(alle Jahreszahlen v.u.Z.)
* 3.1.106 Arpinum
76 Qästor in Sizilien
69 Ädil
66 Prator
63 Konsul
51 Prokonsul in Kilikien
+ 7.12.43 bei seinem Gut bei Formiae ermordet

Cicero war besonders stolz darauf, es als Außenseiter und Neuling ('homo novus') in der römischen Politik bis zum höchsten Staatsamt, dem Consulat gebracht zu haben. Während dieses Amtsjahres trug er zur Aufdeckung der Catilinarischen Verschwörung bei. Allerdings setzte er sich auch für eine nach römischem Recht unzulässige Todesstrafe der Rädelsführer ohne ordentlichen Prozess ein. Dafür schickte man ihn 58 in die Verbannung, aus der er zwei Jahre später zurückkehren durfte.
Immer die Res Publika hochhaltend, konnte er mit den Klüngeleien des Caesar und des Pompeius nie recht zufrieden sein. Hin- und hergerissen, suchte er beide für republikanische Traditionen zurückzugewinnen, ohne die Zwänge zu verstehen, unter denen sie handelten. Zeitweilig zog er sich überwiegend unfreiwillig aus der Politik zurück, befasste sich mit seinen Studien und dem Verfassen seiner Schriften. Doch genügte ihm dies allein nicht. Er wollte weiterhin wichtig für den Staat bleiben.
Im Zuge des zweiten Triumvirates nach Caesars Ermordung wurde Cicero durch Marcus Antonius auf die erste Stelle der Proskriptionsliste gesetzt. Zu spät folgte er den Warnungen seines Umfeldes und bereitete seine Abreise aus Italien vor, die sicherlich nicht von Dauer hätte sein müssen. Schon in der Sänfte, wurde er von den Schergen erreicht, die ihm Kopf und Hände abschlugen - die Werkzeuge seiner Redekunst - um sie auf der Rednertribüne auf dem Forum auszustellen.
Durch Ciceros Freund, den Bankier Titus Pomponius Atticus, blieben zahlreiche Briefe aus seinem Schriftverkehr erhalten. Cicero gilt unangefochten als größter Redner seiner Zeit; von Plutarchos wurde er mit Demosthenes verglichen. Von Cicero sind 58 Reden sowie diverse rhetorische und philosophische Schriften erhalten, darunter 'Vom Staat' und 'Tusculanische Gespräche'.