Gaius Iulius Caesar

(gesprochen: "Gajus Julius Kæsar")
Römischer Staatsmann und Feldherr

(alle Jahreszahlen v.u.Z.)
* 13.7.100 Subura/Rom
80-78 Stabsoffizier in Asia
69 Quästor in Hispania
ab 63 Pontifex Maximus
62 Prätor
59 Konsul
58-51 Prokonsul in Gallien
49 Diktator für 11 Tage
48 Konsul II, ab Oktober Diktator II
47 Diktator III
46 Konsul III, Diktator IV (ab April für 10 Jahre)
45 Konsul IV, Diktator V
44 Konsul V, Diktator VI (ab Februar auf Lebenszeit)
+ 15.3.44 Rom (ermordet)

Caesar stammte aus einer der ältesten römischen Adelsfamilien; allerdings waren die Iulier verarmt und hatten schon länger keine wichtigen Positionen mehr bekleidet.
Caesar zeichnete sich schon früh durch militärische Kompetenz aus. Bereits 75 griff er eigenmächtig eine Vorausabteilung des Mithridates an und besiegte sie.
Nachdem er sich regulär durch die Ämter hinaufgedient hatte, sah Caesar im Jahre 60 seiner Kandidatur als Consul den Erfolg zu sichern. Er vermittelte zwischen den verfeindeten Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus und begründete mit ihnen ein befristetes Zweckbündnis, was man als das erste Triumvirat bezeichnet. Es sollte in Rom nichts mehr geschehen, was einem der drei missfiele.
Im Konsulat wurde Caesar ständig in seiner Amtsführung und seinen Gesetzesanträgen durch seinen Kollegen Marcus Calpurnius Bibulus und den optimatischen Teil des Senates behindert. Daraufhin umging er den üblichen Amtsweg, indem er Anträge der Volksversammlung vorbrachte und dort durchbekam - eine vollkommen unübliche, jedoch nicht gesetzwidrige Vorgehensweise, mit der er sich viele Feinde erwarb.
Als Prokonsul der Provinzen Gallia Narbonensis, Gallia Cisalpina und Illyricum unterwarf Caesar alle nicht schon mit Rom befreundeten gallischen Stämme und setzte als erster römischer Feldherr auch nach Britannien über.
Nach seiner Rückkehr aus Gallien wollte Caesar wieder für das Konsulat kandidieren. Dafür hätte er als Privatmann ohne Heer nach Rom kommen müssen. Hätte er dies getan, wäre er sogleich von seinen politischen Gegnern angeklagt worden und hätte wiederum nicht kandidieren können. Sein Gesuch, in Abwesenheit kandidieren zu dürfen, wurde strikt abgelehnt, alle Versuche, dem Senat in einzelnen Punkten entgegenzukommen, scheiterten. Schließlich blieb Caesar neben der Zerstörung seiner politischen Existenz nur noch die Überschreitung des Grenzflusses Rubico (hell. Rubikon), womit der Bürgerkrieg (49-45) begann.
Nachdem er vergeblich versucht hatte, Pompeius - den vom Senat bestellten Feldherrn - in Italien zu stellen, unterwarf Caesar zunächst Spanien (49), um den Rücken frei zu haben. Nach langer Verfolgung schlug er Pompeius am 9.8.48 bei Pharsalos in Thessalien. Den ägyptischen Thronstreit entschied er zugunsten Kleopatras VII. Nach Siegen in Africa (bei Thapsus, 6.4.46) und in Hispanien (bei Munda, 17.3.45) war der Bürgerkrieg gewonnen.
Caesars Machtstellung war nun nahezu unangefochten und gewann an Eigendynamik. Man überschüttete ihn mit Ämtern und Ehren, im Februar 44 wurde Caesar zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. An den Iden des März 44 wurde Caesar von Verschwörern im Senat ermordet.

Caesar schrieb in früher Zeit diverse Gedichte, tat sich auch als Jurist hervor. Später folgten als Rechtfertigung und Bericht seiner Taten Bücher über den Gallischen Krieg und den Bürgerkrieg, welche man als vergleichsweise neutral und realitätsnah einstufen kann, auch wenn Caesar sich natürlich in ein gutes Licht rücken möchte.

Weiterführende Texte:
Von der Ermordung des Gaius Iulius Caesar (inklusive Literaturliste)
Eine umfangreiche Biographie


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© OHH September 2000