Am 29.3.17 wurde das Fernsehen auf DVB-T2 umgestellt. Zugleich war bereits bekannt, dass die privaten Sender bald ebenfalls eine Gebühr einzurichten planten - wenn auch freiwillig und weit preiswerter als die Zwangsabgabe der sogenannten "Öffentlichen".
Es gibt ja Menschen, die sich einen Fernseher anschaffen, weil sie den Mist eh bezahlen müssen. Nach dieser Argumentation würde man sich ein Gewehr kaufen, weil man Steuern für die Bundeswehr zu berappen hat.
Mir hingegen war klar: Wenn ich einen neuen Empfänger kaufe, kostet mich dies nicht bloß den Preis für das Gerät, sondern sehr viel Lebenszeit! Ein Abend liefe dann womöglich weiterhin meistens so ab, dass ich ab 20:15 Uhr durch die etwa 20 Staatssender zappe, um in den meisten Fällen irgendwann aufzugeben und doch wieder eine Konserve anzuschauen. So geschah es ja selbst inklusive der Privaten bereits immer häufiger.
Auch sechs Jahre danach könnte ich mit meiner gegenteiligen Entscheidung nicht zufriedener sein. Meine Abende nutze ich seither sinnvoller, entspannter und von Sendezeiten unabhängig. Wenn ich etwas über das aktuelle Weltgeschehen wissen möchte, gibt es staats- und konzern-unabhängige Alternativen. Meine insgesamt 2000,74 Euro* Rundfunksteuer seit 2013 sind freilich erst einmal weg.
Der Volksentscheid in der Schweiz [5.3.2018] hat eines deutlich gezeigt: Dort wäre eine Zwangsfinanzierung des "öffentlichen" Rundfunks gar nicht notwendig, um ihn zu erhalten - es gibt genügend Freiwillige. Er wirft allerdings darüber hinaus erneut die Frage auf, ob man eine Zwangsfinanzierung irgendwelcher Sender oder vergleichbarer Anbieter überhaupt "demokratisch" abstimmen sollte. Bei Netflix, Prosieben und anderen tut man dies ja auch nicht.
* [Stand meiner letzten Zahlung am 15.3.22]
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