Piratenbeute

Fünftes Kapitel

Am nächsten Tag sollte Konrad in seinen Arbeitsfesseln, dem Kettengeschirr, noch einmal gründlich den Boden des Gemaches der Kapitän inklusive aller Ecken und Winkel schrubben. Eine lange Kette führte von seinem Halsband zu dem Ring an jenem Fuß des Bettes, welcher halbwegs in der Mitte der Kajüte stand.
"Aber ich habe doch gestern schon gewischt!" versuchte Konrad einzuwenden.
"Oberflächlich und schlampig!" fuhr Hilda ihn an. Da sie ihm gerade eine Schürze umband, damit er sich den feinen Stoff des Unterrockes nicht ruinierte, zog sie den Knoten etwas enger und fester als nötig zu. "Du wirst das noch ausgiebig üben müssen und sollst reichlich dafür Gelegenheit bekommen. Mit deinem mangelhaften Gehorsam verhält es sich genauso, Sklavin. Auf die Knie!"
Konrad setzte zu einer Erwiderung an, doch dann schluckte er sie angesichts Hildas gebieterischen Ausdrucks lieber herunter. Dass ihm keine Wahl blieb, war unübersehbar, und er wollte nicht wieder am Mast enden. Mit gesenktem Kopf gehorchte er.
"'Ja, Herrin', heißt das!" rügte sie streng und trat mit dem rechten Stiefel auf die durchhängende Kette zwischen Bett und Halsband. Der zweite folgte sogleich und schob sich am Boden immer näher zu Konrad, dass jeder sich immer tiefer hinunterbeugen musste, bis er einem Hunde gleich vor seiner Herrin kauerte.
"Jaja, Herrin", stammelte er eilig.
"Spät", war Hildas trockener Kommentar. "Bis du das richtig lernst, werde ich dich oft knebeln müssen, denn solange brauchst du deine Sprache nicht. Verstanden?"
Er schluckte. "Ja, Herrin."
"Gut." Sie wandte sich ab, den Ballknebel zu holen, wodurch sie Konrads Kette freigab. Kaum dass er sich aufrichten wollte, drehte sie sich ihm wieder zu. "Bleib unten, Sklavin!"
Erschrocken zuckte Konrad zusammen. "Ja, Herrin."
"Du lernst es schon noch, einfältiges Ding!"
Als sie zurückkam, erlaubte sie ihm, wieder zu knien. Auf diese Weise brauchte sie sich nicht so sehr zu ihm hinabzubücken. "Maul auf, Sklavin!"
"Ja, Herrin."
"Beim Knebeln kannst du dir das sparen; da genügt es, wenn du gehorchst."
Also verzichtete Konrad auf eine weitere Bestätigung und öffnete gefügig den Mund. Tief wurde der Lederball hineingedrückt und unnachgiebig mit den Bändern und der Schraube im Nacken befestigt.
"So, Sklavin, nun krieche in die Ecken und sammle alle Fusseln und sonstigen gröberen Dreck mit den Händen in diesen Eimer!"
Nach nur kurzem Zögern folgte Konrad dem Befehl. Während Hilda sich an dem großen Tisch niederließ und sich mit Schreibarbeiten zu befassen begann, krabbelte Konrad auf allen Vieren auf dem Boden umher, wobei ihn nicht nur die Ketten, sondern auch Rock und Schürze etwas behinderten. Zudem fielen ihm immer wieder die langen Haare ins Gesicht. Hin und wieder schielte er zur Kapitänin hinüber, doch die gab sich jedes Mal unbeteiligt. Trotzdem ahnte er, dass sie ihn beobachtete.
Nebenbei griff sie eine Möhre aus dem Körbchen auf dem Tisch und biss davon ab. Sogleich verzog sie das Gesicht, denn die Erdfrucht war bereits allzu alt und labberig, um noch zu schmecken.
Wie aber Konrad so seinen schlanken Po beim Einsammeln der Staubmäuse emporstreckte, überkam sie eine Idee. "Halte einmal so inne, Sklavin!" Lächelnd schaute sie ein Weilchen auf Konrad nieder.
Schließlich erhob sie sich und ging zu ihm. Dort beugte sie sich etwas, ihm den Hintern sacht durch den dünnen Rock hindurch zu streicheln.
Zunächst etwas erschrocken, begann Konrad, sich für die Situation schnell zu erwärmen. Dennoch wagte er nicht, seiner Herrin den Kopf zuzuwenden.
Sie hob ihm den Rocksaum. Unter ihrem weiteren Streicheln der bloßen Backen beruhigte sich Konrad von der neuen Verunsicherung und darüber hinaus. Sein Glied schwoll sichtlich an. Eine unvermutete Berührung seines Afters ließ ihn zusammenzucken und das Gemächt sich rasch wieder zusammenziehen, als wolle es sich verstecken.
"Halte still, Sklavin, wenn es nicht schmerzen soll!"
Zitternd mühte sich Konrad, zu gehorchen. Unwillkürlich kniff er die Backen zusammen.
"Ganz ruhig, entspanne dich! Gewiss ist es das erste Mal, dass man dich von hinten nimmt, nicht wahr?"
Viel half ihre ruhige Stimme nicht, dennoch schob Hilda die angebissene Karotte langsam aber unerbittlich tiefer und tiefer in ihn hinein. Trotzdem diese so elastisch war und Hilda sie mit ihrem Speichel angefeuchtet hatte, entwichen Konrad wiederholt unterdrückte Quitscher.
Als die Rübe tief genug saß, deckte die Kapitänin diese und den Po wieder mit dem durchscheinenden Unterrock zu. Noch einmal tätschelte sie ihren Sklaven und raunte: "Du lebst nur noch zu meinem Gefallen, vergiss das nicht, meine Kleine!"
Dann ließ sie sich erneut am Tische nieder und ergriff einen Apfel. Da bemerkte sie, wie Konrad noch fast bewegungslos verharrte und zu ihr herüberlinste. Lediglich sein Hintern regte sich langsam in dem wenig aussichtsreichen Versuch, sich an den Fremdkörper zu gewöhnen, wenn er ihn schon nicht loswerden konnte.
"Worauf wartest du? Mach weiter! Und vergiss unter dem Tisch nicht!"
So kroch Konrad also weiter auf Händen und Knien am Boden umher, den Eimer immer mit sich ziehend. Zu Füßen seiner Herrin musste er sich noch tiefer ducken, um unter die Querverstrebung des Tisches zu gelangen. Unweigerlich fiel sein Blick auf Hildas Stulpenstiefel und fuhr die langen Schäfte hinauf zu ihren wohlgestalten, muskulösen Oberschenkeln. Im Schritt ihrer enganliegenden Hose konnte er den Spalt erahnen. Nie war Konrad einer Frau so nahe gewesen! Zu seinem eigenen Erstaunen regte es sich schon wieder zwischen seinen Beinen.
"Was treibst du da unten?!"
Konrad zuckte zusammen. Da Hilda nun etwas abrückte, um unter den Tisch zu schauen, senkte er verschämt den Kopf, ihrem forschenden Blick auszuweichen. Offenbar hatte sie ob seines Verharrens das leise Kettengerassel vermisst. Eindringlich musterte sie ihren Sklaven, der bereits mit einem schrecklichen Wutausbruch rechnete. Doch statt dessen schmunzelte sie nach einer Weile. "Komm mal her!"
Dieser Befehl hatte etwas so Sanftes, dass Konrad ein wenig Zutrauen zu fassen vermochte und zögerlich gehorchte. Vorsichtshalber hielt er sein Haupt noch möglichst niedrig, da ergriff sie die Kette in seinem Nacken und zog ihn daran zu sich empor. Seine Nase drückte sie direkt in ihren Spalt, wobei sie seinen Hals zwischen den Schenkeln einklemmte.
Für einen Moment glaubte Konrad, sie wolle ihn ersticken, aber dann erkannte er ihr Tun als Gunstbeweis und entspannte sich langsam wieder.
"Ja, dummes Ding", raunte Hilda, "ich tu dir nichts. Du gehörst mir doch!" Dabei streichelte sie sanft seinen Hinterkopf und der feste Druck ihrer Schenkel ließ etwas nach.
Nun auch geistig überrumpelt und gefesselt, ergab sich Konrad ganz der Situation. Der fremdartige Geruch begann, ihn zu faszinieren und zu locken. Zum Glück wurde der Drang, etwas zu sagen von dem Knebel unterdrückt, hätte Konrad doch ohnehin keine passenden Worte gefunden.
Nach einer kleinen Weile entließ sie ihn. Wegen der Kette am Halsband musste er wieder unter dem Tisch hindurchkriechen. Den Eimer sollte er nun zum Fenster hinaus ausleeren, was sich aufgrund der kurzen Verbindung zwischen Hand- und Fußfesseln als gar nicht so einfach erwies. Nur mit einiger Verrenkung und dem Heben eines Fußes erreichte er die untere Fensterkante.
Anschließend war der Boden neu zu wischen; der Wassereimer stand schon bereit. Einen Besen oder Stock aber, um welchen Konrad den Lappen hätte wickeln können, gab es diesmal nicht: Er musste erneut auf die Knie und mit dem nassen Lumpen in Händen den Boden schrubben.
Als er wieder zu Füßen seiner Herrin hockte und scheu zu ihr aufsah, lächelte sie nur wohlwollend und tätschelte sein Haupt. In seinem Blick erkannte sie zufrieden, wie bald er für seine ausersehene Aufgabe als ihr Lustsklave bereit sein würde. Aber dafür war unumgehbar notwendig, dass er ihr bedingungslos gehorchte und sich mit seinem neuen Leben als Leibsklavin abfand. So verkniff sie sich den Wunsch, ihn schon jetzt nochmals zwischen den Schenkeln zu spüren. Immerhin sollte sie sich eigentlich auf ihre Arbeit konzentrieren. "Mach weiter, Sklavin! Pausieren kannst du hinterher genug."

Als Konrad schließlich mit dem Wischen fertig war, sollte er auch den Wassereimer zum Fenster hinaus entleeren. Dieser bereitete durch sein Gewicht jedoch um so größere Schwierigkeiten. Schnaufend brachte Konrad ihn bis zu Fensterkante, wiederum einen Fuß zwei Handbreit erhebend, um eine Handbreit mehr Kettenspielraum zu gewinnen, wobei das Knie zwecks Stabilisierung an der Wand abgestützt wurde.
Plötzlich schwappte das Wasser so schnell heraus, dass es den Eimer regelrecht nachzog und dieser Konrads Händen zu entgleiten drohte. Mit einem kleinen Hüpfer packte der Verzweifelte das Gefäß fester und riss es zurück, wodurch er das Gleichgewicht verlor und rücklings zu Boden stürzte. Die noch nicht entflohenen Liter ergossen sich über den Geplagten.
Hilda schüttelte den Kopf. "Tölpelhaftes Ding! Hast du eigentlich nie körperlich gearbeitet? Das wirst du ebenfalls üben müssen. Beim Aufwischen kannst du gleich damit anfangen. Du wirst den Lappen immer zum Fenster hinaus auswringen. Falls du ihn verlierst, kommst du wieder an den Mast." Bei alledem klang sie nicht einmal böse, sondern ganz nüchtern, als stelle sie ganz alltägliche Tatsachen fest - zu Konrads Erleichterung.
Auch ohne rauhe Worte war ihm genügend zum Weinen zumute. Hilda konnte deutlich das tränenfeuchte Aufblitzen seiner Augen sehen, obgleich er doch das Haupt gesenkt hielt und seine Gefühle deutlich zu verstecken suchte. Unvermutet wurde ihr bewusst, wie gern sie ihren schmächtigen Sklaven bereits hatte. Klamm und erschöpft saß er in der Pfütze.
"Na los, kleine Sklavin!" versuchte sie ihn mit freundlichem Ton aufzumuntern. "Hinterher darfst du auch ausruhen."
So rappelte er sich notgedrungen auf und begann den letzten Teil seiner mühseligen Arbeit, bei welcher er sich immer wieder strecken musste, ohne sich wirklich strecken zu können.

Als nach einer ganzen Weile nur noch ein feucht glänzender Fleck auf den Bohlen verblieben war, der rasch von selbst trocknen würde, durfte Konrad die Eimer und den Lappen vor die Kajütentüre hinausstellen. Anschließend befreite Hilda ihn von der Möhre, welche sie achtlos zum Fenster hinaus entsorgte, sowie von seinen Arbeitsketten. "Damit du mich mit dem Gerassel nicht störst", erklärte sie.
Doch Konrads kurzzeitig aufkeimende Hoffnung, er würde sich endlich einmal wieder ungefesselt frei bewegen oder so auch nur irgendwo harren dürfen, erfüllte sich nicht: Hilda band ihm die Handgelenke überkreuz hinter dem Rücken zusammen, dann die Ellenbogen an den Oberkörper. "Braves Mädchen", lobte sie sein Stillhalten, ihm mit dem Daumen über die Wange streichend. Dann hieß sie ihn, sich auf den Bettvorleger niederzulassen, woraufhin auch die Knie mitsamt Rock und Schürze sorgfältig verbunden wurden und anschließend die Fußgelenke. Letztere zog sie ihm weit nach hinten, um das Ende des Seiles mit der Handfessel zu verknoten. Trotzdem er sich nun kaum mehr hätte fortrühren können, befestigte Hilda das Halsband mittels eines kurzen Strickes am Eisenring des Bettpfostens.
"Erhole dich gut, kleine Sklavin!" Die Herrin tätschelte noch einmal seinen Kopf, dann schaute er ihr aus großen Augen nach, wie sie sich abermals an den Tisch setzte. Aber obgleich er sich ruhig verhielt, konnte sie sich doch nicht recht konzentrieren und sah immer wieder versonnen zu ihrem hilflosen Gefangenen hinüber.

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