Gedanken zum Tag

2.1.17

Wir haben überlebt und sind erst einmal wieder in Sicherheit...

4.1.17

Nach Absolvierung der Internationalen Stresswochen konnte mein Körper sein verlustiggegangenes Gewicht noch nicht ganz wiedererlangen. Dennoch entdeckt er heute seinen natürlichen Aufwachzeitraum um kurz vor sieben Mitteleuropäischer Zeit. Da sich die Neigung der Erdachse zur Sonne dem noch lediglich widerstrebend anzupassen bereit zeigt, kehre ich nach erster Ortsbegehung in meine Schlafstatt zurück - jedoch nicht mit dem Behufe, die Folgezeit unkalkulierbar zu verschlummern und dabei den inwändigen Kreislauf zu riskieren. Vielmehr lausche ich - linguistisch sensiblen Lesern mag bereits Verdacht erwachsen - den Ausführungen des ehrwürdigen Sprachmeisters Jochen Malmsheimer bei geöffnetem Vorhange. Letzteres dient der genaueren Kontrolle der Lichteinfallszunahme, welchselbige heute gegen acht Uhr einen leidlich annehmbaren Lumenwert erreicht.
Während meiner eingehenderen zweiten Sitzung dringen zu meiner einstweiligen Verwunderung treppenhäusliches Rumoren und Stimmenklang bis an mein Trommelfell vor. Hohles Gurgeln aus den Rohren erklärt alsbald die Situation im mich betreffenden Umfang. Im Duschschlauch finde ich genügend Restwasser für eine behelfsmäßige Handwaschung.
Als einige Minuten später der Spülkasten seine Wiederauffüllung meldet, bedeutet dies zugleich Gelegenheit zur Fortsetzung der Körperpflege. Im Anschluss bereite ich einen Kessel vor zwecks späteren Teeaufgusses oder gegebenenfalls erforderlicher Notwasserung, welchselbige dann jedoch nicht mehr in Anspruch genommen wird. Auch die Ursache jener Unregelmäßigkeit erschließt sich mir mangels informierter menschlicher Lebensformen auf den Stiegen anlässlich des Hausverlassens nicht.
Lediglich erinnere ich unwillkürlich abermals der Erkenntnis: Der Versuch, Sinn zu MACHEN, ergibt keinen solchen.

7.1.17

Nach langem Kampf ist es uns endlich gelungen, die Decken zurückzuschlagen.

9.1.17

Es war vollkommen richtig, mal gar nicht zu feiern. Das erspart eine Menge Organisationsstress, und ich habe dennoch neben dem stets rührenden Geburtstagsständchen meiner Freundin auch noch ein weiteres von meiner Tanzgruppe erhalten.

12.1.17

Ganz schön feucht hier, aber das ist bei all der Nässe ja auch kein Wunder...

14.1.17

Hartmut Herde
5.9.1938-14.1.2017

17.1.17

Nun also haben sich nach und nach alle Reisebegleiter Wilhelmines 'bis zum Abend' verabschiedet, und alle vier bewegen sich allein durch den Bergwald. Damit ist die Bühne bereit für den letzten großen ereignisreichen Abschnitt des werdenden Buches.

22.1.17

Ein Hörbuch über nordische Sagen eröffnet mir Tyr und Thor. Allerdings ist Odin nicht nur der hauptsächliche Handlungs-, sondern auch Sympathieträger, indem er sich mittels seiner durch Duldung, Nichteinmischung und Wissensbegierde gekennzeichneten Vorgehensweise als weit weiser erweist, als viele unserer Mitmenschen und die meisten Politiker.

27.1.17

Sogar die Ankündigung der Beitragserhöhung der Krankenzwangsversicherung bestätigt nun meine Vorbehalte gegen die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank: Da die Rückstellungen am Kapitalmarkt angelegt werden, müssen die entgangenen Zinseinnahmen anderweitig beschafft werden. Erstmalig spricht bei dieser Gelegenheit ein Versicherungsunternehmen offen und ehrlich von Betrug: "Betrug die Nettoverzinsung 2010 noch 4,0%, waren es 2015 nur noch 3,1%."
Bleibt zu hoffen, dass die EZB bald von ihrem Tun ablässt und es eines Tages kein Gremium mehr geben wird, welches zentralistisch einen Leitzins beschließt, sondern ein dann freierer Markt dies in der ihm zukommenden Weise selbst regelt.

30.1.17

21 Jahre sind eine lange Zeit, in welcher in den Geburtstagsgrüßen wohl schon so ziemlich alles gesagt worden ist, was sich aussagen lässt. Und dennoch ist jeder Ebertag neu, da neue Charaktere in neuen Kombinationen neue Geschichten erzählen und neue Blickwinkel des Lebens aufzeigen. Dies wird den Grünen Eber noch lange jung erhalten.
Da darf ich ihm und uns allen mal wieder herzlich gratulieren.

2.2.17

Um den Kapitalismus wirklich verstehen zu können, muss man unter anderem zuerst einmal wissen, dass Geld nicht das einzige und nicht einmal wichtigste Kapital ist. Immobilien oder Maschinen können ebenso zum Kapital einer Privatperson, eines Unternehmens oder einer Volkswirtschaft gehören wie Geschäftskontakte, Mitarbeiter und die Umwelt allgemein. Insbesondere die letzteren beiden müssen gesund sein, um als Kapital funktionieren zu können, andernfalls erzeugen sie Kosten. Das vermutlich stets nützlichste Kapital ist hingegen das Wissen selbst.

7.2.17

Wenn wie eben beobachtet allein in der Tegeler Straße innerhalb einer Viertelstunde ganze vier Polizeiwagen spazierenfahren, kann von Unterbesetzung ja wohl nicht das kleinste bisschen Indiz einer Rede sein.

13.2.17

Nun hätten wir morgen endlich mal Zeit, den neuen Krieg der Sterne zu sehen, aber anscheinend gibt es nur noch ein paar Vorstellungen auf englisch oder in 3D oder gar beides. Schade. Bis der mal ins Fernsehen kommt, habe ich wohl keins mehr. Vielleicht kann ich ihn mir wo ausleihen.

17.2.17

Anscheinend wurden die Bänke in der Friedhofskapelle ganz bewusst mit einer vorstehenden Kante am oberen Lehnenrand versehen, damit man seine demütige Trauer deutlicher mit einer krummen Haltung zeigt. Innerlich lenkt mich das jedoch eher davon ab. Um so mehr die Rede des gewiss wohlmeinenden Pfarrers, welche von einer mir so vollkommen fernstehenden Weltanschauung zeugt und mir dadurch auch den Verstorbenen etwas entfremdet. Erst Connys ergriffener Gesichtsausdruck führt mich zum eigentlichen Thema dieser Veranstaltung zurück.

19.2.17

Geruhsamer Alltag, lieber Gefährte! Welch Freude, dich nach all der langen Zeit endlich einmal wiederzusehen! Wie lange kannst du bleiben?

28.2.17

Wieso 'fast Nacht'? Es ist doch eigentlich recht hell heute...

4.3.17

Nach langem Hin und Her mit Suche nach einem Termin und einem Kino, welches den Film nach mehr als 10 Spielwochen noch in 2D und auf deutsch zeigt, haben wir nun also endlich die Episode 3,9 des Krieg der Sterne gesehen.
Schurke Eins hat mich sehr beeindruckt, aber auch erschüttert. Interessante Charaktere, herrliche Bilder und köstliche Anspielungen auf Episode 4 für die Eingeweihten lassen den Film zu einem großen Erlebnis werden. Die Hauptcharaktere der Reihe vermisst man keineswegs - im Gegenteil: C-3PO ist zum ersten Mal nach vier Teilen wieder erträglich.
Eigentlich würde man gern mehr von einigen der Charaktere sehen. Leider werden allzu viele allzu leichthin verheizt. Mag sein, man wollte damit die Schrecken des Krieges deutlicher zeigen - für mich riecht dies eher nach vs-nordamerikanischem Pathos.
Auch die Verpackung des Filmes lässt stellenweise zu wünschen übrig. Den Titel empfinde ich als schwach motiviert und wenig klangvoll. Es fehlt der charakteristische Einleitungstext, welchen man gut in den Zeitsprung hätte platzieren können.
Und warum eigentlich wird Komponist John Williams vertreten? Michael Giacchino soll gesagt haben, dass er sich um etwas Neues und Eigenständiges bemüht habe. Für mich klingt das nach einer Entschuldigung, John Williams nicht getreuer nachempfunden zu haben. Dadurch kommt für den Musikliebhaber etwas weniger Krieg-der-Sterne-Stimmung auf. Gewiss gibt es viele gute Ansätze und einen durchaus ohrwurmelnden neuen imperialen Marsch, doch hätte ich mir hier zwischendurch auch ein paar mehr bekannte Melodien als verbindendes Element gewünscht.
So gelangt der Film in meiner persönlichen Liste mit Episode 4 und 7 ins Mittelfeld; an 5 und 6 kommt er für mich nicht heran.

11.3.17

Für einen Schriftsteller sind Probeleser ja immer eine empfehlenswerte Idee, um grobe Fehler zu vermeiden. Noch mehr gilt dies, wenn man die Reaktion des Publikums direkt beobachten kann. So ist ein Höhepunkt unseres Wochenendes stets, wenn ich Conny die neuesten Seiten von Wilhelmine vorlese. Diesmal kann sie mich von einer Szene abbringen, mit der ich selbst nicht recht zufrieden war. Ihre Lösung des Problems ist viel einfacher und naheliegender und daher passender als meine und führt doch zum gleichen Ergebnis.

10.4.17

Als Kind habe ich mich immer wieder gefragt, wer eigentlich dieser Lenz ist, der da offenbar zu Besuch kommt und um dessentwillen die Mädchen 'Trallala' singen...

11.4.17

Conny rügt sich selbst für ihr Trödeln: "Ich tu so, als hätte ich ewig viel Zeit!"
Ich: "Du versuchst es also mit der sich selbst bewahrheitenden Behauptung?

14.4.17

Der hohen Druckempfindlichkeit meines Schneidezahns zufolge, mag eine Wurzelbehandlung anstehen. Jedenfalls stellt die Unerreichbarkeit meiner Zahnärzte einen weiteren guten Grund, staatlich vorgeschriebene Feiertage abzulehnen.

16.4.17

Aufgrund der wechselhaften Symptome ist auch eiertagsstressbedingtes Aufbeißen als Ursache nicht auszuschließen.

18.4.17

Erstmal merke ich fast gar nichts mehr! Die Belastungen der letzten Wochen - oder eher Monate - haben bei mir ja schon die eigenartigsten Körperreaktionen hervorgerufen.

23.4.17

Wir tanzen im "öffentlich-rechtlichen Fernsehen". Fraglos ein sehr kurzer Suchspaß bei rund zwei Minuten Dauer und so vielen anderen Leuten im Bild. In unserem Youtube-Kanal kann man uns statt dessen langfristig und ausführlich beschauen.

27.4.17

Mein erstes Gefühl hat mich doch nicht getrogen: Eiter unter dem Zahn.

29.4.17

Bei einer Millionenstadt erscheinen ein paar hundert Demonstranten gegen den Rundfunkzwangsbeitrag erbärmlich wenig. Aber ein paar Passanten gesellen sich dann doch noch spontan zu uns. Die anderen tun, was die breite Masse eben üblicherweise so gegen Totalitarismus tut: dumm glotzen.

30.4.17

Beim Frühstück beiße ich in eine durchaus weiche Birne. Das knackende Geräusch und den Schmerz hätte man so also nicht erwartet. Ich beruhige mich, hier sei nicht der Zahn, sondern die Füllung gebrochen. Meine hauptsächliche Schlussfolgerung ist, dass gesetzliche Sonntage auch nicht besser sind als gesetzliche Feiertage.

1.5.17

Abends bemerke ich die Beweglichkeit des Zahnes. Meine erste Annahme scheint sich also doch wieder zu bestätigen.

2.5.17

Die Wurzelbehandlung; Letzter Teil: Ach, hätte ich jetzt gern eine Wurzelbehandlung!
Um nach meiner bevorstehenden Zahnbehandlung mal ein paar mehr weiche Dinge im Hause zu haben als an den Tagen, an denen man nicht einkaufen darf, radle ich mit leidlich gefülltem Korbe wieder heim, da springt mir die Kette herunter. Ich stelle es ab, um nach irgendeinem Papiermüll zu suchen, mit dem man sie unbefleckt anfassen kann, da bläst mir der Wind das Rad um. Zwei Schokopuddinge, das Joghurt für Conny und der Quark sind geplatzt. Mit ersteren steht dann wenigstens schon mal das Mittagessen fest, da ich eh nichts mehr kauen kann.
Der Regen auf der Fahrt zum Zahnarzt genügt nicht, all die Spritzer der halbflüssigen Speisen von Rad, Zubehör und Kleidung vollends abzuwaschen - nur für nasse Oberschenkel auf dem Behandlungsstuhl. Immerhin lässt er nach, als ich mit einem Zahn weniger wieder heimkehre, da er nun ja nicht mehr gebraucht wird. Den Zahn hingegen werde ich wohl noch eine ganze Weile vermissen.
Zuhause lese ich dann im mir mitgegebenen Merkblatt, man solle wegen der Betäubung nach Zahnextraktionen nicht mit dem Auto fahren. Das Rad genommen zu haben, war also wie zumeist die richtige Wahl.
Versäumen Sie nicht die Romanfortsetzung als Fortsetzungsroman: "Brücke oder Implantat?"

5.5.17

Die Prothese für den fehlenden Zahn ist schund: Sie fällt herab, sobald ich meine Zähne auseinandernehme. Tu ich dies jedoch nicht, beiße ich auf die Metallklammern.
Als ich nachfrage, ob das alles denn noch andere Zwecke als kosmetische verfolge, werde ich bestätigt und winke ab. Allein der Gaumenteil des kleinen Monsters stört mich mindestens so wie die Zahnlücke. Wozu also! Lediglich auf längere Zeit sollten die Nachbarn daran gehindert werden, zusammenzurücken, was ich erstmal mit meiner oberen Beißschiene ebensogut erreichen kann.

7.5.17

Ein erster Entschluss steht fest: Wenn ich mich für ein Implantat entscheiden sollte, werde ich nicht bloß wegen der Zwangsversicherung bis zum Januar damit warten. Letztlich kostet es ähnlich viel wie ein Jahresversicherungsbetrug -äh- -beitrag. Also sind die Kosten ebenso wie die Zahlungsmodalitäten meiner Versicherung eher keine hilfreichen medizinischen Argumente bei der Auswahl des Zahnersatzes, sondern wieder einmal nur gegen den Versicherungszwang. Im übrigen erspart mir baldigeres Handeln auch eine unsägliche Prothese.

22.6.17

Das Schönste am Regen ist, dass der Kettenraucher unter mir dann die Fenster schließt.

27.6.17

Wie man sich das vorstellen muss, wenn eine Hose 'schlimm fit' ist, kann mir ja auch gleichgültig sein - um so mehr, wenn sie dort, wo ein Reißverschluss hingehört, Knöpfe hat...

30.6.17

Ja, na gut, es war etwas feuchter gestern... Aber mit dem Rad trotzdem kein Problem. Ich habe am Großen Stau - äh, Stern - und anderswo sehr in mich hineingeschmunzelt.

2.7.17

Volkswirtschaften sind wie natürliche Organismen, welche mit ihren Nachbarn in Symbiose leben. Erst staatliche Eingriffe wie Zölle und Kriege stören das Miteinander, wohingegen Steuern und Subventionen sich wie Tabletten verhalten, deren Nebenwirkungen man niemals ganz überschauen kann. Wenn natürliche Phänomene der Wirtschaft wie Unkraut bekämpft werden, mag man eines Tages erkennen, dass man gerade jene Pflanze ausgerottet hat, die den Krebs immer verhinderte.

17.7.17

Nach langem Ringen mit mir selbst hatte ich mich für eine Zahnimplantation statt einer Brücke entschieden. Ob ich damit auch gewonnen habe, erfahre ich hoffentlich erst in vielen Jahren.
Die mich am meisten beruhigende Aussage, es gehe mir nach der Operation wie nach einem gezogenen Zahn, mag jedoch für ab dem Hals abwärts gemeint gewesen sein. Da hatte ich zuletzt von der Betäubung abgesehen keinerlei Beschwerden. Nun hingegen wechsele ich gegen die Schwellung im Akkord die Kühlkissen und bestaune die satten rot-blauen Farben des großzügig um mein Auge ausgebreiteten Blutergusses.
Das eigentliche Hauptproblem sehe ich dabei im weiteren Verlust liebgewonnener Regelmäßigkeit. Eine Woche kein Tanz, und ich soll auf Milchprodukte verzichten...

19.7.17

Mit dem Zweiten sehe ich schlechter:

20.7.17

Der Schatz der Silingen ist gefunden! Nun bleibt nur noch die Frage, wer ihn am Ende bekommt...

24.7.17

Das Ziehen der Fäden gestaltete sich so überraschend kurz und schmerzfrei, dass ich mich frage, was sie überhaupt noch gehalten haben. Aber so verwundert es um so weniger, dass ich die Hälfte davon bereits vorab zerkaut und verschluckt hatte.

26.7.17

GEFAHR FÜR ASGARD, der zweite Band von Projekt Caniron ist nun endlich nach seiner Überarbeitung als E-Buch bei Tolino erschienen.

6.8.17

Nun müssen wir wieder die einfältigen Politikergesichter auf den Straßen ertragen. Freilich weit schlimmer sind die fast durchweg närrischen Werbesprüche, Versprechungen und Forderungen. Mich kann das alles jedenfalls nicht davon überzeugen, jene Leute seien in irgendeiner Hinsicht notwendig.

17.8.17

Mein Tanzbuch enthält nunmehr Tanzanweisungen für über 200 Volkstänze und höfische Tänze aus acht Jahrhunderten; dazu meist Herkunftsangaben, allerlei historische Hintergründe, einzelne Varianten und Liedtexte, ferner ein reichhaltiges Literaturverzeichnis sowie ausführlichen Index und Inhaltsverzeichnis. Es befindet sich in beständiger Erweiterung, ist auf deutsch und frei von Abkürzungen, dennoch platz- und somit papiersparend und darüber hinaus vollkommen kostenlos.

18.8.17

Wenn die Regelmäßigkeit in meinem Leben nicht bald wieder Oberhand gewinnt, sinke ich bis Ende des Jahres auf 60 kg Lebendgewicht ab. Überhaupt ist es interessant, mit wie abwechslungsreich vielfältigen Warnsignalen mein Körper auf den dauerhaften Missstand aufmerksam zu machen versucht.

19.8.17

Eine der größten Schwierigkeiten des Lebens ist das Erkennen, was einen wirklich zufrieden werden lassen kann. Jenes im Anschluss umzusetzen, ist nur noch der Rest eines begonnenen Weges.

22.8.17

Gewiss, die Menschheit in ihrem gegenwärtigen Entwicklungsstadium braucht Nachtwächterstaaten, damit sie sich nicht die Köpfe einschlägt. Aber ein Staat, seine Regeln und seine Verwaltung dürfen nicht so weit ausufern, dass sie geistige, körperliche oder wirtschaftliche Schaffenskraft ersticken. Wir brauchen freie Entfaltung und Eigeninitiative. Ob die Ziele des Freiheitskampfes von 1848 noch zu unseren Lebzeiten zur Gänze umgesetzt werden können, mag einstweilen dahingestellt bleiben; aber man sollte sie nicht aus den Augen verlieren zugunsten der Illusion des friedlich freudigen Eierkuchens.

7.9.17

In unserem Kiez bewies jemand guten Geschmack, Humor und wohl auch Gerechtigkeitssinn, indem er offenbar parteiunabhängig einige Wahlplakate umdrehte...

11.9.17

Meine Stellungnahme zum Wahlomat und Kandidatencheck ist fertig.
(Die erste gegenwärtig im Bundestag vertretene Partei landet bei mir übrigens auf Platz 12 - was zwar nicht viel bedeutet, meinem Bauchgefühl jedoch auch nicht merklich widerspricht.)

12.9.17

Solches kommt mir so in den Sinn, wenn ich doch einmal wegen widriger Umstände mit den öffentlichen Nahverbrechern unterwegs sein muss...:

15.9.17

Im nächsten Jahr werde ich erstmals meinen eigenen Kalender benutzen, da mir alle anderen immer aus irgendwelchen Gründen nicht wirklich gefallen.

23.9.17

Die Erkrankung zweier Damen bringt unsere Rollenspielrunde zum Platzen und dadurch meine Wochenendplanung so sehr durcheinander, dass es mir unter anderem beinahe nicht mehr möglich gewesen wäre, morgen wählen zu gehen.

24.9.17

Meine Wunschpartei und 8 weitere stehen nicht auf dem Stimmzettel; anscheinend treten sie in meinem Wahlkreis alle nicht an. Sehr enttäuschend. Aber mit der attischen Urdemokratie, der Volksherrschaft der Athener hat diese Veranstaltung ohnehin noch herzlich wenig zu tun. Wir durften wieder lediglich darüber abstimmen, wer über uns bestimmen soll.

4.10.17

Unvermindert gelten meine Tagesgedanken vom 4.5.16.

5.10.17

Sturm? Noch etwas, um das zuviel Wind gemacht wird.

8.10.17

Gewiss, die vielen umgestürzten Bäume tun mir sehr leid. Tatsächlich habe ich den ersten jedoch erst am Samstag selbst gesehen. Die Anzahl der Todesopfer mag ich manchem zu mathematisch nüchtern betrachten. Ansichtssache. Menschen aber "aus Sicherheitsgründen" außerhalb von Fahrzeugen stehen zu lassen, wie es mir über die BVG zugetragen wurde, erscheint mir dann dem Sicherheitsgedanken doch eher zu widersprechen. Andererseits hatte ich auf dem Rad während des Sturmes keine persönlichen Eindrücke, die ich als besonders hervorhebenswert bewerten könnte. Mit den mitteleuropäischen Naturereignissen und ihren Nebenwirkungen liegen wir doch in einem außerordentlich gemütlichen Bereich.

10.10.17

Unsere Layouterin muss in Kürze gaaanz überraschend in den Urlaub fahren, die Arme! Da hilft ihr die gesamte Redaktion natürlich gern mittels Verdoppelung des Arbeitstempos. Wer dabei vor Stress umfällt, kann ja im Liegen weitermachen.

21.10.17

Speziell für den Schulanfang gestaltete Süßigkeiten sind zwar im Grunde ebenso sinnlos wie jene für die Eiertage und Konsumnachten, könnten aber für kluge Einkäufer die zeitlich lange Sommer-Herbst-Lücke zwischen den zugehörigen Resteverkäufen schließen helfen.

22.10.17

Eine freiheitliche Politik zu vertreten ist so ähnlich wie Atheist zu sein. Plötzlich verbünden sich all die zerstrittenen anderen und fallen über dich her. Sie sind sich darin einig, dass nicht einfach jeder das tun darf, was für ihn richtig und gut wäre, sondern dass in jedem Falle andere darüber bestimmen sollen. Warum eigentlich?

23.10.17

Als ich morgens aus einem jener unangenehmen Träume erwache, in welchen ich aus ungeklärten Umständen mit den öffentlichen Nahverbrechern durch die Stadt irren muss, frage ich mich einmal mehr, ab welcher Entschädigungssumme ich diese überfüllten fahrenden Särge wohl meinem Rad vorzöge.

29.10.17

Die Vorgehensweise der POlizei erinnert immer mehr an eiskalten Trickbetrug - wohl einfach deswegen, weil es oft kaum etwas anderes als das ist, nur eben im hoheitlichen Auftrage des überdimensionierten Staatsapparates.

31.10.17 - Weltspartag

Dass man den Weltspartag hierzulande diesmal als gesetzlichen Feiertag begehen muss, erscheint über das Ziel hinausgeschossen.

6.11.17

Wenn mein Liebling verreist, versetzt mich dies kaum weniger in Aufruhr, als wenn ich selbst auf große Fahrt gehen müsste.

7.11.17

9:35: "...hat einen geänderten Wagenstand. Die Wagen 9 und 6 entfallen."
9:41: "...hat einen geänderten Wagenstand. Die Wagen 5 und 6 entfallen."
9:46: "...hat einen geänderten Wagenstand. Die Wagen 9 und 5 entfallen."
Ohne Platzreservierung ist man also wieder einmal klar im Vorteil.

17.11.17

Ein Staat wird in genau jenem Moment zum Feind des Menschen, in welchem er eigene Interessen entwickelt.

20.11.17

Wilhelmine ist endlich wieder auf der Heimfahrt. Aber wer hat denn nun den Schatz der Silingen? Auch noch ein paar andere letzte Fragen müssen noch geklärt werden. Wenn mich jedoch nicht erneut unplanmäßige Dinge abhalten, stehen die Aussichten gut auf Fertigstellung des Romans noch vor der Wintersonnenwende.

23.11.17

Im Büro des auch den Kiezboten tragenden Vereins lese ich auf dem Rücken eines Aktenordners: "Antimagie".
Ich schaue wieder auf meinen Bildschirm.
Ich schaue wieder auf den Ordner. Ups, nein; dort steht vielmehr: "Anträge"!
Unzweifelhaft also, womit ich mich häufiger befasse...

28.11.17

Wenn ich von einem Kraftfahrer angehupt und angemeckert werde, ich hätte kein Licht an, obwohl ich tatsächlich mit Licht fahre, beweist dies zunächst einmal einen notwendigen Fakt:
Der Mann hat mich gesehen.
Seine Ehrlichkeit voraussetzend, kann von weiteren Punkten ausgegangen werden:
1) Der Mann hat das Licht nicht gesehen.
2) Der Mann hat mich gesehen, obwohl er das Licht nicht gesehen hat.
3) Der Mann hat mich besser gesehen als das Licht.
Dies wirft nun gewisse Fragen auf:
1) Warum hat er das Licht nicht gesehen?
2) Warum glaubt er, mir mitteilen zu müssen, dass er zwar mich aber mein Licht nicht gesehen hat?
3) Warum glaubt er, verärgert sein zu dürfen?
4) Welchen Vorteil darf ich mir von der Benutzung eines Radlichtes erhoffen?
Schlussfolgerungen:
Möglicherweise konnte er mein Licht nicht sehen, weil seine eigenen Scheinwerfer einfach viel zu hell waren. Vielleicht hielt er es auch für weitere Reflektoren. So oder so - er hat mich gesehen. Das einzige wirkliche Problem also existiert in seinem Kopf. Es handelt sich wahrscheinlich um den Glauben, weil irgendwas irgendwo geschrieben steht, vom Aufpassen auf den Verkehr entbunden zu sein. Und um den Glauben, diese von anderen festgelegte Regel gewaltsam verteidigen zu dürfen.
Mit Licht zu fahren, macht viele Menschen mir gegenüber höflicher. Allein deswegen werde ich dabei bleiben. Allerdings mache ich mir keine Illusionen darüber, jedwedes Licht, ein Fahrradhelm oder eine phosphoriszierende volle Gestechrüstung mit Sirene und Luftkissen würden mich gegen die Einfalt oder Aggressivität von Verkehrsteilnehmern schützen. Dagegen hilft allein meine eigene Aufmerksamkeit.

3.12.17

Erschüttert stelle ich fest, dass ich für Zwangskranken- und -pflegeversicherung nun schon unfassliche 2500 Euronen im Jahr rauswerfe. Was könnte man sich statt dessen immer für schöne Aktienpakete anschaffen und wirkliche Sicherheit erlangen! Ob dieser schockierenden Tatsache war ich auch prompt zwei Tage wenngleich geringfügig im Minus, anstatt wie vermutet noch für die Miete zu haben.

14.12.17

War das nun der Schlusssatz? Obwohl es sich seit Wochen ankündigte, überkommt mich das Ende überraschend und mit einem Gefühl der plötzlichen Leere. Mal sehen, ob Conny daran noch irgend etwas fehlt. Aber selbst wenn nicht, ist der Roman noch lange nicht ganz fertig. Gewiss wird es noch hie und dort Ergänzungen geben, bis ich die letzten 65 Seiten Handschrift abgetippt habe. Nebenbei wird auch die Suche nach einem geeigneten Verlag beginnen.

15.12.17

Unfall...

19.12.17

Mein neuer Beruf: Patient.

21.12.17 - Wintersonnenwende

Beim Orthopäden erfahre ich das Ergebnis des MRTs: mehrere Bänderrisse; das wird Monate beanspruchen. Eine Operation ist auch sehr wahrscheinlich. Als er den Raum verlässt, kommen mir die Tränen.

22.12.17

Implantatbehandlung Folge 57: "Ach, hätte ich jetzt gerne eine Implantatbehandlung!"
Naheliegend musste ich den Termin von heute aufs nächste Jahr verschieben.

23.12.17

Heute träumte ich, meinen Anfängerkurs im Tanzen anzuleiten, allerdings mit mir im Wachzustand unbekannten Leuten in einem ebensolchen Raum. Eine der älteren Damen stürzte zum Schluss der Stunde hin. Daraufhin erklärte ich, dass das Tanzen jetzt wegen meines Unfalls eh eine Weile ausfallen müsse. Dann schilderte ich noch, wie es passiert ist. Eine Kreuzung wurde eingeblendet, doch ich sagte bereits im Traum, es sei eine andere gewesen...

24.12.17

Seit dem Unfall kommt mir mein Leben völlig bizarr und unrealistisch vor. Ich möchte so gern aufwachen, auf dass alles wieder sei wie zuvor!

25.12.17

Das Warten ist das Schlimmste.

26.12.17

Ich erinnere mich, wie mein Vater früher manchmal fragte: "Was muss denn weg?" Offensichtlich war der Kühlschrank damals auch schon zu voll, um nach Appetit entscheiden zu können.

27.12.17

Schau, die Katze tanzt für sich allein, tanzt auf einem Bein...

28.12.17

Beim morgendlichen Lüften im Bad zwitschert ein Vogel in der Nähe. Ein tröstlicher Moment.

31.12.17

Ich präzisiere: Das Warten auf Beendigung der gesetzlichen Feiertage ist das Schlimmste. Obgleich ich zu ihnen keinen Bezug finde, verstellen sie mir ein weiteres Mal den Weg auf bestmögliche, baldige ärztliche Versorgung und gefährden somit abermals meine Gesundheit. Meinen Zorn und meine Verzweiflung vermag ich nicht in angemessene Worte zu fassen.

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