OHHs Ahnenseite

Mitteilungen des Herda'schen Familienverbandes

{In geschwungenen Klammern Anmerkungen des Webverwalters.}

Nr. 1, Breslau, Oktober 1926

Zwischen Weihnachten und Neujahr des Vergangenen Jahres gab ich das erste "Rundschreiben" zur Post, damit es hinauseile zu allen Trägern unseres Namens und ihnen Anregung gebe zur Erforschung ihrer Familie und unseres Geschlechtes. Ich hatte meine Erwartungen auf einen großen Erfolg nicht allzu hoch gespannt, aber ich hatte bald die unbeschreibliche Freude, daß von den beigelegten Fragebogen einer nach dem anderen ausgefüllt zu mir zurückkehrte, viele von einem freudig zustimmenden Handschreiben begleitet. Das gab mir den Mut, weitere Rundschreiben mit Beilagen folgen zu lassen, und bald entwickelte sich ein reger Schriftwechsel mit einer Anzahl von Namensvettern, der schließlich zu einer Einladung zu einem Familientage und zur Gründung des Herda'schen Familienverbandes führte. Die "Rundschreiben" haben nun ihre Schuldigkeit getan, und an ihre Stelle treten nun die "Mitteilungen", die in zwangloser Folge, möglichst aber zweimal im Jahre erscheinen sollen.
Diese "Mitteilungen" sollen nun das Band bilden, welches die dem Verbande angeschlossenen Familien unseres Geschlechtes zusammenhält. Sie sollen im Gegensatz zu dem rein äußerlich Sachlichen der Rundschreiben bestimmt sein, das Persönliche zu betonen, sie sollen das pulsierende Herz des Verbandes sein, das alle Mitglieder dauernd von dem inneren Leben desselben unterrichtet, das auch die Mitglieder persönlich einander näherbringt. Bei diesen Aufgaben ist es natürlich ausgeschlossen, daß ein Mitglied als Schriftleiter allen diesen Forderungen gerecht werden kann. Es müssen alle mitarbeiten, um unsere "Mitteilungen" zu einem Nachrichtenblatt unseres Geschlechtes auszugestalten.
Es ergeht darum hiermit die Aufforderung an alle Namensvettern und -basen , an der Ausgestaltung der Mitteilungen über Familienereignisse, wie wir heute schon einige bringen können, Veränderungen im Beruf, Anstellung, Stellungswechsel, Pensionierung und dergleichen, Besitzwechsel, schwere Erkrankungen, glückliche Fügungen und Unglücksfälle, Nachrichten aus der Geschichte der Familien, der Stammorte und anderes mehr. Nur wenn alle mitwirken, können die "Mitteilungen" ihren Zweck erfüllen, verbindend und vermittelnd unter den einzelnen Familien zu wirken, nur dann können sie dahin führen, daß alle von dem Gefühl durchdrungen sind: Wir sind eines Stammes und eines Blutes!
So bitte ich denn alle Vettern und Basen recht herzlich, den jeweiligen Schriftleiter durch Zusendungen von Nachrichten und Beiträgen - auch wenn sie scheinbar nicht von großer Wichtigkeit sind - zu unterstützen und dadurch das uns alle umschlingende Band fester knüpfen zu helfen.
Hugo Herde - Greifswald

Wer hätte es vor Jahresfrist für möglich gehalten, daß sich die Abkömmlinge des alten Herda'schen Geschlechtes zusammenfinden würden, um sich als Blutsverwandte zu begrüßen.
Nun ist es Tatsache geworden! Am 31 Juli dieses Jahres fand in Breslau der erste Herda'sche Familientag statt. Als Fremde kamen wohl an die 30 Personen, zu allgemeiner Freude auch eine Anzahl von Damen, im Jagdzimmer von Paschkes Restaurant zusammen; es erfolgte gegenseitige förmliche Vorstellung: "Herda! Herde! Herden!" - Bald aber herrschte ein freundschaftlicher Ton, und nicht lange dauerte es, da gab es freudige Gesichter, und herzlicher Händedruck wurde ausgetauscht, denn es hatten sich nahe Blutsverwandte gefunden, die sich bisher im Leben nie gesehen und gekannt hatten, und nun begrüßten sie sich als wirklicche Vettern, und an die Stelle des förmlich-fremden "Sie" trat das vertrauliche "Du"! Das war eine Freude, und eine gehobene, fast feierliche Stimmung beherrschte die Tagung. In allen war nur ein Wunsch: Zusammenhalten der Herdas! So wurde denn auch die Gründung eines Familienverbandes einmütig beschlossen, und es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, recht häufig Gelegenheit zu Zusammenkünften der Familienmitglieder zu geben, damit das Gefühl der Zusammengehörigkeit der lebenden und künftigen Generationen immer mehr ausgeprägt wird.
Das Familienwappen mit drei goldenen Gerstenähren im blauen Grunde soll allen ein heiliges Symbol sein, und Familiengeschichten sollen das Andenken an unsere längst entschlafenen Vorfahren lebendig und wach erhalten, verdanken wir doch ihnen nicht nur unser Dasein, sondern auch unser Äußeres, unsere Wesensatr, unsere Begabungen und damit unser Lebensschicksal.
Leider war eine Anzahl der Teilnehmer genötigt, schon in früher Abendstunde Abschied zu nehmen; schweren Herzens geschah es, aber ungünstige Zugverbindungen und Berufspflichten zwangen zum Aufbruch. Alle aber, denen ein längeres Verweilen vergönnt war, vereinigten sich in den behaglichen Räumen des Haase-Ausschankes (Junkernstraße) zu einem gemütlichen Beisammensein. Die dort herrschende, teils ausgelassene Stimmung verriet, daß die Anwesenden nun nicht mehr als Fremde zusammensaßen, jetzt waren alle Herda'sche Vettern und Basen, und nur ungern entschlosen sich alle zum Aufbruch, als lange nach der Mitternachtstunde die Mahnung erscholl, daß die letzte "Elektrische" fällig wäre. "Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!" Mit diesem Gruße trennten sich die letzten Teilnehmer. Die Gewißheit hat jeder mit nach Hause genommen, daß der 31. Juli für das Herda-sche Geschlecht ein besonderer Gedenktag geworden ist, der für alle Teilnehmer in schöner Erinnerung bleiben wird.

Beschlüsse des Familientages
1. Der Familienverband führt den Namen: "Herda'scher Familienverband"; Familienältester ist: Hugo Herde, Konrektor in Greifswald, Wiesenstr. 62; Geschäftsführer Franz Herda, Zollsekretär in Breslau, Friedrich-Ebert-Str. 4; Obmann für den Stamm "Um Neisse" Emanuel Herde, Rechnungsrat in Breslau, Augustastr. 63; für den Stamm "Unter dem Zobten" Fritz Herda, Lehrer in Breslau, Trebnitzerstr. 8; für den Stamm "Glatzer Gebirgsland" Walter Herden in Reichenbach in Schlesien, Holteistr. 2.
2. Der Familientag ist nach Bedarf einzuberufen.
3. Die Haupttätigkeit innerhalb des Verbandes liegt in den "Sippen-Verbänden", zu denen sich die blutsvervandten Familien vereinigen. Zunächst sind drei Sippen-Verbände nach den im ersten Abschnitt genannten Stämmen begründet worden, und die Mitglieder werden gebeten, sich mit den Obmännern ihrer Sippe in Verbindung zu setzen. Die Sippen-Verbände setzen mindestens einmal im Jahre eine Versammlung ihrer Mitglieder an.
4. Dem Entwurf der Satzungen wird grundsätzlich zugestimmt.; mit Einzelberatungen werden die in Breslau ansässigen Vettern betraut. Als Jahresbeitrag ist ein Mindestbeitrag von 3 RM für die Familie festgesetzt, jedoch sind freiwillige Erhöhungen der Jahresbeiträge, sowie Sonderspenden sehr erwünscht. Die Versammlung gab der Überzeugung Ausdruck, daß ein Beitrag von 3 RM, das sind monatlich nur 25 Pfg., trotz der schweren Zeiten niemand abhalten kann und wird, dem Verbande beizutreten.
5. Als Geschlechtswappen wird einmütig das vom Familienältesten geführte Wappen, 3 goldene Gersten-Ähren in blauem Grunde gewünscht, jedoch sollen die Sippenstämme "Um Neise" u. "Glatzer Gebirgsland" im Schildfuße kleine Unterscheidungsmerkmale nach Entwürfen eines Heraldikers führen. Das Recht der einzelnen Mitglieder, für sich und ihre Familien ein eigenes Wappen zu führen, darf nicht berührt werden.

Geschäftliche Mitteilungen
Der heutigen Nummer der "Mitteilungen" liegen ein Vordruck für die Anmeldung zum Familienverband und ein Personalbogen zur Ausfüllung bei. Letztere sollen die Grundlage für eine Familienkartei und ein Familienstammbuch bilden. Wir bitten deshalb, beide Vordrucke auszufüllen und sie bald möglichst dem Geschäftsführer, Franz Herda ...{Adresse}, einzusenden. Später folgen weitere Personalbogen für den Vater, Großvater, etc.
...

Familien-Nachrichten
Dem Vetter Georg Herde, Generalsekretär des christlichen Vereins junger Männer in Bremen, wurde am 15. Mai d.Js. ein Töchterchen geboren. Siegrid Ilse Lieselene entwickelt sich prächtig und macht den frohen Eltern Tag um Tag mehr Freude. Wir wünschen der kleinen Siegrid umso mehr alles Gute für ihre Zukunft, als diese Linie unseres Geschlechtes nur auf zwei Augen stand.
Am Pfingsttage verlobte sich Dr. Werner Herde, Assistent am staatswissenschaftlichen Seminar der Universität zu Greifswald, mit Erika Miltzow, Tochter des Staatsförsters Ewald Miltzow in Siedenbollentin.
Base Ida Berlt, Witwe des Kantors Adolf Berlt in Jena, ist nach längerem Leiden am 5. April dieses Jahres im Stift Bethesda bei Kötschenbroda (Sachsen) im Alter von 84 Jahren heimgegangen. Die Verstorbene hatte einen stark ausgeprägten Familiensinn, und sie ist es gewesen, die uns durch Mitteilungen aus ihrer Erinerung die ersten dunklen Wege zur Erforschung unseres Geschlechtes, besonders des Zobtener Astes, gewiesen hat. Dadurch hat sie sich ein großes Verdienst um die Entstehung unserer Familiengeschichte und damit auch indirekt um die Gründung unseres Verbandes erworben. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Aus dem Mitgliederkreise
Am 14. Juli nachmittags um 5:22 Uhr wurde auf der Strecke Deutsch-Wette - Groß-Kunzendorf an einem unbewachten Bahnübergang von der Lokomotive des durchfahrenden Zuges 1576 der Kalkwagen der Witwe Herde aus Deutsch-Wette an der Hinterachse gestreift und beiseitegeschleudert. Der Wagenführer Alfred Herde erlitt Quetschungen an den Beinen. Der Wagen wurde zertrümmert. Die Pferde blieben unverletzt. (Tägliche Rundschau vom 17.7.1926)
Franz Herda, Tierarzt in Gartz (Oder) hat in einem Buche: "Mit der Feldartillerie nach Rußland" seine Kriegserlebnisse geschildert. Nach Beendigung des Krieges erschienen Kriegserlebnisse in großer Anzahl. Die Verfasser gefielen sich darin, die Greuel und Schrecken des Krieges in recht lebhaften Farben zu malen; die Darstellungsweise aber wirkte so abstoßend, daß niemand gern ein solches Buch in die Hand nahm, wenn er schon ein derartiges gelesen hatte. Von diesen Büchern unterscheidet sich das unseres Vetters in wohltuender Weise.; im Plauderton erzählt er uns seine persönlichen Erlebnisse und geht über die grauenvollen Bilder, die ihm natürlich auch nicht erspart blieben, ganz kurz hinweg. Aus dem Buche atmet seine große Liebe zu den Tieren, insbesondere zu den Pferden, deren Wohl ihm anvertraut war, und für die er seine oft so knapp bemessenen Ruhestunden freudig und willig opferte. Wir haben das Buch gern und mit vielem Interesse gelesen. Es ist im Jahre 1915 in der Verlagsbuchhandlung von Richard Schötz in Berlin, Wilhelmstr. 10, erschienen.

Suchecke
...{Anmerkung}
1) Ist Hans Christoph Herda, Gärtner, ab 1797 Bauer in Klein-Wierau, (Ehefrau Anna Apolonia, geb. Grieger) ein Sohn des Häuslers Hans Herda in Tampnadel und seiner Ehefrau Susanna, geb. Grymann (unleserlich geschrieben) ?
2) Wer ist im Besitz des Lehrbriefes von Ignatz Herda, Bierbrauer, geb. 13.4.1797 in Klein-Wierau?
Heinrich Herda, Lehrer, Breslau, Monhauptstr. 7
...{Hesekielspruch}

Nr. 4, Breslau, Februar 1928

...{Zum Geleit, von Dr. Anna Sophie Herde, Berlin-Schlachtensee}
am 8. Oktober 1927
Der Einladung des Familienrates folgend versammelten sich die Mitglieder des Familienverbandes um 4 Uhr nachmittags mit ihren Angehörigen im Gesellschaftssaale des St. Vinzenzhauses, Seminargasse, in Breslau. Die Gesamtzahl der Teilnehmer betrug 44. Bis zur Eröffnung hatten die Erscheinenden Gelegenheit zur persönlichen Begrüßung und Bekanntmachung, soweit sie zwischen Einzelnen bisher noch nicht erfolgen konnte.
Um 17:30 eröffnete Vetter Fritz Herda-Breslau, der Obmann der Sippe "Unter dem Zobten", den Familientag.
In seiner Begrüßung bedauerte Fritz, daß der II. Familientag unter völlig veränderten Verhältnissen stattfinden müsse. Vetter Hugo-Greifswald, der sich vielleicht am meisten auf das heutige Zusammentreffen gefreut hat, ist erkrankt und mußte zu seinem größten Bedauern in letzter Stunde endgültig absagen. Vetter Fritz übermittelte der Versammlung die Grüße und Wünsche des Familienältesten, die der Ferndraht aus Greifswald hergeleitet. Die Anmeldungen für die Teilnahme liefen nur sehr spärlich ein. Infolge großer Entfernungen, sowie wegen hohen Alters und Krankheit konnten einzelne Mitglieder an der Tagung nicht teilnehmen. Sie hatten aber dem Geschäftsführer ihre Grüße und Wünsche für das Gelingen des Familientages zugehen lassen. Vetter Fritz glaubte sich zu der Annahme berechtigt, daß es nicht mangelndes Interesse ist, wenn noch ein größerer Teil unserer Namensvettern nicht in erwünschtem Maße in unserer Sache tätig ist, sondern daß nur die direkte Anregung fehlt.
Der Leiter begrüßte sodann die Auswärtigen und diejenigen, welche das erste Mal an einer Veranstaltung des Verbandes teilnahmen. Er entbot auch dem fernen Familienältesten seinen Gruß und Dank für seine Treue. Mit einer Ermahnung zur Einigkeit, die mit den Worten des Rütli-Schwures zu einem gegenseitigen Treuegelöbnis wurde, eröffnete Vetter Fritz den geschäftlichen Teil der Tagung.
Zunächst werden briefliche Grüße fernweilender und verhinderter Vettern und Basen verlesen. Selbst aus Basel und Coburg sind Grüße eingegangen. Unser ältester Vetter Theodor Herde-Görlitz bekundete ganz besondere Anteilnahme an der Tagung, die er leider wegen seines hohen Alters nicht mitmachen kann. Die Versammlung sendet Vetter Hugo-Greifswald ihren ferndrahtlichen Gegengruß.
1. Dem Geschäftsführer Franz Herda wird für seinen ausführlichen Geschäftsbericht der Beifall der Versammlung. Nach seinem Bericht zählt unser Verband schon 47 zahlende Mitglieder {Familien und Einzelmitglieder}...
2. Rechnungslegung. Die Kassenprüfer Leo und Johannes Herde bestätigen die Richtigkeit der Rechnung und berichten über die Anlage des Kassenbestandes...
3. Beschlußfassung über die Satzungen...
Vetter Wilhelm Herden-Breslau ist gegen eine Zeitbeschränkung, da eine Satzungsänderung vielleicht doch vor Ablauf einer Frist von mehreren Jahren notwendig werden könnte...
4. Die Arbeit innerhalb der Sippen. Vetter Fritz Herda berichtet im allgemeinen über die Arbeit innerhalb der Sippenverbände, die zwei Ziele verfolgen muß: Familienforschung und Arbeit in den Sippen. Die Sippe "Unter dem Zobten" und die "Um Neisse" haben erleichterte Arbeit dadurch, daß sie durch ihre allmonatlichen Familienabende in enger Fühlung bleiben und auch besonders dadurch, daß ein großer Teil ihrer Mitglieder in Breslau wohnhaft ist. Sie sind auch zahlenmäßig die stärksten Sippen im Familienverbande. Die Berichte über die eigenen Sippen und Familienforschungen im Verein mit den Vettern Heinrich und Franz Herda werden von der Versamm[lung...]
Emanuel Herde-Breslau berichtet in ebenso eingehender Form von der Arbeit der Sippe "Um Neisse". Hier ist fleißige Arbeit auf dem Gebiete der allgemeinen Familienforschung geleistet worden, die allen Sippen des Verbandes in gleichem Maße nützlich ist. Die Sippe hat eine Sammlung von Urkunden, beginnend in der Zeit der deutschen Neubesiedelung Schlesiens, zusammengestellt. Die Familie des Obmanns hat an der Anlage einer Familienchronik nebst Stammtafeln und Familienurkunden eifrig gearbeitet.
Beide Sippen haben durch ihre Forschungen interessante verwandtschaftliche Beziehungen einzelner Familien innerhalb des Sippenverbandes feststellen können. Dabei sind die einzelnen Mitglieder innerhalb der Sippe einander persönlich nähergerückt.
In der Sippe "Glatzer Bergland" sind die einzelnen Mitglieder bisher noch nicht genügend in Fühlung miteinander gekommen. Sie war mit ihren 5 Mitgliedern die schwächste Sippe. Verwandtschaftliche Beziehungen sind vorläufig nicht nachweisbar. Alle Mitglieder suchen ihre ältesten Vorfahren in Neurode und nächster Umgebung. Die Anwesenheitsliste des Familientages weist aber erfreulicherweise 19 Namen der Herden'schen Sippe auf, sie ist somit auf dem Familientage zahlenmäßig am stärksten vertreten, was den Obmann Erich Herden-Waldheim zu der neuen Hoffnung berechtigt, daß auch hier bald erfreuliche Ergebnisse in der Familien- und Sippenforschung zu erwarten sind.
Während des Berichtes der Obmänner mußte die Tagung auf einige Minuten unterbrochen werden, da der Versammlung die wenig erfreuliche Mitteilung [überbracht] wurde, daß die Gattin des Vetters Wilhelm Herden-Breslau durch Fall auf der Treppe zum Tagesraum den Arm gebrochen habe. Die Versammlung nahm herzlichen Anteil an dem Unglück, das einen der Ihren treffen mußte.
5. Vortrag. Für den Vortrag "Unsere Ahnen und wir", den unser Vetter Hugo-Greifswald halten wollte, ist kein Ersatz vorhanden; er mußte deshalb ausfallen.
6. In der Wappenfrage kommt es zu keinem Beschluß. Die Familie Emanuel Herde hat als Familienwappen die drei goldenen Ähren in blauem Grunde, im Schildfuß auf silbernem Grunde zwei blaue Wellenlinien (die Neisse) und einen Schild aus dem Neisser Stadtwappen angenommen. Familie Erich Herden-Waldheim hat sich für das gleiche Wappen (drei goldene Ähren auf blauem Grunde) entschieden, führt aber im Schildfuße in Silber vier blaue Berge (Glatzer Bergland). Die vorgelegte Entwürfe fanden allgemein bei den betreffenden Sippen anklang.
Der Leiter schloß den geschäftlichen Teil...
Während des gemütlichen Teils, der nun folgte, wurde der geschäftliche Teil auf kurze Zeit noch einmal aufgenommen, als Herr Oberregierungsrat Dr. Glatzer vom Familienverbund "Unter der Eule" herzliche Grüße seines Verbandes überbrachte. Er berichtete über die fruchtbare Arbeit seines Verbandes und wies auf die idealen Ziele gemeinschaftlicher Arbeit zum Zwecke des inneren Aufbaues des deutschen Vaterlandes und der Erneuerung des Familiensinnes hin. Sein Wunsch ist die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft aller schlesischen Sippenverbände. Vetter Fritz Herda sprach dem Redner seinen herzlichsten Dank aus.
Am nächsten Tage, Sonntag, den 9. Oktober, nachm. 4 Uhr, versammelten sich die Teilnehmer im Weinzimmer der Jahrhunderthalle zu einer gemeinsamen Kaffeetafel... bis nach 8...
Einer Neunzigjährigen
Am 29. Januar vollendete eine der Unsern, Karoline Herde, geb. Beckmann in Greifswald, die Mutter unseres Familienältesten, ihr 90. Lebensjahr. Von allen Seiten sind ihr Glückwünsche und Ehrungen an diesem Tage zugegangen. Wenn sie sich auch nur noch mit Hilfe von Krücken im Zimmer bewegen kann, so ist sie doch geistig frisch und munter, und ihre Sinne sind gesund geblieben, so daß sie noch imstande ist, ihre Zeit ohne Brille mit feinen Handarbeiten auszufüllen. Ohne eine Spur von Ermüdung zu zeigen, hat sie an ihrer Geburtstagsfeier im Kreise ihrer Kinder und Kindeskinder und deren nächsten Anverwandten bis zum Schlusse ausgehalten und der Bowle, die auf ihr ferneres Wohlergehen getrunken wurde, tapfer zugesprochen. Möge es ihr vergönnt sein, noch eine Reihe von Jahren in gleicher Rüstigkeit und Frische zu verleben... {Beschwörung}

Familiennachrichten
Ernennung. Am 1. Mai wurde Vetter Fritz Herda-Breslau zum Konrektor ernannt.
Verlobungen. Gelegentlich unseres F.T. im Oktober in Breslau verlobten sich: Vetter Georg Herde-Breslau und Base Käthe Herde in Hindenburg-Zaborze. - Weihnachten fand die Verlobung von Vetter Richard Herde-Spremberg mit Friedel Schleiernick statt.
Geburten. Dem Vetter Water Herden-Reichenbach i/Schl. wurde ein Sohn geboren und am 7. Januar dem Vetter Georg Herde-Bremen die zweite Tochter.
Todesfall. Am 10. Oktober verlor Vetter Franz Herda-Breslau seinen Bruder Karl, der als Postbeamter i.R. in Breslau lebte, im Alter von 61 Jahren und am 7. Januar Vetter Johannes Herde-Breslau {-3/1,7} seinen Vater {Johann, -4/1,4,7,13} im Alter von 76 Jahren.

Geschäftliche Mitteilungen
Unseren heutigen "Mitteilungen" liegt ein Verzeichnis der Mitglieder unseres Verbandes bei... {Bei mir leider nicht.}


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