Über Handschellen

Seit Dezember 00 habe ich eine Lederhose, die sich seitlich schnüren lässt. Die langen Bänder lasse ich wie Fransen locker herabbaumeln, was zum einen zu meiner Fransenjacke passt, zum anderen gewisse Leute auch noch auf ganz andere Gedanken bringt, was durchaus ebenfalls beabsichtigt ist:
Zu Silvester nämlich saßen wir in kleinem Kreise auf dem Sofa beisammen, da erkannte eine Freundin, dass man die Fransen wunderschön miteinander verknoten und so die Beine fesseln kann. Sehr fachkundig ging sie nicht dabei vor, aber nach eigenen Angaben macht sie sich ja angeblich auch nichts aus derlei Spielen. Um so freudiger ließ ich sie machen. Die andere Freundin sprang schließlich auf und holte Handschellen aus einer Schublade hervor, die mir die erste dann anlegen durfte. Es war ein recht lustiges Gebalge, da man mich ein wenig kitzelte, bis mir die Handschellen zu sehr auf einen Gelenksknochen drückten und wir leider abbrechen mussten.
Schade, aber diese Dinger sind einfach zu unkuschelig! Sowas müsste es in einem etwas weicheren Material geben, zum Beispiel Hartgummi.

Auf einem Chattertreffen wurde ich mit einem Geschenk überrascht: Handschellen mit Plüschüberzug! Ich hatte sowas schon einmal in einem Geschäft begutachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass dieses Polster einfach nicht ausreicht, um einen hinreichenden Tragekompfort zu ermöglichen. Dennoch freute ich mich natürlich außerordentlich über diese nette Geste. Nur schade, dass weder die Schenkende, noch eine der anderen vier Mädels am Tisch den Mut aufbrachte, mir die Handschellen mal aus Jux anzulegen! Zumal sich später noch herausstellte, dass die Schlösser gar nicht funktionieren. Ein reiner Scherzartikel also. Aber auch Scherzartikel wollen eigentlich benutzt sein. So sind sie eines Tages in den Umsonstladen gewandert...

Nachdem eine andere Chatterin mein obiges schmerzhaftes erstes Handschellenerlebnis gelesen hatte, sann sie sogleich über eine Lösung nach und erkundigte sich in einem SM-Laden nach Möglichkeiten. Als sie mich dann Monate später besuchte, überraschte sie mich mit Handfesseln, deren aneinandergenähte Manschetten mit Klettverschlüssen versehen waren. Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Sie war ein wenig enttäuscht, dass ich mich dank meiner langen Finger mit ein wenig Geduld und Verbiegekunst befreien konnte. Ein wenig haben wir noch herumprobiert, wie man die Fesselung verbessern kann, doch hatte sie leider dafür nicht gar so viel Zeit während ihres Besuches.
Dennoch ein sehr schönes Zubehör. Mit weiteren Fesseln oder auch nur Handschuhen kann man die Wirkung auch sicher verbessern.

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