Aus dem Kiez, mit dem Kiez, für den Kiez!

Das war sein Satz, der für immer bleibt und der ihn selbst so gut beschreibt:

Klaus Wolfermann

Stimmen aus dem Kiez

"Unser Freund und Mitstreiter Klaus Wolfermann ist am 9. Mai 2017 verstorben. Einige von uns haben ihn liebevoll den Kerzenmann genannt, wir haben ihn mit Kerzenresten versorgt und er uns mit kunstvollen Kerzen. In etlichen Wohnungen im Sprengelkiez stehen seine liebevoll selbstgemachen Werke.
Obwohl er mit Kirche und Religion nichts am Hut hatte, ist er für mich ein Vorbild in Bezug auf gelebte Nächstenliebe und Toleranz.
Er hat sich Jahrzehnte für den Sprengelkiez eingesetzt, war bei der Begrünung der Osterkirche mit dabei. Das war noch bevor der Sprengelkiez in die Förderkulisse 'Soziale Stadt' unter den Namen 'QM Sparrplatz' aufgenommen wurde. Er hat den Sprengelkiez unter anderem in der Vergabejury, im Kiezrat, Quartiersrat, beim Runden Tisch Leopoldplatz, in der Stadtteilvertretung 'Mensch Müller', beim Runden Tisch Älterwerden im Sprengelkiez und beim Runden Tisch Sprengelkiez vertreten. Er war Mitglied in der Stadtteilgenossenschaft, im Förderverein der Osterkirche und bei Aktiv im Kiez e.V.. Egal, welches Projekt im Kiez auch eingeladen hatte - wenn man ankam, war Klaus schon da.
Übrigens, den Sparrplatz, so wie wir ihn heute kennen, würde es nicht geben, wenn Klaus sich Anfang der 80er nicht gegen die Kahlschlag-Sanierung gestellt hätte.
Die letzten 10 Jahre haben wir beide zusammen den Lebendigen Adventskalender organisiert. Wir sollten zusammen dieses Jahr in Gedenken an Klaus den Lebendigen Adventskalender im Dezember durchführen."
Siemen Dallmann, Aktiv im Kiez e.V. und Osterkirche

"Obgleich religiös unabhängig, koordinierte er viele Jahre lang den Lebendigen Adventskalender, für den er mit 'Lebendiger Kulturkalender' eigentlich einen offeneren Namen gewusst hätte. Ihm ging es jedoch nicht um Etiketten, sondern darum, Menschen unbeachtet ihres jeweiligen Hintergrundes zusammenzuführen; 'miteinander' war eines seiner liebsten Schlagworte.
Den Großteil seines Lebens hat er im Sprengelkiez gewohnt und gewirkt, diesen gekannt und geliebt wie nur wenige andere und ihn mit Scharfsinn und Engagement verteidigt gegen das alles erstickende Gestrüpp öffentlicher Verwaltung - oft auch erfolgreich.
Ein Wegbereiter war er ebenfalls als helfender Nachbar: Nachdem er mir einmal mit Rat, Werkzeug und Telefon aus einer Notlage geholfen hatte, schenkte er mir noch ganz selbstverständlich eine seiner selbstgegossenen Kerzen obendrein. So bleibt neben all den Lücken, die wir ab jetzt an seiner statt füllen müssen, auch diese Frage offen: Wohin nun mit all unseren Wachsresten?"
Oliver H. Herde, Schriftsteller - Historiker - Tanzlehrer

"Klaus ist ein Kiez-Urgestein. Er ist aus dem Bild des Kiezes nicht wegzudenken."
Christiane Teichner-Diabatee, Offene Tür e.V.

"Er fehlt uns! Aus dem Kiez, mit dem Kiez, für den Kiez - das war es, wofür er sich einsetzte! Gestern habe ich erfahren: Angedacht ist eine gemeinsame Trauerfeier für Anfang Juni in der Osterkirche. Nochmal ein gemeinsames Zusammenkommen für ihn. Das wäre schön und hilfreich für alle, die ihn kannten und mit ihm gemeinsam in den Jahren wirkten, um Abschied nehmen zu können."
Claudia Schwarz, Stadtteilkoordination Wedding Zentrum und Nachbarschaftsladen

"Klaus bleibt in unseren Herzen. Vater, Freund, Mitstreiter, Aktivist, Redakteur, Künstler... Mehr als eine Facette hatte er, mit dem einzigen Ziel, ein besseres Zusammenleben im Sprengelkiez zu fördern. Er bleibt eine inspirierende Quelle in unserer täglichen Arbeit."
Narcisse Djakam, iNTEGRiTUDE e.V. und Kiezbote

Nachruf im Tagesspiegel

Dieser Artikel erschien in gekürzter Fassung auch im Kiezboten.


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Oliver H. Herde