Dies musste er für dieses Mal nicht lange, denn Hilda kam schon bald darauf mit ein paar Seilrollen zurück. Jene landeten einstweilen auf dem Tisch.
Die Kapitänin derweil hockte sich zu ihrem Gefangenen. "So, Sklave sein ist dem Bürschchen also nicht fein genug!" Schon setzte sie sich auf seinen Po und befahl: "Hebe die Beine!"
In seiner Lage war klar, dass er diese anwinkeln sollte. Momentan blieb ihm auch nichts, als zu gehorchen. Es erstaunte ihn, als sie den Gürtel von seinen Fußgelenken zu lösen begann. Doch anschließend zerrte sie Konrad die Seidenstrümpfe fort. "Aber ich kann auch anders", schimpfte sie. "Bei deiner zierlichen Gestalt hätte ich gleich darauf kommen können, dass du eine gute Sklavin abzugeben vermagst."
Da sie Konrad soeben auch der Hose zu entledigen begann, wurde ihm angst und bang. "Ihr... Ihr wollt doch nicht...!"
"Aber ja!"
Das ging zu weit! Sofort begann er zu strampeln, doch Hilda setzte sich einfach auf seine Kniekehlen. "Schluss jetzt!" Im Nu hatte sie die Füße wieder zusammengebunden.
"Du wirst zu gehorchen lernen!" Sie sprang auf und hängte eine Öllampe von einem Haken in der Kajütendecke ab, diese achtlos auf den Tisch zu stellen. Dann band sie die Halsleine vom Tischbein los, doch nur, um ein weiteres Mal daran zu ziehen. "Hoch mit dir, Sklavin!"
Konrad bemühte sich nach Kräften, dem Befehl nachzukommen, schon im Interesse seines geplagten Halses. Zum Glück half die Kapitänin ihm trotz ihres Zornes beim Aufstehen, sonst hätte er gewiss böse Würgemale davongetragen.
Wie er nun also mit zitterigen Knien dastand, schlang Hilda die Leine so kurz um den Haken über ihm, dass Konrad sich kaum einen Schritt hätte entfernen können, wenn denn wenigstens seine Füße frei gewesen wären. Im nächsten Moment griff sie nach einem Entermesser.
"Ich bitt' Euch, Frau Kapitänin...!"
"Du sollst mich 'Herrin' nennen! Und schweigen! Aber ich sehe schon..." Sie rammte die Waffe mit der Spitze in die Tischplatte, dass er unter dem dumpfen Geräusch zusammenzuckte. Aus einer Truhe mit allerlei Stoffen entnahm sie ein großes Seidentuch, welches sie quer faltete und anschließend längs zusammenrollte. In die Mitte knüpfte sie einen Knoten. Dies wiederholte sie ein paar Male, den Knoten zu vergrößern. "Maul auf!"
"Aber..."
"Gehorche, oder ich steche dich ab!" Hilda hatte nun endgültig genug. Sie wollte einen Fortschritt sehen nach all den Mühen. Und tatsächlich öffnete Konrad nun eingeschüchtert schweigend den Mund. So stopfte Hilda den großen Knoten hinein, dass Konrad beinahe vermeinte, ersticken zu müssen. Die Tuchenden verknotete Hilda fest in Konrads Nacken. Endlich Ruhe!
Erneut langte sie nach dem Messer. Sein furchterfüllter Blick stimmte sie wiederum etwas milder. "Dummkopf! Glaubst du, ich verletze mein eigenes Hab und Gut?" Lächelnd schüttelte sie das Haupt, dann schnitt sie dem angstvoll Zuckenden sein Beinkleid einfach herunter. Auch das Lendentuch riss sie fort.
Konrad atmete schwer und unruhig wie ein gefangenes und verwundetes Tier. Obgleich ihn diese Frau immer mehr beeindruckte, ließ er doch gedemütigt und um so mehr verwirrt den Kopf hängen.
Hilda hingegen betrachtete ein Weilchen gelassen sein zwischen den Hemdschößen hervorschauendes Glied, bevor sie ihn langsam umrundete und somit inspizierte.
"Gut", sagte sie knapp nach einer zweiten Runde. "Ich habe etwas, das dir passen wird. Allerlei, das ich wohl doch nie getragen hätte."
Konrad war geistig an einem toten Punkt angelangt. Von alledem wollte er nichts mehr wissen. Gern hätte er etwas Zeit zum Ausruhen und Besinnen gehabt. Alles ging viel zu schnell! Aber zumindest sah er langsam ein, dass er hier auf Hoher See doch keine Möglichkeit des Entkommens hatte.
So blieb Hilda unbeachtet, als sie aus einer Kleidertruhe zwei Stücke zutage beförderte. Mit diesen hockte sie sich hinter Konrad nieder. Sie befreite seine Füße, doch ihn kümmerte dies kaum mehr. Immerhin konnte er sich nun etwas breitbeiniger hinstellen, einen sichereren Stand zu haben. Dennoch schwankte er noch ein wenig ob seiner Erschöpfung und Verwirrung.
Die Enden des Stoffgürtels wurden um die Fußknöchel gebunden, dass ein paar Handbreit Spielraum verblieben. Dann hielt Hilda ihrem Gefangenen etwas vor die Füße. "Steige hinein!"
Widerstandslos tat er wie geheißen. Als sie den Stoff an seinen Beinen entlang emporhob, erkannte er, es handelte sich um ein Mieder, wie es einfache Frauen über ihren Blusen trugen. Entsprechend wurde es über sein Hemd geführt, bevor Hilda es vorn eng zusammenschnürte.
Durch den Druck versteifte sich Konrads Geschlechtsteil ein wenig. Hilda schmunzelte, jedoch hatte sie noch keine Stimmung erreicht, in welcher ihr nach einer flotten Bemerkung der Sinn stand. Statt dessen musste Konrad nun noch in einen luftigen Unterrock steigen.
Ein höchst seltsames Gefühl überkam Konrad, wie Hildas starke Hände den zarten Stoff nun emporführten und dieser seine Schenkel hinaufstrich. Die angenehme Regung erfasste auch sein Glied.
Verdutzt schaute Hilda auf und entdeckte ein völlig verwirrtes Antlitz, aus dem sie nicht recht klug wurde. Sollte ihrem Gefangenen auf einmal etwas an seiner Situation gefallen? Aber was?
"Damit du zu gehorchen lernst, bekommst du dein Lendentuch erst wieder, wenn du eine Zeitlang brav warst", verkündete Hilda und beobachtete aufmerksam Konrads Mimik. Offensichtlich war es nicht dies, was ihm behagt hatte, denn er wirkte vielmehr erschrocken und dann fast etwas bekümmert.
"Und natürlich muss ich dich für deinen Ungehorsam bestrafen!" Er zuckte wie unter einer Ohrfeige. Die Kapitänin sah dies als Bestätigung ihres bisherigen Urteils über ihn: Bei allem Freigeist war er zugleich ein zaghaftes Sensibelchen. Für sie eine spannende, ja nahezu aufreizende Mischung. Überhaupt mochte es besser sein, wenn die Mannschaft in ihm statt ihrer eine Frau sah - was keinesfalls hieß, dass sie ihre Beute mit den Klötzen zu teilen bereit gewesen wäre!
Sein eingeschüchterter Blick holte sie wieder ins Hier und Jetzt zurück. Ihr Mundwinkel zuckte wie zu einem Lächeln, dann zupfte sie das Band aus seinen haaren, welche sie mit den Fingern auseinanderkämmte, ihnen etwas mehr Volumen zu verleihen. Offenkundig zufrieden, nahm sie die Leine vom Haken und ging zur Türe.
Erst nach ein paar Schritten wurde Konrad klar, dass sie ihn hinausführen wollte - vor all die Halsabschneider! Wenn er ihr in dieser unpassenden Kluft gefiel, so hätte er sich vielleicht damit irgendwie abgefunden. Doch mit ihrem pöbelhaften Anhang!? Aber alles Sträuben half nicht, sondern bescherte ihm nur Schmerzen im Nacken unter dem Halsband. Schon nach wenigen Augenblicken waren sie hinaus auf Deck, in strahlender Sonne.
Konrad gab den sinnlosen Widerstand auf. Gesenkten Hauptes stellte er fest, wie durchscheinend sein Rock im ungetrübten Tageslicht war. Kaum, dass der erste Pirat ihn entdeckt hatte, ging auch das unvermeidliche Gelächter los. Ebensowenig ließen die hämischen Bemerkungen auf sich warten. Nach wenigen Augenblicken schien bereits die gesamte Mannschaft beim Gaffen und Lästern beteiligt.
Wieder vermochte die Kapitänin Konrad zu überraschen, indem sie unvermittelt über das Deck brüllte: "An eure Arbeit, Lumpenpack!" Tatsächlich gehorchten die Rauhbeine, teils etwas widerwillig, teils feixend oder miteinander tuschelnd.
Konrad aber wurde zum Besanmast geführt. An diesen hatte er sich nun mit dem Rücken anzulehnen, wobei die Arme naturgemäß etwas im Wege waren. Zu allererst band Hilda mit einem langen Seil Konrads Hals am Mast fest. Anschließend musste er sich seitlich verdrehen, damit sie seine Hände voneinander lösen konnte. Dies allerdings nur, um sie sogleich beidseitig des Mastbaumes nach hinten zu führen und mit einem Seil um denselben wieder zu verbinden. Noch einige Male wurden die Seile um Konrad und den Mast gewunden, bis sich der Gefangene kaum mehr rühren konnte.
"So bleibst du bis morgen!" rief Hilda laut genug, dass auch genügend viele ihrer Mannschaft Bescheid wussten.
Diese Eröffnung traf Konrad wie ein Donnerschlag. Fassungslos blickte er ihr nach, wie sie in die Kajüte verschwand.
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