Piratenbeute

Siebentes Kapitel

An den nächsten Abenden wurde Hilda immer zudringlicher. Es schien, dass sie Konrads Körper erkunde und ausprobiere, was ihm besonders gefiel und zu gefälliger Erregung führte. Als sie ihn dann auf dem Rücken ausgestreckt mit Händen und Füßen an die Bettpfosten band, ahnte er schon, worauf dies hinauslaufen musste.
Trotz aller fordernden Bestimmtheit wusste die Kapitänin doch auch behutsam seine Furcht zu lindern. Mit beschwichtigendem Raunen schob sie sein Nachthemd hinauf, dass der Unterleib frei zugänglich vor ihr lag. Indem sie ihn an empfindlichen Stellen streichelte und sanft kitzelte, entfachte sie seine Lust. Schon sehr bald reckte sich sein unweiblichstes Körperteil sehnsüchtig empor. Körperlich wie geistig hilflos wand sich Konrad in seinen Banden und reckte zunehmend flehendlich sein Becken der Herrin entgegen.
"Ja, kleine Sklavin", hauchte sie, "heute nehme ich dir deine Jungfräulichkeit. Doch den Zeitpunkt bestimme ich allein." Tatsächlich ergötzte sie sich noch eine ganze Weile an seiner fast verzweifelten Hoffnung auf Erlösung, bevor sie ihn mit ihrer Wärme umfing. Und auch jetzt noch wusste sie ihn hinzuhalten...

Sie schlief schon längst, als er noch unruhig ins Dunkel starrte. Ungeahnte, nie gekannte Gefühle hatte Hilda in Konrad wachgerufen. Er schämte sich etwas, derart benutzt worden zu sein, doch weit mehr, weil dies solches Glück in ihm hervorgerufen hatte.
Aber war seine Herrin nicht auch sehr liebevoll mit ihm umgegangen? Die Unsicherheit über ihre Gedanken weckte in ihm den innigen Wunsch, von ihr gemocht zu werden. Und obgleich sie halb auf ihm lag, kam ihm diese Nähe doch fast zu gering vor.

Wieder vergingen Tage. Eine neue Aufgabe Konrads wurde es, seiner Herrin beim Einkleiden und der Körperpflege zur Hand zu gehen. Seiner Position als Zofen-Sklavin entsprechend bekam er ein schlichtes Kleid, wie es einer Dienerin angemessen war. Darüber wurde wieder das Mieder geschnürt.
Es überraschte ihn ein weiteres Mal, was die Kapitänin alles an Gewandungen in ihren Seekisten barg. Eine bloße Sammelleidenschaft? Jedenfalls war er froh, auf diese Wiese besser gegen den bisweilen rauhen Seewind gewappnet zu sein. Nur barfuß musste er weiter bleiben.
An den Fesselungen hingegen änderte sich kaum etwas. Beim Arbeiten musste er weiterhin meistens das Kettengeschirr tragen, in der Kapitänskajüte war er zusätzlich mit dem Halsband angeleint. Knebelungen blieben ihm jedoch immer häufiger erspart. So glaubte er bald, Hilda würde ihn mit der Zeit vielleicht zu einem gleichberechtigten Gefährten machen oder doch zumindest freilassen, sobald sie der Fesslspiele satt wäre.
Morgens wurde er befreit, hatte eilig aufzustehen, sich anzuziehen und ihr dann beim Einkleiden noch ungefesselt zur Hand zu gehen. Trotz seiner Rolle als Zofe genoss er die Nähe und die zufälligen Berührungen. Diese Gefühle waren nicht so intensiv, wie wenn Hilda ihn nächtens gebrauchte, doch dafür kam er sich wieder fast wie ein freier Mensch vor.

Eines Tages berührte er beim morgendlichen Einkleiden versehentlich mit dem Handrücken Hildas Brust. Auf ihren aufmerksamen Blick hin, meinte er lediglich beiläufig "Entschuldige" und wollte seine Arbeit fortsetzen.
Da funkelte sie ihn zornig an. "Auf die Knie, Sklavin!"
"Aber..."
"Sofort!"
Erschrocken fuhr er zusammen, dann gehorchte er kleinlaut und zog im Niedergleiten das eigene Kleid zurecht, damit es möglichst wenig Falten bilde. So hatte es ihm die Kapitänin beigebracht, und größere Falten drückten ihn ohnehin, wenn er darauf hockte.
"Was habe ich denn..." versuchte er den Unschuldigen zu spielen, doch Hilda herrschte ihn an: "Du sollst deiner Herrin jeden Befehl bestätigen, Sklavin! Und das Du habe ich dir nicht erlaubt."
"Verzeiht, Herrin."
"Willst du mir befehlen?"
"Nein, nein!"
"Nein, was?"
"Nein, Herrin! Bitte verzeiht! Ich hatte es vergessen."
"Mit jedem Satz wirst du sagen, wer ich dir bin!"
"Ja, Herrin. Bitte verzeiht, Herrin."
"Hände auf dem Rücken kreuzen!"
"Ja, Herrin." Sofort nahm er die Hände nach hinten.
Sie band sie recht rabiat mit einem Seil zusammen, von dessen Enden noch reichlich übrig blieb. "Du scheinst noch immer nicht verstanden zu haben, wer du nun bist. Es war wohl ein Fehler, dir das Essen in den Arbeitsfesseln zu erlauben." Sie befestigte die Leine zwischen Halsband und Bettpfosten. "Leider lernst du doch nicht ganz so schnell, wie ich dachte."
Nun zerrte sie Konrad das Oberteil des Kleides die Schultern herunter, dass jene und der Oberkörper frei lagen und der knappe Stoff die Ellenbogen an den Rumpf drückte.
"Bitte nicht auspeitschen, Herrin! Ich..."
"Dummes Stück!" unterbrach sie ihn, bevor er noch irgendwelche Versprechungen machen konnte. Die Leine ganz kurz fassend, beugte sie sich zu ihm hinunter, dass ihre Gesichter nur wenige Handbreit voneinander entfernt waren. "Wann begreifst du endlich, dass du mein Eigentum bist!? Aber deswegen werde ich dich auch nie beschädigen. Du gehörst mir, und falls ich dich eines Tages leid bin, wirst du unversehrt einen besseren Preis erzielen."
Dann ließ sie los. Aus einer Truhe holte sie zwei Lederbeutelchen, welche mit einem seltsamen Geflecht aus Lederbändern verbunden waren. Selbst als sie ihm das Gebilde um den Oberkörper anlegte, erkannte er nicht gleich, was das werden sollte: Ordentlich festgeschnallt, erinnerten die Beutel entfernt an weibliche Brüste. Würde ihn die Herrin so ausstaffiert etwa auch vor der Mannschaft arbeiten lassen!?
Langgesichtig schaute er zu ihr auf, derweil sie das Kleidoberteil an ihm wieder emporzog und zurechtrückte. Das Mieder wurde eng darübergeschnürt, dass es nicht nur das Atmen etwas erschwerte, sondern auch die Lederbrüste noch besonders hervorhob.
"Herrin, darf ich bitte wissen, warum ich das tragen soll?"
Unwillig betrachtete sie ihn von oben herab und zögerte. Immerhin hatte er sein Anliegen korrekt und in vorsichtigem Ton vorgetragen. Als sie dann in wohlbedachten, langsamen Worten antwortete, klang sie zwar streng, doch auch ein wenig nachsichtig oder versöhnlich wie zu einem ungezogenen Kind oder Hund, bei welchem Hoffnung auf Besserung besteht:. "Du musst lernen, auch Befehle zu befolgen, deren tieferen Sinn du nicht verstehst. Deine neuen Brüste werden dir helfen, dich daran zu erinnern, wer du bist, Sklavin."
"Danke, Herrin." Es erschien ihm klug, ihr Wohlwollen zu würdigen. Tatsächlich wirkte ihr Ausdruck daraufhin etwas entspannter.
Nun wand sie Konrad die Enden der Handfessel zunächst mit wenig Spielraum hinab zu den Fußgelenken und um diese ein paarmal herum und zwischen ihnen hindurch, dann wieder empor und um Oberarme und Körper. Auch zwei Male zwischen den Brüsten hindurch wurde das Seil geleitet, als gälte es, deren Flucht zu erschweren.
Solcherart aufs Strengste seiner Bewegungsfreiheit beraubt, musste er wieder aus seinen Näpfen fressen und saufen wie ein Tier. Allerdings kam er sich weniger wie Hund oder Katze vor als wie ein Wurm, so sehr hatte er sich zu winden und zu verrenken, um trotz der zusammengebundenen Hände und Füße mit den Lippen bis zum Boden zu reichen.
Voller Genugtuung schaute Hilda seinen zunächst vergeblichen Versuchen ein Weilchen zu, dann überließ sie ihn eine Zeitlang sich selbst, draußen an Deck nach dem Rechten zu sehen.
Ein paar Male fiel Konrad vornüber, obgleich sein Schwerpunkt dank des etwas androgynen schmalen Körperbaus für einen Mann vergleichsweise tief lag. Unweigerlich verkippte er dabei vom Wasser und verschmierte sich zunehmend das Gesicht. Außerdem kam er jedes Mal nur mühsam aus der Bauchlage wieder empor. Erst das Spreizen der Knie half deutlich beim Essen und Trinken weiter, wenngleich dies durch Kleid und Fußfesseln behindert wurde.
Nachdem er endlich mit seinem Mahl fertig war, leckte er den Fressnapf noch möglichst gründlich aus, wie es ihm grundsätzlich befohlen war. Etwas außer Atem lehnte er sich schließlich ans Bett und erwartete seine Herrin.
Als sie erschien, musterte sie Konrad mit einem müden Lächeln. Nachdem sie aus der Truhe mit den Fesselutensilien und dem anderen Sklavinnenzubehör ein Leinensäckchen und den Ballknebel hervorgeholt hatte, fiel ihr Blick auf die kleine Pfütze. "Ich sehe schon, ich muss dir viel Gelegenheit zum Üben geben. Das soll kein Problem sein. Maul auf!"
Folgsam ließ Konrad sich knebeln.
Mit dem Säckchen wischte die Kapitänin oberflächlich das Wasser auf, dann zog sie den feuchten Stoff über Konrads Haupt. Aufgeregt versuchte er, sich zu wehren, da er zu ersticken fürchtete. Doch Hilda zog den Bund unnachgiebig an seinem Halse zu. "Stell dich nicht so an, Zimperlieschen! Du bekommst schon noch genug Luft, und der Stoff trocknet sowieso mit der Zeit. Solange wirst du darüber nachdenken, wie du eine gehorsame und für deine Herrin wertvolle Sklavin wirst und bleibst. Es sei denn, du möchtest lieber Feldsklave in der Neuen Welt werden und in ein, zwei Jahren krepieren." Ihr Ton verriet bereits, dass sie diese letzte Möglichkeit nicht ernstlich als seinen Wunsch in Betracht zog.
Tatsächlich wusste Konrad nur zu gut, wie wenig Würde er bei einem solchen Tausch gewänne, aber um wieviel härter sein Leben dadurch würde. Wäre die Herrin doch nicht so hart zu ihm gewesen! Vielleicht hätte er sie sogar lieben können.
Schritte und das Schließen der Kajütentüre verrieten ihm sein neuerliches Alleinsein. Einsam, erschöpft, in völliger Hilflosigkeit und aufs Beschämendste entwürdigt als Mann ebenso wie als Mensch, bar jeder Sicht und mit erschwerter Atmung kauerte er am Fuße des Bettes seiner Herrin. Nur ihr Antlitz schwebte vor seinem geistigen Auge, und er sehnte sich danach, es möge wieder wohlwollend zu ihm hinablächeln.

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© OHH 2008