Das ultimative Fragespiel
von Oliver Herde
Die folgende Spielidee ist mit minimalem Aufwand umsetzbar. Sie eignet sich für jede beliebige Teilnehmerzahl, lässt sogar den Wechsel von Mitspielern zu. Als angenehmen Nebeneffekt lernt man während des Spieles sogar noch die Namen der anderen Gäste, sofern sich nicht alle bereits kennen.
Das Prinzip ist einfach: Die Fragen werden durch die Mitspieler selbst erdacht und gestellt. Das ist kreativer und meistens lustiger als die vorgefertigten Fragekärtchen gängiger Wissensspiele.
Spielvorbereitung
- Schon mit der Einladung kann man die Gäste auffordern, sich bis zum Spieltag ein paar Fragen zu beliebigen Themengebieten auszudenken. Erfahrungsgemäß vergessen das die meisten, aber das stört nicht weiter.
- Man stellt Schälchen oder ähnliche Behältnisse für die verschiedenen Themengebiete auf, zum Beispiel: Geschichte, Erdkunde, Naturwissenschaft, Film + Fernsehen, Musik, Literatur und Risiko. Risiko sollte immer dabei sein, da manche Fragen nirgends einzuordnen sind. Dort ist es also um so mehr reine Glückssache, woran man gerät. Die Themen sollte man ruhig den Teilnehmern anpassen.
Die Schälchen müssen nicht unbedingt selbst beschriftet werden; Schildchen daneben reichen auch aus.
- Jeder Teilnehmer bekommt eine Anzahl deckungsgleicher Papierstreifen, auf die er seinen Namen schreibt. 4 bis 8 für jeden. Insgesamt sollten es nicht mehr als 50 sein, damit die Vielfrager ein wenig gebremst werden.
Natürlich kann der Gastgeber auch Namensschnipsel mit dem hauseigenen Drucker vorbereiten.
- Für jede Frage, die jemand ausgedacht hat, wird ein Papierchen in die entsprechende Schale geworfen. Man kann nicht mehr Fragen gleichzeitig platzieren, als man Namenspapierchen hat.
Spielablauf
- Reihum nimmt jeder einen Schnipsel aus der Schale mit dem ihn interessierenden Wissensgebiet. Der darauf stehende Name wird vorgelesen, und die entsprechende Person stellt ihre Frage. Wenn jemand zu einem Thema mehrere Fragen hat, stellt er einfach immer die, welche zuerst auf seiner Liste steht.
- Kann die Frage nicht beantwortet werden, darf sich der nächste mit der Beantwortung derselben Frage versuchen. Es geht reihum, bis jemand die Antwort weiß, oder die Runde einmal herumging. In letzterem Falle wird aufgelöst, und der Fragesteller bekommt für sein Fragemonster einen Minuspunkt.
- Die richtige Antwort verdient natürlich einen Punkt.
- Als nächstes ist jener an der Reihe, einen Schnipsel zu ziehen, der links neben dem sitzt, der eben zog - unabhängig davon, wer schließlich die Antwort gab.
- Wer seinen eigenen Namen zieht, wirft den Zettel wieder zurück und zieht nochmals.
- Der Fragesteller bekommt sein gezogenes Namenspapierchen immer zurück, damit er es gegebenenfalls mit einer neuen Frageidee erneut in ein passendes Schälchen werfen kann.
Das Geniale daran
Man kann jederzeit neue Schnipsel in die Schalen werfen. So können auch Zuspätkommer mitspielen. Wer keine Fragen vorbereitet hat, kann dies auch noch während des Spiels tun. Und wenn jemand gehen muss, und dessen Name gezogen wird, zieht man einfach nochmal. Dadurch wird die Teilnehmerzahl beliebig.
Wer Lust hat, kann ganz besondere Fragen vorbereiten, die nicht nur über ein paar Worte ablaufen. Zum Beispiel kann man ein Musikstück selbst oder mit einem Tonträger vorspielen und Titel oder Komponisten raten lassen. Man kann Suchbilder zeichnen, eine kurze Geheimbotschaft zu entschlüsseln geben... Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man sollte nur bedenken, die Frage nicht so schwer zu stellen, dass niemand in der Runde sie mehr beantworten kann. Das wäre langweilig. Nobelpreisträger sollten sich also auf ihrem Spezialgebiet ein wenig zügeln.
Da während des Spieles die Zusammensetzung der Mitspieler variieren kann, mag es letztlich gleichgültig erscheinen, wer die meisten Punkte sammelt. Der Spielspaß zählt.
Hoffentlich sind meine Ausführungen nicht noch chaotischer, als das Spiel selbst. Ansonsten fragt einfach mal bei mir nach, wenn ich mich irgendwo zu ungelenk ausgedrückt haben sollte.
Viel Spaß!
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