Besuch am See

Es war ein lauer Sommermorgen, als Tina und Olli das Frühstück abräumten. Beide trugen halblange Kleider aus schwarzem Satin. Diese hatten sie gemeinsam entworfen und gefertigt und dabei ganz bewusst auf Verzierungen verzichtet, um die hautglatte Oberfläche zu erhalten.
In einem geeigneten Moment, als Olli gerade beide Hände voll hatte, umarmte ihn Tina von hinten, strich über seine Brust, befühlte und kitzelte die fester werdenden Nippel durch den Stoff hindurch und raunte ihm zu: "Magst du heute wieder meine Sklavin sein?"
Er lächelte und nickte wie immer in eifriger Vorfreude.
"Dann möchte ich meine kleine Sklavin jetzt ganz schnell in Höschen und BH sehen; husch, husch!"
So eilte Olli ins Schlafzimmer, sich in schwarze Satinunterwäsche zu werfen.
Kaum war er fertig, trat Tina zu ihm und legte ihm das breite Lederhalsband um, das sie mit einem kleinen Schlösschen sicherte. Schon durchzog Olli wieder jenes wohlige Kribbeln der Erregung. Zudem bekam er noch Manschetten an die Handgelenke, verbunden mit einer kurzen Kette. Liebevoll strich Tina über seinen Arm und erfreute sich des Anblicks, vor allem dem der Beule zwischen Ollis Beinen.
"Zieh dir noch das Röckchen an!" Sie wies auf den Stuhl, wo das gute Stück schon bereit lag. Es reichte Olli kaum bis zur Mitte der Oberschenkel und stand durch seinen aufwändigen Schnitt vorwitzig zu allen Seiten etwas ab.
"So, und nun rasch in die Küche! Stell uns genug Proviant für einen Tagesausflug zusammen!"
"Ja, Herrin", bestätigte er artig mit einem gekonnten Knicks und ging ans Werk.
Offenbar blieb in dieser Zeit auch Tina nicht untätig, denn als sie zu ihm nachkam, hatte sie einen großen Korb dabei, in welchem unter einer Decke noch andere Dinge versteckt lagen. Auch als sie diese herausnahm, um den Proviant einzuräumen, kamen nur Badehandtücher zum Vorschein, welche das eigentliche Geheimnis weiterhin verbargen.
Vor dem Aufbruch löste Tina für einen Moment Ollis Handfessel von einer Manschette, um sie unter dem Korbgriff hindurchzuführen und wieder zu befestigen. Als er den Korb daraufhin anhob, stellte er überrascht fest, wie schwer der doch sei. "Brauchen wir das denn wirklich alles?"
"Sprichst du mit mir, Sklavin?" fragte Tina unvermittelt streng, auch wenn sie sich ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen konnte.
"Oh, ja, bitte verzeiht, Herrin!" eilte sich Olli. "Weil der Korb so schwer ist, dachte..."
"Langweile mich nicht mit Wiederholungen! Zweifelst du etwa an meiner Auswahl, Sklavin!?" Schon gelang ihr mit erhobenem Kopf ein härterer Ton.
"Nein, nein!"
"Für den Moment will ich darüber hinwegsehen." Sie knippste den Karabinerhaken einer Führungsleine an die Halsbandöse und zog Olli daran sanft hinaus ins Freie.
Sonnenbeschienenes Blätterwerk flankierte ihren Weg durch den Wald, während ein Heer an Vögeln und anderen vorwiegend unsichtbar bleibenden Tieren für musikalische Begleitung sorgte.
Bald kamen sie an den See, wo Tina als erstes tief in den Korb griff, Fußmanschetten mit einer kaum unterarmlangen Verbindungskette hervorholte und diese ihrem Liebling anlegte. "Damit du mir nicht davonläufst, meine Kleine", kommentierte sie schmunzelnd und gab ihm noch ein Küsschen.
Dann bereiteten sie sich ein gemütliches Plätzchen im Schatten einer Linde. Hätte Olli nicht Fesseln und im westlichen Kulturraum höchst feminin belegte Kleidung getragen, wäre an jenem Bilde nichts Ungewöhnliches gewesen, wie sie so einträchtig auf der Decke beieinander lagen und die vorbereiteten Wassermelonenstückchen in sich hineinschoben. Daher fiel es ihnen auch nicht ganz leicht, in ihren Rollen zu bleiben.
Bald jedoch zauberte Tina vier Zelt-Heringe und einen Hammer aus dem Korbinneren hervor und sprach: "Sklavin, treibe mir diese in einem Rechteck von etwa einem mal zweieinhalb Metern dort in das kleine Wiesenstück! Danach gehen wir ein bisschen baden."
Schon schwante Olli, worauf das vermutlich hinauslaufen würde, aber er wollte ja brav mitspielen.
Nachdem er folglich den Befehl ausgeführt hatte, bekam er einen neckischen roten Bikini mit schwarzen Punkten, wohingegen Tina einen diesem im Schnitt gleichen anzog, allerdings mit vertauschter Farbgebung. Etwas hilflos zupfte Olli an seinem allzu knappen Höschen, bis Tina ihn aufforderte, mit ihr ins Wasser zu gehen.
Trotz willkommener Erfrischung ließ die Kühle des Sees sie beide sich nicht allzu sehr beeilen. Sie atmeten mehr ein als aus, während sie Handbreit um Handbreit ins Tiefere gelangten. Dann aber tauchten sie bis zum Hals und schwammen ein Stückchen, dass ihnen durch die Bewegung halbwegs warm wurde.
Dass sie von zwei Radfahrerinnen bemerkt worden waren, erfuhren sie erst, als jene den See auf kleinem Umwege umrundet hatten und nun ihre Räder schiebend bei ihrem Lagerplatz wieder aus dem Gesträuch hervortraten. Die eine, etwas größere winkte zu ihnen herüber, also erwiderten sie dies, so gut es beim Schwimmen ging. Nun aber wurde das Winken der jungen Frau eindeutiger zur Aufforderung, aus dem Wasser zu kommen.
"Was jetzt?" fragte Olli, der sich nicht gern einfach so im femininen zweiteiligen Badeanzug vor Fremden zeigen wollte.
"Komm mit oder bleib drin", erwiderte Tina nur schmunzelnd und schwamm ans Ufer.
Unbegeistert tat Olli erst einmal so, als wolle er noch ein paar Runden drehen. Bestimmt war es wenig wahrscheinlich, dass die beiden Frauen dort einen Mann im Bikini ebenso anregend fänden wie Tina. Aber würden sie ihn stattdessen stillschweigend akzeptieren oder auslachen? Theoretisch konnte er versuchen, sich beim Schwimmen zumindest das Oberteil auszuziehen. Freilich keine leichte Übung. Und dann wohin damit? In der Hand mitführen? Das sähe gewiss dumm aus, zumal auch das Höschen dermaßen eindeutig für weibliche Formen geschnitten und so auffällig gemustert war.
Einmal mehr verfluchte er die noch immer vorhandene kleidungsmäßige Geschlechtertrennung.
Also ganz nackt, mit den Sachen in der Hand? Idiotisch und unpraktikabel wie alles andere. Vielleicht gingen die beiden ja gleich wieder. Oder sollten das schon wieder Freundinnen von Tina sein!? Dann würden sie zweifellos bereits alle in sich hineinkichern. Danach sah es allerdings überhaupt nicht aus.
Tatsächlich hatte die eine Tina soeben erklärt, sie hätten sich im Walde etwas verfranst, und fragte nun nach dem Weg. Nachdem Tina die Richtungen zu Landstraße und S-Bahn erläutert hatte, bedankte sich die Frau und meinte dann: "Ein nettes Plätzchen habt ihr hier. Stört es euch, wenn wir eine kurze Rast ein... Oh, was ist das denn!?" Sie hatte die auf der Decke herumliegenden Fesseln entdeckt. "Ketten, Knebel und Halsband? Ist ja geil!"
"Ach, magst du so was auch?"
"Na ja, ausprobiert haben wir es noch nicht, aber es würde mich schon irgendwann mal reizen."
Die andere schaute nur verlegen zu Boden und schielte immer wieder unruhig und somit vergeblich um Heimlichkeit bemüht zu den Utensilien, vor allem aber auch zu dem noch immer Badenden hinüber.
"Irgendwann? Wieso denn! Wenn ihr wollt, könnt ihr gern gleich jetzt mitspielen", lud Tina ein und hob ihr Handtuch auf, sich endlich abzutrocknen.
"Von mir aus... Melli ist nur so scheu gegenüber Männern - auch wenn sie manchmal eine große Klappe hat."
Böse Blicke funkelten herüber, allerdings wirkte Melanies niedliches Gesicht nun eher koboldhaft als wirklich bedrohlich.
"Ach, wenn sie sich dann besser fühlt, fessele ich ihn einfach", winkte Tina ab. "Er ist so eine liebe Sklavin!"
"Sklavin!?" Die Radlerinnen zogen lange Gesichter, worüber Tina sich köstlich amüsieren konnte. Schmunzelnd drehte sie sich zum See und winkte Olli heran.
Wohl war ihm bei der Sache nicht, wenn er auch seiner Gefährtin letztlich vertraute und ihn inzwischen zudem schon bitterlich fror. So stieg er nur sehr zögerlich, verschämt und ziemlich kältesteif aus dem Wasser.
Die Augen der Besucherinnen weiteten sich dabei noch umso mehr. Jene der vorderen bekamen allerdings rasch einen irgendwie interessierten Zug, den sie vorhin beim Anblick der nassen Tina auch schon gezeigt hatten. Melli hinter ihr wusste aber wohl nicht so recht, was sie davon halten sollte.
Vor Aufregung fror Olli noch mehr und zitterte sichtbar am ganzen Leib.
Tina sprang helfend ein: "Sklavin, trockne dich erstmal ab! Wir haben Gäste." Damit reichte sie ihm seine Damenunterwäsche.
Während er die Anweisung ausführte, begann Tina den beiden anderen begeistert eine Einführung in die Knotenkunde zu geben. Während die eine, welche sich zwischendurch als Daniela vorstellte, offen dem ihr noch etwas fremden Feld gegenübertrat, hielt sich Melli weiterhin sehr im Hintergrund. Trotzdem erahnte Tina bald an den schlecht versteckten Blicken, dass die Kleine im Grunde nur sehr scheu, aber weit faszinierter als ihre Freundin war.
Nach Höschen und BH wollte sich Olli auch das Röckchen wieder anziehen, da er noch immer arg ausgekühlt war und ja sonst nichts weiter dabei hatte.
"Nein, Sklavin", hielt Tina ihn davon ab, "bleib so!"
"Aber mir ist kalt, Herrin!"
"Ich weiß", beschwichtigte sie, raunte zu den anderen: "kommt mal mit!" und eilte mit dem Halsband und ein paar kurzen Seilen zu ihrem Liebling. Ersteres legte sie ihm um, was für ihn unter den Blicken der beiden Frauen besonders peinlich war, aber auch ein sehr prickelndes Gefühl wachrief. "Leg dich mal in das Rechteck!" wies sie auf die inzwischen sonnenbeschienene Stelle.
Nur etwas zaghaft tat er wie geheißen. Sich mit der Sonne aufzuwärmen, war ja ein kluger Gedanke; Hauptsache bloß, Tina übertrieb es in der Dauer nicht. Trotz Bedenkens gewann sein Vertrauen in sie.
Flugs hatte sie ihm ein Handgelenk an einen der Heringe gebunden und forderte die Besucherinnen dazu auf, doch bitte die Füße zu übernehmen. Selbst Melli ließ sich nicht allzu lange bitten, und so lag Olli alsbald hell erleuchtet zu einem X ausgestreckt auf dem Gras.
"Fein, das solltet ihr häufiger tun", riet Daniela. "Dann sieht man irgendwann auf der Haut, dass er Damenunterwäsche trägt."
Das habe ich auch schon überlegt", gestand Tina.
"Oh nein, bitte nicht!" kam es von unten.
"Fräulein, du vergisst schon wieder die Anrede und hast heute schon genug widersprochen!" Damit holte sie vom Korb auch noch das Knebelgeschirr. Zwar versuchte Olli, sich zu wehren, da ihm der Gedanke an einen Abdruck im Gesicht besonders unheimlich erschien, aber Daniela half den Kopf festhaltend bei der Knebelung.
"So, nun können wir uns endlich in Ruhe unterhalten!"
Die drei Frauen verteilten sich auf die Decke und Tina begann, die beiden anderen ganz ungeniert auszufragen. Dass es sich bei ihnen um ein Pärchen handelte, bedurfte keiner Erörterung, ebensowenig, wer die Führende in dieser Beziehung war. Vielmehr wollte Tina weiteres über ihre Erfahrungen und Neigungen erfahren. Derweil Melanie nur hin und wieder aufgeregt korrigierende Einwürfe von sich gab, im Übrigen hingegen schamvoll im Boden versank, plauderte Daniela alles bereitwillig aus: Selbst mache sie sich gar nicht so viel aus Fesselspielen, Fetischen und all dem Zeug, sondern die Faszination dafür ginge vor allem von Melli aus.
Unterschwellig konnte Tina jedoch erkennen, dass Daniela diese Gelüste ganz berechnend noch nicht erfüllt hatte, obgleich sie sich der Vorstellung keineswegs entziehen konnte. Dem wollte Tina Abhilfe verschaffen! So begann sie, Anregungen zu geben, wie man sich im Spiel eine Sklavin oder Zofe erziehen könne. Tatsächlich ließen sich die beiden darauf ein, als hätten sie schon lange nur noch auf solch einen Auslöser gewartet, und übten sogleich Haltungen und Anreden.
Auch Olli wurde dabei nicht langweilig. Wohlig warm werdend, konnte er ihnen beim Spielen zusehen. Als ihm dann langsam allzu heiß wurde, befreite Tina ihn zum Glück feinfühlig aus seiner Lage, um ihm wieder die kettenverbundenen Handmanschetten anzulegen.
Für Melli gab es die gleiche Fesselung, dann ließen sich Tina und Daniela beim Mittagsimbiss ein wenig bedienen. Melli taute sichtlich auf, ohne es wohl selbst recht zu bemerken. Mit der Zeit akzeptierte sie Olli nicht nur als Spielgefährten und Mitsklavin, sondern erwies sich gar als die Vorrangige, weil er so unglaublich zurückhaltend und lieb war.
Auf diese Weise hatten die vier noch einen sehr lustigen Frühnachmittag, bis die beiden Gäste wirklich losmussten. Man versprach sich aber, mal wieder in dieser Runde zusammenzukommen.

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