Wüstensohn in Fesseln

Ein erotischer Abenteuerroman von Seiner Magnibilität Yashkir al-Yeshinna el Yiyimris

Kapitel 7

Für die Abreise wurde Abu erneut in Ketten gelegt. Aufgrund der Fußfesseln musste er sehr kleine und schnelle Schritte tun, als die Herrin ihn an der Leine hinter sich her zog. Wie lange würde er dies durchhalten, wenn sie erst wieder ritt!?
Zu seiner Überraschung erwarb sie ein schäbiges Grautier, mit welchem kein Krieger sich freiwillig abgegeben hätte. Wegen Nachthemd und Fesselung musste sich Abu seitlich darauf setzen wie eine alte Frau. Dies sorgte nun doch beim einen oder anderen Betrachter für Gelächter, wo bislang nur abfälliges Schmunzeln vorgeherrscht hatte.
Schon mehrmals in seiner Gefangenschaft hatte Abu geglaubt, nicht tiefer sinken und nicht entwürdigender gedemütigt werden zu können. Nun, da er bereits einen um den anderen unvorstellbaren Zustand erreicht und überschritten hatte, kamen ihm erstmals Zweifel. Als gar zu einfallsreich erwies sich die Achmad'Sunni. Kaltes Grausen ergriff ihn bei der Frage, was sie sich noch alles für ihn ausgedacht haben mochte.
Immerhin zeigte sich der Ritt auf dem Esel auf die Dauer als wesentlich bequemer denn wie eine Teppichrolle über dem Kamelrücken zu hängen. Offenbar lag der Reiterin weniger daran, ihn zu quälen, als ihn zu erniedrigen und somit die Ehre auch seiner Familie zu treffen.

Am späten Nachmittag erreichten sie - wie Abu inzwischen vorausgesehen hatte - die Oasenstadt Hayabeth am nordöstlichsten Ausläufer der Unau-Berge. Wollte die Herrin folglich nach Mhanadistan?
Bereits vor dem Stadttor drangen die ersten Händler auf sie ein, doch die Achmad'Sunni achtete derer nicht. Drinnen suchte sie als erstes einen Gasthof, wo sie Tiere und Gepäck unterstellte. Anschließend zog sie Abu durch die Gassen und warf Blicke auf Tuche und Kleider. Wieder begann sie, ihn als ihre Sklavin auszurufen, dann fragte sie hier und dort nach Gewändern für eine Tänzerin.
So manches musste er unter den Augen der Herrin, der Verkäufer und meist nicht weniger Kundschaft und diverser Passanten anprobieren. In keinem Fall nahm man ihm hierfür die Fesseln ganz ab, sondern immer nur das Notwendige. Allerlei knappe Westchen, Röckchen und Tüchlein später hatten sie endlich etwas gefunden, das der Kriegerin gefiel:
Ein schmales Hemdchen aus glänzendem weinroten Atlas, ursprünglich gefertigt, Frauenbrüste gerade so zu bedecken, umspannte nun Abus Oberkörper. Aus gleichem Stoff bestand das eng seinen Schritt einfassende Mittelteil einer Hose, von welchem sich luftig und durchsichtig rosafarbene Pluderbeine herabwölbten. Auch jenes hauchzarte Material fand sich wieder, und zwar in dem Schleierchen, welches seiner unteren Gesichtshälfte nun weichere Züge verlieh. Hierzu bekam er Schellenbänder für die Fußgelenke und ein einzelnes Glöckchen vorn ans Halsband, auf dass er noch mehr Aufmerksamkeit errege und die Herrin stets leichter wissen würde, wo er sei.
In diesem Aufzug und neuerlich in Ketten gelegt, wurde er wieder durch den Ort paradegezerrt. Offenkundig wollte die Herrin ihn zum Stadtgespräch machen!
Zudem galt es noch, einen Knebel zu erstehen. Bald ließ ihm Sulibeth einen Lederball mit allerlei Riemen anfertigen, welche ihm dann ums Haupt geschnallt wurden, den Ball fest zwischen seinen Lippen zu halten. Auch dies Geschirr wurde mit einem zum Glück nicht allzu großen Vorhängeschloss in Abus Nacken gesichert. Dann kam das Schleierchen wieder an seinen Platz, ohne die Knebelung recht verbergen zu können - aber das sollte es wohl auch gar nicht.

Zumal es inzwischen dem Abend zuging, führte die Achmad'Sunni ihre männliche Sklavin alsbald zu ihrem Gasthaus zurück. Dort angelangt, besah sich die Herrin Abu noch einmal in aller Ruhe von allen Seiten. Selbst durch ihren Schleier, welcher so viel mehr verbarg als der seine, erahnte er ein zufriedenes Lächeln. Er ertappte sich bei dem Wunsch, jenes Gesicht bald wieder zur Gänze zu sehen. Bislang war es meist zu dunkel gewesen, da sie es fast nur zur Nacht enthüllte.
Eine Berührung am Po ließ ihn etwas erschrocken zusammenfahren.
"Ganz ruhig, Sklavin! Ich werde dir nicht wehtun." Sanft streichelte sie seine Backen, um dann mit dem Zeigefinger seine Spalte abzufahren.
Wieder vermochte er nicht anders, als leicht zu zucken und sich zu winden. Bestürzt stellte er fest, wie es ihm vorne immer enger wurde. Da er unwillkürlich auswich, hielt sie ihn um so fester an der Leine und zog ihn daran gar noch näher zu sich.
"Was bist du so überrascht! Fast jede Sklavin muss solches erdulden..." Im selben Moment schob sie seine vorn gefesselten Hände beiseite und legte ihre Rechte auf seine pralle Männlichkeit.
Ein Fiepser entkam ihm. Doch zu der Überraschung wegen ihrer Zärtlichkeit kam die Erkenntnis, dass es ihm auch irgendwie gefiel. Beinahe unmöglich schien die Entscheidung, ob er sich wehren sollte, jedoch wurde sie ihm ohnehin abgenommen.
Mit unnachgiebigen Zärtlichkeiten drängte ihn seine Herrin zur Schlafstatt hinüber. Zweimal rettete ihn nur der Zug am Halsband vor einem rückwärtigen Sturz. Dann wurde er auf die Matte niedergezwungen. Kaum, dass die Herrin ihm die Hose herunterzerrte, reckte sich ihr das darunter Verborgene entgegen. "Brave Sklavin", raunte sie dunkel, obgleich Abu doch gar nichts tat, als sich noch immer etwas zu zieren.
Geschwind hatte sie ihre Schuhe und die eigene Hose abgestreift und sich auf ihr Opfer gestürzt. Nie hätte Abu die Gefühle gerecht beschreiben können, welche ihn nun bei diesem Ritt überkamen.
Als es vorüber war, blieb sie noch auf ihm liegen. Wie verzaubert spürte er ihr Gewicht, ihren Atem, ihren Herzschlag - nur der Druck der Hüftkette erinnerte ihn an die Unfreiwilligkeit seines Hierseins.

Bald darauf klopfte es an die Türe.
"Wer ist da?" rief Sulibeth etwas unwillig, ohne sich groß zu regen.
"Eine Botin, Herrin", kam es hellstimmig von draußen.
"Mh." Für einen Moment überlegte die Achmad'Sunni noch, dann drückte sie sich - offenbar neugierig geworden - empor. "Gut, ich komme", antwortete sie, schlüpfte wieder in ihre Hose und griff für alle Fälle den Khunchomer. Dann nahm sie den Riegel beiseite und öffnete.
Eine junge Sklavin stand vor der Türe, angetan mit einem luftigen kurzen Rock und einem Oberteil, welches jenem Abus ähnelte. Am rechten Oberarm trug sie eine an eine Kette gemahnende Tatauierung. Respektvoll schaute sie auf den Krummsäbel, dann kurz der Kriegerin ins Antlitz, um sogleich den Blick zu senken. "Bitte verzeiht die Störung, Herrin", begann sie.
Vom Lager aus konnte Abu sehen, wie ihre dunklen Augen kurz auf ihn gerichtet waren. Er hatte nicht recht gewagt, aufzustehen oder auch nur die Hose wieder emporzuziehen; nun hingegen hätte er sich am liebsten unter der Matte verkrochen.
"Ich werde geschickt von meiner Herrin Ismaban asch-Schabra, Meisterin der Verwandlungen."
Sulibeths Brauen hoben sich beträchtlich.
Die Botin fuhr fort: "Sie hat von" - sie zögerte und wies an Sulibeth vorbei auf Abu - "Eurer männlichen Sklavin gehört. Daher möchte sie Euch einladen, mit ihr ganz unverbindlich über weitere Möglichkeiten der Feminisierung zu sprechen."
Abu erschrak. War es denkbar, dass seine Herrin ihn ganz in eine Frau verwandeln ließ? Würde er sein Schicksal etwas leichter ertragen, wenn ihn niemand mehr als Mann erkannte? Würde eine solche Verwandlung schmerzen? Beinahe vergaß er die damit verbundene Schande, denn alle Hoffnung, dann noch gefunden und befreit zu werden, wäre wohl dahin.
Sichtlich nachdenklich hatte Sulibeth die freie Hand zum Kinn erhoben. "Ich werde kommen, die Vorschläge deiner Herrin anzuhören."
So verabredeten die beiden Frauen eine Zeit gleich am nächsten Vormittage, dann verabschiedete sich die Sklavin mit einer tiefen Verbeugung.
Nachdem sie die Tür wieder verriegelt hatte, legte sich die Kriegerin wieder zu ihrem Sklaven. "Na, das verspricht doch, interessant zu werden", raunte sie, ihn zwischen den Beinen kraulend.
Die Furcht, auch dort verändert zu werden, ließ Abu allerdings einstweilen noch überall steifer sein, als an der von der Herrin gewünschten Stelle. Dennoch ließ sie sich davon nicht beirren und brummte: "Du wirst schon sehen; das wird lustig!" Damit gab sie für diesen Abend Ruhe, verlöschte die Kerze, legte den Turban mit dem Schleier ab und schloss die Lider.
Abu dagegen lag noch eine ganze Weile wach und versuchte sich vorzustellen, wie es sich als Frau wohl anfühlen würde.

Fortsetzung
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