(Er hält sie wach / Rote Jacke)
Rede vor einer Abordnung christlicher Geistlicher, 1792
"Brüder! Der Platz auf dem wir einst saßen, war groß, und eurer war sehr klein. Ihr seid nun ein großes Volk geworden, und wir haben kaum noch einen Platz, auf dem wir unsere Decken ausbreiten können. Ihr habt unser Land bekommen, aber ihr seid nicht zufrieden. Ihr wollt uns eure Religion aufzwingen.
Brüder! Ihr sagt, ihr seid ausgesandt, um uns zu zeigen, wie man den Großen Geist nach seinen Wünschen verehrt; und wenn wir uns nicht zu der Religion bekehren lassen, die ihr Weißen lehrt, so würden wir danach unglücklich sein. Ihr sagt, dass ihr recht habt, und wir verloren wären. Woher wisst ihr, dass dies wahr ist? Wir haben erfahren, dass eure Religion in ein Buch geschrieben ist. Wenn es für uns ebenso bestimmt wäre, wie für euch, warum hat der Große Geist es uns nicht gegeben; und nicht erst auch uns, sondern warum hat er unseren Vorvätern nicht die Weisheiten dieses Buches gegeben und sie gelehrt, es richtig zu verstehen? Wir wissen nur, was ihr uns darüber sagt. Wie sollen wir wissen, wann wir glauben können, nachdem wir so oft von Weißen belogen und betrogen worden sind?
Brüder! Ihr sagt, es gibt nur einen einzigen Weg, dem Großen Geist zu dienen und ihn zu verehren. Wenn es also nur diese eine Religion gibt, warum seid ihr Weißen so häufig anderer Meinung darüber? Warum seid ihr nicht alle einig, so ihr doch alle das Buch lesen könnt?
Brüder! Wir verstehen diese Dinge nicht. Wir haben gelernt, dass eure Religion euren Vorvätern gegeben wurde und diese sie, von Vater zu Sohn, weitergegeben haben. Wir haben auch eine Religion, die einst unseren Vorvätern gegeben wurde und uns von diesen überliefert wurde. Also verehren wir den Großen Geist, wie wir es gewöhnt sind. Unsere Religion sagt, dass man für alles Empfangene dankbar sein soll, dass wir uns lieben und achten sollen und nach Eintracht streben. Wir streiten niemals um Religion, weil der Glauben eines Menschen zu ihm persönlich gehört wie seine Stimme, die Farbe seiner Augen und seine Gedanken. Man kann über die Gedanken eines Menschen nicht streiten.
Brüder! Der Große Geist hat uns alle erschaffen. Aber er hat zwischen seinen weißen und roten Kindern große Unterschiede geschaffen. Er hat uns eine andere Hautfarbe gegeben und andere Sitten und Anschauungen. Euch hat er die Gabe der Technik und Künste gegeben, für die er unsere Augen wiederum verschloss. Uns hat er die Liebe zur wildnishaften Natur gegeben, euch aber den Hass und die Angst vor solcher Natur. Wenn er also solch große Unterschiede zwischen uns in sehr vielen Dingen gemacht hat, warum sollten wir daraus nicht schließen können, dass er uns auch eine unterschiedliche Religion gab, entsprechend unserem Verständnis? Der große Geist tut recht. Er weiß, was für seine Kinder das Beste ist. Wir sind zufrieden.
Brüder! Wir haben nicht den Wunsch, eure Religion zu zerstören oder sie von euch zu nehmen. Wir wollen uns nur unserer eigenen erfreuen. Man hat uns gesagt, dass ihr zu den weißen Leuten dieser Gegend gepredigt habt. Diese Leute sind unsere Nachbarn. Wir sind mit ihnen bekannt. Wir werden eine kleine Weile warten und sehen, welchen Erfolg euer Predigen bei ihnen hat. Wenn wir finden, dass es ihnen gut getan und sie ehrenhaft und weniger geneigt gemacht hat, Indianer zu hintergehen, so werden wir erneut bedenken, was ihr gesagt habt."
Quellenliste
Indian Oratory, S. 45-7