten.
Sicherlich ist Lhasor nicht unbedingt eine Besichtigung wert. Mit seinen Bergwerken dürfte es eine schmutzigen Gesamteindruck vermitteln und einer eher düsteren und unromantischen Seite der Sklaverei Bühne bilden. Andererseits macht sich Yashkir keine Illusionen darüber, dass die Arbeit in dieser Branche auf freien Leuten der nördlichen Länder körperlich viel abverlangt. Nichts für ihn also.
Bevor er aber die Planke hinunterzulaufen beginnen will, schaut er sich erst einmal um, wer noch alles an Deck auf den Landgang wartet. Insbesondere hält er natürlich nach Beonora Ausschau. Auch einige andere Mitreisende hat man in letzter Zeit ja wenig gesehen, als wären sie alle seekrank. So werden also erst einmal alle Gesichter betrachtet. Sollen sich ruhig erst einmal andere drängeln!

MK

Delus wendet sich dem Magier zu, der in seiner Nähe steht. "Ihr wollt an Land gehen?"

OHH

Yashkir wendet den Blick mit sich hebenden Brauen auf den Geweihten. "Oh, sicher! Es mag besser riechende Orte geben, doch gilt das wohl für die meisten menschlichen Ansiedlungen. Das Schiff kenne ich jedenfalls auswendig, und ein paar Schritte an Land werden meinen Knochen wohltun. Warum? Benötigt Ihr eine Entscheidungshilfe oder Begleitung?" Ein feines Schmunzeln begleitet insbesondere das vorvorletzte Wort.

MK

"Ja, sicherlich. Die ganzen Sklaven und der Bergbau. Das ist sicherlich nicht das, was ich aus meinem Dorf kenne. Und vermutlich wird es auch für mich nicht viel zu sehen geben. Aber zumindest einen Blick würde ich auf den Ort werfen wollen, wenn wir schon mal hier sind." Ein freundliches Lächeln zeigt sich auf seinem Gesicht. "Und etwas Begleitung wäre mir dabei sehr recht. Alleine ist eine Besichtigung doch langweilig."

OHH

"Natürlich", bekennt sich Yashkir. Dennoch kann er nicht umhin, noch einen letzten suchenden Blick über das Deck zu werfen. Große Auswahl gibt es offenbar nicht; insbesondere mehr oder weniger interessante Damen lassen sich kaum sehen oder sind einfach nur gut zwischen den Matrosen versteckt.
Was soll's! Delus ist immerhin ein angenehmer und unkomplizierter Mensch. Da könnte es Yashkir schlimmer getroffen haben. Entsprechend freundlich und entspannt lächelt er ihn an. "Dann lasst uns gehen. Freilich denke ich auch nicht, dass es viel zu entdecken gibt. Aber unterwegs vermodert man wenigstens nicht." Mit einladender Geste bietet er dem anderen den Vortritt.

JaR

Uyna bleibt in der Nähe der beiden im Aufbruch befindlichen Männer stehen, unschlüssig, ob sie ebenfalls von Bord gehen soll oder die einfachere Lösung wählen soll, auf diesem Schiff zu bleiben und alles andere schlicht zu ignorieren.

MK

"Brauch ich noch etwas?" Der Geweihte klopft die Taschen seines Mantels ab, während er zwischen dem Magier und der Halbelfe hin und herschaut. "Ich habe nämlich außer einem Taschentuch nicht viel eingesteckt."

OHH

Auch Yashkir mustert die junge Frau unschlüssig und fast ein wenig fragend, dann aber widmet er sich der Frage des Geweihten: "Nun, das kommt ja ganz darauf an, was Ihr vorhabt. Vielleicht etwas Geld, falls Ihr einkaufen wollt, aber für eine schlichte Besichtigung müsste ein Taschentuch durchaus genügen." Bei den letzten Worten lässt sich ein begleitendes Schmunzeln gar nicht verhindern.

JaR

Die Viertelelfe gibt sich einen Ruck und fragt entschlossen: "Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich mitkomme?"

MK

"Aber nein, natürlich nicht. Je mehr desto lustiger." Mit einem Auge schaut er dabei auf Yashkir, dessen Zustimmung er zunächst mal voraussetzt.

OHH

Die letzte Bemerkung könnte Yashkir grundsätzlich nicht unterschreiben; nach seiner Erfahrung sind kleinere Gemeinschaften auch immer intimer. Gut, das mag nicht unbedingt lustiger sein. Fragt sich ohnehin, ob sich Lustiges in dieser schmutzigen Ortschaft erwarten lässt.
Dennoch nickt er. "Ja, nein. Ich meine... " Ja, was eigentlich? In jedem Falle macht diese junge Frau einen einsamen Eindruck auf ihn, dem er sich nicht verschließen möchte. So lächelt er etwas unbeholfen. "Kommt nur mit, wenn Ihr mögt."

JaR

Ein wenig verwirrt registriert die Viertelelfe die Antworten der anderen beiden, die - so unterschiedlich sie auch sind - doch immerhin zustimmend sind.
"Lustig?" fragt sie dann gegen, "ich weiß nicht, ob ein Ausflug in diese Stadt lustig sein kann." Ihr Tonfall lässt dabei keinen Zweifel daran, dass sie kaum dieser Meinung ist.

MK

"Ach? Nun ja, lassen wir uns ganz vorurteilsfrei überraschen. Der Glanz der gnädigen Göttin funkelt an unerwarteten Orten besonders hell." Von dem ablehnenden Ton etwas zurückgestoßen, fühlt sich der Geweihte schon und kann einen etwas belehrenden Ton nicht ganz unterdrücken, bevor er sich wieder fängt.
"Lasst uns losgehen; ich denke in Eurer werten Begleitung reicht mir auch ein Taschentuch. Wollte sonst noch jemand mitkommen?" Der letzte Satz ist lauter gesprochen in Richtung von Junaro, aber doch nicht so direkt, dass dieser ablehnen müsste, wenn er nicht mit will.

JaR

"Ich erwarte von einem Ort, an dem so viele Sklaven zur Arbeit gezwungen werden, wie einer der Matrosen vorhin behauptet hat, nicht wirklich viel." Auch wenn sie sich um einen ruhigen Tonfall bemüht, ist eine gewisse Leidenschaft nicht ganz zu überhören.
"Aber Ihr habt recht, lasst uns losgehen, dann werden wir das sehen." Auch ihr Blick geht kurz zurück, denn auch wenn sie von keinen Plänen der anderen Fahrgäste weiß, so hält sie es für wahrscheinlich, dass diese nicht die ganze Zeit auf dem Schiff verweilen wollen.

MK

"Ja, sicherlich." Der Geweihte deutet mit der Hand zur Planke, wie um der Dame den Vortritt zu lassen.
"Aber ich vermute, die meisten, hm, arbeiten bei den Minen, das ist sicherlich etwas weiter weg und nicht direkt am Kai."

JaR

"Es sind nicht die Sklaven, die mich stören", erwidert die Viertelelfe, während sie sich bereits der Planke zuwendet, "sondern die Tatsache, dass man der Unsitte ihrer Haltung hier frönt."
Mit geschickten Schritten läuft sie nach diesen Worten über die schmale Planke und bleibt am kaiseitigen Ende neben dieser stehen.

MK

"Mich stört auch eher das Verhalten der Sklavenhalter."
Nach einem klärenden Blick zu Yashkir geht auch der Geweihte über die Planke wieder an Land.
"Ein schlechter Mensch wird auch ein schlechter Sklavenhalter sein. Und es scheint, meiner Erfahrung nach, so zu sein, dass diese besonders zahlreich unter der Sklavenhaltern sind."

OHH

Seit wieder einmal das Thema Sklaverei reichlich emotionsgeladen behandelt wird, hat Yashkir seine Brauen etwas zusammengezogen und geschwiegen. Sicher, es ist immer wieder traurig, wenn Menschen mit ihrer Habe nicht ordentlich umgehen - da empfindet Yashkir allerdings auch bei Tieren und Gegenständen nicht wesentlich anders. Was will man tun! Wie viele behandeln gar die eigene Verwandschaft so, ohne dass der eine dem anderen gehörte! Und wie viele meinen, sie seien zum Arbeiten gezwungen, obgleich niemand mit der Peitsche hinter ihnen steht. Solch ein Verhältnis ist immer zweiseitig und vielschichtig genug, sich da besser nicht unaufgefordert einzumischen. Sicher, Ausnahmen gibt es immer.
Durchaus ganz absichtlich lässt Yashkir die beiden vorgehen. Vom Rest der Passagiere kann man offenbar keine Unternehmungslust erwarten. Das mag aber auch an der wenig verlockenden Bergarbeiterstadt liegen.
Nach einem letzten Umschauen folgt auch er die Planke hinab.

JaR

"Da habt Ihr vollkommen recht", stimmt die Viertelelfe zu, "wobei ich mich frage, ob es so etwas wie einen wirklich guten Sklavenhalter überhaupt geben kann. Müsste er die Sklaven dann nicht freilassen und wäre damit gar kein Sklavenhalter mehr?" Während dieser Worte geht sie bereits einige Schritt vom Schiff weg und bleibt dann schließlich wieder stehen.

MK

"Ach was, ich glaube nicht, dass man gutes und schlechtes Verhalten so einfach klassifizieren kann. So etwas wie nur freilassen wird nicht helfen. Ich kenne da etwa einige sogenannte freie Bauern, naja, die könnten ganz neidisch zu einigen Sklaven blicken. Aufblicken."
Delus folgt den anderen bei ihrer Wanderung und blickt zu den Gebäuden am Kai, die offenbar hier am Rande eher Lagerhäuser und dergleichen sind.

JaR

"Auch in dieser Beziehung stimme ich Euch zu", entgegnet Uyna, die ein wenig zögernd weitergeht, "ebenso, wie es einige wenige Sklaven gibt, die in hohen Ehren leben. Ich kann mir auch vorstellen, dass manch einem das Sklavendasein besser erscheint als die Vorstellung einer Freiheit in sehr großer Armut, doch ich für meinen Teil sehe die Freiheit an erster Stelle." Wieder spricht viel Überzeugung aus diesen Worten.
"Ich möchte aber nicht versuchen, Euch oder jemanden anderen meine Meinung aufzudrängen, denn alles hat mehrere Seiten und jeder hat andere Erfahrungen gemacht und andere Dinge gesehen. Geht in irgendeines der besseren Häuser dieser Stadt, und Ihr werdet vermutlich einen Haussklaven finden, der zufrieden ist, geachtet wird, vielleicht auch mit der Familie befreundet ist und auf keinen Fall etwas anderes möchte. Danach geht in eines der Bergwerke und Ihr werdet eine andere Welt sehen, in der der Sklave ebenso wie die Spitzhacken und das Holz zum Abstützen der Stollen zur Ausrüstung des Bergwerks gehört und man den Wert jenen Holzes gegen den Wert der Sklaven rechnet, die erschlagen werden könnten, wenn die Abstützungen nicht gut genug sind." Die Viertelelfe schaut bei diesen Worten im wesentlichen in Richtung der Berge hinter der Stadt und erst bei den letzten Worten wieder dem Geweihten ins Gesicht.

OHH

Während er den beiden anderen folgt, achten seine Blicke zwar auf sicheren Boden, die Gedanken hingegen haben die Umwelt längst wieder einmal weitgehend ausgeklammert.
Wenn er zu diesem Thema etwas anmerken möchte - und es juckt ihn durchaus unter der Zunge - muss er doch wohlüberlegt abwägen, was und in welcher Form. Ein offener Disput nutzt ebenso niemandem wie ein ruiniertes Ansehen. Zugleich ist man bei so extremen Äußerungen nur zu leicht versucht, genauso vorschnell gegenzuhalten.
Doch Uyna relativiert dankenswerterweise bereits selbst ihre Worte. Das erspart einigen Ärger und zaubert sogar ein feines Lächeln auf Yashkirs Antlitz. Ihre unbedarfte Art hat etwas Erfrischendes. Stellenweise vielleicht etwas zu erfrischend.
"Da sagt Ihr etwas Richtiges", bestätigt er unvermittelt. "Ein kluger Eigentümer wird seinem Sklaven keinen unnötigen Schaden bereiten. Selbst einen Schindsklaven muss man mit sehr, sehr vielen Abstützbalken aufwiegen..." Von der verlorengegangenen Zeit des Neugrabens mal ganz abgesehen. "Wenn Ihr also mit schlecht dumm meint, unterschreibe ich das gern."

MK

Schon nach wenigen Schritten haben die Spazierenden das Ende der NORDSTERN erreicht und können einen deutlichen Blick auf die STOLZ VON GRANGOR werfen, auf die Grangor im Moment vermutlich nicht so stolz wäre. Das Schiff ist immer noch arg beschädigt, besonders im Vorschiff.
"Mich persönlich erschreckt besonders, wie viel besser sich die Menschen fühlen, die die Götter zu Herren gesetzt haben. Dabei haben sie meist nichts besonderes geleistet, als im richtigen Haus geboren zu werden. Ich habe mich oft gefragt, ob es das Sklaven-Halten ist, das den Geist dieser Menschen verwirrt."
Der Geweihte lässt seinen Blick über das Schiff gleiten und wirft wie nebenbei ein: "Wenn man dieses Schiff sieht, können wir auf der Nordstern ja noch von Glück reden, nur abgetrieben worden zu sein."

OHH

"In der Tat", erwidert Yashkir geistesabwesend auf das Schiff schauend. Die vorige Aussage des Geweihten hat ihn ins Stolpern gebracht. Wäre jener nicht ein ebensolcher, hätte er das Missverständnis wohl nicht einmal bemerkt. Erst nach dreimaligem Nachklingenlassen der Worte erkennt Yashkir, dass hier nicht zu Herren gemachte Götter gemeint sind, was ein Geweihter ja für selbstverständlich richtig nehmen muss, sondern von Göttern gemachte Herren.
Nun, die werden vielleicht ihre Gründe haben; wer weiß das schon! Vielleicht behält man das aber besser für sich. Aber etwas anderes kann man wohl ohne Gefahr anmerken: "Jedenfalls kann aus einem Freien schnell ein Sklave werden und umgekehrt. Das geschieht jeden Tag."

JaR

"Auch damit habt Ihr recht, mit beidem", erwidert die Viertelelfe dem Geweihten, ehe sie sich zu Yashkir umwendet.
"Es mag in beiden Richtungen geschehen, aber ich widerspreche Euch, wenn Ihr sagt, dass selbst ein... Schindsklave... mit vielen Balken aufzuwiegen ist. Das genau ist es, was mich stört - dass so etwas überhaupt getan wird! Möchtet Ihr, dass jemand entscheidet, wie viele Balken Ihr wert seid? Möchtet Ihr, dass jemand entscheidet, was ein nötiger Schaden für Euch ist - ganz egal, ob er das klug oder dumm tut?"
Sie hält inne, als ihr klar wird, dass sie bereits wieder dabei ist, leidenschaftlich für die Sache zu sprechen. "Aber vermutlich ist dies nicht der richtige Ort, über so etwas zu reden."

MK

Etwa gegenüber des Bugs der STOLZ verbreitert sich die Kaistraße etwas, und es entsteht ein kleinerer Platz, von dem auch die Minenstraße abgeht. Der Platz wird gesäumt von einer Kneipe 'Zum Karfunkel', zwei Kontoren und der Hafenmeisterei. Auf dem Platz selbst hat ein Zimmermann einen etwa fünf Schritt langen Stamm aufgebockt und gerade begonnen, ihn mit einer Axt zu bearbeiten, während am anderen Ende zwei Helfer mit der Säge zugange sind.
"Donner und Doria, das ganze vordere Ende ist weggebrochen. Wie das wohl passiert ist?" Mit einer gewissen ungeweihtenhaften Begeisterung für Katastrophen schaut Delus auf die Schäden der STOLZ. "Ich meine, ich hoffe, niemand ist zu schaden gekommen."
Tatsächlich fehlt ein größerer Teil vom Bug, und die Reparaturen werden sich wohl etwas hinziehen, zumal sich hier keine Werft oder auch nur zum Schiffsbau ausgebildetes Personal findet - zumindest nicht bis zum Eintreffen der Nordstern und ihres Schiffszimmermannes.

OHH

So richtig schlau wird Yashkir aus dieser jungen Frau wohl nie werden. Wobei die Jugend bereits einen Erklärungsansatz bieten mag. Hat sie nie gemerkt, dass sie niemand fragt, bevor er über sie entscheidet? Die Herren dieser Welt gebieten nicht nur über Unfreie. Handel, Geld Reichtum und Macht mögen dem Einzelnen nichts bedeuten, und doch sind sie aus keiner Gesellschaft wegzudenken.
Die Argumente versinken einstweilen in der Ablenkung, welche der Geweihte einbringt, wie in morastigenm Gelände. Etwas unkonzentrierte Blicke fallen auf das erwähnte Schiff.

JaR

Dass keiner der beiden Männer mehr auf ihre Bemerkung zum Thema der Sklaverei eingeht, nimmt die Viertelelfe als Bestätigung ihres Vorschlages, dieses Thema hier nicht zu erörtern. Somit folgen ihre Blicke denen Yashkirs und treffen dann ebenfalls den schwer beschädigten Teil jenes Schiffes, das seinen Namen im Moment nicht wirklich verdient.
"Oh", entfährt es ihr, "wenn das tatsächlich von dem Sturm kommt, der uns abgetrieben hat, dann hatten wir in der Tat sehr großes Glück und Efferds Schutz auf unserer Seite."
Sie sieht sich kurz um, ehe ihr Blick wieder zu dem Geweihten zurückgeht. "Was meint Ihr... wo wird man in diesem Hafen wohl den Efferdschrein finden?" Sie begründet die Frage nicht weiter, da ihr dies zumindest dem Geweihten gegenüber absolut offensichtlich erscheint.

MK

"Hier? Nein, eher nicht. Ich denke, der Ort ist fest in der Hand von Ingerimm." Verwundert blick er zur jungen Frau. "Aber es gibt einen Efferdschrein in der Nordstern."

JaR

"Ich weiss", entgegnet die Viertelelfe, der dieser Raum bereits bei ihrer ersten Besichtigung des Schiffes aufgefallen war, "aber denkt Ihr nicht, dass die oertlichen Seeleute hier auch einen kleinen Schrein haben?" Sie sieht sich dabei noch einmal um, ohne Hinweise auf das Gesuchte zu entdecken. "Ich nahm bisher an, dass jeder Hafen über derlei verfügt, aber ich gebe auch zu, dass ich mich mit der Seefahrerei nicht wirklich auskenne."

MK

"Kann sein. Ich rechne aber nicht mit einem Tempel." Nachdenklich kratzt sich Delus an der Schläfe. "Habe ich nicht etwas voraus ein paar Boote am Strand gesehen? Vermutlich hat einer der Fischer eine Ecke seines Hauses als Schrein eingerichtet. Oder sowas. Oder alle haben sich zusammengetan und eine Hütte hergerichtet. Aber ich glaube nicht, dass ein Seemann hier länger bleibt, als er muss. Was denkt Ihr, Eure Magnibilität, Ihr seid vermutlich weiter auf See herumgekommen als wir beide."

OHH

Im Grunde hat Yashkir zu alledem nicht wirklich etwas zu sagen. Tempel sucht er nur auf, wenn er sich von einer Gottheit wirklich etwas erhofft - also vergleichsweise selten. Man kann diesen hohen Wesen ja nicht mit jedem Kinkerlitzchen in den Ohren liegen!
Als er aber direkt gefragt wird, blickt er den Geweihten direkt an. "Mag sein, wozu wollt Ihr meine Meinung denn wissen? Ich bezweifle, dass Seeleute hier die Fischer abklappern, um einen Schrein zu finden - es sei denn, es sei etwas Dringliches." Stirnrunzelnd mustert er sein Gegenüber, ob er die Erkundigung recht verstanden hat.

MK

"Ja, stimmt. Und vermutlich ist nicht in jedem Hafen ein Schrein für die Fischer und einer für die Seeleute zu finden." Delus deutet auf eines der Gebäude am Platz. "Vermutlich findet man nur immer eine Schänke."

JaR

Die Viertelelfe lauscht dem wenig ergiebigen Wortwechsel der beiden Männer, ehe sie selbst wieder das Wort ergreift. "Ich denke, ich werde nachher einfach irgendeinen Seemann oder Hafenarbeiter fragen - oder Eurem Rat folgen und einfach den Schrein unseres Schiffes besuchen." Die Worte klingen so, als sei das Thema Efferdschrein damit für die Viertelelfe erledigt.

MK

"Tja, und jetzt...?"
Delus schaut sich in die drei zur Verfügung stehenden Richtungen um. Man könnte umdrehen und den Weg zurück gehen, an der Nordstern vorbei und den kleinen Pfad an der Küste entlang, wo die Landschaft etwas freundlicher und grüner wird. Man könnte der Kaistraße weiter folgen, an dem dritten Schiff am Kai entlang, dorthin werden die Häuser etwas ärmlicher und schließlich müsste man irgendwo den Fluss erreichen. Die Minenstraße biegt senkrecht von der Kaistraße ab, und ein kleines Stückchen weiter ist ein weiterer Platz zu erkennen, an dem ein hohes festungsähnliches Gebäude steht.
Und schließlich bleiben noch die Häuser am Platz selbst. Delus verspürt zwar keine Lust eine Kneipe oder die Hafenmeisterei aufzusuchen und hätte auch keine Verwendung für einen Besuch bei den Kontoren, aber vielleicht ja einer seiner Begleiter.
"Wohin?"

JaR

Der Blick der Viertelelfe folgt dem des Geweihten, während dieser sich umsieht. "Richtig einladend sieht das alles für mich nicht aus", sagt sie unentschlossen, um dann nach hinten zu zeigen.
"Am ehesten gefällt mir das, aber das dürfte uns rasch aus der Stadt bringen. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber da waren die Landschaften auf der Insel jenes wundersamen Herren vermutlich schöner. Wenn wir also die Stadt sehen wollen..." Ihr Blick geht wieder in die andere Richtung.

MK

"Auch wenn wir uns die Stadt ansehen wollen, werden wir wohl nicht so viel zu tun haben." Noch einmal schaut Delus in die drei Richtungen.
"Wie wäre es, wenn wir erstmal alle Möglichkeiten der Stadt erkunden, und dann - in einer Viertelstunde - uns auf einen längeren Spaziergang machen. Ich selbst habe den dringenden Wunsch auch meine Beine mal zu gebrauchen. Und nicht nur um die Treppe zum hinteren Aufgang zu steigen."

OHH

So wichtig beten manchmal sein mag, Nahrungsaufnahme ist nun einmal eine Grundnotwendigkeit. Da aber die anderen nichts mehr dazu sagen, ist Yashkir für die Beendigung des Themas dankbar und schweigt seinerseits darüber.
Den Blicken wird gefolgt; auch er findet die Natur in diesem Falle auf den ersten Blick am Verlockendsten, wichtig ist ihm dies aber nicht. So nickt er auf des Geweihten Worte hin. "Mir soll es recht sein. Ich habe kein spezielles Ziel - im Grunde geht es mir ebenso."

MK

"Na, denn."
Die drei Spaziergänger gehen um den Schreiner und seine Aufbauten herum und weiter entlang der Minenstraße, die hier zwischen zwei großen, reich verzierten Kontoren hindurchführt. Die Fassaden sind aus Marmor gehauen, die Fenster kunstvoll verglast, die Namen der Händler goldbelettert. Die beiden Häuser scheinen sich gegenseitig überbieten zu wollen und sind in ihrer Pracht in dieser verschmutzten Region eine um so größere Besonderheit. Während die Straßen schmutzig verfärbt sind, und sich ein feiner, roter Staub auf alle Flächen gelegt hat, scheinen die Häuser ständig gereinigt zu werden.
"Zumindest einige scheinen hier gut zu verdienen."

JaR

Auch die Viertelelfe nickt zu dem Vorschlag und folgt dem Geweihten. "In der Tat", stimmt sie zu, "die Bergwerke werden einiges abwerfen, das wir dann wohl hier wiederfinden."
Ihr Blick schweift über die edlen Fassaden, während sie eine erneute Bemerkung zu den Sklaven, die zu diesem Zwecke in den Bergwerken schuften müssen, herunterschluckt.

MK

"Und ich hoffe, dass sich etwas davon auch im lokalen Opferstock wiederfindet." Nachdenklich betrachtet er ein besonderes Relief, dass ein Monster oder einen Dämon mit irgendwelchen Kristallen in den Händen darstellt.
"Hm. Und Ihr? Womit verdient Ihr Euren Lebensunterhalt? Wenn ich fragen darf?"

OHH

In der Annahme, die Frage richte sich an das Fräulein, spitzt Yashkir zwar seinerseits die Ohren ein wenig, doch weiß er nur zu gut, dass bezahlte Tätigkeiten selten so viel über einen Menschen - oder Elfen, Zwergen, Goblin - aussagen, wie unbezahlte.
Daher richtet er nebenbei seinerseits für einen Moment das Augenmerk auf die Kreatur. Dabei muss er sich eingestehen, über sich um Bergbau und Bodenschätze rankende Kulte oder Sagen wenig zu wissen und dieses Kunstwerk nicht interpretieren zu können. Als einen Verlust betrachtet er dies aber nicht.

JaR

"Selbstverständlich dürft Ihr fragen", erwidert die Viertelelfe nach einer kurzen Verzögerung. "Es ist auch kein großes Geheimnis", beginnt sie, "ich ziehe durch die Welt und lebe davon, anderen gegen Geld zu helfen. Ihr wisst schon, die Begleitung einer Karawane hier, den Schutz eines Hofes dort und derlei mehr."
Sie lächelt kurz. "Ich bin sogar gut genug, mir die Aufträge aussuchen zu können, die sich mit meinen Vorstellungen decken und die selbstverständlich göttergefällig sind." Sie nickt dabei dem Geweihten zu.

MK

"Das hört sich ja abenteuerlich an."
Die drei Spaziergänger treten zwischen den beiden Kontoren heraus auf einen kleinen Platz, der vielleicht 30 Schritt im Quadrat misst, begrenzt von einigen Läden, Handwerkern, dem Ingerim-Tempel und der Festung. Gegenüber, im Osten, sind dies ein Metzger, ein Schreiner, ein Bäcker und ein Schmied. Links, im Norden, folgt zunächst der Tempel und dann ein Gasthaus. Im Westen folgen auf das Geschäft eines Alchemisten und ein Krämerladen die beiden Kontore. Die gesamte Südseite ist von der hohen Mauer und den Türmen einer Garnison besetzt.
Zwei Straßen führen von dem Platz. Gegenüber geht die Minenstraße zwischen Metzger und Schreiner weiter. Links beim Gasthof geht eine weitere Straße nach Norden.
"Habt Ihr schon mal einen Menschen töten müssen?"

JaR

Auch wenn Uynas Blicke ab und an aufmerksam über die Umgebung schweifen, bleiben ihre Gedanken im wesentlichen bei dem Gespräch und vor allem der Frage, die der Geweihte gerade gestellt hat. Sie will ihm die Antwort nicht so direkt und offen geben, so dass sie ein wenig zögert, ehe sie wieder spricht. "Es ließ sich leider nicht immer vermeiden, auch dies zu tun", erwidert sie dann leiser als zuvor, "gerade dann, wenn der Gegner nicht davor zurückschreckt, es seinerseits zu versuchen oder Unbeteiligte in große Gefahr bringt."
Sie blickt den Geweihten nach dieser Antwort offen an.

MK

Der Geweihte blickt zunächst kurz zu Uyna, dann verlegen weg, unter dem Vorwand sich den Platz anzusehen. "Hm, ja."
Delus muss an die Ereignisse um die blinden Passagiere denken. "Vermutlich ist es nicht leicht, einen gewaltlosen Ausweg zu sehen."
Weiter blickt er sich auf dem Platz um, auf dem aber nicht viel zu sehen ist. Quer über den Platz ziehen sich die roten Wagenspuren von den Minen, in einer Ecke verkauft eine alte Frau Eier und Rüben, im Schatten des Garnisonstores spielen ein paar Kinder. Delus blickt wieder zu Unya zurück.
"Und diese... Tätigkeit wird gut bezahlt?"

OHH

Auch Yashkir schaut etwas ziellos umher. Im Grunde ist hier ja nichts wirklich Interessantes zu entdecken. Das würde ihn sogar überraschen. Seine Gedanken sind auf dem Schiff in der Kabine. Es wundert ihn, dass Beonora so einsilbig geworden ist. Es wirft Fragen in ihm auf, die nicht von ihm allein beantwortet werden können - und teilweise nicht einmal ausformuliert.
Das Gespräch über bestechende Arbeit eignet sich dabei nicht, seine Laune zu heben.

JaR

"Es ist in der Tat nicht leicht", bestätigt die Viertelelfe, "aber wenn immer es irgendwie möglich ist, bevorzuge ich gewaltfreie Lösungen."
Ihr Blick schweift über die umliegenden Häuser, von denen manch eines Sklavenhalter, Sklavenjäger oder sogar Sklavenquäler beherbergen mag, doch dann zwingt sie sich, sich wieder dem Geweihten zuzuwenden. "Was die Bezahlung angeht, so kommt es ganz darauf an, um was es geht und wer derjenige ist, für den man es tut. Ich kann es mir mittlerweile leisten, von Händlern und Kaufleuten durchaus ansehnliche Summen zu nehmen, aber auf der anderen Seite gibt es auch vieles, das ich eher um der Sache willen mache und das am Ende mehr kostet, als es einbringt."

MK

"Oh, das hätte ich nicht erwartet."
Das Gebäude, das Delus am meisten interessiert, ist sicherlich der Tempel. Sicherlich ist es nur höflich dem einen Besuch abzustatten, wenn er schon mal hier ist. Er deutet daher vorsichtig fragend auf das Gebäude, wie um seine Begleiter zu fragen, ob sie dahin wollen. Letztlich ist es ihm aber egal, er kann sicherlich später wiederkommen oder sich auch zuerst etwas anderes ansehen.
"Habt Ihr ein Beispiel? Etwas, was Ihr aus Freundlichkeit zu Eurem eigenen, finanziellen Schaden angenommen habt?" Dabei fällt ihm ein, dass dies ja ein bisschen neugierig klingen mag. "Wenn Ihr darüber sprechen könnt."

OHH

Auf das Deuten hat Yashkir nur ein Achselzucken übrig. Tempel besucht man eigentlich nur, wenn man etwas von der betreffenden Gottheit will - zumindest in seiner Vorstellung. Oder eben, wenn es einem nach göttlicher Herrschaft gelüstet. Dafür kann man ja durchaus Verständnis haben, wenngleich sowas doch etwas abstrakt wirkt. Körperliche Anwesenheit ist ja doch eine ganz andere Qualität.
Jedenfalls wüsste Yahkir gerade nicht, um was er den Gott der Schmiede und des Bergbaus denn bitten sollte. Vielleicht benötigt er ihn ja eines Tages, wenn ihm irgendwer ein Bergwerk schenkt. Man weiß nie.

MK

Da Yashkir offenbar nicht so gerne in den Tempel möchte und Delus auch ein späterer Besuch recht ist, deutet er als nächstes auf das Gasthaus.

JaR

Uynas Blick verharrt etwas länger auf dem Tempel, folgt dann dem Deuten des Geweihten zum Gasthaus und kehrt letztlich wieder zu Delus zurück.
"Ein Beispiel... da gab es so manches. Wenn ich unterwegs auf jemanden stoße, der in Not ist, dann helfe ich ihm natürlich, ohne nach seinem Gold zu fragen oder solches zu verlangen - wie es wohl jeder Zwölfgöttergläubige tun würde. Derlei führt eigentlich immer zu irgendeiner Art des Verlustes, wenn Ihr es in Goldstücken messt, denn natürlich lasse ich den Geretteten nicht an Ort und Stelle liegen, sondern helfe ihm wenigstens soweit, dass er alleine weiterkommt. In der Wildnis kann das durchaus längere Wege bedeuten. Auch ist es an manchen Orten für ein ausgeraubtes Opfer eines solchen Überfalls nicht ganz einfach, für eine Heilung zu bezahlen... Derlei eben."
Sie zuckt mit den Schultern, ehe sie in Richtung der Gebäude der Stadt nickt. "Mir ist es gleich, wohin wir gehen."

MK

Delus' Blick klebt an Uynas Lippen und er folgt ihren Ausführungen gespannt, als sie zunächst noch etwas herumdruckst, Allgemeinplätze von sich gibt und dann aufhört. Deutlich ist ihm anzumerken, dass er wohl etwas anderes, Spannenderes erwartet hätte, auch wenn er versucht, seine Enttäuschung zu verbergen. "Ah!"
Er wendet sich zu dem anderen Spaziergänger. "Zum Gasthaus? Zur Garnison? Oder vielleicht einen Einkauf? Ich habe zwar kein Geld dabei, aber vielleicht braucht Ihr ja dringend etwas?"

OHH

"Oh, ich bin auch für alles offen", erklärt Yashkir recht unentschlossen. "Furchtbar viel Geld habe ich auch nicht mitgenommen. Hier ist ja kein sonderlich interessanter Markt zu erwarten." Ganz zu schweigen davon, dass Yashkir momentan eigentlich nichts wirklich benötigt - zumindest keine Gegenstände.

MK

"Nun, hättet Ihr etwas dagegen, wenn wir uns den kleinen Stand ansehen? Ich bin von meiner Berufung her immer interessiert zu sehen, was der örtliche Boden so hergibt. Es wird sicher auch nicht lange dauern, der Stand ist ja nicht so groß." Tatsächlich ist dieser kaum als solcher zu bezeichnen, es sind eher ein Korb voller Eier und ein großer Sack voller Rüben, neben dem eine alte Frau hockt.
"Wir können ja danach direkt weitergehen, nach Norden, dort scheint ein kleines Wäldchen zu sein." Tatsächlich beginnt die Straße zwischen Tempel und Gasthaus direkt hinter dem Stand. Ein Wald ist nicht zu sehen.

JaR

"Ich habe nichts dagegen", entgegnet Uyna.

OHH

"Wie Ihr mögt", nickt auch Yashkir den Vorschlag ab und wendet seine Schritte entsprechend. An Bord könnte man mal fragen, ob noch genug Eier da sind.

MK

Delus wirft einen Blick auf die Waren, während die alte Frau mühsam aufsteht und die hinzugekommenen misstrauisch mustert; offenbar gehören die Spaziergänger nicht zu ihren üblichen Kunden. Dann erkennt die Frau den unauffälligen, grünen Mantel des Geweihten als das was er ist und versucht einen Knicks oder eine Art von Verbeugung.
Delus nimmt eine der länglichen, unterarmlangen Rüben auf, drückt sie vorsichtig und riecht daran. "Der Segen der Gnädigen auf Eure Felder und Früchte, gute Frau. Wie nennt man diese Rübe?"
Die Alte schaut etwas verwirrt, steicht eine Strähne weißen Haares aus dem Gesicht und antwortet zögerlich: "Gelbe Rübe... Euer Gnaden?" Bei ihrer Antwort ist nicht ganz klar, ob sie sich unsicher ist, was der Name der Rübe ist, ob es Test oder eine echte Frage ist oder wie man einen Geweihten ansprechen soll.
Der reagiert in jedem Fall ganz ruhig, als wären Rübennamen das selbstverständlichste Thema der Welt. "Ah, ja, ich erinnere mich, danke." Damit legt er die Rübe wieder an ihren Platz zurück.

JaR

Die Viertelelfe mustert die Auslagen des Standes kurz, ohne dabei etwas zu entdecken, das ihr Interesse erregen könnte. "Vielleicht sollten wir dem Kapitän empfehlen, ein paar davon kaufen zu lassen."

MK

"Ja, das wäre eine gute Idee." Delus schaut auf die Rüben und mit etwas Phantasie kann man seine kulinarischen Gedanken erahnen. "Ich wette, Mama Mo hat ein paar Rezepte für diese spezielle Rübensorte."

JaR

"Der Meinung bin ich auch, also sollten wir besser nicht wetten", entgegnet die Viertelelfe, um sich dann wieder umzusehen. "Wollen wir weiter oder wollt Ihr noch etwas kaufen?"

MK

"Ich sowieso nicht, ich habe ja kein Geld dabei." Dennoch sieht sich Delus nochmal auf dem Platz um. Die drei Spaziergänger sind jetzt dem Gasthof recht nahe und man kann von dort die zarten Düfte der Essenszubereitung herüberwehen riechen. Links liegen das Geschäft des Alchemisten, mit allerlei Getrocknetem in Gläsern und Tiegeln, vielen Farben und undefinierbaren Pulvern. Die Auslage des Krämers daneben ist für den Laien verständlicher, es sind Lebensmittel und Werkzeuge, Ausrüstungsgegenstände und Kleinzeug.

OHH

"Mir stünde auch eher der Sinn nach Eiern", murmelt Yashir wohl eher zu sich selbst als seinen Begleitern. Allerdings macht er keine Anstalten, welche zu erstehen, denn wohin damit!
Auch für andere Dinge in anderen Läden hat er momentan keinen großen Bedarf. Dafür hat ihm der Gedanke an gekochte oder vielleicht gerührte Eier Appetit gemacht, weswegen sein Blick auf das Gasthaus fällt.

JaR

"Ich könnte Euch etwas leihen", bietet die Viertelfe an, "falls Ihr doch etwas seht, das Ihr gerne kaufen wollt."
Auch sie mustert die anderen Stände, kehrt mit ihrer Aufmerksamkeit aber rasch zu den Gefährten zurück, denn sie entdeckt nichts, das sie unmittelbar interessiert.

MK

"Danke für das Angebot. Aber im Moment brauche ich wirklich nichts."
Delus folgt dem Blick des Magiers. "Obwohl... ich bin zwar gut von Mama Mo versorgt, aber wenn mich meine Nase nicht trügt, fühlt sich unser Begleiter von den Düften verlockender Speise angezogen. Wollen wir fragen, was sie für ein paar hungrige Spaziergänger haben?"

OHH

Nachdem er seine Brauen hinreichend emporgehoben hat, gewinnt Yashkir ein Lächeln. "Es nimmt mich zwar Wunder, wie Eure Nase Euch solche Dinge über mich verrät - rieche ich hungrig?" - er hebt kurz den Arm ein wenig, als wolle er unter der Achsel schnuppern - "aber in der Tat trieb mich soeben der Geddanke an Rührei um. Wobei ich nicht wählerisch bin."
Dennoch überlässt er es dem Geweihten, den Kurs zu wechseln und voranzugehen.

JaR

"Gerne", entgegnet die Viertelelfe, "ich habe zwar keinen Hunger, aber gegen etwas Kleines zum Essen habe ich nichts einzuwenden."

MK

"Das macht meine besondere Geweihte Nase!" Ein Zwinkern zeigt, dass Delus es damit nicht so besonders ernst meint. "Gehen wir hin."
Es sind nur ein paar Schritte zu dem zweistöckigen Bau, der für die Gegend in untypischer Fachwerkbauweise erreichtet und mit Schindeln gedeckt wurde. Alles an ihm deutet auf Ausländer hin, genauer auf Einwanderer aus dem Norden. Dennoch scheint das Geschäft nicht so schlecht zu gehen, denn hinter dem Haus wurde ein Wohngebäude angebaut, das einer größeren Zahl von Gästen Platz bietet.
Auch dieses Haus ist vom rötlichen Matsch der Gegend in Mitleidenschaft gezogen worden, auch wenn man die Spuren sehen kann, wo der Wirt sich um eine Säuberung der weißen Fachwerkflächen bemüht hat.
Die große, solide Eichenholztür ist sicherlich auch ein Import und zeigt eine weiblich-mütterliche an Travia erinnernde Figur, die einer männlich-bärtigen an Ingerim erinnernde Figur einen goldenen Kelch reicht. Der Kelch ist tatsächlich vergoldet oder sehr gut angemalt.
Der Geweihe drückt die Türe auf.

OHH

Schön, wenn auch Geweihte Humor zeigen! Das ist je nach Kirche ja unterschiedlich häufig zu erwarten.
Still lächelnd folgt Yashkir dem 'ährenamtlichen' Reiseleihter.

JaR

Wieder sieht sich die Viertelelfe aufmerksam um, ehe sie dem Geweihten in das Innere des Gebäudes folgt. "Sieht nach Zuwanderern aus", kommentiert sie dabei leise, "aber das macht es an diesem Ort sicher zu einer guten Wahl."

MK

Die drei Spaziergänger treten in ein Gasthaus ein, das so auch in Nordaventurien stehen könnte. Hinter der Türe beginnt ein großer Schank- und Essraum. An den Fenstern sind kleinere Tische, zum Hof zwei lange, große Tische mit Bänken. Weiter rechts hinten scheint es einen Durchgang zum Wohnhaus zu geben, links ist die Theke und dahinter wohl die Küche und ein Hinterzimmer. Alles ist in Holz verkleidet und reichlich mit Nippes verziert. Die Oberflächen sind sauber, der Boden mit Stroh gestreut, die Luft riecht frisch.
Das Gefühl der unwirklichen Fremde steigert sich noch, als aus der Küche ein Zwerg heraustritt. "Wasch kann isch für die Herren tun?"

OHH

Dass Leute aus dem Norden Tavernen im Süden führen, ist gewiss keine Seltenheit. Die auftauchende Bedienung überrascht Yashkir aber dann doch ein wenig. So nahe am Kap Brabak sieht man Zwerge selten. Zudem diese eigenartigen Laute... Einen Moment lang fragt sich Yashkir, ob es sich da wohl um einen Dialekt oder einen Sprachfehler handelt. Aber das wird man sicherlich noch erfahren.
Ein flüchtiger Seitenblick trifft die durch die Frage nicht Einbezogene. Der Zwerg wird sich nichts weiter dabei gedacht haben.
"Nun, was mich betrifft, genügt ein gemütlicher Platz und ein Teller Rührei mit Speck, so Ihr solches anbietet", erwidert er dem kleinen Kerl.

JaR

Die Viertelelfe ignoriert vollkommen, dass die Anrede des Zwergen sie nicht umfasst, und ergänzt Yashkirs Worte: "Dem Wunsch nach einem gemütlichen Platz schließe ich mich an. Was das Übrige betrifft: Was habt Ihr denn im Angebot?"

MK

Der Zwerg dreht sich um und geht auf die Tische am Fenster zu und redet dabei weiter. "Eine Eischpeische kann isch Eusch machen, sischerlisch, wenn Ihrsch wünscht. Der Mittagschtisch isch eine kräftische Schuppe vom Schwein mit frischem Kohlgemüsche und schüschem Apfelmusch. Isch hab auch noch Schwartschbrot vom Morschen mit kaltem Braten und paschschiertem Rettisch."
Das Gasthaus ist nicht voll, aber auch nicht leer, vielleicht acht Personen haben sich hier zum Mittagessen eingefunden und sitzen verteilt meist an den kleineren Tischen. Zuerst scheint der Zwerg auf einen Zwei-Personen-Tisch zuzuhalten, im letzten Augenblick bleibt er dann doch vor einem Vierer am Fenster zum Stadtplatz stehen und bittet mit einer Handbewegung, sich zu setzten. Mit auch nicht einem Blick oder Wort geht er auf die Viertelelfe ein.

OHH

Wieder ist es an Yashkir, jemandem nachzulaufen. Dabei spekuliert er einen Augenblick lang, ob ein Angebot nicht vielleicht preiswerter wäre als das Rührei. Als er aber die vermeintliche Antwort hört, schwindet sein Interesse. Kohl ist nicht unbedingt sein Fall, und überhaupt klingt dieses Mahl als viel zu viel. Womöglich besteht das Angebot aus Dingen, die dringend weg müssen, oder der Zwerg spekuliert auf Reste für seine Schweine.
"Was bitte ist ein Morsch?" fragt Yashlkir, als er sich niederlässt. Falls Mors oder Morch gemeint war, wäre er auch nicht schlauer.

JaR

Wortlos und nach einem nicht gerade freundlichen Blick in Richtung des Zwergen nimmt auch Uyna Platz. "Das wüsste ich auch gerne", ergänzt sie, mehr, um dem Zwergen noch eine Gelegenheit zu geben, sich ihr gegenüber höflich zu benehmen denn aus wirklicher Notwendigkeit.

MK

"Ich denke mal er meint frisches Brot. Vom Morgen eben." Auch Delus ist dem Wirt gefolgt und nimmt am Tisch Platz. "Scho ischt esch. Vom Morschen. Schach isch doch. Wasch darfsch schein? Schuppe? Kalte Platte? Oder was kräftigesch schu trinken?"

JaR

"Dann für mich bitte dieses Brot mit dem Braten und dem Rettich", bestellt die Viertelelfe höflich, während sie ihren Ärger weiter zu überspielen bemüht ist.

OHH

Flugs verweht die Vorstellung von aus irgendeiner Morschen genannten Pflanze oder Substanz gebackenem Brot. "Mir bitte nur das Rührei", bestätigt Yashkir daher noch einmal.

MK

"Und für Eusch?"
Delus schaut kurz seinen Begleitern. Jetzt ohne etwas zu essen hier zu sitzen, hat er auch keine Lust. Das mit dem Geld wird sich schon klären. "Ja, ich nehme eine kleine Schale von der Suppe und etwas Brot, wenns' recht ist."
Der Wirt setzt an, die Bestellung zu wiederholen, unterbricht sich dann aber und murmelt nur kurz "Machnmerschscho" und verschwindet dann Richtung Küche.

JaR

"Mal sehen, was das wird", kommentiert die Viertelelfe halblaut, während der Wirt entschwindet. "Der Freundlichste scheint er nicht zu sein, aber das mag vielleicht auch an diesem abweisenden Ort liegen."

OHH

"Vielleicht ist er ja nur etwas zerstreut", gibt Yashkir zu bedenken. Der Zwerg möchte er sehen, der nicht gerne etwas verdient!

MK

"Denkt Ihr?" Der Geweihte schiebt etwas die Gardinen zur Seite und blickt auf die kleine Straße und Tempelmauer. "Ich hatte den Eindruck es ist so ein Zwergenproblem. Mit Elfen, meine ich. Aber dann kann es natürlich auch am Ort liegen. Ich würde hier jedenfalls nicht glücklich werden."

OHH

"Mag alles sein", erwidert Yashkir ruhig. "Ich wollte auch lediglich anmerken, dass es viele Gründe haben kann - und vielleicht auch mehrere gleichzeitig. Bei Fremden nimmt man das besser nicht ernst, auch wenn es - das weiß ich nur zu gut - manchmal nicht leicht ist." Die letzten Worte sind sichtlich vor allem an Uyna gerichtet, da er sie dabei anblickt.

JaR

"Da habt Ihr wohl recht", erwidert die Viertelelfe, wobei ihr Blick zwar den Yashkirs erwidert, sie die Antwort aber durchaus an beide Männer richtet. "Solange er meine Bestellung nicht ignoriert, ist mir der Rest egal. Wenn er es doch tut, dann wird es spätestens beim Bezahlen interessant, denn ich hatte ja bereits gesagt, dass ich für Seine Gnaden auslegen werde."

OHH

"Das klingt nicht gerade, als sei Euch überhaupt am Essen gelegen", verwundert sich Yashkir. "Ich meine, wir könnten ebenso mit dem Gehen drohen, wenn er nicht alles Bestellte bringt. Schließlich hat alles seine Grenzen."

JaR

"Wir werden sehen", erwidert die Viertelelfe, "aber Ihr habt recht, mir ist nicht besonders an Essen gelegen. Ich meine, ein wenig Hunger habe ich schon, aber den kann ich durchaus auch später stillen. Letztlich ist es ja sein Geld, das ihm entgeht, wenn er unsere Wünsche nicht beachtet - und sein Trinkgeld, das ihm entgeht, wenn er unfreundlich ist."

OHH

Yashkir zuckt die Achseln. "Nun, wie gesagt: Man könnte ihn auch noch mehr Geld verlieren lassen oder dies androhen und ihm dabei noch eine Lektion erteilen. Aber diese Entscheidung überlasse ich Euch."
Etwas gedankenleer schaut er sich wieder in der Gaststube um.

MK

Bei Uynas wiederholter Ankündigung, für ihn auszulegen nickt der Geweihte dankbar. "Nunja, übereilen wir nichts. Schauen wir was passiert. Wie sagt man doch so schön: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich vermute auch mal, dass Ihr sowas von anderen Zwergen auch kennt."

JaR

"Ab und an geschieht so etwas", erwidert die Viertelelfe, "aber gewöhnen werde ich mich daran sicher nie. Ihr habt recht, warten wir einfach ab, was genau er tun wird." Ihr Blick geht dabei kurz zur Theke, dann wieder zu den anderen beiden.

MK

Als jemand, der mit Bauern aufgewachsen ist und jetzt einer ganzen Gemeinde von ihnen vorsteht, hat es der Geweihte der Peraine nicht so sehr mit feinem Wortwitz und Andeutungen. "Ihr redet nicht so gerne über Euch selbst, oder?"
Inzwischen geht die Tür bei der Theke auf und eine Zwergin in der Kleidung einer Köchin wird eher herausgestoßen, als dass sie heraustritt. Mit guten Ohren mag man ein "Geht schon!" aus der Küche hören. Sie schaut sich noch einmal unsicher um und macht sich dann mit einem Tablett und unter der neugierig staunenden Augen aller Stammgäste auf den Weg zum Tisch der neu Dazugekommenen.

JaR

Die Viertelelfe zuckt mit den Schultern. "Kommt darauf an. Wenn jemand daran interessiert ist, erzähle ich auch gerne etwas, aber ich will auch niemanden etwas aufdrängen, das er vielleicht gar nicht hören mag. Was interessiert Euch denn?" Sie sieht den Geweihten dabei offen an.

OHH

Mit einem Ohr beim Gespräch - möglicherweise entlockt der Geweihte dem Fräulein ja irgendeine überraschende Neuigkeit - bemerkt Yashkir das etwas unfreiwillig erscheinende Auftauchen der Zwergin. Prügelt man sich darum, wer die Gäste bedienen muss? Oder sollte der Zwerg seine kleine Ungeschicklichkeit bemerkt haben, aber nicht recht eingestelhen wollen und daher lieber jemand anderen vorschicken?
Wie auch immer. Ein wenig hebt Yashkir das Kinn, um zu sehen, was da bereits serviert wird.

MK

"Ach du wei. Das ist ja kein Verhör der Praioskirche. Erzählt was Ihr mögt und verschweigt den Rest. Ich hatte nur den Eindruck, Ihr hättet sicherlich viel erlebt und mehr gesehen, und da wird man ja neugierig... Fremde Länder. Merkwürdige Sitten und Gebräuche. Sowas."
Die Zwergin tritt an den Tisch heran und setzt das Tablett vorsichtig ab. Auf dem Tablett stehen drei Tonbecher und eine Karaffe mit Wasser. Zudem eine Schale mit Suppe, ein Teller mit einer Portion Rettich und Braten und zwei dicke Brotscheiben, schon gut mit Schmalz bestrichen dazu Besteck.
"T-t-tach auch..." entströmt es leise ihren Lippen. Sie beginnt schnell und ungeschickt die Becher und Karaffe zu verteilen, ohne aufzublicken, eher aber aus Schüchternheit als aus Trotz. "F-f-für wen is der Brat'n... Herrschaft'n?" kann man leise hören.

OHH

Ein Schmunzeln huscht bei Delus' ersten Worten über Yashkirs Gesicht, wird aber dann durch die Mitbringsel der Zwergin gleichsam verweht. Für ihn ist noch nichts dabei außer vielleicht das Wasser, welches man hier offenbar gratis zum Essen reicht, wie nett.
Die Zwergin kommt ihm seltsam scheu vor - fast, wie es sich für eine Sklavin geziemt. Aber es gibt eben viele Formen, von denen nur die wenigsten auch so heißen. So lächelt Yashkir nur freundlich, doch schweigend, deutet aber zugleich mit einer flüchtigen Bewegung auf seine Begleiterin.

MK

Die Zwergin stellt den Teller vor Uyna hin, dazu Messer und Gabel.
"Und die Supp'n..."
Auf das Zeichen des Geweihten schiebt sie ihm mit der sichtbaren Vorsicht einer ungeübten Kellnerin den Suppennapf zu und legt noch den einfachen Holzlöffel hinzu. "Die Eispeis kommt g-g-gleich."
Sie nickt freundlich und will sich schon abwenden als ihr noch was einfällt. "Sollsnochwaszutrink'nsein."

JaR

"Habt Dank!" bedankt sich die Viertelelfe höflich und ohne jede Spur des vorherigen Ärgers, hat ihr diese Zwergin doch nichts getan, eher im Gegenteil: Sie hat ihr Essen sogar als erstes ausgeliefert.
"Ich würde mich über einen Becher Quellwasser freuen", beantwortet sie dann die Frage der Bedienung, ehe sie sich wieder ihren Gefährten und insbesondere der Frage des Geweihten zuwendet. "Wenn Ihr so etwas meint - ja, davon habe ich in der Tat viel erlebt. Zwischen Selem im Süden und den nördlichen Teilen des Bornlandes leben die verschiedensten Leute mit den verschiedensten Sitten. Gibt es denn eine Gegend, die Euch speziell interessiert?"

OHH

Mit seinem Lächeln und Nicken versucht Yashkir, die Zwergin ein wenig zu beruhigen, da sie so ägnstlich wirkt. Wirklich ein eigenartiges Geschöpf.
Nebenbei lauscht er, was die junge Frau wohl zum Besten zu geben hat.

MK

"Nein, danke, Wasser ist auch für mich ausreichend." Mit diesen Worten nimmt Delus den Krug und beginnt zuerst Uyna und dann sich selbst Wasser einzuschenken. Den Magus überspringt er, schließlich hat der sich ja noch nicht geäußert.
"Selem. Da gibts auch Echsen. Oder? Ich meine viele, die in der Stadt herumlaufen."
Die Zwergin schaut derweil mit immer größeren Augen auf Yashkir und scheint auf etwas zu warten.

OHH

Zunächst schaut Yashkir sie höchst irritiert an. "Ist noch etwas? Wollt Ihr die Bezah... Achso!" Erkennen breitet sich auf seinem Antlitz aus. "Ähm, ich nehme gern eine Milch dazu, wenn Ihr solche habt. Ansonsten soll auch mir Wasser genügen." Nochmals lächelt er ihr aufmunternd zu.

JaR

"Echsen?" wiederholt die Viertelelfe, "ja, die gibt es in großen Mengen in Selem und Umgebung. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich damals kaum mit ihnen beschäftigt habe und in späteren Jahren meist mit ganz konkreten Zielen in Selem war, so dass mein Wissen über sie im besten Fall spärlich zu nennen ist. Vielleicht kann ich Euch aber trotzdem helfen - was genau interessiert Euch denn an ihnen?"
Die Kellnerin beachtet sie dabei kaum weiter.

MK

"Milch?!" Die Zwergin nickt einmal und macht sich dann mit einigen Verbeugungen wieder auf den Weg zur Küche.
Delus muss sich alle Mühe geben, die Augen nicht zur Decke zu verdrehen, fragt dann aber ruhig weiter. "Naja, wie fühlt sich ihre Haut an, etwa?"

JaR

Die Viertelelfe lacht leise. "Angefasst habe ich keine Echse, warum auch? Ihr würdet doch sicher auch nicht wollen, dass ein Echsenmensch Euch anfasst, oder?"
Sie lässt jedoch keine Zeit für eine Antwort, sondern fährt fort: "Ich vermute, dass es sich eher schuppig anfühlt, aber das bliebe zu testen. Sagen kann ich Euch aber, dass ihre Sprache sehr viele Zischlaute enthält und sie dies auch nicht ablegen, wenn sie versuchen, in unserer Sprache zu reden. Einige können das ziemlich gut, wohingegen ich nur wenige Menschen kenne, die umgekehrt versuchen, die echsische Sprache zu lernen."

OHH

Ein bedeutungsvolles Schmunzeln huscht über Yashkirs Antlitz. Dann zieht er eine gewichtige Miene und scheint ein oder zwei Fingerbreit im Sitz zu wachsen. "Oh, nun... Verglichen mit jener der Ziliten ist die Haut eines Achaz meist einigermaßen weich. Natürlich kommt das aufs Alter an."

MK

"Ach..." Der Kopf des Geweihten dreht sich zu Yashkir. "Ihr sprecht aus Erfahrung? Ich meine, wie kommt es, dass Ihr einen anfassen konntet?"

JaR

Auch Uynas Blick geht nach dieser Eröffnung zu Yashkir und ihr wird wieder einmal bewusst, wie wenig sie über diesen Mann weiß. "Das würde mich auch interessieren", sagt sie darum, "und es scheint mir, als wäret Ihr der deutlich bessere Kenner des Südens als ich." Die Worte sind ohne jeden Neid ausgesprochen.

OHH

"Tja, nun..." Yashkir zuckt die Achseln, denn das ist ja nicht unbedingt eine besondere Leistung. "Wisst Ihr, im Grunde ist das ja nicht weiter erstaunlich. Ich bin schließlich im Süden geboren und aufgewachsen und habe ihn als Erwachsener weithin befahren." Ein paar fahrige Gesten unterstützen die Ausführungen. "In Brabak zum Beispiel kann man immer mal aus Versehen im Straßengedränge mit einem Achaz zusammenstoßen wie mit jedem an... ähm, mit einem Menschen."
Nach einem kurzen Blick ins Leere erinnert sich Yashkir an eine ganz spezielle Dschungelexpedition. "Auf einer meiner Reisen gelangte ich mit Gefährten auf eine Hochebene, wo wir mit allerlei Echsen zu tun bekamen. Während eines Kampfes erhielten wir mehr Gelegenheit, sie zu berühren, als es uns lieb war." Der Ton verrät wenig Begeisterung.

JaR

"Kämpfe mit Echsen sind mir bislang erspart geblieben", entgegnet die Viertelelfe, "aber das mag auch damit zusammenhängen, dass ich mit der Kämpferei erst ernsthaft angefangen habe, nachdem ich Selem und Umgebung den Rücken gekehrt habe."

OHH

Davon fühlt sich Yashkir allerdings falsch angesprochen und rückt etwas unbehaglich auf dem Stuhl herum. "Ihr könnt mir glauben, dass ich grundsätzlich keine Kämpfe suche. Die Auseinandersetzung fußte letztlich auch auf einer Aneinanderreihung unglücklicher Umstände."

JaR

Yashkirs Antwort verwundert die Viertelelfe. "Verzeiht", versucht sie richtigzustellen, "so meinte ich das nicht. Auch ich suche normalerweise keine Kämpfe, sondern verteidige mich lediglich, wenn mich jemand angreift. Einzige Ausnahme ist, wenn ich durch mein Eingreifen in einen Kampf jemanden helfen kann, der diese Hilfe benötigt. Was ich aber eigentlich meinte, war, dass ich zu jener Zeit in Selem noch ziemlich unerfahren war, was die Kämpferei anging, und folglich versucht habe, allem, was sich irgendwie in eine solche Richtung entwickeln könnte, aus dem Wege zu gehen, auch wenn das wiederum oft andere Probleme mit sich brachte - und wohl auch vermieden hat, dass ich in eine Situation kam, in der es einen Konflikt mit Echsen gab. Später, als ich erfahrener wurde, bin ich zu dem übergegangen, was ich gerade gesagt habe."
Sie überlegt kurz, was Yashkir noch gesagt hat, und fragt dann direkt: "Darf man fragen, was für unglückliche Umstände das waren?"

OHH

Für einen Moment fragt sich Yashkir, wodurch er den Anschein erweckt haben mag, von ihrem Maß der Kampfsuche gesprochen zu haben statt von seinen. Ihre weiteren Worte aber lenken ihn fort, zumal der Bandwurmsatz seine volle Konzentration erfordert. Diese junge Frau scheint oft den Drang zu verspüren, sich für irgend etwas zu rechtfertigen. "Kein Problem", tut er das Thema ab.
"Hm, es ist schon einige Jahre her... Wir waren eine etwas größere Reisegruppe, und da tut nun einmal immer irgend jemand etwas, das er nicht sollte. Außerdem müsst Ihr die Sprachbarriere bedenken. Mein Rrsahh ist ehrlich gesagt nur rudimentär zu nennen, und bei den anderen sah es natürlich noch weit schlechter aus. Jedenfalls gab es sehr unterschiedliche Interessen bei uns, dass wir nicht einheitlich auftreten konnten."
Die ganze Geschichte scheint Yashkir auch bei aller unterschwelliger Faszination nicht übermäßig angenehm zu sein.

JaR

"Das Problem hat vermutlich jeder, der mit solchen Gruppen unterwegs ist", bestätigt die Viertelelfe, "was vielleicht auch ein Grund ist, warum ich lieber alleine durch die Gegend ziehe oder bestenfalls in Begleitung sehr Weniger, die ich kenne. Aber fahrt fort, ich möchte Eure Geschichte nicht stören."

MK

Delus folgt den Erzählungen seiner Tischnachbarn aufmerksam, oder zumindest so aufmerksam wie es seine Beschäftigung mit dem Essen zulässt. Wie man seiner Statur leicht ansehen kann, ist er kein Kostverächter, so dass ihn eine heiße, dampfende Suppe mehr interessiert als irgendwelche Monster weit weg. Er ist mühsam bemüht, sich seinen Appetit nicht anmerken zu lassen, aber er kann es auch nicht lassen, die Suppe ständig zu rühren, schon mal etwas zu pusten und das Brot in kleinere Stückchen zu brechen.
Als sich die Tür zur Küche wieder öffnet, schnellt sein Kopf als erstes hoch, und er empfängt die Zwergin und ihr Tablett beladen mit Milch und Rührei mit dankbaren Blicken, die ihren langsamen und vorsichtig balancierenden Weg bis zum Tisch begleiten.
"Milch n Eisspech... Bitsehgutaptit." Schnell und ungeschickt hat sie Teller mit Rührei und Speck und den Becher mit Milch vor Yashkir abgestellt und entschwindet Richtung Küche.

OHH

Wollte Yashkir denn noch viel erzählen? Eigentlich nicht. Aber da Uyna ihn in dieser Weise geradezu auffordert, überlegt er, was noch erwähnenswert sein könnte.
Die Erwägung weicht jener, dass die Radebrechende wohl einfach nicht so gut Brabaci spricht. Wie bedankt man sich noch gleich auf Rogolan? Es will ihm nicht rechtzeitig einfallen, da die Zwergin schon wieder hinforthuscht. "Danke!" ruft er ihr folglich nach.
"Wirklich eigenartige Leute hier", wendet sich Yashkir wieder zum Tisch zurück. "Wobei Zwerge... zumal in der Fremde..."

JaR

Nachdem nun auch Yashkir sein Essen hat, sieht die Viertelelfe keinen Grund mehr, ihrerseits noch länger mit dem Essen zu warten. "Lasst es Euch schmecken", sagt sie, mehr an ihnals an den schon essenden Geweihten gewandt, um sich dann ebenfalls ihrem Essen zuzuwenden.
"In dieser Stadt wundert mich eigentlich nichts wirklich", kommentiert sie dann zwischen zwei Bissen.

OHH

'Sobald es abgekühlt ist', möchte es Yashkir hervorsprudeln, doch es gibt ja noch eine andere Bemerkung der Dame, welche seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. "Nun, mich persönlich wundert in jeder Stadt sicherlich etwas anderes - ganz je nachdem, was ich denn für Erwarungen an den jeweiligen Ort hege."
Mit beiden Händen schiebt Yashkir den Teller etwas schräg nach vorne.

MK

"Guten Appetit!" Delus tunkt endlich einen Brocken Brot in die Suppe, lässt ihn etwas vollsaugen und führt ihn zum Mund.
"Hmm. Aber zumindest Kochen können sie hier. Meine Suppe jedenfalls ist gut."

JaR

"Mein Brot ist auch sehr gut", bestätigt die Viertelelfe die Aussage des Geweihten, ehe sie sich wieder Yashkir zuwendet: "Da habt Ihr zweifellos recht, aber an manchen Orten werden es einfach zu viele Dinge, die einen wundern sollten, so dass das dann keine wirkliche Verwunderung mehr ist."
Sie hebt die Hand mit dem Brot, beisst aber noch nicht hinein. "Auf jeden Fall ist es gut, dass jene Abneigung des Zwergenwirts sich weder auf seine Bedienung noch auf das Essen uebertragen hat."
Nach diesen Worten beisst sie wieder in das Brot.

OHH

"Sicher", meint Yashkir und bezieht da letzlich alles Gesagte mit ein. Gewiss hat er sich nicht wirklich aktiv gewundert, sondern wurde gewissermaßen zum sich Wundern angeregt.
Wie auch immer; sein Rührei dampft jedenfalls noch eifrig vor sich hin. Damit sie schneller abkühlt, verschiebt er sie etwas auf dem Tische auf eine noch ungewärmte Stelle.

MK

"Ihr wolltet aber eine Geschichte über die unglücklichen Umstände erzählen." Man sieht dem Geweihten an, dass er sich wohl fühlt. Essen und Geschichten, was könnte es besseres geben.

OHH

Erst etwas verzögert bemerkt Yashkir des Geweihten Blick, welcher den Adressaten der - nennen wir es einmal Behauptung - verrät. Der hagere Stabträger ist sich nämlich keineswegs bewusst, derlei gewollt zu haben. "Ähm, ahja..." ist daher seine erste etwas verlegene, in jedem falle aber recht unschlüssige Antwort.
Dann, nach etwas stirnrunzelngefüllter Bedenkzeit, erklärt er: "Nun, wie gesagt: es ist lange her. Ich erinnere mich noch dunkel, dass etwas aus einem Tempel der Achaz... mitgenommen wurde. Außerdem legte es wohl eine unserer Begleiter auf den Zwist an, ohne dass wir dies zunächst bemerkten. So zumindest die Rekonstruktion. Ich fand sie eigentlich sehr sympathisch, wenngleich sie auch etwas streng roch."

MK

Etwas verwirrt schaut Delus zu Yashkir, dann zu Unya. Er hat das Gefühl einen Teil der Geschichte verpasst zu haben. "Ah, ja!"

JaR

Auch die Viertelelfe braucht einen Moment, um den Faden der Geschichte wiederzufinden, insbesondere, da sie sich bereits damit abgefunden hatte, dass sie nicht zu Ende erzählt wird. So beschränkt sie sich erst einmal auf das Zuhören und das weitere Verspeisen ihres Brotes, ehe sie sich auf die Äußerung des Geweihten hin doch ermutigt sieht, wieder nachzufragen: "Jene Begleiterin oder eine der Achaz?" Dem Wortlaut nach war es wohl ersteres, aber Uyna ist sich nicht ganz sicher, ob sie richtig zugehört hat.

OHH

Bei der kuriosen Vorstellung, mit einer Achaz anzubandeln, muss Yashkir doch sehr schmunzeln. Freilich kann man bloße Sympathie auch für fremde Spezies und gar Tiere empfinden. Da mag er mal wieder nicht eindeutig genug formuliert haben.
"Mja, sicher, die junge Frau", erwidert er. Was sonst noch alles ungeklärt sein könnte, will ihm nicht recht einfallen. Letztlich vermutet er nicht, es könne ein ernsthaftes Interesse an solchen Details geben. Zudem erinnert er sich auch eher an die unangenehmen Dinge, die er nicht gern wiedergeben möchte.

MK

Delus hätte noch eine ganze Reihe von Fragen auf der Zunge, aber offenbar will auch der Magier nicht wirklich gut und vollständig eine spannende Geschichte erzählen. Naja, was solls. Vielleicht sind jenseits von Drol die Menschen einfach nicht neugierig oder auf der anderen Seite nicht daran interessiert, mit ihren Erfahrungen und weiten Reisen anzugeben. So greift der Geweihte beherzt zum Löffel und löffelt seine Suppe.

JaR

Da die Erzählung nicht wirklich weitergeht, Uyna aber auch keine Lust hat, Yashkir jedes Wort einzeln aus der Nase zu ziehen, folgt sie dem Beispiel des Geweihten und widmet sich wieder ihrem Essen.

OHH

Beruhigt widmet sich Yashkir wieder dem Rührei. Manche Dinge gehören nun einmal vergessen. Der Teller wird zur besseren Abkühlung auf einen neuen Standort verschoben, dann rührt Yashkir zu demselben Zwecke um, was ohnehin verrührt ist.

Fünf Tage später auf See...


Übersicht Yashkir

Redaktion und Lektorat: OHH