Geiselnahmedurcheinander

Autoren: Jan Richling, Oliver H. Herde Patrick Schubert und viele andere

27. Travia 28 Hal, Vormittag

OHH

Schwer stützt sich Yashkir auf die Backbordreling, weit genug von vorderen Niedergang entfernt, um selbst den ausladensten Bewegungen vorbeitrampelnder Matrosen keine Angriffsfläche zu bieten. Dennoch schaut er häufiger kontrollierend neben und hinter sich, als es ihm in seinen Bemühungen um eine gewisse Entspannung lieb sein kann. Einmal stößt er dabei fast mit der Nase an den Stab, welcher in den rechten Ellenbogen gelehnt wie seekrank über Bord zu schauen scheint.
Das Ende des luftigen sattblauen Turbantuches flattert zwar auch etwas störend im Winde, doch nicht so unkontrollierbar, wie es mit ungezähmten langen blonden Haaren der Fall wäre. So muss man sagen, Yashkirs um Lässigkeit bemühte schiefe Haltung wirkt alles andere als bequem, sondern eher schon etwas verkrampft.
Dass man es nicht bis morgen nach Mengbilla schaffen würde, war ja klar. Dennoch irgendwie schade. Aber warum eigentlich? Es wäre schon ein großer Zufall, wenn er Zylya überhaupt dort treffen würde. Oder sonst jemanden von der alten Mannschaft. Er seufzt.
Ob sie wohl manchmal an ihn denken? Nüchtern betrachtet, dürfte das hin und wieder der Fall sein, doch sicherlich nicht so häufig wie umgekehrt. Noch andere Gesichter laufen Parade, so vor allem Beonoras und aufgrund der vorgestrigen Ereignisse das der Kapitänstochter.
Die Küstenlinie verschiebt sich derweil langsam, da das Schiff wieder einmal wendet. Doch Yashkirs Blick ist ohnehin schon unwillkürlich auf die wild glitzernde Wasserfläche hinabgesunken. So flach, wie sie sein sollte, ist die allerdings ganz und gar nicht. Es spritzt nicht unerheblich. Auch das stetig sich verstärkende Klatschen an der Bordwand hat sowohl etwas Bedrohliches wie etwas Einschläferndes.
Gebannt starrt der Al'Anfaner auf das Geschehen und scheint sich nicht recht für die eine oder andere Regung entscheiden zu können, bis ihn ein wildes Geschwader von Tropfen an Gesicht und Oberkörper trifft. Ziemlich gleichzeitig rutscht ihm der Stab ob der immer schieferen Lage des Schiffes ein wenig nach hinten weg.
Das beste dürfte sein, wenn er es mal wieder als Spiel nimmt. Jedoch nicht hier, wo er sich allzu sehr in den Weg gestellt hat. Unschlüssig schaut er zu den Aufbauten an Bug und Heck, dabei blinzelnd, um seine Augen zu befeuchten.

PS

Ein Zwerg kommt langsam heran. Freundlich nickt er ihm dabei mit einem "Angrosch zum Grüße" zu. Sein Verhalten ist dabei nicht aufdringlich.

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"Hm? Oh!" Yashkir hat den Zwergen lediglich in der Peripherie seines Blickfeldes gehabt, doch nun wendet er den Kopf zu diesem hinab und lässt auch den Oberkörper ein klein wenig folgen, um sich nicht unnötig groß zu machen. Natürlich leidet darunter ein wenig die Standstabilität, aber man hat ja noch den Stab als Stütze.
"Ähm, ja, zum Gruße." Aufmerksam blickt er den kleinen Kerl an.

PS

Goron denkt sich anhand des aufmerksamen Blickes seins Gegenübers, jener habe auch gerade nichts bessers zu tun, und entschließt sich, einen kleinen Vorstoß Richtung Plauderei zu wagen: "Entschuldigt, wenn ich Euch einfach so anspreche, aber ich bin neu hier und wollte fragen ob Ihr schon länger an Bord seid?" Freundlich blickt der Zwerg sein Gegenüber an.

OHH

Derweil seine Beine auf größtmögliches Gleichgewicht achten und sich auch den plötzlicheren Bewegungen des Schiffes recht gut anpassen, schauen sich die Augen etwas besorgt nach herumrennenden Matrosen um. Es ist Yashkir einfach zuwider, im Wege zu stehen. Und um so weniger mag er es, angerempelt oder gar umgerannt zu werden.
Das Gehör hingegen weilt tatsächlich noch im Wesentlichen bei dem kleinen Herrn. "Mjanun... Einige Tage..." Yashkir stellt fest, dass er für ein genaues Nachrechnen gerade nicht die Konzentration aufbringt. "Seit Teremon."

PS

Angesichts der spärlichen Worte seines Gegenübers ist sich Goron nicht mehr ganz so sicher, ob seine Gesprächigkeit nicht doch störend ist.
Dennoch redet er erst einmal weiter, denn es gibt da etwas Wichtiges zu klären: "Das ist gut, dann könnt Ihr sicher einschätzen, ob die Mannschaft hier ihr Handwerk versteht; ich meine ich verstehe nicht viel vom Segeln, aber irgendwie habe ich den Eindruck, wir fahren ständig hin und her, und außerdem frage ich mich ob dieses starke Auf und Ab Normal ist." Freundlich blickt er wieder sein Gegenüber an.

OHH

Da die Wende wohl vollendet ist, wird das Ausgleichen der Schiffsbewegungen für Yashkirs Fuß- und Kniegelenke um so einfacher.
Ein feines Lächeln breitet sich um seine Mundwinkel aus. "Ah, Ihr fürchtet um die Seetüchtigkeit dieses Gefährtes! Soweit ich feststellen konnte, ist es noch gut in Schuss." Die Bilge freilich hat Yashkir noch nicht inspiziert, aber man kann es mit der Vorsicht auch übertreiben. Dennoch kann er nicht umhin, sich diese nun in halb überflutetem Zustand vorzustellen. Musste dieser Zwerg damit anfangen!?
"Ähm", bemüht er sich, die Gedanken wieder zu sammeln und zu den speziellen Befürchtungen des kleinen Kerls zurückzuführen, "habt keine Sorge; der wechselnde Kurs hat durchaus seinen Sinn. Befeuchtet einmal Euren Finger und prüft, aus welcher Richtung der Wind weht!" Es macht doch immer wieder Freude, nicht einfach nur etwas zu erklären, sondern das Bewusstsein anderer zu erweitern und zu eigenständiger Situationsanalyse zu ermuntern!

PS

Innerlich beginnt der Zwerg, etwas mehr Vertrauen zum Nassen Element zu fassen. "Ihr scheint wohl etwas von der Materie zu verstehen, das beruhigt mich."
Dann streckt er in der Tat den befeuchteten Finger in die Luft und prüft so, woher der Wind gerade kommt.
"Oh, mir scheint wir haben Gegenwind und dieses Zickzackfahren soll das wohl kompensieren. Ich habe mich ehrlich gesagt schon immer gefragt, wie ein Schiff gegen den Wind fahren kann."

OHH

Yashkir nickt zufrieden. "Ja, das hat etwas mit den Winkeln zu tun, in denen der Wind auf das Segel trifft und dieses zum Kiel steht. Direkt gegen den Wind wird es kein Schiff schaffen. Im Detail habe ich das allerdings auch noch nicht verfolgt. Für solch technische Fragen hat man ja Kapitäne, Steuerleute und Navigatoren."
Bei einem größeren Hüpfer der Nordstern heben seine Fersen kurz vom Boden ab, derweil die Ballen und der Stab am Orte verbleiben. Die Lässigkeit dieses Anblickes wird allerdings schnell beendet, als das Turbantuch Yashkir ins Gesicht geblasen wird. "Verflixtnochmal!"

PS

Ein Grinsen kann sich Goron angesichts des Anblicks nicht ganz verkneifen. Er selbst steckt das auf und ab des Schiffes wesentlich besser weg, allerdings kommt ihm hierbei der niedrige Schwerpunkt eines Zwergen deutlich entgegen.
"Ich glaube, ich werde den Kapitän bei Gelegenheit einmal genauer dazu befragen. Darf ich fragen, woher Ihr Euer Wissen über die Seefahrt gesammelt habt?"

OHH

Noch erwehrt sich Yashkir des Tuches und der eigenen langen Haare, derweil seine Beine kurzzeitig auch ohne Stab ihren segensreichen Dienst tun.
Doch was antwortet man dem Zwergen!? Schon immer widerstrebten Yashkir Unwahrheiten, doch es mag ja genügen, einfach nicht die volle Wahrheit zu eröffnen, um zu befriedigen ohne zu verschrecken: "Nun, ich fuhr als... Berater ettliche Monate auf einem Schiff mit und habe auch später noch einige Reisen zur See unternommen. Das ist ja so viel bequemer als über Land!" Nur der Wind ist meist schlimmer.
Das Tuch hat inzwischen den Turbanrand verstärkt und ist somit seiner Flatterhaftigkeit beraubt.

PS

"Oh, das war sicher interessant! Darf ich fragen in welche Teile der Welt es Euch schon alles getrieben hat? Ich selbst bin hauptsächlich über Land gereist und meist eher in den nördlicheren Regionen."

OHH

Wohlwollend nickt und lächelt Yashkir auf den Zwergen hinunter. Das hat er sich schon gedacht. "Zwerge sind selten so weit südlich anzutreffen", stellt er beiläufig fest.
"Tjaja, der Norden... Erstaunlich, wo man im Laufe eines Lebens so alles hingerät! Meine Welt ist ja eher der warme Süden und gegebenenfalls Osten unseres schönen Kontinents, aber in der Tat habe ich auch schon kürzere Abstecher in viele Gegenden wie das Liebliche Feld und darüber hinaus unternommen. Nach Möglichkeit nur im Sommer, natürlich."
Er zieht die Samtweste mit den golden schimmernden Saumstickereien zurecht, da sie durch den Wind etwas verrutscht ist.
Unvermutete Rufe aber lassen Yashkir aufblicken und den Zwergen für den Moment vergessen. Schon der des Kapitäns ist ja schwerlich zu überhören, doch erst nach der sogleich folgenden, leicht paraphrasierten Wiederholung durch die Bootsfrau findet Yashkir Gelegenheit, über den wunderlichen Inhalt wirklich nachzudenken.
Was könnte wohl ein Anlass sein, das Ladedeck zu sperren? Noch dazu, wie es scheint, auch für die Mannschaft! Nicht, dass Yashkir etwas anderes als die pure Langeweile dorthin verschlagen hätte können, aber dies macht ja doch neugierig. Zudem verspürte Yashkir schon immer einen eigenartigen Drang, unerklärte Befehle zu missachten.
Doch zugleich ist in solchen Situationen immer Vorsicht angeraten. In einigen seltenen Fällen hat ein derartiger Befehl ja tatsächlich mal eine auch ihn betreffende Bedeutung. Zurück also zur Frage der Motivation! Wohlmöglich ein Wassereinbruch?

PS

Eigendlich wollte Goron gerade zu einer Antwort ansetzen, als da übers Deck gebrüllt wird, dass niemand das Ladedeck betreten darf. 'Oh Angrosch, meine Waren!' schießt es ihm durch den Kopf, doch dann zwingt er sich ruhig zu bleiben, es muss einen harmlosen Grund geben; vielleicht ist nur eine Stiege defekt.
Dennoch läuft der Zwerg für einen Augenblick kreidebleich an und muss gewaltig herunterschlucken, bevor er offen sagt: "Bei Angrosch, was kann dafür der Grund sein?"

OHH

Auf diese Frage kann Yashkir lediglich die Stirne runzeln. "Da fallen mir wenig Möglichkeiten ein", brummelt er. Aber wenn Wasser oder ein Feuer eine Gefahrenquelle bildeten, würde man doch wohl auch die Passagiere zur Mithilfe heranziehen. Daher ergänzt er langgezogen: "Eigentlich gar keine."

PS

Mit solch einer Antwort hat der Zwerg zwar gerechnet, denn er selbst kann sich auch keinen Reim darauf machen, aber er hatte gehofft, dass sein Gegenüber vielleicht doch eine Idee hat, die Ihn beruhigen könnte.
Daher Antwortet er: "Ich muss gestehen, ich bin etwas besorgt. Das kommt mir al'anfanisch vor. Was denkt Ihr, sollen wir hinterher und nachsehen? Zumindest bis ins Unterdeck, vielleicht kann man von dort aus etwas über den Grund der Sperrung erfahren?" Voller Tatendrand schaut er seinen Gesprächspartner an.

MM

Kurz entschlossen tritt der junge Barde auf den Zwerg und den Magus zu. "Aves zum Gruße, die Herren!" Er nickt lächelnd. "Meister Goron, das war ein wirklich beeindruckendes Gebet vorhin! Ihr müsst entweder ein sehr gläubiger oder ein sehr wohlhabender Mann sein. Oder ein wenig von beidem", sagt er mit einem Augenzwinkern.

OHH

Bloß keine Hektik! Schlimm genug, dass die Mannschaft solche auszustrahlen beginnt!
"Nun, wir können ja zumindest..." Weiter kommt Yashkir nicht, da unvermittelt dieser angebliche Puppenspieler auftaucht. Sein kleines Prinzesschen scheint er wieder nicht dabei zu haben.
Die Worte sind nicht an Yashkir gerichtet, also wartet er einstweilen mit schweifendem Blick ab.

PS

Ein wenig aus den momentanen Gedankengängen gerissen, wendet sich der Brilantzwerg dem Neuankömmling zu und erwidert zunächst aus einem Reflex heraus den freundlichen Gruß: "Angrosch zum Gruße."
Einen Moment wechselt sein Blick zwischen seinen beiden Gesprächspartnern hin und her, dann sagt er: "Danke, ich versuche einfach, Angrosch den Respekt entgegenzubringen, den er verdient."
Dann wechselt er jedoch sofort zu einem anderen Satz an beide gerichtet: "Ich machte gerade den Vorschlag, der seltsamen Sperrung des Ladedecks auf den Grund zu gehen."
An seinen ersten Gesprächspartner gerichtet fügt er noch hinzu: "Ich hatte das Gefühl, Ihr wolltet gerade eure Meinung dazu kundtun."

MM

"Oh ja, diese Sperrung kommt in der Tat recht ungelegen", stimmt Lurio nickend zu. "Ich wollte eigentlich zu meiner Reisetruhe, um die eine oder andere Puppe herauszuholen und sie Euch, Herr Yashkir, einmal zu zeigen. Ich hatte so den Gedanken, ich könnte eine Eurer Geschichten aufführen..." Er zuckt mit den Schultern, da dies nun leider offenbar nicht möglich ist.
"Wie wollen die Herren denn diesen Vorfall ergründen? Der Kapitän ordnete doch an, dass wir uns fernzuhalten hätten."

PS

"Nun, ich schlug vor, erst einmal bis zum Unterdeck zu gehen, denn der Kapitän hat ja nur das Ladedeck gesperrt. Vom Unterdeck aus gibt es, wenn ich nichts übersehen habe, zwei Treppen nach unten, und an diesen können wir vieleicht etwas sehen, ohne ganz nach unten zu müssen. Außerdem können wir versuchen, herauszubekommen, worum es geht, immerhin verschwindet der Kapitän gerade mit einigen Matrosen unter Deck." Diese Worte richtet er an beide und tippelt auch schon ein wenig von einem Fuß auf den anderen.

OHH

Etwas in den Worten des Zwergen lässt Yashkir wieder zu ihm hinunterblicken und die Brauen heben. Doch er kommt nicht dazu, zu einer Antwort auch nur anzusetzen.
Jetzt auf einmal will der Puppenspieler nicht nur die Prinzessin, sondern noch andere hervorzaubern!? Leider kommt Yashkir nicht dazu, auszudrücken, wie geschmeichelt er von dem Vorschlag ist. Ebenso vermag er sich nicht zu erkundigen, ob die Prinzessin sich denn zu derlei Schauspiel in der Rolle einer anderen Prinzessin herablassen würde.
Er runzelt etwas unwillig die Stirne. Je mehr Hektik hier verbreitet wird, um so mehr leidet seine eigene Neugier. Wie leicht wird man von zu Übereilung neigenden Leuten im schlechtesten Moment umgerannt! Auch möchte er sich nicht gern in die Rolle eines gaffenden Schaulustigen drängen lassen.
"Von mir aus", erwidert er daher etwas kraftlos, ohne den genaueren Bezug erkennen zu lassen. Über einen solchen ist er sich ohnehin gerade nicht recht im Klaren.

MM

"Nun, ich muss zugegeben, ich bin auch ein wenig neugierig, was denn dort vorgefallen sein könnte", meint Lurio und deutet vage in Richtung des Niedergangs. "Sollten wir uns zu weit vorwagen, wird Herr Efferdstreu uns das dann sicherlich wissen lassen."

OHH

Yashkir nickt lediglich schweigend und wartet darauf, dass jemand vorangeht. Etwa gleichzeitig kommt ihm die Geschichte mit dem Perlmorfu in der Bilge vor einigen Jahren in die Erinnerung zurück. Sowas muss er nun wirklich nicht haben!

MK

Der Perainepriester Delus, welcher sich allen schon am Vortage vorgestellt hat, geht schnell zu der Gruppe hinüber. "Die Zwölfe zum Gruß. Was ist den passiert?"

PS

"Gut, dann los", antwortet der Zwerg auf die Worte seiner Gesprächspartner, setzt sich sogleich zielstrebig in Bewegung und macht für seine kurzen Beine recht große Schritte zum vorderen Niedergang, denn er möchte nicht allzu lange nach der Mannschaft dort hinuntergehen, um nichts Wichtiges zu verpassen.
Den hinzukommenden Delus bemerkt Goron, als er bereits losgegangen ist. Daher wendet er nur kurz sein Haupt und antwortet knapp: "Das versuchen wir gerade in Erfahrung zu bringen, kommt einfach mit!"
Als Kleinster übernimmt er die Führung und geht voran, da jeder über ihn hinwegschauen kann, umgekehrt ist das jedoch nicht der Fall.

OHH

Wiederum weiß Yashkir nichts Besseres, als dem Geweihten zuzunicken - erst als Begrüßung, dann zu Bestätigung der Worte des Zwergen. Seine Haltung verrät, dass er sich wohl gleich auch in Bewegung setzen wird, doch genügt ihm auch der dritte oder vierte Platz.

MM

"Nun denn, wollen mal sehen, wie weit wir kommen", meint Lurio vergnügt und schließt sich Meister Goron an.

PS

Vorsichtig tastet sich Goron den vorderen Niedergang hinunter, immer bedacht, auch hier mit Unerwartetem zu rechnen. Dass es hier unten dunkler ist als auf Deck, stört den Zwerg wenig, so etwas ist er gewohnt, selbstverständlich jedoch müssen auch seine Augen sich anpassen. Schritt für Schritt wandert er weiter, um den Abgang zum Ladedeck zu beobachten. Bei alldem achtet er darauf, dass seine Mitstreiter den Anschluss nicht verlieren.

MK

"Aha, nun denn." Auch Delus schließt sich seinen Vorgängern an, wartet aber am oberen Ende der Stufen. Dort wendet er sich an Yashkir: "Was hat denn der Kapitän gerufen? Ich hatte mich gerade auf die Knoten konzentriert."

OHH

Als letzter dieser ungleichen Truppe bleibt Yashkir unwillkürlich neben dem Geweihten stehen, als dieser sich gleich darauf wieder in Bewegung setzt. Auch dies vollzieht der Südländer fast wie ein Spiegel nach.
Über die Frage sinnierend, kommt die Antwort ein wenig zögerlich: "Hmmm... Dass der Zugang zum unteren Ladedeck nunmehr für alle verboten sei. Es klang, als meine er damit auch die Mannschaft."

MK

"Unteres Ladedeck? Ist das wo man hinkommt, wenn man noch eine Treppe hinuntergeht? Da wo keine Fenster mehr sind?" Unwillkürlich hat Delus seine Stimme etwas gesenkt. Er bleibt aber am unteren Ende des Niederganges stehen und wartet.

PS

"Schhhh", macht Goron vorsichtig. "Ich glaube, der Kapitän redet mit jemandem da unten", fügt er leise und möglichst nur für seine Mitstreiter hörbar hinzu. Nachdem der Zwerg vorsichtig und auf möglichst lautlosen Gang bedacht näher an die Mannschaft und den sprechenden Kapitän herangekommen ist, lauscht er andächtig den Worden.

MM

Lurio nickt zu den Worten des Zwergen, spitzt die Ohren und tritt leise näher an das Geschehen heran.

OHH

Wieder passt sich Yashkir ganz dem Vorbild des Geweihten an und verharrt ebenfalls an entsprechender Stelle. Das Geschehen im Hintergrund wäre ihm angesichts der Frage ohne den Hinweis des Zwergen vorerst entgangen. Andererseits sieht er nicht recht ein, weswegen er sie allein aufgrund der Mahnung des kleinen Kerls unbeantwortet lassen sollte. Kompromissbereit beschließt er, seine Stimme zu senken. Aber was wollte er eigentlich gerade sagen? Fenster, genau. Ja, das nächste Deck kann gut schon unterhalb der Wasserlinie liegen. Dennoch kommt er nicht darum herum, kurz über die Fenster dieses Deckes zu sinnieren. Immerhin die Bullaugen in der Messe fallen ihm ein. So flüstert er geistig zurückkehrend mit einem Nicken: "Richtig."

MK

"Ich... Ich bin Kaiserin Amene." Ein gurgelndes Lachen kommt von unten herauf. "Und was wir wolln? Tja... also erstma wolln wir nach Mengbilla. Und Geld. Wir wolln auch Geld. Und zwa richtiges Gold... Tausend Dukaten."

Nach den ersten Worten, die aus dem Ladedeck hoch ins Unterdeck schallen, legt der Perainegeweihte die Hand vor den Mund und schüttelt entsetzt den Kopf. Weiter lauscht er aufmerksam.

LT

"Mindestens!" fällt eine weitere Stimme mit einem kehligen, entfernt an ein Lachen erinnernden Geräusch in das Gespräch ein. "Und keine Faxen. Sonst... na, wisst ihr ja, was dann passier'n könnte!"

PS

"Pffffffffft", ertönt es leise von den Hinterbacken des Zwergen, als diesem gerade bewusst wird, dass er womöglich der Einzige an Bord ist, der so viel Geld aufbringen könnte, und dass man ihn womöglich zwingts seine Geldbörse zu zücken. Sicherheitshalber wandert Gorons Hand näher an seine Axt, man kann ja nie wissen.

JR

"Lasst alle frei, die ihr da unten festhaltet, dann werden wir darüber reden!" ruft der Kapitän zurück.

LT

"Und wir wollen bessere Waffen als das Geraffel hier unten."

OHH

Eine Kaiserin, die Geld braucht, wäre sicherlich keine große Neuheit. Aber es wird recht schnell klar, mit was für Leuten man es zu tun haben muss. Letzlich könnte Yashkir sich einfach heraushalten, geht es ihn doch nicht allzu viel an. Dennoch schlägt sein Herz immer schneller, baut sich der Groll auf die primitiven, eigennützigen Menschen dort unten stellvertretend für jene überall in der Welt auf.
Am Rande bekommt Yashkir mit, wie die Stimmung trotz vorsichtiger Gegenworte auf einen Angriff hinzuschwenken scheint. Prinzipiell hat er nichts dagegen, wenn man bei einem solchen auch besonnen statt übereilt vorgehen sollte. Doch solange noch geredet wird, ist ja noch nichts entschieden.
Wie sehr allerdings würde er sich wundern, wenn er ahnte, dass er ausgerechnet mit einem besonders unsympathischen Matrosen über das zu erzielende Endergebnis einer Meinung ist! Auch von Yashkir wird man kaum Verständnis für die Schurken im unteren Ladedeck erwarten können.
Kurz schließt er die Augen, um wieder zu seinen eigenen Gedanken zurückzufinden. Wie wäre es statt mit dem Bruch der Bordwand mit einem kleinen Rinnsal? Das würde Geräusch und Gefühl ersparen - so lange niemand darin herumzufingern versucht. Sicher auch wenig geeignet, die Geiselnehmer in unüberlegte Handlungen zu treiben.

SW

"...Kann unser Zauberalrik Blendzauber?" Hjaldars Blick fällt auf den Schwarzgewandeten Magier "Oder du? Wat richtich hellet, dat nüms wer wat sieht, der ein kiekt?"

OHH

Einen kurzen Moment benötigt Yashkir, sich als vom schwergerüsteten Thorwaler angesprochen zu erkennen. Einen etwas längeren, um dessen problematischen Dialekt zu übersetzen. Angestrengt blinzelt er dabei. "Ähm, äh..."
Ein Räuspern kündigt an, dass er sich gefasst haben mag und nun der gestellten Aufgabe nachjagt - offenbar sowohl geistig wie mit den Augen, welche für einen Moment die Decke entlangeilen. "Blenden... So hell werde ich es nicht hinbekommen... Aber man kann ja noch auf andere Weise blenden..." Seine freie Hand schwebt geradezu empor, als gelte es, eine Vision zu betasten. So ganz scheint Yashkir geistig noch nicht in den Raum zurückgekehrt zu sein.

JR

"Ein Zauber wäre in der Tat hilfreich", bestätigt Jergan die Frage des Thorwalers, wobei er beinahe noch leiser spricht als zuvor, denn diesen Vorteil will er den Gegnern ganz sicher nicht verraten. "Wobei es in diesem Fall auch etwas Stärkeres als Licht sein darf. Ich habe diese Leute zum Aufgeben aufgefordert, so dass wir jedes Recht dazu haben."

OHH

"Stärker? Nunja... Nicht in dem Sinne", purzeln Yashkir die Worte zögerlich und unbeholfen hervor, wobei er sich ganz intuitiv der Lautstärke seines Gegenübers anpasst. "Ich könnte einen dichten Nebel oder Rauchschwaden erschaffen." Seine Hand sucht wieder das Geländer der Stiegen, auf dass er sich bei dieser Knobelei nicht gar so sehr auch noch auf den festen Stand konzentrieren muss. "Natürlich würden wir dann auch weniger sehen..."

SW

Mit einem Blick auf den Magier schüttelt der Thorwaler den Kopf "Daför bröök wi Licht dor unne, so hell at geit. Kien Nebel oder so wat. Un kien Feuer! Hat kien Taug dat die nix seh'n, wenn wi dat uk nich don."

AD

Melcher findet den aufbrausenden Aktivismus einiger Anwesender äußerst töricht. Erst hält er sich etwas zurück, um dann in einem kurzen Moment der Ruhe einzuwerfen: "Was immer hier getan wird, wir sollten doch erstmal abwarten, ob und wieviele Geiseln dort unten sind."

JR

Jergan wendet sich wieder seinen Fahrgästen zu, wobei er seinen Blick auf Yashkir richtet. "Nebel oder Rauch wäre nicht gut. Wie wäre es mit Lärm oder ähnlichem? Wäre so etwas möglich? Wenn es ausreichend lange ausreichend laut ist, dann wäre es unter Umständen machbar" - er sieht dabei insbesondere die Seeleute an - "dass wir die Bretter der Ladeluke herausbrechen können, ohne dass sie es bemerken. Allerdings wäre die Kernfrage, welche Art von Lärm sie keinen Verdacht schöpfen lässt."

PS

Unzufrieden wirft Goron ein: "Und wie wäre es, wenn Ihr das Schiff einige sehr ruckartige Bewegungen machen lassen würdet, so stark das die da unten hinfallen und wir das dann nutzen, um zu stürmen? Ansonsten, wie wäre es mit dem Geräusch losgerissener Ladung?"

OHH

Welch ein Durcheinander! Aber nichts anderes hat er ja erwartet, als so viele Personen hier heruntergeströmt sind. Zu gerne würde Yashkir durchschauen, nach welchen Mustern man in solchen Situationen jeweils auf ihn hört und nach welchen sein Rat und seine Gedanken ohne Belang erscheinen und unerwünscht sind.
Da er sich diese Frage aber schon seit 30 Jahren stellt, kann er sich ebensogut aktuelleren, aussichtsreicheren Dingen zuwenden - solange man ihn so bereitwillig lässt.
Nach irritierten Seitenblick auf den Thorwaler - wie kommt der nur auf Feuer; hält er Yashkir für übergeschnappt!? - müht er sich, die wichtigsten Dinge aufzunehmen: "Ruckelt es nicht bereits genug, Väterchen?" wendet er sich vor allem an den Zwergen. "Aber Geräusche sind natürlich beliebig machbar, wenn erst einmal ein zusammenhängender Plan besteht. Notfalls müsste man bis Mengbilla warten, wenn die Schurken das Schiff verlassen müssen, um größtmögliche Sicherheit für die Geiseln zu erlangen. Gibt es denn Zweifel an deren Vorhandensein?"

MM

Lurio tritt etwas näher an Jergan heran und räuspert sich. Er spricht mit leiser, aber klarer, heller Stimme. "Herr Kapitän Efferdstreu, dies ist selbstverständlich Eure Angelegenheit. Aber ich möchte zu bedenken geben, dass Gewalt hier sicher nicht die beste Lösung ist. Diese Leute dort unten scheinen nicht sehr schlau, aber doch entschlossen zu sein. Trotzdem können sie vermutlich leicht verunsichert werden. Und in ihrer Unruhe sind sie vielleicht zu verzweifelten Handlungen fähig. Einem Angriff wären sie sicher nicht lange gewachsen, aber ich fürchte, dass dann trotzdem Geiseln zu Schaden kommen werden... oder gar zu Tode."
Er macht eine Pause, als müsse er sich selbst von dieser Vorstellung erholen. "Auch sie mit Zauberei zu verwirren dürfte bei ihnen zu unbedachter Gewalt führen. Wir sollten es wirklich zunächst im Guten versuchen. Auch diese Leute werden verstehen, dass eine friedliche Lösung die beste für alle ist. Ich weiß nicht, ob es etwas hilft und einen guten Eindruck macht, wenn irh tatsächlich einen Unterhändler entsendet... Ich, äh, komme für gewöhnlich mit den verschiedensten Leuten gut aus, auch mit schwierigen..."

JR

"Auch ich will Gewalt erst dann anwenden, wenn es anders nicht geht, doch wir sollten jetzt schon beginnen, uns darauf vorzubereiten", antwortet der Kapitän dem Puppenspieler.
"Jemanden zum Zwecke der Verhandlung nach unten zu schicken, halte ich nicht für sinnvoll, denn was kann man dann sagen, was nicht auch so geht?"
Als nächstes wendet er sich dem Zwergen zu: "Sicher könnten wir ziemlich heftige Bewegungen herbeiführen, aber die wären dann nicht besonders plötzlich und auch nicht von langer Dauer. Zudem würde es auffallen, wenn wir jetzt anfangen, größere Manöver zu veranstalten, um dann zuzuschlagen. Das Schiff ist zu träge, um eine solche Wirkung so schnell herbeizuführen, dass man sie nicht wenigstens ansatzweise vorher erahnen kann. Außerdem haben sie einen entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite, denn je näher man dem Kiel ist, desto weniger sind die schaukelnden Bewegungen zu spüren. Was die Ladung angeht" - er sieht dabei auch den Magier an - "so wäre das eine Idee, nur ist das Problem, dass sie sicher gemerkt haben, dass es in Laderaum vier kaum Ladung gibt. Von daher müsste es in Laderaum eins oder zwei passieren, nur würden sie uns dann bemerken, wenn wir durch die Decke kommen.
Dass es Geiseln gibt", beantwortet er dann Yashkirs Frage, "bezweifele ich nicht, nur wissen wir noch nicht, wer es ist und wie viele sie in ihrer Gewalt haben."

MM

So leicht will Lurio noch nicht aufgeben. "Sicherlich könnt ihr auch gut nach unten rufen, aber jemand, der aus freien Stücken unbewaffnet hinunter geht, könnte tatsächlich Euren guten Willen beweisen und zeigen, dass Ihr diesen Leuten zutraut, sich vernünftig zu verhalten."
Er streicht sich über sein Kinn. "Es könnte aber auch so aufgefasst werden, dass Ihr unvorsichtig und gedankenlos handelt, auf die kleinen Tricks dieser Kerle hereinfallt. Dann würden sie Euch unterschätzen, was ebenfalls eine willkommene Wirkung wäre, nicht wahr?"

PS

"Da habt ihr wohl recht, ich werde mich auch ein wenig besser vorbereiten und meie Rüstung anlegen. Bitte entschuldigt mich einen Moment." Damit eilt Goron seiner Kabine entgegen.

OHH

Wie bei solchen Diskussionen üblich, tritt man ein wenig auf der Stelle. Vieles wird wiederholt, doch man vergisst auch nicht, vergleichsweise rhetorische Fragen fast zu ausführlich zu beantworten. Bei der Überlegung, ob Yashkir sich darüber nicht dennoch freuen soll, treiben seine Gedanken wieder ein wenig vom allgemeinen Gespräch fort. Im Augenblick kann er hier ohnehin nichts weiter ausrichten, da er das Wichtigste wohl gesagt hat. Zu viele Köche.

Beständig überlegt Yashkir, ob er hier oder dort etwas einwerfen soll, aber insgesamt wirken die Leute um ihn herum ungewöhnlich besonnen und ausgewogen. Kein Vorschlag ist unübersehbar wahnsinnig genug, um sofortigen Widerstand erforderlich zu machen. So heißt es abwarten, bis eine Entscheidung getroffen ist.
Der Blick schweift von den Beratenden über die Treppe nach unten die Bordwand hinauf zur Decke und verliert sich dort.

JR

Der Kapitän ruft den Niedergang hinunter: "Ich schlage vor, dass wir einen unbewaffneten Mann nach unten schicken, der die Verletzte abholen kommt! Einverstanden?"

OHH

Eigentlich könnte Yashkir ja auch draußen abwarten, bis sich hier etwas tut - falls man ihn bei diesem Tun denn überhaupt benötigt. Aber so weit will er seiner Neugier doch nachgeben und erfahren, wer denn nun zu den Gefangenen zählt.
Beonora wohlmöglich? Wie soll er diese junge Frau nur einordnen! Aber auch in diesem Punkt bleibt ihm nichts als abzuwarten.
Sicherlich wird es noch ein Weilchen dauern, bis man die unbesetzten Decks abgesucht und die An- oder Abwesenheit all der Matrosen und Fahrgäste festgestellt hat. Andererseits mag es mit dem Heraufholen einer Geisel bald vorangehen. Ein wenig warten kann man ja noch, entschließt sich Yashkir. Doch allzu lange möchte er nicht mehr auf frische Luft verzichten.

JR

"Was ist nun", ruft der Kapitän hinunter, "sollen jemanden schicken, der die Verletzte holen kommt?"
Nach dieser Wiederholung der bereits gestellten Frage wendet sich Jergan wieder den anderen zu, wobei er insbesondere die Fahrgäste mustert. "Wer wäre beim Stürmen dabei?"

OHH

Auf des Kapitäns Frage hin hebt Yashkir die Hand und nickt. Ganz zweifellos ist er kein besonders guter Kämpfer, und es macht ihm auch alles andere als Freude. Doch dies ist eine Frage der Ehre und des Gewissens. Es gibt wenig, nach dem es ihn so dürstet wie nach Gerechtigkeit in der Welt.
Ob unten wohl genug Platz sein wird, um effektiv etwas zu wirken? Wieviele Yashkirs mag das untere Deck wohl vertragen?

MK

Delus schüttelt wieder seinen Kopf. Zum einen, um seinen Missfallen an der Entscheidung des Kapitäns auszudrücken, als auch um deutlich zu machen, dass er nicht zum Kampf bereit ist.
"Ich werde mal meine Tasche holen. Wenn es jetzt noch keine Verletzten gibt, dann werdet Ihr das sicher gleich aendern." Damit dreht er sich zur Seite und geht in Richtung seiner Kabine.

JR

"Einer darf sie holen kommen! Alleine und ohne Waffen!" ist von unten zu hören.

OHH

Der Ruf von unten lässt Yashkir noch einmal die verschiedentlichen Möglichkeiten durch seinen Kopf hetzen. Leider bleibt wie so oft nur jene meistgebrauchte übrig, bei welcher er sich nur auf eine Anzahl einigen muss. Zu dumm, dass ihn das Unterdeck nie interessiert hat!
So bekommt der Hochgewachsene nur am Rande mit, wie ein Matrose sich der Treppe nähert.

CH

Noch einmal holt Perval tief Luft und konzentriert sich auf die Aufgabe die vor ihm liegt. Langsam lässt er die Luft entweichen, bevor er sich mit lauter, fester Stimme an die Halunken da unten wendet: "Ick bin jetzt am Niedagang un komm jetz runta."

OHH

Wie immer, wenn Yashkir unter seelischer Belastung leidet, wird nicht nur sein Atem unregelmäßiger. Sein gesamter Körper verkrampft sich etwas, auch die Innereien. So entsteht auch das flaue Gefühl im Magen, welches er bei diesem Seegang eigentlich nicht gebrauchen kann.
Fast bittend schaut er dem Matrosen nach. Hoffentlich ist das hier bald vorüber!

SW

Kaum ist Perval den Niedergang hinunter verschwunden, positioniert Hjaldar sich seitlich vom Loch und geht federnd in die Knie. Fest schließt sich die rechte um die thorwalsche Streitaxt, während die Linke die Verschnürung des Schneidzahns löst. Vorsichtig lugt er über den Rand der Luke auf die darunter liegenden Stufen.

JR

Der Kapitän geht einen Schritt in Richtung des großgewachsenen Magiers.
"Ihr sagtet, Ihr könnt die Illusion eines Geräusches erzeugen. Wäre es Euch auch möglich, das genaue Gegenteil zu tun, also ein vorhandenes Geräusch zu verbergen?"

OHH

Ein Spiegelbild mag genügen. Wenn alle hinunterrennen, hat Yashkir genug Zeit, bevor er als letzter folgt.
Verkrampft beobachtet er den gerüsteten Thorwaler. Was unten gesprochen wird, kann er hingegen nicht verstehen. Zu schlecht ist sein Gehör, zu laut der Wellengang, zu erregt sein Geist. Zumindest ist wohl kein Ruf dabei, der Entwarnung gäbe oder zum Kampfe aufforderte.
Etwas aufgeschreckt blickt Yashkir den Kapitän an. "Die Illusion, etwas sei gar nicht da? Hmmm... Das widerspräche ein wenig dem Wesen einer Illusion, aber natürlich kann man mit einer von etwas ablenken oder es überdecken. Und Geräusche können verändert werden. Woran hattet Ihr denn gedacht?"

SW

Dass er die Unterhaltung zwischen Kapitän und Magier mithört, kann Hjaldar nicht verhindern, und unwillig legt sich seine Stirn in Falten. "Ich muss HÖREN, was um mich rum passiert", knurrt er gepresst nach hinten. Mitten im Schlachtgetümmel zählt nur noch das Wolfsgespür des Kriegers und das bedient sich aller Sinne.
Was der Zauberer mit seiner Antwort sagen will, versteht Hjaldar dagegen nicht und er ignoriert es auch nach Kräften. Die Geräusche von unten sind wichtiger. Lebenswichtig.

JR

Auch wenn sie nicht für ihn bestimmt ist, so vernimmt der Kapitän Hjaldars Bemerkung und wendet sich kurz zu seinem zweiten Offizier um. "Niemand will Stille, das wäre ja noch auffälliger als Krach", erwidert er, um sich danach wieder dem Magier zuzuwenden.
"Wenn wir die Planken der Ladeluke herausnehmen" - er zeigt auf die Bohlen, die einen großen Teil der Mitte des Bodens des Laderaums ausmachen - "dann wird das nicht ganz lautlos vonstatten gehen. Es wäre gut, wenn dieses Geräusch - und nur dieses - verschwinden oder sich in etwas verwandeln würde, was normal ist, vielleicht etwas in der Art des Knarrens des Holzes oder so." Bei 'nur dieses' nickt er dem zweiten Offizier kurz zu.

OHH

Da der Kapitän seinen Matrosen schon selbst beruhigt, braucht sich Yashkir nicht auch noch damit zu befassen. Ihm geht alles schon durcheinander genug, wenngleich es momentan ja beruhigend still ist. Oder beunruhigend, wenn man das damit verbundene Warten berücksichtigt.
"Versteht mich recht", nimmt Yashkir des Kapitäns letztgenannte Vorstellungen auf, "die Lautstärke wird sich nicht verringern lassen. Ich kann kein Krachen zu einem Knarzen mindern. Ein weiteres geräuschvolles Schlagen der Wellen wäre aber beispielsweise machbar. Das fällt vermutlich nicht weiter auf, wenn man nicht darauf achtet. Natürlich würde dadurch das Wellenrauschen häufiger als die Erschütterungen", führt er den Gedankengang fort. Seine Rechte wandert empor, dass die drei mittleren Finger sich an die Wange legen können.

JK

Mit einem letzten Akt der Anstrengung schleppt sich Tjeska nach oben und lässt sich neben der Luke auf den Boden sinken. Sie ist so müde, dass sie am liebsten auf der Stelle einschlafen würde.

JR

Der Kapitän vernimmt die Antwort des Magiers, versteht sie auch und bestätigt mit einem Nicken, doch seine Gedanken sind seit den gut zu hörenden Worten Pervals längst bei Tjeska angekommen, noch ehe diese sich die Treppe emporquält.
Er tritt an den Niedergang heran, so dass er gerade rechtzeitig kommt, um seine zu Boden sinkende Tochter aufzuheben. "Tjeska!" flüstert er, waehrend er versucht, sie ein wenig aus der gefährlichen Nähe des Niederganges zu bringen.
"Heiler!" ruft er schliesslich, denn wenn eines sicher ist, dann die Tatsache, dass ein solcher gebraucht wird.

OHH

Die heraufkrauchende Tjeska zieht auch Yashkirs Augenmerk auf sich. Noch immer ist er sich etwas unschlüssig, was er von ihr halten soll. Immerhin hat er kürzlich erfahren, dass sie ihr Gedächtnis verlor. Und tatsächlich kam sie ihm in Drol ganz anders vor als noch in Rethis.
Unwillkürlich will er einen Schritt auf sie zu tun und ihr helfen, doch dafür ist er so langsam und zurückhaltend, dass ihm der Kapitän aufs Leichteste zuvorkommen kann.
Unbeholfen versucht er, bei Tjeskas kurzem Transport zur Hand zu gehen, doch auch dies will ihm nicht recht gelingen. Schließlich mag er niemandem zu nahe treten. So stolpert er fast über seinen eigenen Stab und bleibt dann doch lieber etwas abseits stehen und schaut weiter zu.

JK

"Heiler? Nein, so schlimm ist es nicht. Das" - Tjeska stemmt sich hoch und ihre Stimme klingt leise, aber drängend - "kann warten. Es sind drei - zwei Männer und eine Frau, aber man kann nur den Gang sehen, nicht die Räume... vielleicht sind es noch mehr. Das Schiffsmädchen ist unten und der Matrose mit..." Sie hält inne, atmet tief durch. Da fällt ihr der Name ein: "Efferdan und zwei oder drei andere Matrosen, aber ich glaube, sie sind gefesselt... oder bewusstlos."
Die geschwollenen Stellen schmerzen beim Sprechen und es fühlt sich an, als bestünde die Innenseite ihres Halses aus Sandpapier.
Auf den Ruf des Kapitäns hin bewegt sich Junaro auf die tatsächlich deutlich angeschlagen wirkende Kapitänstochter zu. Doch als diese versichert, es sei nicht so schlimm, hält er inne. Mit ein bisschen Spucke und Magie wären die Kratzer kein Problem, aber kann er sich das momentan wirklich leisten?
So vollendet er zwar den Weg, wirkt aber ein wenig unschlüssig. Schließlich dreht er sich in Jergans Richtung. "Kapitän, wie geht es jetzt weiter? Besteht die Möglichkeit, dass der Laderaum bald gestürmt ist? Falls dem so ist, wäre es vielleicht besser, wenn seine Gnaden", er deutet mit dem Kopf in Richtung des Geweihten, "die Behandlung übernimmt, damit ich im Notfall" - dabei hebt er vielsagend seinen Magierstab - "die Hände frei habe."

OHH

Das Schiffsmädchen unter den Gefangenen!? Dieses scheue, niedliche Geschöpf! Der Gedanke will Yashkir fast das Herz zerreißen. Mag sie in so mancher Stadt und manchem Landstrich rein rechtlich schon als erwachsen gelten, sprechen seine Gefühle doch ein ganz anderes Urteil darüber. Für den Fall eines Sturmes nimmt er sich vor, auf dem Kind nach Möglichkeit die meiste Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht sie hinter einer scheinbaren Bretterwand verstecken? Letztendlich wird er warten müssen, bis der Fall eintritt. Dann wird doch wieder alle Planung hinfällig sein.

SW

"Einsatzbereitschaft", knurrt Hjaldar mit deutlichem Ärger in der Stimme nach hinten. Lediglich der Geräuschzauberer scheint sowas wie Disziplin zu kennen.

JR

"Das ist ein guter Vorschlag", kommentiert der Kapitän Junaros Idee.
"Was das Stürmen angeht", wendet er sich, nachdem er seine Tochter losgelassen hat, an alle, "so müssen wir warten, bis Perval wieder bei uns ist oder ein entsprechendes Signal gibt. Anderenfalls riskieren wir sein Leben und das der Gefangenen!
Wir könnten jedoch", ergänzt er nach einer kurzen Pause, "den Sturm durch die Ladeluke vorbereiten. Der Lärm ließe sich magisch" - er sieht Yashkir kurz an, ehe er fortfährt - "umwandeln, so dass wir die Luke öffnen könnten, ohne dass sie das unten merken. Dann könnten ein bis zwei die Treppe hinunter und wenigstens zwei oder drei durch die Luke kommen. Oder hat jemand einen besseren Vorschlag?"
Nach diesen leise gesprochenen Worten sieht er weiter in die Runde, wobei er versucht, sich nicht vom Anblick seiner verletzten Tochter ablenken zu lassen.

MK

Delus geht neben der Verletzten in die Knie. Schnell greift seine Hand in den Beutel an seiner Seite und holt einen Schlauch hervor, schraubt ihn auf und reicht ihn Tjeska. Gleichzeitig legt er seinen Arm um ihre Schultern und gib ihr so Halt und ein Gefühl von Schutz.
Die Frage des Kapitäns bekommt er dennoch mit und kann sich trotz besseren Wissens nicht zurückhalten, ihm zu antworten: "Doch, sicherlich. Aber ihr werdet ihn nicht hören wollen."
Allerdings macht Delus es dem Kapitän leicht, seinen Vorschlag zu ignorieren, denn der Geweiht blickt nicht einmal von seiner Patientin weg, die er intensiv mustert um zu sehen, was ihr fehlt.

OHH

Also tatsächlich Kampf. Wenn es auch von Anbeginn irgendwie klar war, so fühlt sich Yashkir mit einem Male viel schwerer. Wie gerne hätte er erst noch ein Weilchen draußen gewartet! Aber davon wäre das Problem auch nicht besser geworden. Sicherlich ist es besser, die Angelegenheit hinter sich zu bringen. Auch für das arme Schiffsmädchen, welches sich Yashkir unten in strengsten Banden und einem großen Knebel zwischen den Zähnen vorstellt. Wäre dies alles ein Spiel, könnte man direkt neidisch werden. Aber so...
Mitleidig schaut er die Stufen hinab, wo er doch nicht viel erkennen kann.

JR

Die Bemerkung des Geweihten lässt den Kapitän wieder in die betreffende Richtung sehen. "Jeder Vorschlag ist es wert, gehört zu werden", erwidert er leise.

JK

Als der Geweihte ihr den Schlauch reicht, murmelt Tjeska ein leises "Danke" und nimmt ihn entgegen. Vorsichtig setzt sie ihn an die trockenen, aufgesprungenen Lippen und trinkt - erst hastig und in grossen Schlucken, so dass sie sich fast verschluckt, dann langsamer und vorsichtiger.

MK

"Nun, wenn ihr bedenkt, was einige wenige Worte schon bewirkt haben" - Delus' Blick geht zu der Tochter des Kapitäns, mustert sie kurz und kehrt dann zu diesem zurück - "scheint der Spielraum für Verhandlungen noch nicht ausgeschöpft zu sein."

JR

"Ehe Ihr gekommen seid", erwidert Jergan geduldig, "haben wir genau das versucht. Sie haben unerfüllbare Forderungen aufgestellt und gedroht, den Geiseln etwas anzutun." Immer wieder huscht Jergans Blick zum Niedergang, ganz in der Erwartung eines plötzlichen Angriffs.
"Wenn Perval wieder oben ist, kann ich ihnen ja noch einmal anbieten, sie im Tausch gegen die Gefangenen irgendwo hier an der Küste abzusetzen und dann weiterzusegeln. Was haltet Ihr davon?"

MK

"Wenn wir sie nicht ganz davon überzeugen können aufzugeben, ist das sicherlich die beste Alternative." Tatsächlich war die Idee des Kapitäns auch seine eigene, da er selbst nicht daran glaubt, dass die Verbrecher einfach aufgeben und sich einem Richter gegenüber sehen wollen.
"Bitte versteht mich nicht falsch, auch ich will das Verbrechen nicht fördern. Aber es ist nicht unsere Aufgabe, es mit Waffengewalt unter Gefährdung des Lebens von Unschuldigen zu verhindern."

OHH

Yashkir hingegen hält sich von einem kaum sichtbaren und eher unwillkürlichen Schulterzucken abgesehen ganz aus der Diskussion heraus. Sicherlich reißt er sich nicht um einen Kampf, aber der Gedanke an das arme Schiffsmädchen allein ließe ihn manches wagen. Allerdings hat er nicht das Gefühl, diese Entscheidung treffen zu sollen.

JR

"Keine Sorge, das habe ich nicht vor", erwidert der Kapitän dem Geweihten. "Ich will sie auch nicht um jeden Preis richten, viel wichtiger ist mir, dass die Gefangenen alle unbeschadet freikommen. Wenn es der Preis dafür ist, diese Halunken irgendwo an Land zu setzen, so ist das für mich in Ordnung."
Auch wenn er sich dabei im wesentlichen an den Geweihten wendet, so achtet Jergan auch auf Reaktionen der anderen.

SW

"Ratten ersäuft man oder lässt sie am Strick baumeln. Nichts anderes." Die Stimme Hjaldars ist grollend wie das Knurren eines Berglöwen. Seine Hand umfasst die Orknase noch ein wenig fester.

MK

Delus kann es nicht lassen, den Blick auf Hjaldar zu richten, während dieser spricht. Schließlich blickt er wieder den Kapitän an, lächelt und nickt einmal mit dem Kopf in einer Geste, die alles bedeuten kann. "Wenn Ihr entschuldigt, ich muss mich um meine Patientin kümmern."
Damit wendet er sich Tjeska zu: "Habt Ihr Schmerzen?"

OHH

'In Ordnung' wäre sicher nicht die Wendung, welche Yashkir zu einem derart ungerechten Kuhhandel einfiele. Allerdings ebenso vertretbar wie das anschließende Nachsenden örtlicher Ordnungskräfte.
Doch dies ist nicht seine Entscheidung. Die Diskussion ermüdet ihn fast ebenso wie die Erwartung einer Auseinandersetzung. Dazu noch das Geschaukel und die schlechte Luft... Besser, er lässt sich nieder, um im Falle des Falles noch über die nötigen Kraftreserven zu verfügen! Gedacht, getan, hockt er einen Moment später mit dem Rücken an der Bordwand, um niemandem im Wege zu sein.

JK

"Ein wenig", antwortet Tjeska leise, "aber es ist nichts Schlimmes. Kann ich" - sie sieht unverwandt zu ihrem Vater und den anderen Männern - "irgendwie helfen?"

JR

Langsam formiert sich eine Idee in Jergans Kopf, die ihn sich erneut Yashkir zuwenden lässt. "Sagt", fragt er ohne Zögern, "könntet Ihr eine Illusion von mir erschaffen, die echt genug ist, um die da unten für einige Minuten zu täuschen?"

OHH

Hellhörig geworden, hebt Yashkir die Brauen. "Das müsste möglich... Was soll diese Illusion denn tun?"

JR

Die neue Idee und die Antwort Yashkirs sorgen dafür, dass dem Kapitän vollkommen entgeht, dass es da noch eine offene Frage seiner Tochter gibt.
"Eigentlich fast gar nichts", erwidert er, während er die Idee im Kopf noch weiter formt. "Sie müsste nur eine Zeitlang überzeugend als ich erscheinen. Fakt ist, dass wir ohne die da unten gefangenen Seeleute kaum noch einen Tag gegen den Wind kreuzen können und damit auch nicht in der Lage sind, Methumis zu erreichen. Also könnte ich anbieten, dass ich im Tausch für die Gefangenen zu ihnen komme - an der Stelle käme dann die Illusion ins Spiel. Sie müsste nur solange bestehen, bis die Gefangenen alle hier sind - dann könnten wir sofort stürmen."
Er zögert kurz, dann fragt er: "Was haltet Ihr davon?" Der Blickrichtung ist deutlich anzumerken, dass diese Frage nicht nur Yashkir gilt.

OHH

Yashkir runzelt seine Stirn beim Zuhören hin und her und rauf und runter. "Ja, nun", meint er letztenendes. "Folglich muss sie sich zumindest bewegen. Und was, wenn man sie anspricht? Auch ist die Steuerung natürlich schwierig, wenn man nichts sieht.
Natürlich können wir es probieren. Wenn uns die Kopie nicht gefällt, lassen wir es halt."

JR

Jergan kommt nicht mehr dazu, die Antwort des Magiers zu würdigen und über sie nachzudenken, kommen doch kurz zuvor sehr klare Worte von Perval, die genau den vereinbarten Schlüssel enthalten. "Nicht mehr nötig", erwidert er darum nur knapp, um dann an alle gewandt fortzufahren: "Wir stürmen... möglichst schnell und möglichst unblutig!"
Er legt dabei bereits eine Hand an den Griff seines Säbels, als er schnelle Schritte auf der Treppe des vorderen Niederganges hört und kurz danach der Matrose Trolske auftaucht, dessen Meldung genau das enthält, was Tjeska vor einigen Minuten bereits gesagt hat. "Hol dir eine Waffe und komm mit!" weist er den Matrosen darum an, der in Richtung Mannschaftsraum entschwindet.
Als nächstes fällt Jergans Blick auf Hjaldar, von dem er weiß, dass er in dieser Runde wohl die meisten Erfahrungen mit derlei hat.

SW

Mit einem Rundblick versichert sich Hjaldar, dass alle anderen das Zeichen ebenfalls mitbekommen haben. "Es geit los", mahnt er noch einmal, jetzt gefälligst einsatzbereit zu sein. "Wir bröök Licht, sobald wi dor unnen sind. So hell as geit un direkt hinter uns."
Ohne seine hockende Haltung zu ändern, verlagert er sein Gewicht weiter nach vorne. Nun sitzt er wirklich gespannt wie ein Armbrustbogen zum Sprung nach unten bereit. Wut und Nervosität werden schlagartig von einer umheimlichen Ruhe abgelöst. Die Ruhe, bevor der Rondrikan unter die Feinde fährt.
Hjaldar hebt die geschlossene linke Hand. "Uff drei. Ik voran. Keene Tiid vertrödeln. Ik brech grad durch, zweeter links, dritter rechts." Dann sucht sein Blick den des Kapitäns. "Befehl zum Einsatz, Käpt'n?" Seine linke schwebt in der Luft, bereit mit dem Abzählen zu beginnen und damit das Ende des Rattenpacks einzuläuten.

JK

Junaro dreht sich in Richtung des anderen Stabträgers. "Könntet Ihr vielleicht für die Beleuchtung sorgen?"

OHH

Da Yashkir den Ruf von unten nicht mitbekommen hat, schaut er entsprechend überrumpelt drein. Allerdings wird ja nicht so schnell gestürmt, wie die Worte des Kapitäns zuerst suggeriert haben. "Beleuchtung, ja", stammelt er fahrig dem Schiffsmagus entgegen. In dieser Situation vermag er kaum anders, denn laut zu denken: "Ein paar unbewegte, selbstleuchtende Fackeln dürften sicherlich genügen..." Nur zu dumm, dass er so bescheidenen Vorstellungen der Räumlichkeiten unten hat! Andererseits sollen die Illusionen ja niemanden täuschen, sondern einfach nur leuchten. Es macht also nichts, wenn die eine oder andere Fackel mitten in einer Wand oder einem menschlichen Körperteil landet. Sich konzentrierend, schließt Yashkir die Augen.

JR

"Es darf ruhig auch heller als eine Fackel sein, solange es nur die anderen blendet", erwidert der Kapitän dem Magier, ehe er noch einmal den Blick in die Runde schweifen lässt.
"Auf Hjaldars Zeichen geht es los!" gibt er sehr leise den erwarteten Befehl, wobei er dem Thorwaler zunickt und mit gezogener Waffe hinter diesem Stellung bezieht.

OHH

Etwas verärgert zieht Yashkir seine Brauen zusammen. Hat er doch ausdrücklich von mehreren Fackeln gesprochen! Außerdem müsste er die Räumlichkeiten und insbesondere die Beteiligten sehen, um eine Auswahl der zu Blendenen treffen zu können. Und wie soll man sich überhaupt konzentrieren, wenn man direkt angeredet wird!?
Unwillig nickt er, ohne die Lider zu heben. Was wollte er gleich zaubern? Achja! Thesis? Achwas, sowas brauchen nur Leute mit Abschluss!
Erneut bemüht er sich, die zu erzielende Wirkung in seinen Geist zu rufen, damit diese Vorstellung anschließend als wunderbare Wahrheit erscheinen möge.

SW

Grimmig nickt Hjaldar. Deutlich sichtbar für alle hebt er den Daumen der linken Hand.
Auch der Zeigefinger streckt sich. Schabend schieben sich die Schuppen des Panzerhandschuhs übereinander.
Der Thorwaler richtet sich ein wenig auf, stützt sich mit der rechten, in der er die Orknase hält, am Rand des Niedergangs ab. Knirschend kommentiert die Krötenhaut seine Bewegung. Nur für einen Augenaufschlag streckt sich der Mittelfinger, dann wird die Hand wieder nach unten gerissen.
Er benötigt die Hand mit dem gespornten Panzerhandschuh als Stütze beim Sprung nach unten, um die Rechte mit der Waffe sofort frei zu haben. Mit aller Kraft stösst er sich ab, um die Länge des Niedergangs in einem Satz zu bewältigen. Nur eine halbe Handbreit von der untersten Stiege krachen die Stiefel des zweiten Offiziern donnernd auf die Bohlen des Ladedecks.

OHH

Es ist nicht eben leicht, den Lärm zu ignorieren, welcher von dem kampflüsternen Thorwaler und den ihm nachfolgenden Männern fabriziert wird. Doch das unten ausbrechende Durcheinander mit all seinen unharmonischen Geräuschen setzt Yashkir noch um so mehr unter Druck. Licht braucht es! Hetzen dauert etwas länger. Licht! "Licht!"
Als sein halblauter Ruf ertönt, welcher mehr an unsichtbare Geister denn an Anwesende gerichtet scheint, tauchen im unteren Deck tatsächlich wild verstreut in der Luft hängend brennende Fackeln auf, wohl etwa zehn an der Zahl. Und wirklich beleuchten sie die Szenerie, wie es bestellt war. Auch wird sich niemand daran stoßen, dass sich die meisten an einem Platz aufhalten, wo sie eigentlich keinen Halt haben. Oder dort, wo sie eine Wand verbrennen müssten. Oder in einem Körperteil, welches im nächsten Moment schon gar nicht mehr am Orte ist und sie auch nicht hat spüren können. Zudem verfügen sie allesamt über ein und dieselbe unbewegliche Flammenform. Bei genauerem Hinsehen könnte sehen, wie selbst ihre Hölzer leicht durchscheinen. Aber wer würde bei solchem Krach schon auf solche Details achten!
So, dies müsste funktioniert haben. Und nun auf in den eigentlichen Kampf! Den Stab in die Ellenbeuge gelegt, fuchtelt er mit den Fingern vor dem Gesicht herum. "Diplodokus!" Nein, was für ein Unsinn! Jetzt doch keine alt-güldenländischen Phantasiewörter!
"Duplicatus!" korrigiert sich Yashkir. Kurz darauf steht er buchstäblich neben sich, als sein Spiegelbild aus ihm hervorspringt. Eines sollte auf dem begrenzten Raum sicherlich genügen.
Einen Moment lang überlegt Yashkir, ob er die Stufen mit einem irgendwie gearteten Kampfesschrei hinabstürmen soll. Dabei umgreift er mit beiden Händen fest den Stab, und zumindest dies ahmt ihm sein Spiegelbild nach.
Allein, es entspricht so gar nicht seinem Wesen, herumzubrüllen. Zudem muss man ja nicht alle Gegner gleichzeitig auf sich aufmerksam machen. Und letzterdings schaut man lieber, wo man hintritt, zumal bei dem Wellengang!
So schreitet Yashkir lediglich halbwegs eilig die Treppe hinunter, wo sich ein recht überraschendes Bild darbietet: Der Feind scheint bereits weitgehend hinweggefegt. Ganz anders also als die gewohnte Situation, wo sich gleich ein bis drei Personen seiner annehmen wollen. Gut, dass er nicht zu fünft herabgekommen ist - das hätte ihm doch niemand mehr geglaubt! Eine fast friedvolle Stimmung ergreift Yashkir. Von irgendwo erklingt ein eigenartig faszinabler Gesang, dem es zu lauschen gilt, derweil das Spiegelbild noch etwas hektisch mit seinem Stabe herumfuchtelt.
Das Lauschen ergibt wenig brauchbare Informationen - eigentlich gar keine. Nur soviel, dass das Summen offenbar beendet wurde, falls es denn überhaupt tatsächlich vorhanden war.
Der neuerliche Rundblick bringt Yashkir auf den neuen Stand der Dinge: Die Gegner sind längst ausgeschaltet. Lediglich einer am Boden wehrt sich noch gegen eine Übermacht, die eineinhalb Helfer weder nötig hat, noch überhaupt vertragen dürfte.
"Hör auf zu zappeln!" raunt Yashkir daher unwillig seiner Kopie zu, die daraufhin auch baldigst wieder mit ihm verschmilzt.

JR

"Der Kampf ist vorbei!" sagt der Kapitän laut. "Löst die Fesseln unserer Seeleute und bindet die Schurken, damit sie kein Unheil mehr anrichten können!"

OHH

Indessen blick sich Yashkir eingehender um. Tatsächlich ist weitgehend Ruhe eingekehrt. Aber wo ist denn das Schiffsmädchen? Beruhigt entdeckt er es recht schnell. Anscheinend ist die Kleine unverletzt, wenn auch durch das Ereignis sicher zu recht sehr aufgebracht. Besser, sie würde nicht so dicht bei dem Axtschinger stehen!
Nach einem Schritt auf sie zu verharrt er allerdings etwas verdutzt, hat er doch eine seiner Fackeln dicht hinter ihr entdeckt. Was flackert das dumme Ding denn so unstet herum? Das soll es doch gar nicht! Tja, da muss man wohl noch ein wenig üben. Immerhin genügt es für den Zweck.
Da der Kapitän an ihm vorübereil, bemerkt Yashkir nun auch noch einmal bewusster die Gefesselten Männer am Boden. Etwas spät wohl, um ihnen zu helfen. Nur schade um die Seile, welche der Kapitän offenbar durchzuschneiden beabsichtigt!
Besser, man lenkt sich von dieser drohenden Materialtragödie ab und richtet das Augenmerk wieder auf das Schiffsmädchen. Allerdings bekommt er bei dieser Gelegenheit mit, wie der Thorwaler auf eine Schlachtung des Opfers verzichtet und spuckenderweis sehr ungehalten wirkt. Keiner Schuld bewusst und dennoch unsicher greift sich Yashkir mit der freihen Linken an die Brust.
Doch dann scheint es Yashkir, dass er wohl gar nicht Ziel des wie auch immer gearteten Unwillens der thorwalischen Kampfmaschine ist. Ein Glück!
Zurück also zu dem Mädchen. Es wirkt verstört und erstarrt. Kein Wunder nach alledem! Das arme Kind braucht jetzt vor allem mal eine angenehme Ablenkung. Frische Luft, Tageslicht, ruhige oder vielleicht auch keine Worte. Und vor allem kein Blut.
So tritt er näher an das Schiffsmädchen heran und fragt sacht: "Soll ich dich an Deck hinaufbegleiten...?" Sicher ist es eine gute Idee, in ihr diesen Zielort einfach einmal vorauszusetzen. Manchmal muss man Bedürfnisse ja nur wachrufen.

KD

Völlig erstarrt kauert das Schiffsmädchen auf den Planken, als sei Elanor selbst, und nicht der Schurke wenige Fußbreit von ihren Knien entfernt, ein Opfer von Junaros Zauber geworden. Die beiden Dolche hält sie immer noch fest umklammert, als seien sie das Einzige, das ihr in dieser Situation noch Halt geben könnte. Der glasige Blick aus weit aufgerissenen Augen ist nach wie vor auf die reglose Gestalt des Mannes, vor ihr am Boden gerichtet, aber es hat nicht den Anschein, als nähme sie viel von dem wahr, das um sie herum passiert.
Nur langsam dringt daher die Stimme über ihr durch in ihr Bewußtsein. Mühsam, als koste sie diese Bewegung unerhörte Anstrengung, reißt sie den Blick vom Anblick ihres starren Peinigers los und wendet ihr Gesicht dem Mann über ihr zu. Von ihrem schmalen, blassen und dreckverschmierten Gesicht ist kein Gefühl abzulesen, ja nicht einmal, ob sie die an sie gerichteten Worte überhaupt verstanden hat oder nicht.

OHH

Eiwei, das wird nicht ganz einfach! Offenbar hat die Kleine einen Schock, was ihr nur zu gut geziemt. Alle Gewohnheit und alle eleganten Ignorierungsversuche entheben auch Yashkir nicht einer gewissen geistigen Unruhe und gar einer geradezu überraschend starken Übelkeit. Letztere wird sicher durch Luft und Wellengang verschlimmert. Wenn man schon um sein Leben kämpfen muss, so doch bitte bei freundlichem Tageslicht!
Wenn das kleine Fräulein aber verständlicherweise zu durcheinander für ein Gespräch ist, so wird ein Appell an die Instinkte sicherlich mehr Erfolg versprechen. Zu diesem Zwecke beugt sich Yashkir sanft lächelnd zu dem Mädchen hinab und hält ihm seine freie Hand so entspannt als möglich zur Hilfe entgegen.

KD

Stumm starrt das Kind dem Manne vor sich erst ins Gesicht, dann senkt sich langsam der Blick auf die dargebotene Hand. Für einen Moment scheint es, als könne sie die Geste nicht begreifen, doch dann hebt sie ihre eigene Hand ein Stück empor, der fremden Hand entgegen. Doch in der kleinen Faust befindet sich noch immer der Dolch.
Elanor starrt die Waffe in ihrer Hand an, als habe sie sie noch nie gesehen. Ein Zittern überläuft ihre kleine Gestalt. Ein wenig verkrampft öffnen sich beide Hände zugleich, und mit leisem Klappern schlagen die beiden Waffen nacheinander auf dem Holzboden auf.
Vorsichtig nähern sich die kleinen Finger der Hand des Magiers. Es ist die rechte Hand - nicht besonders sauber und blutverschmiert.

OHH

Ob es ihre Dolche sind? Kurz zieht Yashkir über sich selbst die Brauen zusammen. Auf was für nebensächliche Fragen er doch immer wieder kommt! Wird er es je lernen, sich auf etwas zu konzentrieren?
Immerhin scheut er sich weit weniger, etwas so Verklebtes anzutasten, als er es sonst tun würde. Fast, als würde die Hand unter dem Blute dasselbe sozusagen in seiner Bedeutung oder Eigenschaft neutralisieren. Und tatsächlich hat sie ja ein viel größeres inhaltliches Gewicht. So umschließen seine Finger sie ganz sacht.
"Ja, komm", raunt er warm und richtet sich ein klein wenig auf.

KD

Ihre Hand fühlt sich kalt an. Klein und knochig. Und ein wenig glitschig von halbgeronnenem Blut.
Gehorsam nickt sie kaum merklich mit dem Kopf und macht Anstalten, sich zu erheben, was nicht eben einfach zu sein scheint. Mit ihrer freien Hand stützt sie sich erst am Boden, dann an der Wand hinter ihr ab. Als sie schließlich steht, schwankt sie ein wenig, als seien ihr die Bewegungen des Schiffsrumpfes auf den Wellen etwas Ungewohntes. Der Druck der kleinen Finger an seiner Hand nimmt zu.

OHH

Ein wenig bangt Yashkir, die Hände könnten voneinander abrutschen. Doch um so weniger möchte er fester zugreifen.
Am besten, man redet irgendwas daher, das die Kleine von diesem scheußlichen Ereignis ablenkt. Noch besser etwas, das dennoch aktulennen, nützlichen Bezug hat!
"Ja, ähm... Das holpert schon ein wenig beim Kreuzen. Da muss man gut auf sein Gleichgewicht achten." Dies ruhig und langsam von sich gebend, lenkt er das Schiffsmädchen ein wenig um sich herum, um mit ihm den Aufgang anzusteuern.

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Redaktion und Lektorat: OHH